Neues Messerset im japanischen Stil

Hallo nochmal und entschuldigt den Doppelpost.

Nach weiterem Nachlesen hier und auf diversen anderen Seiten und dem Begutachten des Ashis meines Bekannten, wird es ziemlich sicher selbiges werden ;)

Dabei hätte ich noch eine abschließende Frage. Lohnt sich die Investition in einen Ebenholzgriff? Mal abgesehen von der Optik in Richtung Unempfindlichkeit (Abwasch, Kratzer, Kerben,...) gegenüber Magnolie. Bei der Bestellung aus CH ist das mit Zoll und Steuer ja doch ein nicht ganz unerheblicher Aufpreis.

Grüße PyroBee
 
Servus,

Dabei hätte ich noch eine abschließende Frage. Lohnt sich die Investition in einen Ebenholzgriff? Mal abgesehen von der Optik in Richtung Unempfindlichkeit (Abwasch, Kratzer, Kerben,...) gegenüber Magnolie. Bei der Bestellung aus CH ist das mit Zoll und Steuer ja doch ein nicht ganz unerheblicher Aufpreis.

ja, Ebenholz ist viel härter und dichter als Honoki, es vergilbt nicht, es vergraut nicht, es ist glatter und unempfindlicher. Die Haptik ist ganz anders als bei Ho-Holz. Ho-Holz ist meist unbehandelt und greift sich an wie gehobeltes Holz, poliertes Ebenholz verliert diese "Anfassqualität", weil glatt und geschlossen. Ho-Holz stellt die Holzfasern auf wenn es Nass wird, sie Quellen auf. Roter Rübensaft mit einem unbehandelten Ho-Holzgriff verdreckt, gibt Flecken. Wenn du aber den Griff ölst wird er immer gelber. Ebenholz ist schwerer, die Balance des Messer verschiebt sich etwas in Richtung Griff.

Wenn dich die Optik eines sichtbar benutzten Griffes nicht stört und du gerne eine Holzhaptik in der Hand haben willst, dann Honoki. Wenn dir glatt, dunkel und unempfindlich bei nahezu gleichbleibender Optik wichtig ist, und dir die Eleganz einer schönen Cremezwinge mit dunklem Ebenholz gefällt, dann ist es den Aufpreis wert.

Geschmackssache und Geldbeutelfrage. ;)

Gruß, güNef
 
Vielen Dank für die Einschätzung.

Nach deiner Erklärung werde ich dann wohl die "paar" Euros mehr investieren. Mir ist eine glattere Haptik doch wichtiger / angenehmer als sich aufstellende Fasern. Außerdem kommt es ja immer mal vor, dass sich etwas Saft / Dreck auf den Griff verirrt. Und vor allem möchte ich mich später dann nicht ärgern à la "Hätte ich doch nur..."
Und da sich die Zahl der anzuschaffenden Messer ja etwas dezimiert hat, kann ich den "Überschuss" auch in nen edleren Griff investieren.

Letzte, vllt. etwas "dumme" Frage: Der Übergang Griff-Klinge ist bei japanischen Griffformen ja etwas "zierlicher" als bei europäischen Formen. Sprich weniger Material in Höhe und Tiefe. Wirkt sich das irgendwie merklich auf die Fragilität an dieser Stelle aus in Richtung plastische Verformung nach links / rechts bei Querbelastung der japanischen Griffformen? Also nicht dass ich vorhätte, das Messer so zu belasten, aber ihr wisst schon. Habe zwar schon mit japanischen Messern geschnitten, das allerdings immer sehr vorsichtig, da nicht meine Messer. Ich gehe auch nicht davon aus, dass ihr das schon in einem Praxistest probiert habt, aber vllt gibt es ja doch Erfahrungen. Oder mache ich mir da mehr oder weniger umsonst Sorgen bei normalem Alltagsgebrauch?

Grüße PyroBee
 
Bei geschmiedeten japanischen Messern ist der Erl eh dicker. Bei einem Ashi ist das nicht der Fall. Dafür ist die Breite des Erls größer ca. 1/3 Klingenhöhe schätzungsweise. Selbst wenn im Griff noch eine kleine Einschnürung (Machi) vorhanden ist, reicht das aus. Wenn du natürlich einen Bruchtest machst, dann bricht es bei sonst fehlerloser Klinge an der dünnsten Stelle. Wenn du eine Querbelastung aufbringst, die einen Bruch nach sich zieht, dann bist du aber eindeutig selbst schuld. Beim normalen Schneiden tritt so eine Belastung jedenfalls nicht auf.
 
Alles klar. Einem Bruchtest wollte ich das Messer nicht unterziehen ;)
Dass es an der dünnsten Stelle bricht, bei sonst homogener Verteilung ist auch klar. Dachte mehr daran, ob es sich im Alltag bemerkbar macht, aber das scheint unbegründet gewesen zu sein und eher meiner Paranoia geschuldet.

Ansonsten vielen lieben Dank euch allen. Ihr habt mir wirklich sehr weiter geholfen. Ohne eure Beratung, wäre es wohl nicht dazu gekommen, dass ich mir ein so dünnes Messer zulege.
Da über die Ashis schon mehr als genug bekannt ist, denke ich, dass ich das Messer, wenn eingetroffen, hier auch nicht mehr vorstellen "muss", oder?

Nochmals vielen Dank an alle, dass ihr hier so kompetent, geduldig und ausführlich Hilfe geleistet habt. Großes Lob.

Grüße PyroBee
 
Falls es dich interessiert: Bei meinen selbstfabrizierten Klingen, ist es mir mal gelungen eine Klinge zu brechen. Diese war sowieso ziemlich verzogen, also hab ich mich was getraut, denn mehr als wegwerfen geht nicht. Die Vollerlklinge ist dann dort abgefatzt, wo erstens der Griff am dünnsten war und zweitens noch zusätzlich ein Loch für einen Pin gebohrt war. Man muss also schon mit Zerstörungsabsicht ans Werk gehen oder Messer und Hebel nicht auseinanderhalten können.
 
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