Schleif-/Schärfutensilien als Erstkauf

Hanzō

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Hallo liebes Forum,

Ich möchte anfangen meine Messer selbst zu schleifen, bin mir allerdings unsicher welche Steine (Körnung) die richtigen sind. Ich habe durch die SuFu leider nichts passendes gefunden.

Ich habe 2 Damastmesser (santoku und tourniermesser) und ein paar etwas ältere europäische Messer die sehr Stumpf sind. Die europäischen würde ich gerne wieder fit bekommen, gibt es hier zwei unterschiedliche Arten von Steinen für die Messerarten oder kann man Schleifsteine dann universell für alle Messer verwenden? Welches Sortiment an Körnungen benötigt man? Was benötigt man zusätzlich zu den Schleifsteinen? Ich hoffe ich habe meine Fragen nicht zu unpräzise gestellt.

Gruß
 
AW: Schleif/schärf Utensilien als Erstkauf

Gut wäre, wenn du das Thema im richtigen Unterforum aufgemacht hättest:

https://www.messerforum.net/forumdisplay.php?57-Wartung-Pflege

Um welche Damast-Messer handelt es sich? Grundsätzlich lassen sich mit gescheiten Schleifsteinen alle üblichen Messerstähle behandeln.

Für Küchenmesser würde ich Körnungen im Bereich von 1000 bis 5000 JIS empfehlen. Z.B. den Kombistein K1040 vom Japan-Messer-Shop oder die Shapton Pro 1000 und/oder 2000 sowie 5000. Die Steine sind alle "Splash & Go", müssen also vor dem Schleifen nicht gewässert, sondern nur kurz mit Wasser benetzt werden.

Zusätzlich brauchst du noch eine rutschfeste Unterlage für den Schleifstein. Also eine Antirutschmatte, Kautschukmatte, einen Schleifsteinhalter oder ähnliches.

Um die Steine von Metallabrieb zu befreien und abzurichten, wenn sie sich hohl geschliffen haben, kannst du Nassschleifpapier aus Siliziumkarbid auf eine plane Granitplatte, Fliese oder Glasplatte legen und den Stein in Kreisen oder "Achten" darüber bewegen, bis sie sauber und plan sind (Bleistift-Gitternetz zur Kontrolle). Wenn du zwei Schleifsteine hast, kannst du sie dazu aber auch aneinander reiben.

Ansonsten empfehle ich die sogenannte "Edding-Methode", damit du siehst, ob du beim Schleifen auch die Schneidkante triffst und Wattepads zur Kontrolle, ob sich über die gesamte Schneidenlänge der erforderliche Grat gebildet hat.
 
AW: Schleif/schärf Utensilien als Erstkauf

Hallo,

falls die Messer schon sehr stumpf sind empfehle ich einen ~400er. Mit einem 1000er schleift man an ein stumpfes Messer ewig! Für den normalen Schleifvorgang einen ~1000er und zum Abziehen einen ~3000er.

Gute Hersteller von Schleifsteinen sind:

-Suehiro
-Naniwa
-King
.....

Gruß,
Michael
 
AW: Schleif/schärf Utensilien als Erstkauf

Der Shapton Pro 1000 ist schnell genug für stark abgestumpfte Messer. Damit lassen sich auch Schneidwinkel umschleifen (verkleinern) oder mit leichtem Ausdünnen die Breite der Schneidfase verkleinern.
 
Last edited:
Hanzō;1081784 said:
Ich möchte anfangen meine Messer selbst zu schleifen, bin mir allerdings unsicher welche Steine (Körnung) die richtigen sind. Ich habe durch die SuFu leider nichts passendes gefunden.
Na sowas aber auch, da hat dich wohl die Trefferquote erschlagen. :steirer:

Gut wäre, wenn du das Thema im richtigen Unterforum aufgemacht hättest:
... schon erledigt.
 
Die Skerper Pro sind umgelabelte Naniwa Super/Speciality/Sharpening Stones. Die Steine sind nicht schlecht, wesentlich weicher als Shapton, Einschneidgefahr besteht also, aber wesentlich härter als z.B. King. Splash & Go sind die Steine auch. Das Schleifgefühl ist angenehm sahnig.

Ich persönlich mag die Shaptons aufgrund ihrer Härte und Schnelligkeit lieber und weil sie jeden Stahl anstandslos fressen. Mit dem 1000er und 5000er lägst du bei 111€, also unter dem Preis des Skerper Sets. Da wäre dann noch Luft für einen sehr guten Steinhalter o.ä. (man kann die Hüllen von Shapton aber auch als Steinhalter nutzen).

Wenn du dich für das Skerper Set entscheidest, würde ich allerdings davon abraten, bei jeder Schleif-Session die komplette Stein-Progression (von 220 bis 5000) zu verwenden.
Erstmal läufst du dann Gefahr, unnötig viel Material von der Klinge abzunehmen (wozu man Anfangs ohnehin tendiert); normalerweise lassen sich Küchenmesser lange mit Touch-Ups auf feinen Steinen (in dem Fall dem 5000er) scharfhalten. Den 220 braucht man nur bei beschädigten/stark abgestumpften Schneiden (soweit sollte es eigentlich nicht kommen müssen), für einen gewöhnlichen Grundschliff reicht der 1000er oder 2000er + 5000er.
Außerdem fällt es zunehmend schwerer, den Schleifwinkel konstant zu halten, je mehr Steine man verwendet. Am Ende hat man dann etliche verschiedene Schneidfasen angeschliffen und die Schneidkante nur teilweise getroffen.
 
Last edited:
Hallo Bukowski und danke für die Antwort,

gehe ich richtig in der Annahme das die Shaptons auch besser für einen Anfänger sind oder vertue ich mich da? Ich meine das in Bezug auf die Einschneidgefahr. Was mich generell noch interessieren würde ist, wieviele male kann man so einen Stein benutzen bis man ihn austauschen muss? Denn wenn man die einmal kaufen muss und ein Leben lang schleift z. B. wirkt sich das natürlich auch auf die Summe aus, die ich bereit bin dafür auszugeben :p:

Gruß
 
Da gibt es verschiedene Auffassung, die einen sagen, weiche Steine sind ein guter Lehrmeister, um das konstante Halten des Winkels beim schleifen zu trainieren, weil man in den Stein schneidet, wenn man den Winkel verwackelt. Manche empfehlen auch Steine mit geringem Abtrag, damit nicht zu schnell zu viel Material abgetragen wird. Ich persönlich finde das eher nervig und frustrierend.

Allgemeine Aussagen zur Lebensdauer von Steinen lassen sich schlecht treffen. Ich würde mindestens von mehreren Jahren ausgehen. Feine Steine verschleißt man langsamer als gröbere, härter gebundene Steine verschleißen langsamer als weich gebundene...
 
Ok dann bestelle ich mir die beiden Shapton. Für sehr alte Messer (nur mit dem Ikea Schleifer mal abgezogen) würde sich dann für den erst Schliff noch ein 400er Stein oder sowas empfehlen? Das Sortiment ist ja ohnehin beliebig erweiterbar, was ich eigentlich ganz gut finde.

Und noch eine Frage zum abrichten - Ich habe gelesen das man ja zwei Steine unterschiedlicher Körnung zum abrichten aneinander reiben kann, allerdings hab ich auch gelesen, dass man penibel darauf achten soll das es zu keiner Übertragung gröberer Schleifpartikel auf feinere Steine kommt. Verwechsle ich da womöglich etwas?

Gruß
 
Je nachdem, wie runtergerockt die Messer sind, kann das Zeit sparen oder eben nicht. Der Shapton 1000 ist wie gesagt schnell und eher im Körnungsbereich 800 JIS anzusiedeln. Du kannst den Stein ja mal testen und wenn er die zu langsam ist, um den 320er Shapton Pro oder einen 400-er ergänzen.

Wenn du zwei Steine unterschiedlicher Körnungen zum Abrichten aneinander reibst, säuberst du die Steine danach ja gründlich unter fließendem Wasser und entfernst alle "fremden" Schleifpartikel. Genauso säuberst du beim Schleifen das Messer, bevor du von einem gröberen auf einen feineren Stein wechselst usw.
 
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