Tipps zum Schleifen bei Scharten gesucht

Senbei

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Hallo,

ich bin noch Schärfanfänger und habe mich gerade an das zweite Messer gemacht, das so richtig Ausbrüche in der Schneide hat. Irgendwie werde ich da mit meinem Bester #220 fast verrückt. Ja, ich bin noch nicht der schnellste, aber gerade bei diesem zweiten (recht großen) Messer schruppe ich jetzt schon fast 2h auf der ersten Seite und es sind immer noch kleine Scharten mit bloßem Auge zu erkennen.
Habt ihr mir Tipps, wie ich da effizienter zur Sache gehen könnte?
Ich habe gerade darüber nachgedacht, ob es wohl eine gute Idee wäre, erstmal mit einem steileren Winkel ranzugehen, um richtig Material abzutragen und dann anschließend die Facette mit dem richtigen Winkel aufzubauen?
Sollte ich mir vielleicht einen anderen Stein für solche Arbeiten zulegen, den Shapton #120 z.B.? Oder würde das auch keinen so großen Unterschied machen?

Danke und viele Grüße

Fabian
 
Wenn man versucht, solche Ausbrüche partiell auszuschleifen, kann es schnell zu Overgrinds kommen, die dir das ganze Klingenprofil versauen.

Ich würde im 90°-Winkel (sog. Schlittschuh-Methode) gleichmäßig über die gesamte Schneidenlinie schleifen, bis der Grund des tiefsten Ausbruchs erreicht ist. Dabei darauf achten, dass der Schneidenverlauf erhalten bleibt.

Wenn man jetzt einfach eine neue Facette anschleifen würde, wäre die Klinge im Bereich darüber normalerweise zu dick und im Ergebnis die Klingengeometrie nicht mehr schneidfreudig.

Daher würde ich die Klinge in diesem Bereich zunächst ausdünnen, am besten leicht ballig auf fast Null und erst danach eine möglichst schmale Facette mit einem feineren Stein anschleifen.

Bei solchen Projekten, bei denen man viel Material vom Messer abnimmt, sollte man darauf achten, dass der Stein regelmäßig geplant und geöffnet wird. Mit hohlgeschliffenen und/oder mit Stahlabrieb zugesetzten Steinen lässt sich nicht effizient arbeiten.

Soetwas gelingt normalerweise nur mit etwas Erfahrung einigermaßen zufriedenstellend. Wenn du selbst nicht weiter kommst, hilft vielleicht eine Überarbeitung beim Profi (z.B. Jürgen Schanz).
 
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Vielen Dank!

Daher würde ich die Klinge in diesem Bereich zunächst ausdünnen, am besten leicht ballig auf fast Null und erst danach eine möglichst schmale Facette mit einem feineren Stein anschleifen.

Was genau meinst Du mit "auf fast Null"?

Viele Grüße

Fabian
 
Leicht konvex ausdünnen, bis du die abgestumpfte Schneide erreicht/fast wieder spitz ausgeschliffen hast. Danach kannst du dann mit einem feinen Stein in einem stabilen Winkel eine neue Facette setzen.

Edit: Hier mal 'ne kleine Skizze (Querschnitt der Schneidfase):

85e7fmtc.png
 
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Und wie dünne ich das am besten konvex aus?
Ich glaube, ich habe gerade meinen Fehler gefunden: zu wenig Druck! Bin eben nochmal ein wenig beherzter zur Sache gegangen und siehe da, plötzlich tut sich was. Ich hatte schon länger das Gefühl, dass ich unverhältnismäßig lange zum Schärfen brauche. Da muss ich mich jetzt mal rantasten, den richtigen Druck zu finden.

Viele Grüße

Fabian
 
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