Was verkratzt rostfreie Damastklinge nicht ?

Neugier

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Hallo Forenmitglieder,
ich habe mir jetzt durch Gelegenheit einen rostfreien Damastfolder geholt - für mich wahnsinnig schön und eindrucksvoll poliert.

Jetzt habe ich aber ein Problem: Das ist das erste Messer, das mir echt fast zu schön ist, um damit zu arbeiten.

Weil ich nicht will, daß Kratzer die Polierung und Zeichnung entstellen.
Bei "rostenden" Klingen sind Patina und Gebrauchsspuren für mich begrüßenswerte Biographie, aber bei der Klinge - die ja auch nicht richtig patinieren wird - fürchte ich das sieht eher wie beeinträchtigung aus (habe aber fast keine Erfahrung mit "rostfrei").

Da ich aber mit jedem Messer irgendetwas auch machen will, würde ich gerne wissen, ob folgende Aufgaben wahrscheinlich keine Kratzer hinterlassen:

Früchte, Gemüse und Käse schneiden
Fisch schneiden, in dem versehentlich noch eine Gräte stecken könnte
Trockenzigarren und Longfiller schneiden
Weichholzstecklinge schneiden

Ich hoffe die Fragen erscheinen nicht dumm, aber nachdem ich hörte, daß sogar Schnitzen von Holz Kratzer hinterlassen kann, muß ich zugeben daß ich da vielleicht einiges nicht verstehe.
Vielen Dank im Voraus
 
Weißt du; "schön" ist immer ein sehr subjektiver Begriff und viele Messer sind heute "schön" oder "stylish"!:)
Ist es ein gutes Messer und somit ein gutes Werkzeug; *die* Frage solltest du dir stellen?!

Mit einem schlechtem Messer unterwegs zu sein; keine gute Lösung.;)
Verstehen kann ich dich aber schon!:)

Gruß,
Nico
 
Servus
ich denke mal die von dir aufgelisteten Materialie dürften keine Kratzer in der Klinge hinterlassen , auch Holz schnitzen
verursacht bei meinen Damaststeel Messern keine * Kratzer* jedenfalls nichts was mit dem blosen Auge sichtbar ist .
Aus welchen Stählen ist der Damast und wie hoch ist er gehärtet ?
Hast du vieleicht ein Bild von der Klinge ?

Norbert vom Neckar
 
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Die genannten Tätigkeiten sollten keine Spuren auf der Klinge hinterlassen. Ich habe vier Messer mit Damastklingen - eine davon rostträge. Auf keiner Klinge sind Kratzer zu sehen, wie ich gerade mal geprüft habe. Und ich gebrauche alle meine Messer. Und zwar zum Schnitzen mit durchaus harten Hölzern (Eukalyptus, Olive …).

Sollte allerdings das Holz verschmutzt sein, also z.B. Spuren von Sand enthalten, wird ein Sandkorn eine Spur auf der Klinge ziehen. Solange Du einwandfrei sauberes Material benutzt, mußt Du Dir keine Sorgen machen.

Fixed: Hochlagiger Damast aus 1.2842 und 75NI8, 58-59 HRC
Klapper: Wolframdamast von Achim Wirtz aus 1.2510, 1.2442 und 75Ni8
Klapper: Balbach-Leo-Damast®III, 61 HRC, etwa 30 % der Masse besteht aus Leo-Stahl, der Rest aus Werkzeug- und Wälzlagerstahl
Klapper: Rostträger Damast aus SB1/440B von Achim Wirtz, um die 60 HRC

R’n‘R
 
Hm, wenn Du das Thema Schmutz und allgemein Kontakt mit harten Dingen beachtest und nur gelegentlich überlegte Einsätze startest, könnte das funktionieren.

Wenn Du das Messer dauerhaft einsteckst und benutzt, wann immer Schneidbedarf ist, habe ich Zweifel, dass es klappt mit kratzerfrei.

Jedenfalls habe ich kein einziges regelmäßig benutztes Messer, dessen Klinge nicht jeder Laie von einem neuen unbenutztem unterscheiden könnte.

Mit stonewash auf der Klinge bei überlegtem gelegentlichen Einsatz kommt das vielleicht noch hin, mit spiegelpolierten oder fein satinierten Finish weniger, wie ich meine.

Leicht oberflächliche Spuren kann man natürlich wegpolieren, echte Kratzer nicht.

Und obwohl ich sorgsam mit meinen Messern umgehe, entdecke ich bei jedem neuen Messer im Einsatz rasch Spuren, die spontan nicht immer nachvollziehbar sind und das makellos erledigen.

Zumindest bei einem Messer, dass benutzt und nicht nur ausprobiert wird, kann das schnell in die Hose gehen.

Meine Sicht.

Grüsse, pebe

 
Hallo und vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

@Scagel:
Das ist das Civivi Incite in der Damastversion mit Blattgoldflocken im Griff.

Da sich meine Erfahrungen mit Foldern auf mein uraltes 8er EDC Opinel beschränken bin ich mit dem Flippen mehr als zufrieden (braucht eher schon nur die Idee von Kraft den Kraft) und läuft wie geschmiert.

Nichts wackelt, ich kann optisch bei der Verarbeitung nicht meckern und um eine Ungenauigkeit beim Klingenstand nachzuweisen müßte ich schon eine Schieblehre bemühen.

Schärfe bei Auslieferung wie gesagt aus Vorsicht kaum getestet – schneidet aber von frei gehaltenem Papier weit von den Fingern weg mühelos feinste Streifen aus – und das ist Flachschliff im Gegensatz zu den meisten Chinafoldern, die ich gesehen habe.

Wie es sich im Gebrauch bewährt kann derzeit glaube ich noch niemand so genau sagen, denn der Civivi Damast ist halt noch nicht lange auf dem Markt.


@no bird:
Einer der Stähle ist der 9Cr18MoV, den anderen hält Civivi aus irgendwelchen Gründen als Betriebsgeheimnis zurück.

Härte wird angegeben mit 59 – 61 HRC.

Civivi empfiehlt, den Stahl mit einem gut wärmebehandelten 440C zu vergleichen.

Die Politur ist für mich fast unwirklich, es trifft es nicht ganz aber mir fällt kein besserer Begriff ein als das es fast eine Art 3D-Effekt hat,

Fotos geben das kaum wieder – hier mal von der Herstellerseite:

http://www.civivi.com/plus/view.php?aid=168

Ich meine hier sieht man in der Bewegung in der Reflexion etwas von dem was ich meine (bilde ich mir vielleicht auch ein, da ich mein Messer vor dem Anschauen hatte):

https://www.youtube.com/watch?v=Jak4mZA4l8M

(Zugegebenermaßen tue ich mich mit seiner Stimme und seiner Art schwer, aber das Messer beschreibt er ganz gut)

@Rock´n`Roll:
Danke, das beruhigt und erklärt einiges.

Ich habe vor einiger Zeit glaube ich auf **** ein gebrauchtes Messer mit vielen kleinen Kratzern gesehen, der Verkäufer meinte, er habe damit nur ein bißchen geschnitzt.

Ich vermutete auch, daß da wahrscheinlich Sand dran war.

Da bin ich ja froh, daß doch ich nicht den gesamten Physik- und Chemieunterricht verschlafen habe.


@Pebe:
Danke - ich denke das werde ich genauso benutzen und auch eher selten (ist eh nicht 42a-Konform).
Das kann irgendwann schon sein und ist dann halt irgendwann auch Ok, ich will mich halt nur nicht "blöd anstellen" und vermeidbare Fehler bei diesem für mich neuen Material vermeiden.
Bei Zigarren werde ich da doch eher Abstand nehmen, da kann immer schnell ein Sandkorn drin sein vermute ich jetzt doch (deshalb heißen "Sandblätter" ja auch so).
 
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