Wie Victorinox wieder gangbar machen

Vielleicht hat ja die Tochter versucht das Sackmesser während ihres Auslandsaufenthaltes mit Leinöl zu „pflegen“?
Wie sollte sie auf so einen Gedanken kommen? Wie lautet denn die mexikanische Übersetzung für Leinöl?

Nebenbei bemerkt: neben den schon beschriebenen Behandlungen habe ich es jetzt noch einfach mit in die Spülmaschine gegeben.
Das Messer lässt sich wieder von Hand bewegen (allerdings weder leicht noch "schnappt" irgendwas), beim Rest sieht es immer noch übel aus.
 
Servus,
Lebensmittel - Leinöl heisst auf Spanisch
Axeite di Linaxa.
Sollte eigentlich mit Bremsenreiger rausgehen.
Wenn nicht, ein Stündchen mit in die
Badewanne nehmen. :)
Das kann eigentlich nur Zucker sein, der da klebt.
Gruß
Rudi
 
Wenn die Fett- und Zuckerlöseversuche mit Heißen Wasser, "Corega Tabs" oder "Kukident" erfolglos waren
würde ich auf die Möglichkeit der Korrosion verweisen.

Immerhin kommen an der Achse verschiedene Metalle zusammen und Fruchtsäure
hat auch einen gewissen Einfluss auf "Martensitische Edelstähle".

Bei meinem Vic war auch die Säge das größte Problem.
Eigentlich müsste die Spitze etwas überstehen. Mit Ballistol (*1) reichlich einsprühen.
Die Spitze gegen eine Metallkante drücken (Irgendwie habe ich dann auch eine Maurerschnur dazwischengefummelt wenn ich mich richtig erinnere) und mit leichter Gewalt öffnen (1-2mm reichen beim ersten mal)
Alles noch mal großzügig einsprühen und wenn möglich noch ein wenig bewegen.
Dann in Küchenkrepp einwickeln (und von mir aus auch in ein leeres Gurkenglas oder Rotkohlglas legen :irre: ;) ) und einen Tag warten.

Den Vorgang ggf. ein paar Tage wiederholen.

Nachdem ich mit der Säge fertig war gingen die anderen Werkzeuge relativ problemlos.
Die Säge geht allerdings immer noch etwas stramm.

Viel Erfolg.

(*1) Balistol kann nach einigen Jahren verharzen.
Ich hatte bis jetzt allerdings noch keine Probleme mit meinen Altbeständen,
würde es aber auch nicht für Schlösser einsetzen.
Ggf. also nach erfolgreicher Mobilisierung durch ein anderes Öl ersetzen.
 
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Wenn die Fett- und Zuckerlöseversuche mit Heißen Wasser, "Corega Tabs" oder "Kukident" erfolglos waren
Ich habe weder Corega-Tabs noch Kukident, so alt bin ich noch nicht. Vielleicht kann ich da mal eines organisieren.
würde ich auf die Möglichkeit der Korrosion verweisen.
Immerhin kommen an der Achse verschiedene Metalle zusammen und Fruchtsäure
hat auch einen gewissen Einfluss auf "Martensitische Edelstähle".
Jaa. Im Prinzip stimmt das. Dafür müsste die Achse aber aufquellen, und zwar so weit, dass sie die Drehbewegung so stark hemmt, daß es keinerlei Federwirkung mehr gibt. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Eine Korrosion der anderen Bauteile ist ausgeschlossen, daß sie an den sichtbaren Stellen (egal ob Liner-Alu oder Edelstahl der Messer) ja auch nicht auftritt. Es gibt keinen plausiblen Grund, warum Korrosion nur dort auftreten sollte, wo die Bauteile aufeinander treffen.

Eigentlich müsste die Spitze etwas überstehen.
Tut sie.
Mit Ballistol (*1) reichlich einsprühen.
Ich habe diverse Mittelchen, aber diese Marke führt mein Warenlager nicht.

Die Spitze gegen eine Metallkante drücken (Irgendwie habe ich dann auch eine Maurerschnur dazwischengefummelt wenn ich mich richtig erinnere) und mit leichter Gewalt öffnen (1-2mm reichen beim ersten mal)
Alles noch mal großzügig einsprühen und wenn möglich noch ein wenig bewegen.
Das ist ja alles schon passiert. Ich habe alle Teile ausklappen können. Am schwersten gehen interessanterweise die, die vermutlich gar nicht genutzt wurden, Dosenöffner und Kapselheber.

Dann in Küchenkrepp einwickeln (und von mir aus auch in ein leeres Gurkenglas oder Rotkohlglas legen :irre: ;) ) und einen Tag warten.
Das mit dem Einweichen muss ich irgendwann nochmal machen. Zur Zeit habe ich dazu keine Lust.

Nachdem ich mit der Säge fertig war gingen die anderen Werkzeuge relativ problemlos.
Die Säge geht allerdings immer noch etwas stramm.
Dosenöffner und Kapselheber gehen nur mit Werkzeug und viel Kraft auf.
 
Ein hochinteressantes Thema - ich lese gerne weiter mit!
Ich kann nicht garantieren, dass es von meiner Seite noch zu einem Ende kommen wird. Das ist doch vergleichsweise anstrengend, zumal der Erfolg bisher minimal ist.
Einfacher wäre es vermutlich, sich das Messer (es handelt sich um ein 1.3763.71 Ranger Camping) und die gelben Leucht-Schalen nochmal zu beschaffen. Wobei ich keine Ahnung habe, ob es die Schalen noch gibt.
 
Lass mich raten: Geduld ist nicht unbedingt Deine Stärke ... :p
Ich wundere mich schon die ganze Zeit über die Schlagzahl, mit der Du hier Statusmeldungen postest. :irre:

... mit heißem Wasser und zur Unterstützung dem bösen Geschirrspülerzeug .... und etwas Zeit. ;)...
Corega tabs oder sonstige Gebissreiniger könnten vielleicht helfen. Mit heißem Wasser benutzen...

Streng Dich einfach mal weniger an, pack das Ding wie empfohlen in Wasser mit Reiniger und lass die Suppe für Dich arbeiten.
Zeit ist Dein Verbündeter.

:eek::eek::eek::eek:
 
Dann doch lieber zum ausgezeichneten Service von Victorinox einschicken.

Hab ich auch schon mit nem ähnlichen Kandidaten (Vic-Recruit), gemacht.
Das Messer hat über Winter wohl in einer Streusalzkiste gelegen, da hat sich auch mit allen erdenklichen Methoden nix mehr bewegt...

Der Service incl. neuer Griffschalen auf Wunsch, belief sich auf ca.7,80€ und das Messer kam nach 5 Wochen wie neu zurück!

Gruss

FLO
 
Einfacher wäre es vermutlich, sich das Messer (es handelt sich um ein 1.3763.71 Ranger Camping) und die gelben Leucht-Schalen nochmal zu beschaffen. Wobei ich keine Ahnung habe, ob es die Schalen noch gibt.
Das wird nicht leicht werden. Diese "Stay Glow Griffschalen" hätte ich auch gerne ...

Einfacher ist es, die erhaltenen Ratschläge in die Tat umzusetzen. ;)
 
Wenn die Fett- und Zuckerlöseversuche mit Heißen Wasser, "Corega Tabs" oder "Kukident" erfolglos waren
würde ich auf die Möglichkeit der Korrosion verweisen.
...
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(*1) Balistol kann nach einigen Jahren verharzen.
Ich hatte bis jetzt allerdings noch keine Probleme mit meinen Altbeständen,
würde es aber auch nicht für Schlösser einsetzen.
Ggf. also nach erfolgreicher Mobilisierung durch ein anderes Öl ersetzen.

Es gibt übrigens Prothesenreiniger, die noch für zusätzliche Korrosion an Metallen sorgen. Proth.-reiniger für Vollprothesen (Kunststoff) wirken korrosiv auf Metalle. Wenn schon, dann einen Proth.-Reiniger für kombinierten Zahnersatz/Teilprothesen wählen. Dieser greift Metalle kaum an.
PR zielen aber eher auf „Biofilme“ und Kalkablagerungen ab und sind nicht unbedingt die erste Wahl für Rettungsversuche eines verklebten und korrodierten Taschenmessers.

Verharzen von Ölen geschieht duch „aufklappende“ Mehrfachbindungen ungesättigter Kohlenwasserstoffe.
An diesen Mehrfachbindungen entstehen freie Valenzen, an denen es zu Reaktionen mit anderen Molekülen mit aufgeklappten Mehrfachbindungen kommen kann. Es entstehen dreidimensionale Vernetzungen („Verharzen“).

Die Öl-Komponente von Ballistol ist Weißöl. Weißöl ist Paraffinöl. Gesättigte aliphatische Kohlenwasserstoffe. „Gesättigt bedeutet: Keine Mehrfachbindungen zwischen C-Atomen => kein „verharzen“.
Die Geschichten vom verharzenden Ballistol kenne ich von Sportschützen und Jägern. Und seit 20 Jahren reinige ich dennoch meine Waffen damit, ohne dass ich jemals irgendwo verharzendes Öl gesehen hätte.
Wie denn auch, ist nach den Gesetzen der Chemie schlicht nicht möglich!
 
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Vorsicht - OT!

Ob die Klebepampe, die altes Ballistol erzeugt, jetzt chemisch als Verharzung durchgeht oder nicht ... Fakt ist, dass Ballistol im Laufe der Zeit zu einer schleimig, klebrigen Pampe wird, die verharztem Öl nicht unähnlich ist. Ich hatte selbst damit meine Freude, als ich eine mit Ballistol "konservierte" Waffe mal ein Jahr lang nicht benutzt hatte. Seitdem nutze ich andere Produkte und habe seitdem keine Probleme mehr.
Im Grunde muss man sich nur mal die Sprühöffnung einer mehrere Monate alten Ballistol Dose ansehen. Da ist auch alles mit diesem klebrigen Schleim verklebt. Ob das jetzt polymerisiert, verharzt oder schleimklebepamperisiert ist, macht in der Praxis keinen Unterschied. Irgend etwas "passiert" mit Ballistol innerhalb weniger Monate und zum langfristigen Schmieren beweglicher Teile ist es damit für mich unbrauchbar, wie auch zur längerfristigen Konservierung.

Ballistol benutze ich trotzdem noch, aber nicht mehr für Schusswaffen und nicht mehr für Dinge, die lange Zeit ohne weitere Pflege gelagert werden sollen. Ich nehme es hauptsächlich noch zum Reinigen / leichten Einölen von Fixed Messern aus Kohlenstoffstahl, die regelmäßig benutzt werden.

Und für die Waffenbesitzer unter uns hier noch mein Geheimtipp zum dauerhaften Schmieren (nicht zum Reinigen!) von Schusswaffen (seit inzwischen mehr als 20 Jahren erfolgreich im Einsatz): Vollsynthetisches 0W40 Motoröl. Schmiert wunderbar, trocknet nicht weg und kostet nur einen Bruchteil von Waffenöl. Für Messer ist das natürlich nichts. Da bin ich seit einer Weile mit Kamelienöl zufrieden und aktuell teste ich Ballistol H10, habe aber noch keine längerfristigen Erfahrungen damit.
 
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Hallo Harry_W,

deine Erfahrungen mit dem „klebrig“ werdendem Ballistol kann ich nach mehreren Jahrzehnten Anwendung nicht nachvollziehen.
Tatsächlich kann es bei wiederholter/üppiger Anwendung zur Abscheidung einer weißlich-opaken Substanz kommen, die ich aber eher als Vaseline bezeichnen würde. Schmierig- aber keinesfalls „klebrig“ und in keinster Weise je die Funktion beeinträchtigend!
Im Gegensatz dazu beeinträchtigt verharzendes Öl eben die Funktion, das kennen viele von Motorsägen, die ausschließlich mit einfachem Rapsöl betrieben werden. Da kann die Kette schon mal steif werden oder die Ölpumpe geht über den Jordan.

Wobei es auf der Hand liegen sollte, dass es für die Reinigung der Läufe, für die Schmierung von Gelenken, Trommelachsen und Führungen, und für die Konservierung von Metalloberflächen jeweils bessere Produkte als Ballistol gibt!

Die meisten dieser Produkte sind aber in Hinblick auf die Gesundheit nicht umbedenklich. Ballistol benutze ich meist für Die Pflege von Karbonstahl-Messern, die mit Haut (Rasiermesser) oder Lebensmittel (Kochmesser, Sackmesser, Tools) in Kontakt kommen. Du kannst dafür ja Kamelienöl hernehmen, das ist sicherlich genauso unbedenklich.
 
Über die korrekte Bezeichnung der Konsistenz der Ballistolpampe können wir noch lange diskutieren, es ist aber eben so, dass Ballistol diese Veränderung schon nach relativ kurzer Zeit durchmacht. Am leichtesten sieht man es wie schon erwähnt an einer Dose Ballistol Spray, die schon länger in Gebrauch ist. Da, wo altes Öl sitzt und längere Zeit mit der Luft in Kontakt ist, sitzt überall diese schleimige Pampe. Außerdem trocknet Ballistol im Laufe der Zeit teilweise weg, weshalb ich es sehr schnell als Waffenöl ausgemustert habe (mir wurde eine Dose Ballistol vom Verkäufer empfohlen, als ich "damals" meine erste Pistole gekauft habe).

Wie du schon sagst, habe ich es bisher ganz gerne zur Pflege von Messerklingen genommen, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen könnten. Aber auch da muss man z.B. darauf achten, dass es nicht mit Messing-, Kupfer- oder Bronzeteilen in Berührung kommt. Insbesondere die Bronze Washer von Foldern mögen Ballistol überhaupt nicht. Bei der Suche nach einer Alternative bin ich dann auf Kamelienöl gestoßen und bisher damit auch einigermaßen zufrieden (beginnt nach einiger Zeit etwas zu riechen und könnte etwas dünnflüssiger sein). Zum längerfristigen Konservieren von Klingen (und Waffen) nehme ich Vaseline, die ist nach allem, was ich finden konnte, ungiftig und anders als Öl ist die auch nach 10 Jahren noch da, wo man sie aufgetragen hat und konserviert damit sehr zuverlässig.

Als Alternative zum Kamelienöl nehme ich jetzt seit kurzem noch Ballistol H1. Das ist lebensmittelecht (und anders als das Standard Öl auch zertifiziert) und stinkt und schmeckt nicht so widerlich wie das normale Öl. Gerade bei Klingen für Food-Prep sehe ich das als großen Vorteil. Der Geschmack von normalem Ballistol im Essen ist einfach nur grausam. Ob das H1 auch mit der Zeit schleimig wird, wird sich zeigen. Bei Messern ist das nicht so kritisch wie bei Schusswaffen, wo die Funktion beeinträchtigt werden kann. Ich werde auch noch beim Hersteller nachfragen, wie sich H1 mit Kupferverbindungen verträgt. Vorher kommt es nicht in meine Folder mit Bronze Washern.
 
Moin

Könnten die beiden Herren bitte ihre Diskussion über Ballistol an anderer Stelle weiterführen.... da stehen mehrere seitenlange Threads zur Verfügung, die ihr bitte per Suchfunktion selber findet.

Hier geht es um ein verpamptes Victorinox.

Und ich möchte jetzt auch keine längeren Erklärungen, warum das doch etwas mit dem Thema zu tun hat. Hat es nämlich nicht ;)

Gruß
chamenos
 
... und nach der Gangbarmachung und Schmierung muß die Klinge geschärft werden oder ein Kratzer aus der Schale entfernt werden oder die Griffschalen sollen getauscht werden oder oder oder ...

Du siehst, wo das hinführt; chamenos hat schon recht, auch wenn es dich im Hals kratzt.:D
 
Zur klemmenden Klinge wurde ja schon einiges gesagt, Zeit ist hier tatsächlich oft hilfreich. Einfach das Messer mal eine Woche einweichen und sehen, ob sich dann etwas tut. Wenn alles nichts hilft und das Messer einen sentimentalen Wert hat, war der Hinweis auf Victorinox goldrichtig. Die machen eigentlich fast jedes Messer wieder flott und auf Wunsch werden auch bestimmte Teile nicht angefasst oder mit dem gewarteten Messer als Einzelteil zurück geschickt.
 
Soooo,
jetzt juckt es mich doch noch in den Fingern, meinen Senf loszuwerden.
Meine Kumpels aus der Fahrradwerkstatt legen absolut festsitzende Teile mal nen Tag in Coca Cola ein ( Cola light soll angeblich am besten funktionieren ) - ich finde, nen Versuch wärs wert.

Gruß
Excalibur
 
Hallo, Excalibur,
das ist ein guter Tipp. Cola ist wegen der darin enthaltenen Phosphorsäure ein gutes Mittel, Metalloberflächen zu aktivieren für Klebeverbindungen (hat mir jemand von 3M gesagt) und dürfte dann auch für diese Anwendung gut sein, zumal Du ja die Sorte ohne Zucker empfohlen hast.
 
Mit Wasser + Essig oder Zitronensäure sollte man ähnliche Ergebnisse erzielen. Das setzt aber voraus, dass etwas das Messer blockiert, das auf Säure anspricht, also z.B. Rost.
 
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