"Stumpfe" Messer gesucht

mr_highway

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Guten Morgen Zusammen,

ich habe gerade ein eher ungewöhnliches Anliegen. Unser Untermieter zieht aus und er nimmt seinen Messerblock mit. Das sind 8 Messer von Zwilling, nichts besonderes, dadurch dass er sie monatlich schärft kann man halbwegs irgendwas damit schneiden aber ich würde sie niemals als scharf bezeichnen. Eher als stumpf. Aber meine Frau mag die Dinger, sie sind schärfer als die, die sie von daheim kennt und man muss damit nicht so sorgsam und pfleglich umgehen wie mit meinen. Außerdem, das ist das wichtigste: Wenn unser kleiner Sohn was mit uns schneiden will, dann bekommt er so ein Ding in die Hand. Die sind genau richtig für ihn. So scharf, dass man respektvoll und vorsichtig damit umgehen muss, aber nicht so scharf, dass gleich ein Finger ab ist, wenn man eine unvorsichtige Bewegung damit macht.

Ich suche also neue Messer. vom Schärfegrad her Richtung "gerade so scharf, dass man nicht sofort flucht wenn man damit etwas schneidet" aber dafür möglichst lange schnitthaltig und unempfindlich. Ich hoffe ihr könnt mir was empfehlen!

Vielen Dank im Voraus,
Robert
 
AW: "Stumpfe" Messer gesucht ;)

Eine scharfe Schneide ist lediglich ein Zustand, den du jederzeit selbst in gewünschter Eigenschaft herstellen kannst. Das erfordert mMn nicht wirklich eine Beratung, doch lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

Auf jeden Fall ist das ist momentanen Themenstadium nichts für die Kaufberatung und wird deshalb von mir in den allgmeinen Teil der Küchenmesser verschoben.
 
AW: "Stumpfe" Messer gesucht ;)

Moin Robert,

fürwahr eine ungewöhnliche Anfrage :steirer:

Zunächst: Schärfe ist ein Pflegezustand. Sprich, stumpf werden alle Messer von ganz alleine, wenn man es drauf anlegt, geht das sogar recht schnell. Zudem unterscheidet sich der "Schärfegrad" auch bei dem gleichen Messer gerne mal von Stück zu Stück. Das als primäres Auswahlkriterium festzulegen ist also nicht sinnvoll.

Aus eigener Erfahrung mit meinen Kindern wage ich zudem mal die Behauptung, dass der Umgang vor allem dann richtig gelernt wird, wenn ein Messer scharf ist, dies auch verdeutlicht wird und die Kinder von vorneherein mit Respekt an die Sache herangehen. Toll bewährt hat sich auch ein eigenes Messer für die Kleinen, ich finde das OPINEL Kindermesser für diesen Zweck sehr gelungen und praktikabel.

Bleibt also der Bedarf an Messern für die "Großen", da hat sich hier in den Erfahrungen und Beratungen meist geziegt, dass es in der Regel drei vernünftige Messer braucht: Ein größeres Kochmesser, ein Brotmesser und ein Schäl- bzw. kleines Allzweckmesser. Hierzu gibt es etliche Threads mit viel Wissen und Vorschlägen. Mein persönlicher: Schau bei Herder Windmühlenmesser, da finden sich in unterschiedlichen Preisklassen sehr praktikable Küchenmesser mit sehr schneidfreudiger Geometrie, die viel Spaß machen.

Gruß,

Nick
 
AW: "Stumpfe" Messer gesucht ;)

Danke. Ich finde die Herder super. Aber ein gut gepflegtes Herder fällt eher in die Kategorie: Finger sofort ab. Mein Sohn ist noch sehr klein, gerade zwei geworden. Mit Messern hantiert er jetzt schon seit nem guten halben Jahr. Und er macht das auch gut und respektvoll. Trotzdem ist er einfach noch in dem Alter in dem es mal mit ihm durchgeht oder er für nen Moment zu abgelenkt ist um aufzupassen. Deswegen soll das Messer scharf, aber nicht rasiermesserscharf sein. :) Mir ist absolut klar, dass Schärfe kein absoluter Wert bei einem Messer ist, sondern viel mit der richtigen Pflege zu tun hat. Und dass man jedes Messer sehr schnell stumpf bekommt. Trotzdem gibt es Messer die man - je nach Legierung und Härtung - schärfer und weniger scharf bekommt und dann spielt ja die Schneidengeometrie auch ne große Rolle. Am liebsten hätte ich ein paar Messer, die von Haus aus nicht so furchtbar schnittfreudig sind, aber auch nicht gleich in die Kategorie "stumpf wie ein Löffel" fallen und die diesen Zustand (natürlich nur wenn man nicht völlig bescheuert mit ihnen umgeht) möglichst lange halten, ohne dass ich da ständig ran muss. Für mich selbst habe ich ein paar sehr scharfe Messer aus Kohlenstoffstahl, aber für meine Familie sind die irgendwie nicht das richtige.

Ich hoffe ich hab mich jetzt verständlicher ausgedrückt :)
 
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P.S. Die Opinel Kindermesser finde ich ganz cool und werde darüber nachdenken, aber eigentlich versuchen wir es hier so zu handhaben, dass es nicht für alles eine spezielle "Kinderversion" gibt. Aber ja, vielleicht machen wir da beim Thema Messer eine Ausnahme.
 
Herder hat übrigens auch eine Serie mit abgerundeter Spitze, die sich "junger Koch" nennt, als Alternative zu den Opinels. Die Messer machen aber auch als Erwachsener Spaß (aufgrund der überdurchschnittlichen Klingengeometrie) und die Klingenlänge ist für viele Schneidaufgaben ausreichend.
 
Zwei halte ich noch für zu früh für ein Kindermesser. Da ist die Motorik noch nicht vollständig kontrolliert. Höchstens ein wirklich stumpfes Kindermesser oder Spielmesser geht.

"Am liebsten hätte ich ein paar Messer, die von Haus aus nicht so furchtbar schnittfreudig sind, aber auch nicht gleich in die Kategorie "stumpf wie ein Löffel" fallen und die diesen Zustand (natürlich nur wenn man nicht völlig bescheuert mit ihnen umgeht) möglichst lange halten, ohne dass ich da ständig ran muss."
Schneidfreude ist kein Gegensatz zu Stumpfheit. Schärfe ist ein Gegensatz zu Abstumpfung. Schneidfreude oder Schneidfähigkeit hat nur zum Teil was mit Schärfe zu tun. Schneidfähigkeit ist eine Beschreibung der Kraft, die es braucht um festes Gemüse zu zerteilen. Und diese Schneidfähigkeit ist von der Klingengeometrie abhängig, also davon wie dünn ein Messer ausgeschliffen ist. Also ist es schon zu empfehlen, dass ein Messer einigermaßen Schneidfreudig ist, denn wenn es das nicht ist, dann ist das Schneiden mühsam - eben keine Freude.

Schnitthaltigkeit erreicht man mit dem Schliff und vor allem mit dem Schneidenstahl. Allerdings ist es so, dass schnitthaltige Stähle im allgemeinen, wenn man von der Dicke der Wate absieht, auch schwerer zu schleifen sind. Also die Überlegung einen besonders harten und schnitthaltigen Stahl zu wollen, weil man wenig Mühe mit dem Schärfen haben will, kann auch nach hinten losgehen. Man kann auch einen weicheren Stahl aus Solingen nehmen und dann mit einem Wetzstahl die Schärfe halten, bis das Messer dann doch irgendwann richtig geschärft werden muss.
 
Ein Messer für einen Zweijährigen, der nur so tut als würde er ein Küchenmesser benutzen bzw. der damit spielt bzw. ehrenhalber, der daran lernt wie man ein Messer richtig nutzt ... :confused:

Es gibt Kinder Besteckmesser, die haben die passende Griffgröße (Breite, Länge, Durchmesser, das halte ich für entscheidend, egal ob Material Kunststoff oder Metall, Hauptsache keine Spitze, ggf. den Anschliff abrunden oder aber anschärfen. Vielleicht habt ihr noch ein älteres rumliegen oder greift es aus anderen Familien ab, das anpassen für eure Zwecke halte ich für zielführender als irgendwas Neues für Zielgruppe Erwachsene zu kaufen.

Zu finden in Baby-Läden oder ordentlichen Haushaltsabteilungen. Robustere Kunststoff Bestecke findet man in outdoor/Camping Shops.

Würde sehr darauf achten, dass nur sehr kurze Bereiche auf der Klinge "scharf" sind, Kind beobachten wie er´s macht, jeder Zentimeter weniger reduziert das Risiko. Bezieht sich die Mithilfe des Kleinen auf Waschen und Verräumen des Schnittguts evtl. den Griff zusätzlich mit Nässeschutz ausstatten, Gummi rumwickeln u.ä.

Andererseits ... mit den Kneipchen wie von Otter (Link Küchenmesser) haben über Generationen schon Kinder ihre ersten Schneid- wie Schnitt:Derfahrungen gemacht. Von denen liegen Millionen stumpfe Exemplare in alten Küchenschubladen herum.

P.S. Den jungen Koch aus der Windmühlen Serie nutze ich für eingeladene Gäste, jedoch in superscharfem Zustand, Griff wird wg. der Konstruktion von mir ständig geölt, ein sehr leichtes, praktisches Messer durchaus für Erwachsenen Hände.

P.P.S. Verbandsmaterial habt ihr hoffentlich stets griffbereit. ;)
 
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