Nur teilweise hart - zweifach härten mit Hamon?

GrimmST

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Hallo Zusammen,

heute habe ich den ersten Härteversuch mit meinem selbstgebauten Härteofen vollzogen. Klinge war ein Chefknife mit ca. 3 mm Rückenstärke. Material ist 1.2842.

Bei der Klinge habe ich zudem ein Versuch eines Hamon gemacht (ich weiß auch, dass dieser Stahl eher ungeeignet ist).

Vorgang war folgender:
1. Härteofen auf Temperatur bringen (800°C)
2. Eine Weile warten bis Ofen gleichmäßig glüht 3. Messer in den Ofen 4. Warten bis Temperatur eingependelt 5. 3 Minuten gewartet und direkt in vorgewärmten Öl abgeschreckt

Ich habe die Klinge daraufhin mit Feile und per Glasflasche getestet. Rücken ist weich geblieben. Die Schneide ist auf den ersten drei Vierteln vollständig hart. Allerdings ist der Bereich zum Griff hin nicht hart geworden.

Woran könnte das liegen?
Mein Plan wäre es, morgen den Härtevorgang zu wiederholen.

Gibt es dazu Tips? Wie sieht es mit der Härtelinie aus? Diese wird wohl verschwinden oder muss mit dann mit einem Lehmmantel erneut angebracht werden. Ist das soweit korrekt?

Beste Grüße

Grimm
 
Hallo Grimm, ich bin kein Experte, aber du brennst bestimmt auf Antwort. Ich gehe davon aus das ein Kohlenstoffverlust im Stahl ausgeschlossen ist, und dann bleibt ja eigentlich nur zu niedrige Temperatur oder zu langsame Abkühlung oder eine Mischung aus beidem. Im Internet lese ich das die Härtetemperatur für deinen Stahl 790 -820 Grad ist, laut meinem Verständniss müsste es sehr sehr lange dauern bis Stahl wirklich genau die gleiche Temperatur erreicht wie die Umgebung, wenn überhaupt. Deshalb glaube ich das deine Klinge im hinteren Bereich wo sie breiter u dicker ist nicht warm genug war.
Darum würde ich die Temperatur im Härteofen erhöhen (min 820 Grad), und mir kommt auch die Haltezeit ein wenig kurz vor. Ich würde auch zusehen das ich die Klinge tief genug ins Öl stecke, auch wenn man denn Griff eigentlich nicht härten will, aber den kannst du später ja weicher anlassen. Ich denke auch das du den Lehmmantel neu machen musst wenn du ein Hamon haben willst. Das ist was mir so dazu einfällt, ich wünsch dir viel Erfolg u Spass :) Grüsse aus Schweden
 
Hallo Wolfgang,

Danke für die rasche Antwort. Das bringt mich auf neue Ideen.
Kurz zur Info: mein Ölbad befindet sich in einer Munitionskiste welche groß genug ist, dass die Klinge komplett darin eingetaucht werden kann. Der Weg zum Ölbad hat 50 cm und ist damit denke ich ausreichend kurz. Aber den Tip mit der Haltezeit werde ich berücksichtigen. Vielleicht ist tatsächlich der hintere Teil nicht auf Temperatur gekommen. Ich werde morgen mal einen Testlauf machen und die Haltezeit sowohl als auch Temperatur erhöhen.

Über das mehrfache Abschrecken habe ich mich eben ein wenig informiert. Viel habe ich leider nicht gefunden. Was ich allerdings herausfinden konnte ist, dass es wohl möglich sein sollte den Vorgang ohne vorheriges Weichglühen nochmals zu wiederholen. Ich hoffe die Infos sind verlässlich.

Beste Grüße
 
Ich habe selbst keine Erfahrungen mit Härtelinien, aber soweit ich weiß wird dabei immer in Wasser gehärtet. Vlt war im Rücken der Klinge zu viel Hitze, als dass das Öl sie rechtzeitig abführen könnte.
 
Ich habe selbst keine Erfahrungen mit Härtelinien, aber soweit ich weiß wird dabei immer in Wasser gehärtet. Vlt war im Rücken der Klinge zu viel Hitze, als dass das Öl sie rechtzeitig abführen könnte.

Hallo, die Zeit im härteofen war sicher zu kurz, wenn der Ofen nicht von der Temperatur abfällt, wenn du die Messer rein gibst, würde ich sagen eine Ofenzeit, von 15 min, und beim abschrecken, sollte das Messer vollständig ins Ölbad.....
Lg Bernd
 
Die Härtelinie entsteht doch dadurch, dass die Klinge nur partiell gehärtet ist?!
Soweit mir das bekannt ist, packt man den Rücken in einen Mantel (Lehm, Feuerfestbeton etc.) Um ihn davor zu schützen, dass er zu schnell abkühlt, damit er eben nicht hart ist.
Sonst hätte man ja auch keine härtelinie, wenn alles gleich hart ist.
 
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