Welches Schneidbrettmaterial?

RuBi0

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Moin Moin,

nachdem ich mir vor kurzem ein hochwertiges Küchenmesser (Miyabi) gekauft habe, bin ich nun auf der Suche nach einem Schneidbrett, welches weich genug ist um mein Messer nicht zu schnell abzustumpfen.

Ich habe mich bereits ein wenig schlau gemacht und habe bisher gesehen, dass Hirnholz gerne benutzt wird und auch Bretter aus PE500 gut geeignet sein sollen.
Bei Holzbrettern ist das Problem, dass diese meist nicht wirklich Preiswert sind und als Schüler habe ich nicht allzu viel Geld zum Ausgeben. Mein Budget liegt bei ca. 30€

Bisher habe ich ein altes Kunststoffbrett und ein kleines Olivenholzbrett. Und letztes Jahr habe ich mir dieses Bambusbrett gekauft, welches mir von den Abmessungen gut gefällt, aber Bambus ist ja anscheinend nicht besonders schonend zum Messer.

Für Vorschläge bin ich sehr dankbar.

LG RuBi0
 
Schau auch mal in Nachbarthreads.
Mein Budget liegt bei ca. 30€
Geh in den Baumarkt kauf dir nach belieben ein Buche-, Eiche-, Akazien-, Paulowniabrett (sehr weich und leicht) lass es kostenlos auf dein Wunschmaß sägen. Man kann solche Bretter auch stumpf mit Holzleim zusammenleimen, wenn sie an der Seite keine Fase haben. z.B. dieses Akazienbrett 1x in der Mitte durch und du hast 2 Stück 30x40 für 11€. Billiger geht nicht. Dazu ein Fläschen Leinöl 250 ml für 1,30 €. Vor Gebrauch mind. 3x einlassen im Abstand von 2 Tagen. Danach immer mal wieder, wenn es nötig scheint. Leinöl braucht lange zum Aushärten. Es lohnt sich aber. Das Brett nimmt weniger Wasser auf und verzieht sich auch nicht so.
 
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Danke für die Antworten!

Ich denke ich werde mich mal daran versuchen, meine eigenen Bretter herzustellen.

LG RuBi0
 
Servus,
falls Du in Bayern wohnst, geh' mal bei den
Bayerischen Staatsforsten lang. Eine Baumscheibe
fällt da immer ab. Kostet so ungefähr an Zwickel
für die Kaffeekasse. Ist halt rein unbehandeltes Holz,
wir haben unsere Grillstelle so ausgerüstet.
Gruß,
Rudi
 
Danke für den Tipp Rudi!

Komme allerdings aus dem hohen Norden, aber vielleicht lässt sich hier ja auch was finden.

LG RuBi0
 
Hallo zusammen,

ich kapere mal diesen Thread weil ich, genau wie der TE RuBi0, auf der Suche nach einem quasioptimalen Schneidbrettmaterial bin.
Konkret geht es um den (durch einen befreundeten Tischler unterstützten) Selbstbau eines Hirnholzschneidbrettes.

Momentan könnte ich schön gestockte (aber noch ohne Stabilisierung nutzbare) Buchenstammabschnitte bekommen (~25...30cm ∅).
Daraus resultiert meine erste Frage: Ist dieses von Pilzmyzel "befallene" Holz überhaupt lebensmittelecht (es würde von mir nur geölt)

Zweite Frage: Man sieht bei angebotenen Hirnholzbrettern oft die Verleimung mit Kreuzfuge (die zwar beim Fliesenlegen üblich ist aber beim Holzverlegen [Parkett, Laminat] verboten ist). Gibt es dafür einen Grund? Mir als Laien würde das Verleimen im Verband (wie Mauerwerk) mehr einleuchten.

Danke!
 
Du willst wissen, ob die Baumpilze giftig sind? Manche ja, manche kann man essen.
Wenn das Holz nicht stabilisiert wird und du sicher sein willst, verwende es nicht.
Ein Schneidbrett ist halt doch etwas anderes als ein Griff.
Gibt es dafür einen Grund? Mir als Laien würde das Verleimen im Verband (wie Mauerwerk) mehr einleuchten.
Parkett bewegt sich und würde möglicherweise hochgehen, wenn Fuge auf Fuge trifft. Die Bretter sind ja bei echtem Vollholzparkett nicht verleimt miteinander, sondern sollen sich in den Fugen bewegen können.

Bei Stirnholzbrettern ist bei genügender Dicke genug Leimfläche da. Das hält auch ohne Verband. Aber der Verband ist natürlichtrotzdem besser aus meiner Sicht. Du kriegst dann am Rand eben immer halbe Steine, die du absägen musst. Ich habe z.B. zwei Birnenholzbretter mit max. 2cm Dicke einfach stumpf aneinander geleimt, um die erforderliche Breite für das Schneidbrett zu bekommen. Ich habe bisher noch keine Anhaltspunkte, dass das auseinandergehen könnte. Man kann das auch mit Regalbrettern machen, wenn die Leimfuge parallel zur Längsrichtung verläuft. Man muss natürlich schon ein bisschen auf die Statik achten. Dort wo die Durchbiegung am größten ist würde ich natürlich keine stumpfe Verleimung haben wollen. Ein Schneidbrett wird ja durch Kräfte eigentlich kaum belastet. Wichtiger ist es, es abzuwischen, und trocknen zulassen, nicht in die Spülmaschine und so.
 
Aus Gründen der Lebensmittelhygiene eine Holzart mit möglichst hohen Gerbsäuregehalt. Eiche, Birke, Akazie bzw. Gummibaum. Wobei 30€ schon eine Zumutung sind, wenn man viel Geld in das Messer investiert hat. Veranschlage das 3fache, verdrücke Dir die Tränen und habe ein Leben lang Freude an so einem schönen Teil.
Gruß
Billy
 
Solltest du dein Budget kräftig aufstocken, würde ich in Richtung Kirsche oder Europäischer Ahorn Stirnholz schauen. Der beste Kompromiss. Kostet in vernünftigen Größen idR schon 3-stellig. Ich habe solche Bretter auch noch, nutze die aber so gut wie gar nicht mehr (nach dem Schneiden/Kochen bleiben Schneidreste bei mir auch mal länger auf dem Brett liegen. Holz nimmt gerne mal Geschmack/Geruch an; trotz ausreichender Ölung mit vernetzend härtenden Ölen).
Auch wuchte ich nicht gerne Bretter von A nach B (wobei meine Großen eh ortsfest liegen).
Ich nutze sehr gerne die Schneidmatten des Prof-Board. Die sind aus PE. Das Bord habe ich auch, nutze es aber auch nicht mehr. Die Matten reichen mir. Wiegen nichts und können deshalb auch in 60x40 wunderbar mitsamt Schnittgut zur Kochstelle gebracht werden. Schneidenschonend sind die auch, ich schneide auch mit dünnsten Japanern ala Sirou Kamo da drauf. Keine merklich hohe Schneidkantenabstumpfung.
Du hast geschrieben du kommst aus dem hohen Norden. Wo da? Wenn du in der Nähe bist, kannst du mal vorbei kommen, dann bekommst du von mir so eine Matte für lau.
Finds immer klasse, wenn schon junge Menschen eine Leidenschaft fürs Kochen und Messer entwickeln, das unterstütze ich gerne. Kannst mir ja mal eine PN schreiben.
Von Gummibaum und ähnlich harten Hölzern rate ich ab. Merkbar schnellere Abstumpfung der Klingen und bei unsauberer Schnitttechnik und dünnen nagelgängigen Klingen auch gerne mal Microchips.
 
hallo zusammen! Ich verspuere grosses Verlangen auch mal ein Holzschneidbrett zu probieren. Bisher habe ich immer seelenlos auf PE brettern geschnitten, jetzt will ich aber etwas schoeneres das man auch als Servierbrett verwenden kann fuer ein tranchiertes Porterhouse oder Wurst/Kaese/Obstplatten .... Budget waere erst mal so im 50-60 Euro Bereich um auch zu sehen ob ich damit zurechtkomme. Selber basteln will ich nicht.

Dank der vielen Informationen hier weiss ich ja ca. was man aus dem Budget rausholen und erwarten kann ... Ich wuerde aber gerne noch mal auf pioneerfan's erwaehnung eingehen. Habe mir das jetzt mal in Ruhe angeschaut und wirklich tolle Bretter gefunden.

Zum Beispiel hier ein Akazienbrett wo die Saftrille nur auf einer Seite ist ... Oder eine Olivenholz Variante

was ist hier davon zu halten? Vor allem in Verbindung mit der Herder K Serie.

Hier noch eins aus Esche im Angebot, Carl Mertens Corta und von Wuesthof gibts fuer etwas mehr (Thermo?) Buche Macht es hier was aus dass bei beiden quasi das Holz gebacken wird? Beim Corta steht dran man muesse es auch nicht mehr Oelen ... das find ich etwas komisch :p:
 
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Thermoholz ist unempfindlicher gegen Feuchtigkeit, deshalb wird es auch oft als Terrassenholz genutzt. Es bekommt außerdem einen dunklen Charakter ähnlich Tropenholz. Ölen würde ich aber trotzdem, dadurch wird es noch dunkler. Aber ein härtendes Öl wie z.B. Leinöl verwenden. Wenn man Thermoholz sägt oder schleift riecht es leicht angekokelt. Möglicherweise macht sich der Geruch auch beim feuchten Abwischen bemerkbar - bin mir aber nicht sicher. Kommt wahrscheinlich drauf an wieviel Holz durch das Schneiden gelöst wird. Es hält sich aber in Grenzen. Zu Geschmacksbeeinträchtigung der Lebensmittel dürfte es nicht führen.
 
Ich nutze u.a. ein Brett aus Thermo-Buche. Der Geruch, den tiffel beschreibt, war anfangs tatsächlich beim feuchten abwischen (für mich nicht unangenehm) wahrnehmbar, hat aber nicht zu Geschmacksveränderungen der Lebensmittel geführt. Inzwischen nehme ich den Geruch nicht mehr war. Ich habe das Brett vor der Nutzung über 2 Monate in gewissen Abständen immer mal wieder mit Leinöl behandelt. Neben der schönen dunklen Färbung ist das Brett dadurch sehr unempfindlich gegen Feuchtigkeit geworden.

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ok gut zu wissen danke tiffel und Bukowski... das von Otto Gourmet sieht echt toll aus, erkenne ich das richtig, dass das sogar Hirnholz ist? Koennt ihr mir als Spezialisten hier kurz das Olivenholz einordnen? Aehnliche Haerte wie Buche, Esche, Eiche?
 
Ja, ist Hirnholz.

Olivenholz ist noch härter als Akazie oder Bambus, wäre daher nicht meine erste Wahl, da mutmaßlich nicht sehr klingenschonend. Außerdem verziehen sich die Bretter aus einem Stück gerne.
 
Ja, ist Hirnholz.

Olivenholz ist noch härter als Akazie oder Bambus, wäre daher nicht meine erste Wahl, da mutmaßlich nicht sehr klingenschonend. Außerdem verziehen sich die Bretter aus einem Stück gerne.

ok das wollte ich wissen danke, ja dann ist es draussen ... Akazie hab ich aber zusammen mit Buche Eiche und Esche gehabt in Gedanken. Falsch? Bambus und Gummibaum hatte ich sowieso bereits ausgeschlossen weil ich hier gelesen habe das sie zu hart sind ... Dazu reiht sich jetzt auch Olive ein ;) ...

ok mein Fehler ... hab hier im Forum diese Tabelle gefunden ... Dort ist Akazie sogar haerter als Bambus ...

Hier noch mal eine Tabelle mit versch. Holzhärten aus dem Netz, eventuell Hilft die ja jemandem in Zukunft
 
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Ich hab für wirklich schmalen Taler ein Stirnholz Rotbuche Schneidbrett mit einseitiger Saftrille bekommen (Größe etwa 45x38x4cm). Das Messer dringt nicht tief ein so dass Ausbrüche an der Schneide bei Verkanten vermieden werden. Versiegelt habe ich mit älterem Olivenöl. Ich denke es hat unter 20€ gekostet bei Bauhaus SW. Ein zweites habe ich später nicht mehr bekommen.
Davor hatte ich Bambus Bretter in Hirnholz. Bei einem brach die Verklebung wohl wegen Quellung durch Feuchte.
 
Akazie hab ich aber zusammen mit Buche Eiche und Esche gehabt in Gedanken. Falsch?
Nein, nicht falsch. Die Akazienbretter die als Schneidbretter angeboten werden, würde ich auch in die Härtekategorie von Buche Eiche und Esche einordnen. Olivenholz ist zwar härter, aber schon noch als Schneidbrett tauglich. Vielleicht nicht ganz so klingenschonend wie weichere Hölzer, aber besser als Bambus, weil im Bambus Silikate enthalten sind und viel Kleber verwendet wird. Das ist oft nah an einem Verbundwerkstoff aus Kunststoff und Bambus. Die Brinellhärtetabellen sind oft nur begrenzt aussagekräftig aus mehreren Gründen. 1. Gibt es erhebliche Härteunterschiede sogar im selben Holz je nachdem wie schnell es gewachsen ist und wie die Wachstumsbedingungen sind. 2. Dann kommt es auch drauf an wie man misst, z.B. quer zur Faser oder in Faserrichtung. Walnuss würde ich nicht als recht hart einstufen. Und bei Bambus kommt es erst recht drauf an was gemessen wurde. Wer ein verleimtes Brett misst oder auf der glatten Außenseite kommt sicher zu anderen Ergebnissen, wie auf der Innenseite gemessen.
 
Nachdem ich definitiv ein Brett wollte ohne Saftrille hatte ich in der engeren Auswahl nun das Boeker Schneidbrett aus Eiche und das Otto Gourmet aus Buchen Stirnholz.
Da Bukowski mit seinem so zufrieden ist und weil es mir auch optisch und von den Massen her mehr zugesagt hat habe ich mir das von Otto Gourmet bestellt .... Am naechsten Tag netter Anruf von Otto Gourmet. Die gelieferte Charge sei so schlecht verarbeitet, dass man es nicht rausgeben kann. Anscheinend nun zum wiederholten Male. Es ist nicht bekannt wann und ob es wieder lieferbar sein wird ... Schade, aber ich bin froh das man da dann so ehrlich ist. Hauptsache die Fleischlieferung kommt :p: ...

Tja, bei mir ist es nun das Noyer Schneidbrett geworden aus amerikanischer Walnuss. Die Masse passen, es sieht verdammt gut aus und man kann es sehr toll als Servierplatte verwenden. Bauartbedingt ist es eben nicht so rutschfest, aber nen kleines feuchtes Tuch drunter und es rutscht gar nix mehr :p:. Ich wollte eigentlich ja gar nicht so viel ausgeben, aber da sind wir nun :p ...
 
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