Unterschiedliche Schärfegrade erreichen

Knife76

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Hallo,

ich bin neu hier und habe gleich mal eine Frage zum optimalen Schärfen.

Meine Messer die ich besitze sind ziemlich stumpf. Schaffen nicht mal ein paar mm in ein normales DIN A4 Blatt zu schneiden.


Nun gibt es ja verschiedene Methoden ein Messer zu schärfen. Das was ich momentan zu Hause habe, ist ein Schärfstab. Kriege ich damit ein Schärfegrad von sehr scharf hin?
 
Vermutlich nicht. Bemühe doch mal die Suchfunktion hier im Forum, da wirst du sehr viel zum Thema Messerschleifen finden. Sonst ist YouTube auch immer gut.
Aber kurze unspezifische Antwort: Der Schärfstab ist vielleicht ein Abziehstab? Vermutlich ist der eher fürs Scharf-halten geeignet als zum Scharf-machen. Dafür benötigst du andere Hilfsmittel. Die richtige Wahl ist vom Messer, vom Verwendungszweck, vom Stahl, von der persönlichen Präferenz, vom Geldbeutel...abhängig.
Also viel Erfolg beim Reinfuchsen.
Leo‘s Messerschärfseite ist erstmal ein guter Tipp. Messer-machen.de
 
Ok danke,


hier vielleicht nochmal ein paar Daten, um zu zeigen um welche Art Messer es eigentlich geht.


Das eine Messer ist ein normales Klappmesser mit einseitig geschliffener Klinge und AUS 8A Stahl.

Das andere ist ein feststehendes Messer mit dolchartiger Klinge beidseitig geschliffen und zweischneidig mit 440a Stahl.
 
Von den ganzen Schleifmethoden die ich bisher getestet habe, ist für einen Anfänger das Apex EdgePro(China Clone) + (EdgePro Original Steine) die mit Abstand beste Method. Selbst ein Anfänger bekommt damit mühelos rasierfähige Schneiden hin.

Preis:
-Apex EdgePro China ca.15-20€ (inklusive Billigsteinen -> Mülltonne)
-Original Steine je ca. 18€

Man kann hier relativ günstig ein äußerst hochwertiges Schleifsystem zusammenstellen.
 
Die Empfehlung von Da-mich ist schon sehr gut.

Allerdings würde ich fürs grobe (also den ersten Schliff) unbedingt einen hartgebundene Diamantstein empfehlen die gibt es auch sehr günstig zu erwerben.

Ebenso währen die preislich nicht wirklich teureren Steine von Shapton empfehlen. Für extrem feine Ergebnisse bietet sich auch Lapping Film an der per Adhäsion an den Steinen haften können.

Gutes Setup währe Diamantstein mit ca. 500`er Körnung, Shapton Pro 2k/5k und Lapping Film in 1my dazu.

Und auch unbedingt Tutorials auf Youtube etc. anschauen, hier findest du auch einige Infos.

Ein sog. Drill Stop collar (kann man sich auch selber bauen) und nen Magneten unter dem Schleiftisch halte ich dabei für sehr praktisch.

Damit lassen sich alle arten von Schärfe erreichen bis hin zu HHT`s...

Das einzige Manko an den EP Systemen und deren Klonen ist die fehlende Druckkontrolle (sprich, ein so schmaler Stein lastet mit extrem hohen Gewicht auf der Schneide das kann kontraproduktiv sein!) also eher dünne Steine wählen die nicht so schwer sind.

Grüße Wastl.
 
Du kannst das Bild bei einem Bildhoster z.B. Directupload.net oder so hochladen und hier verlinken. Ansonsten haben da_mich und BadtlWastl recht, "hohe" Schärfe für wenig Geld und wenig Übung geht am besten mit 'nem Ruixin Edge Pro Clone und z.B. passenden Shapton Pro Steinen. Ohne deinen Stab zu kennen, bin ich skeptisch, dass du damit einen Blumentopf in Sachen Schärfe gewinnst.
 
So sieht der Stab aus. Ich hoffe man kann es gut erkennen.


esy8xfkf.jpg
 
Das ist dann wohl ein einfacher geriffelter Wetzstahl, so wie es aussieht aber ohne Beschichtung.
Damit kriegst Du ein stumpfes Messer definitiv nicht scharf, weil er wenn überhaupt nur in winzigen Mengen Material abträgt.
So einen Stahl kannst Du verwenden, um ein grundsätzlich scharf ausgeschliffenes Messer aus geeignetem, nicht zu hartem Stahl (normale Solinger Massenstähle oder Kohlenstoffstähle) durch das Aufrichten der Schneide scharf zu halten.

Dieser Stahl ist aber ungeeignet, wenn Du ein richtig stumpfes Messer schärfen willst.
Hierfür solltest Du über die Anschaffung eines Schärfsystems nachdenken, einige wurden ja schon genannt.
Es kann damit natürlich eine Weile dauern, bis die Grundschärfe hergestellt ist.

Ich habe vor einiger Zeit einfach mal meine elektrische "Bandschleiferfeile" von Proxxon (Proxxon Bandschleifer BS/E) ausprobiert.
Dank einem feinen Schleifband und stufenlos regelbarer Drehzahl eignet sich so ein Gerät ausgesprochen gut, um eine Grundschärfe an die Klingen zu bringen.
Den Feinschliff kann man dann mit anderen Utensilien herstellen.
 
Danke,

es ist dann doch alles sehr viel aufwändiger als gedacht mit dem Schärfen. Man will ja auch nichts falsch machen beim ersten Mal und die Klinge noch verhunzen wenn es ganz blöd läuft. Da denkt man schon mal drüber nach es machen zu lassen, und zwar richtig scharf, das man dann nur noch selber aufpassen muss die Schärfe zu halten anstatt scharf zu kriegen.


Was ich mir schon mal erlesen habe, ist die Tatsache, das 440c Stahl besser und leichter zu schärfen sei als der 440a Stahl. Und die Klinge schneidet und gleitet auch besser als 440a Stahl. Die Rostbeständigkeit ist mir eigentlich egal, weil auch wenn man den 440c Stahl gut behandelt und pflegt wird da nicht viel Rost kommen.
 
Mit dem Apex Edge Pro kannst du auch nicht viel falsch machen. Ist der Winkel einmal eingestellt, wird er immer gehalten. Für sehr stumpfe Schneiden gibt es einen #120 er Stein zur Vorarbeit.
Dein Messer wird mit diesem System schärfer als es dir ein Schärfdienst jemals schleifen könnte.
Bei den Schärfdiensten läuft das Messer meist über die Tormek was kein perfektes Ergebnis bietet.
Die Klinge sollte jedoch abgeklebt werden um Kratzer an der Auflagefläche zu vermeiden.
 
Was ich mir schon mal erlesen habe, ist die Tatsache, das 440c Stahl besser und leichter zu schärfen sei als der 440a Stahl.
Wichtige Regel: Glaube bloß nicht alles, was im Internet geschrieben steht. Es ist entscheidend, welche Wärmebehandlung der Stahl bekommen hat. 440C enthält mehr Chrom und andere hochharte Bestandteile und ist folglich bei gleicher Härtung auch schwerer zu schärfen.
Messer aus 440A sind häufig Billigmesser und haben deswegen auch eine schlechte Wärmebehandlung bekommen, d.h. die Klinge ist meist weicher als sie sollte, wird schnell stumpf und muß öfter geschärft werden.
Und die Klinge schneidet und gleitet auch besser als 440a Stahl.
Wie gut ein Messer schneidet und gleitet, ist abhängig von der Schneidengeometrie und vom Schliff. Ansonsten ist diese Aussage völliger Quatsch.
Rostbeständigkeit ist mir eigentlich egal, weil auch wenn man den 440c Stahl gut behandelt und pflegt wird da nicht viel Rost kommen.
440C enhält deutlich mehr Chrom als 440A und wurde einst entwickelt, um chirurgische Instrumente gegen die agressiven Desinfektionsprozeduren zu wappnen. Galt lange als DER rostbeständige Hochleistungsstahl im Messerbereich. Heute gibt es natürlich in der Hinsicht weiterentwickelte und "bessere" Stähle, aber Rost wird bei 440C das geringste Problem sein. Er ist nach wie vor ein sehr guter Messerstahl, richtige WB vorausgesetzt.

Zurück zum eigentlichen Thema: Der abgebildete Wetzstahl ist schon für einen AUS-8, erst recht für 440 C ungeeignet, damit verrundest du höchstens die Schneiden.
Die meisten Menschen (incl. Köche), die ich mit einem solchen Wetzstahl habe arbeiten sehen, benutzten ihn auch falsch: Wenn sich bei einem Standard-Küchenmesser die Schneide umgelegt hat, arbeiten sie mit dem Ding gegen die Schneide (statt von der Schneide weg, um den Grat aufzurichten) und machen die Klinge nach und nach rund, sodass die dann richtig geschliffen werden muss.

Ich schicke nie Messer zu irgendeinem Schleifservice. Was ich da an Ergebnissen gesehen habe, würde mir die Haare aufstellen, wenn ich noch welche hätte (meistens wird viel zu viel Material abgetragen, schief geschliffen etc.). Jemand wie Jürgen Schanz (hier im Forum vertreten) würde ich natürlich meine Messer anvertrauen.

Tipp: Besorge dir was von den oben empfohlenen Schleifmitteln und übe z.B. an einem alten Küchenmesser, bis du ein Gefühl dafür bekommst.
Oder gib die Messer gleich zu Jürgen Schanz;)
 
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