Jagdmesser K110 Santos Palisander und Neckknife 14C28N Papiermicarta

Taperedtang

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Hallo,

heute zeige ich zwei Messer, die bei mir seit einiger Zeit im jagdlichen Einsatz sind. das Jagdmesser hat sich beim Aufbrechen und Zerwirken von vielen Stücken Wild sehr gut bewährt. Das Neckknife eignet sich sehr gut zum abbalgen/abschwarten von jeglichem Wild. Ich bin mit beiden im praktischen Einsatz sehr zufrieden. Eigentlich wollte ich sie gar nicht zeigen, da es heute aber relativ ruhig im Forum ist zeige ich sie doch. ;)

Zu den Daten von Messer 1:

Gesamtlänge: 20,1 cm, Klingenlänge: 9,5 cm, Klingenstärke: 3,2 mm, Stahl: K110 (D2) 60° HRC, Backen: Messing, Griff: Santos Palisander mit 2 x 6 mm Messingpins und einer 8 mm Messinghülse befestigt, Scheide: Rindsleder 4 mm mit Druckknopfbefestigung zum einfachen entfernen vom Gürtel.

Zu den Daten von Messer 2:

Gesamtlänge: 17,8 cm, Klingenlänge: 8,5 cm, Klingenstärke: 2,5 mm, Stahl: 14C28N 60° HRC, Griff: Braunes Papiermicarta mit 3 x 5 mm V2A Pins befestigt, Scheide: Walkleder 2,5 mm braun gefärbt und punziert.

Bilder zu Messer 1:

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Bilder zu Messer 2:

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Grüße

Matthias
 
Last edited:
Hallo,
Wieder zwei schicke Messer, wobei ich das Necki bevorzugen würde, bin halt Freund kleiner Messer. Tja, und beim Blick auf den Griff beim Messer in der Scheide fiel mir sofort Murray Carter ein, hat ein bisserl was davon, auch mit der vorgelagerten Fingermulde. Finger sehr führig und nah an der Klinge, gefällt mir.

Gruß
Abu
 
Hallo,

zwei sehr gelungene Messer, die du uns da zeigst! Beide sehr schön geworden und vor allem sehen sie, wie du schon schreibst, sehr praxistauglich aus. Ich mag den D2, hab ihn aber für ein Jagdmesser noch nie verwendet - wie bist du denn damit im Einsatz zB bei Schwarzwild zufrieden?
Die Lösung mit dem Druckknopf an der Gürtelschlaufe finde ich sehr gut! Klasse Idee!! Das macht das Handling beim Anlegen schon um einiges bequemer! :super:
Hast du die Scheide innen gefüttert um den Verschluss des Druckknopfes innen abzudecken (um Klinge und Backen vor Kratzern durch den Druckknopf zu schützen)? Und wäre die Scheide mit der zweiten Naht zu eng gewesen? Hätte für mich optisch viel her gemacht!

Gruß
Dieter
 
Hallo Dieter,

zu deiner 1. Frage:

Ich bin mit dem D2 Stahl, insbesondere beim Aufbrechen von Schwarzwild, sehr zufrieden. Er verliert zwar nach dem Versorgen der ersten Sau seine Rasierschärfe, behält aber lange eine gute Grundschärfe, die dann immer noch "bissig" ist. Man kann ohne Probleme 2 - 3 weitere Sauen aufbrechen ohne abzuziehen oder nachschärfen zu müssen. Eine gute Wärmebehandlung sowie eine nicht zu hohe Härte (nicht > 61° HRC) ist mMn gerade beim D2 besonders wichtig. Ich halte eine Härte von 59° bis max. 61° HRC für gut praxistauglich. Bei einer Härte von über 61° HRC habe ich schon festgestellt, dass beim Schärfen insbesondere bei einem Schneidenwinkel von unter 30° bis 35° (was bei D2 Stahl grundsätzlich nicht zu empfehlen ist) kaum mehr Rasierschärfe zu erreichen ist, da die Schneide aufgrund der relativ großen Karbide dann nicht mehr geschlossen und stabil ist. Ob das grundsätzlich so ist oder ob mit entsprechender Wärmebehandlung dieses Problem nicht auftaucht, kann ich nicht beurteilen.

zu deiner 2. Frage:

Die Scheide habe ich nicht komplett gefüttert aber ich habe über den Druckknopf ein Stück sehr dünnes Futterleder geklebt (das Leder stammt von einer ausrangierten Brieftasche :) ).

zu deiner 3. Frage:

Eigentlich war eine zweite Naht vorgesehen und wäre auch möglich gewesen (die Messerscheide wäre nicht zu eng geworden) und ich stimme dir zu, hätte auch besser ausgesehen. Ich habe damals einfach keine Geduld mehr für die zweite Naht gehabt, hole ich vielleicht noch nach.

Gruß

Matthias
 
Hallo Matthias,

danke für deine ausführliche Antwort!

ad 1) Bezüglich Schnitthaltigkeit hätte ich das jetzt auch nicht anders erwartet. Wie gesagt hab ich ihn für ein Jagdmesser noch nicht verwendet (und somit keine Rückmeldungen dazu, wie er sich da macht), aber was du schreibst deckt sich grundsätzlich mit meinen Erfahrungen zu dem Stahl. Ich härte auch immer auf 60-61 HRC (mit Tiefkühlung) u. bin bei der Schnitthaltigkeit bei Outdoormessern auch sehr zufrieden damit. :steirer:

ad 2) Ok! Abdeckung würde ich sagen ist Pflicht, aber ich persönlich hätte bei deiner Variante ein bisschen Bedenken, dass die Abdeckung innen irgendwann mal mit der Klingenspitze oder den Backen runter gescheuert wird. Hab mir darüber schon öfter den Kopf zerbrochen, bin aber dann von dieser Variante immer wieder abgegangen u. hab die Scheiden dann immer mehrschichtig gemacht, sodass eine komplette Lederschicht innen den Knopf abdeckt.

ad 3) Alles klar! Würde optisch auf jeden Fall gut aussehn mit zweiter Naht! :super:

Gruß
Dieter
 
Guten Morgen Dieter,

noch eine Anmerkung zur Abdeckung des Druckknopfs:
Das komplette Auskleiden der Lederscheide mit einem Futterleder ist natürlich die edelste Variante der Abdeckung aber auch die aufwendigste. Bevor ich einen Druckknopf setze, dünne ich das Leder an der betreffenden Stelle so weit aus, dass das Unterteil des Druckknopfes komplett im Leder verschwindet. Nutzt man dann ein dünnes Leder zum Abdecken ist die Gefahr des zerschneidens oder abscheuerns des Leders durch die Klinge relativ gering. Das funktioniert aber natürlich nur, wenn das Leder der Scheide auch dick genug ist (ab 2,5 -3 mm dürfte kein Problem entstehen).

Gruß

Matthias
 
Last edited:
Hallo Matthias,

alles klar, danke! Hätte ich zwar auch mit Ausdünnen gemacht, trotzdem wäre mir das einfach zu unsicher, da ich meine Messer ja zum Verkauf anbiete. Die nur teilweise Abdeckung wäre natürlich die einfachere u. günstigere Variante. Da ich aber schon Leute gesehen hab, die das Messer verkehrt rum (Schneide nach oben) in eine Scheide stecken, oder welche die so gar nicht zimperlich mit sowas umgehen, werd ich wohl mal bei der sichereren Variante bleiben, bis mir was anderes einfällt! Trotzdem danke für die Info! :)

Gruß
Dieter
 
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