Bonnie & Clyde

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Hallo,

nach einer längeren, nicht ganz freiwilligen, Pause möchte ich mich hier im Forum wieder einbringen.
Ich bin gerade dabei ein neues Unternehmen zu starten welches sich vorallem mit Mokume Gane beschäftigen wird. Neben Messer, Kunst- und Ziergegenstände werde ich auch Ringe schmieden. Und solche möchte ich euch hier zeigen.

Bonnie & Clyde.
Ein Eheringpaar geschmiedet aus 750er Gelbgold, 585er Weißgold und 925er Silber. Feuergeschweißt, leicht tortiert. Die Oberfläche ist um sie auch habtisch erlebbar zu machen geätzt (macht man in Salpetersäure). Dadurch kommt das Muster noch besser zu Geltung und wirkt organischer. Vom zuschneiden der Ausgangsbleche bis zu abschließenden Qualitätskontrolle sind an die 100 Arbeitsschritte notwendig, und kaum einer davon verzeiht Fehler. Die Ringe können graviert und auch problemlos in der Größe verändert werden.




Ag Gg Wg Mokume Gane.JPG

Sämtliches Gold welches ich verarbeite stammt von führenden zertifizierten Scheideanstalten und wird aus Urban Mining gewonnen. Das heißt es wird aus Sekundärmaterial also Abfällen (Altgold, Schmuck, Münzen, Zahngold,...) recycled. Es ist hier kein Material enthalten durch dessen Erlangung Menschenrechte verletzt wurden wie z. B. Kinderarbeit oder Sklaverei.
Durch dessen Gewinnung und Verarbeitung die Erdoberfläche zerstört wurde.
Welches dazu dient, kriminelle oder terroristische Aktivitäten zu unterstützen (wie z. B. Geldwäsche, Steuerhinterziehung),
Welches die Umwelt schädigt.


Grüße
Christoph
 
Hallo,

jetzt fällt es mir auch auf. Schon lange nichts mehr von dir gelesen. Wilkommen zurück. Ich freue mich drauf, wieder schöne mokume-Arbeiten von dir zu sehen. Die Ringe sind jedenfalls schonmal klasse.
Das mit dem Gold vom Sekundärmarkt finde ich eine tolle Idee. Allerdings weißt du natürlich nicht, wo das Gold auf dem Primärmarkt herkam. Von daher finde ich die Aussagen zu dem fairen Hintergrund des Goldes etwas gewagt, denn das Altgold kann ja durchaus unter Bedingungen, wie du sie ausschließt, gewonnen oder verbreitet worden sein.
Das aber nur Rande. Im Vordergrund steht für mich die Schönheit der Ringe und die Tatsache, dass du wieder aktiv bist.

Gruß

yaammoo
 
Danke yaammoo!

Wo das Gold ursprünglich herkommt das weiß so natürlich niemand. Läßt sich auch gar nicht mehr feststellen. Das kann ja schon vor tausend Jahren geschürft worden sein. Auf Grund des Wertes das es schon immer hatte geht ja auch kaum was verloren.
Auf jedenfall mache ich mir schon Gedanken wo die Materialien herkommen welche ich verarbeite. Bei Mokume Gane tut man gut daran nur Legierungen zu verarbeiten deren genaue Zusammensetzung man kennt. Bei einer Klinge reicht mir dagegen oft ne Funkenprobe.
 
Hallo,

die beiden Ringe sind ja wunderschön!! Großartige Handwerkskunst!! :super:
Eine Frage dazu: die Oberfläche sieht relativ matt bzw. vielleicht sogar etwas rau aus. Das hat schon seinen Charme und ich nehme an, das ist durch das Ätzen so geworden. Lässt sich das Ganze durch eine Politur auch wieder auf Hochglanz bringen, wie man es von Goldringen kennt und wäre das beim Tragen nicht angenehmer als die rauere Oberfläche? Oder ist da kaum ein Unterschied?

Danke und LG
Dieter
 
Danke Dieter!

Die Oberfläche ist leicht geätzt und glasperlgestrahlt.
Natürlich kann man sie wieder poliern oder jedes andere finish, welches man möchte, anbringen. Im Alltag wird es aber ohnehin so sein das der Ring von ganz alleine poliert wird. Da er ja ständig mit härteren Materialien in Kontakt kommt.
Also rau ist er nicht. Durch das ätzen kann man die Struktur mit dem Fingernagel leicht spüren. Ich meine es wird dadurch etwas lebendiger - ich mag das sehr. Die Glasperlen wirken wie Hammerschläge. Sie verdichten etwas die Oberfläche und geben ihr einen homogenen matten Glanz. Generell versucht man bei Mokume Gane Reflexionen zu vermeiden. Da dadurch die Muster nicht so gut vom Auge wahrgenommen werden können.

Grüße
Christoph
 
Die Ringe sehen toll aus und ich finde es absolut löblich, dass du an deine Arbeit moralisch integere Maßstäbe anlegst. Weiter so. :)
 
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