Neue Messerverbotinitiative

Ist bei mir genauso, allein wenn ich daran denke wie oft mich meine Frau schon gefragt hat ob ich mein Messer dabei hab, wenn irgendwas zum Schneiden war. Und wehe ich hatte wirklich mal keines zur Hand, dieser strafende Blick... :D

Und ich habe sogar beim Kindertraining immer ein Messer in der Sporttasche und das war schon oft sehr nützlich. Eltern haben sich darüber auch noch nie aufgeregt, nur bei den Kindern muss ich aufpassen, dass sie nicht damit rumspielen, wenn ich nicht aufpasse :D

Ich kann dieses blöde Waffengerede eh nicht mehr hören. So gut wie alles kann eine "Waffe" sein, aber es kommt doch immer drauf an, wer es wie benutzt !

Für mich ist die Quintessenz der ganzen Waffenrechtsverschärfung, dass man den Leuten ein subjektives Sicherheitsgefühl vermitteln will. Sie sollen sich also sicherer fühlen, ob sie auch sicherer sind, ist den Politikern völlig egal.

Schon komisch, ich dachte immer in einem Rechtsstaat werden Gesetze auf Grund rationaler Überlegungen verabschiedet und nicht nach Gefühlen. Sowas ist doch reine Willkür und das passt eigentlich besser zu Diktaturen als zu einer Demokratie.

Armes Deutschland, da möchte man direkt wieder mal Heinrich Heine zitieren : Denk ich an Deutschland in der Nacht...
 
Pünktlich zur morgigen Sitzung hat der IM Pistorius ein Interview in der SZ gegeben. Moderat, Bedenken wegwischend, wie einst Schäuble. Wenn das Gesetz da ist, sieht das natürlich anders aus, da übernehmen Gerichte die Auslegung. Sonst ist das Interview schon mal fundierter und das Bild neutral.

https://www.sueddeutsche.de/politik...-jeder-mit-einem-messer-herumlaufen-1.4448938

Im Vergleich dazu gab es ja Symbolbilder blutiger Messer (WAZ) oder jenes Bündel längst verbotener wie beim MDR. Bei mir ist das in Sarkasmus umgeschlagen, hab die also mal angeschrieben, ob die über Nachrichte BERICHTEN oder selbst welche machen. Und Ihnen den Spiegel der zunehmend über Repressalien klagenden freien Presse vorgehalten, während die selbst kräftig an der Beschneidung von Freiheiten anderer mitwirkt.
Heute kam die Antwort: Nein, nein, Entschuldigung, Bild ausgetauscht.

Nur liest den Artikel jetzt niemand erneut, der erste Eindruck sitzt.

Abu
 
Danke für den Link !

Jetzt weiss ich endlich, dass "Springmesser mit einer Klingenlänge von 8,5 cm so ziemlich das gefährlichste sind was es an Messern überhaupt gibt"

Kann bitte mal jemand den Herrn Pistorius verbieten ? Der Herr ist dümmer als es die Polizei erlaubt und das nicht subjektiv, sondern objektiv :D
 
Auf jeden Fall endlich mal klare Fakten, anstatt populistischer Scheinlösungen !
 
Ich habe Vorgestern schon die erste Antwort erhalten, von Rainer Matheisen Mdl Düsseldorf (FDP)
So weit so gut, hier drei Sätze daraus:
...[...]“Eine pauschale Verschärfung der Waffengesetze kann schnell zu einem reinen Placebo verkommen und beeinträchtigt so am Ende womöglich genau die rechtschaffenden Bürger wie Sie, von denen wahrlich keine Gefahr ausgeht. Es ist niemandem geholfen [..] man dem Bürger das Schweizer Taschenmesser wegnehmen würde.

[…]
Sollten Sie darüber hinaus weitere Fragen haben, können Sie sich gern mit mir in Verbindung setzen.“

Die Unterschrift ist offenbar eine Echte, nicht aufgedruckte.:super:
Nur leider ist keine der gut 20 Fragen beantwortet.:rolleyes:
(Ich fragte auch nach Magazinen, Regulierung von Vorderladeren….)
 
Ich hatte von Herrn Marc Lürbke FDP vor einigen Tagen gleiche Sätze mit Placebo und den den SAK erhalten (wobei die SAK ja nicht meine Frage war). Da er Rückfragen anbot, wollte ich KONKRET wissen, wie NRW sich verhält.....Antwort offen!

Aus allen Schriftwechseln sind bisher eindeutig die FDP und Linke dagegen positioniert, AfD möchte einen Schutz der Bevölkerung, denkt bei der Einchränkung wohl an spezielle Klientel.
Der Rest WischWaschi oder Null Rückmeldung der Grünen.

Abu
 
Die Grünen kannst du in diesem Zusammenhang voll vergessen, die sind schon aus Prinzip für jede Verschärfung des Waffengesetzes. Nur gehen sie mit ihren ganzen verbotsphantasien nicht mehr so offen hausieren, seit sie mit dem Veggietag übel auf die Nase gefallen sind.

Die regierende GroKo will den Gesetzesnetwurf "sehr aufgeschlossen" prüfen, was heisst sie sind dafür, wenn sie nicht massive Wählerverluste befürchten.

Bei der AFD kannst du fest damit rechnen, dass sie gegen die Verschärfung sind. Wählen würde ich sie aber trotzdem nicht ;)

Fazit : Es wird eng, wenn wir es nicht mit Unterstützung der Industrie (Messerhersteller und-händler) schaffen wirklich Druck zu machen.
 
wie aus dem thread ja hervor geht, sind auch die forumsmenschen hier aus unterschiedlichen politischen ecken, was ich ganz wunderbar finde :super:...
zeigt nämlich: die faszination messer verbindet. es ist wohl nach dem stock das älteste werkzeug und täglich begleiter. weil es dient dazu, zu schneiden, ritzen, streichen, stechen/durchbohren, hebeln :)irre:) und anderes. brot, seil, holz, leder— so ziemlich alle materialien... und auch kann es genutzt werden zum trennen vom leben zu tod
dass ein Zweihänder schwert auf letzteres spezialisierter ist als ein SAK... möglich... aber einen klausalzusammenhang gibts da wohl nicht (bsp alkohol am steuer)... jedes land verbietet bissl was anderes bei messern, um diese "gefühlte sicherheit" zu bedienen...
also lässt sich festhalten, bei körperverletzungen mit messern handelt es sich immer um einen missbrauch von alltagsgegenständen. wolln die sämtliche bäume absagen, wenn zu viele mit einem stock erschlagen werden? oder kein speiseöl mehr verkaufen, weil zu viele das vorsätzlich anderen über n kopf lehren?
und in zeiten von atomwaffen, drohnen und anderem komischen gerät wird den einem zugetraut, damit verantwortungsvoll zu sein während die anderen nicht mal das neandertaler werkzeug mit sich tragen dürfen?
ich weiss, das ist jetz bissl populistisch, emotional geschrieben... aber finds halt scheisse...
klar kann ich die faszination auch mit einem 7cm fixed weiterleben... aber 7 cm sind mir persönlich zu kurz und eigentlich gehts ja um die frage messer =waffe, wo ich finde dass der denkfehler beginnt... ein 7 cm fix ist nicht ne kleinere, ungefährlichere waffe als das mit 12, sondern ein kleinerer alltagsgegenstand für andere anwendungen...
persönlich wird mich das gesetz nicht treffen, wohne im der schweiz... aber auch hier wird immer wieder sowas kommen :culpability:
 
Heute im ZDF gesehen:

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-plus/videos/messerverbot-in-deutschland-100.html

Hier merkt man deutlich, dass vor allem die Jugendlichen, die zu diesem Thema befragt werden, ein Messer oft als reine Waffe sehen, mir der es sich gut angeben lässt. Wenn ich bedenke, wie viele Jugendliche, die ich in meinem direkten Umfeld beobachte ausser ihrem Smartphone und Geldbeutel kaum etwas bei sich haben... Selbst ein simpler Stift um mal schnell etwas zu notieren oder zu unterschreiben ist bei nahezu jedem, dem ich begegne NICHT vorhanden. Wie soll man bei solchen Menschen erwarten, dass sie ein Messer als das sehen, was es zum absolut überwiegenden Teil auch ist? Nämlich ein Werkzeug.

Dazu kommen noch die Äußerungen von Herrn Pistorius ab Zeitindex 1:21, der trotz der im Beitrag erwähnten Beschränkung der Klingenlänge auf 6 cm im gleichen Interview tönt, "...niemand müsse um sein Schweizer Taschenmesser fürchten, niemand müsse um sein Leatherman fürchten, niemand müsse um sein Obstmesser (wie genau sieht so etwas aus?) fürchten...". Die normalen Schweizer sind schon mit etwa 6,7 cm länger als dieser Grenzwert, von Leatherman, Swisstool und den größeren Vic's und Wenger mal gar nicht zu reden. Dazu kommt noch "man müsse die Gefährlichkeit von Messern würdigen". Im Grunde genommen ist alles was halbwegs hart, scharf, spitz, heiß,... ist und geeignet ist Verletzungen zu verursachen potenziell gefährlich und müsste dementsprechend konsequenterweise verboten werden. Letztlich sind es aber die Menschen, die sie benutzen, die den Unterschied zwischen Werkzeug und Waffe ausmachen.

Ich persönlich bin immer beruhigt, wenn ich - egal warum sie gerade da sind - Polizisten in der Nähe habe, die in Notfällen eingreifen können. Das bringt mir wesentlich mehr, als ein Gesetz zu haben, das aufgrund von zu wenig Personal sowieso nicht wirklich umsetzungsfähig ist. Lieber soll der Etat für die Bundes- und Landespolizei erhöht werden, damit mehr Personal und gute Ausrüstung deren Arbeit erleichtern und den Schutz der Bevölkerung verbessern.

Auch der Beitrag selbst führt ausdrücklich die "gefühlte Sicherheit" als Anlass für die Inititative an, was mir zeigt, dass offenkundig objektive Gründe keine große Rolle zu spielen scheinen. Nimmt man zudem die reine Anzahl der Verbrechen, die mit Messern begangen werden in Relation zur Einwohnerzahl sieht das noch mehr nach reiner Stimmungsmache und Wählerfang aus. Z.B. Niedersachsen: Bei knapp 8 Millionen Einwohnern sind die Straftaten in Verbindung mit Stichwaffen (nicht nur Messer) auf knapp 4000 gekommen. Das bedeutet, dass es pro 2000 Einwohner rund 1 Straftat mit Stichwaffen gab. Das sind gerade mal 0,5 ‰. Da ist das Risiko in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden erheblich größer.
In 2018 gab es z.B. in Niedersachsen laut einer Statistik des Innenministeriums 212.137 Unfälle mit insgesamt 417 Toten, Verletzte gar nicht mal berücksichtigt. Das macht pro 50 Einwohner rund einen Verkehrsunfall (2%) und damit ein 400 mal größeres Risiko, als mit einem Messer verletzt oder materiell geschädigt zu werden.

Ich würde mich wirklich freuen wie der sprichwörtliche Schneekönig, wenn Politiker, die wichtige Entscheidungen zu treffen haben, zuerst ihre Hausaufgaben machen würden, bevor sie mit unüberlegten Schnellschüssen den Karren an die Wand fahren. Ganz gleich um welches Ressort es sich dabei handelt.
 
Last edited:
Dieser Pistorius hat echt nur Blödsinn erzählt.

Springmesser sollen nach ihm bei Jugendlich unheimlich begehrte Angeberobjekte sein . Ähhhhhhm..... jo...... aber die darf man doch eh seit 2008 nicht mehr führen. Hat diese Gesetzesverschärfung etwa nichts gebracht ?
 
... jedes land verbietet bissl was anderes bei messern, um diese "gefühlte sicherheit" zu bedienen...
Schön auf den Punkt gebracht! :super:

[...] und in zeiten von atomwaffen, drohnen und anderem komischen gerät wird den einem zugetraut, damit verantwortungsvoll zu sein während die anderen nicht mal das neandertaler werkzeug mit sich tragen dürfen?
Darauf gibt es eine simple Antwort: Ja

Zwar betrifft es mich (vorerst) nur dann, wenn ich meine Staatsgrenze überschreite, trotzdem ist es frustrierend, was man als vernünftig denkender und handelnder Mensch vorgesetzt bekommt.
 
Dazu kommen noch die Äußerungen von Herrn Pistorius ab Zeitindex 1:21, der trotz der im Beitrag erwähnten Beschränkung der Klingenlänge auf 6 cm im gleichen Interview tönt, "...niemand müsse um sein Schweizer Taschenmesser fürchten, niemand müsse um sein Leatherman fürchten, niemand müsse um sein Obstmesser (wie genau sieht so etwas aus?) fürchten...". Die normalen Schweizer sind schon mit etwa 6,7 cm länger als dieser Grenzwert, von Leatherman, Swisstool und den größeren Vic's und Wenger mal gar nicht zu reden.
Ich habe dieses Verbot so verstanden, dass sich die 6cm-Regelung auf feststehende Messer bezieht. Sehe ich das falsch und gilt das auch für Klappmesser?

Gruß
Peter
 
So ist es. Siehe folgendes Zitat aus dem Gesetzesantrag der Länder Niedersachsen, Bremen:

"In § 42a Absatz 1 Nummer 3 Zweite Alternative WaffG werden bislang nur feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm erfasst; hierunter sollen künftig feststehende Messer schon ab einer Klingenlänge von über 6 cm fallen.

Die meisten verkehrsüblichen Taschenmesser haben keine einhändig feststellbare oder feststehende Klinge, sodass sie nicht unter den Anwendungsbereich des § 42a Absatz 1 Nummer 3 WaffG fallen. Damit sind all diejenigen Personen nicht von der Verschärfung betroffen, die das Messer lediglich als Alltagswerkzeug bei sich führen. Die Gefahr dieser Messer ist als gering einzustufen, weil die Klinge beim Einsatz als Hieb- und Stoßwerkzeug in der Regel einklappen wird."

R'n'R
 
Und Springmesser sollen dann doch komplett verboten werden. Das heisst man muss sie bei der Polizei abliefern oder ?
 
Kommentar, Bemerkung, Antwort nicht mehr aktuell/veraltet.
 
Last edited:
Ich finde das ist ein Ansatz den man unbedingt nutzen sollte.

Man muss den Leuten klar machen, dass ihnen da vom Staat einfach in die Tasche gegriffen wird und dass sie ihr Eigentum verlieren !
 
Leider wird das Thema in der Öffentlichkeit selten rational behandelt, sondern zielt auf Emotionen ab. In meiner Tageszeitung war die Tage ein Beitrag zum geplanten Messerverbot. Sachlicher Journalismus, der aufklären möchte, war das sicherlich nicht. Der Artikel war recht kurz gehalten, dafür wurde er von einem ziemlich großen Foto dominiert. Was war darauf zu sehen? Das glückliche Kind beim Schnitzen mit dem Vater? Die Großmutter, die ihrem Enkel den Apfel aufschneidet? Natürlich nicht. Ein nicht gerade Vertrauen erweckender Zeitgenosse mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze, der ein ziemlich gefährlich aussehendes Messer der Kamera entgegenstreckt. So, als wollte er die Kamera "abmurksen". Wer denkt bei so einem Bild denn nicht, dass ein Messer etwas ganz schlimmes ist, was tunlichst verboten gehört? Das ist Populismus statt seriösem Journalismus.
Allerdings darf man von der Zeitung auch nicht viel erwarten. Neben dem Artikel, der die Gefahren von Klimawandel, Hitze, anhaltender Trockenheit etc. in Deutschland warnt, steht dann ein weiterer Artikel, der über das aktuelle Wetter schimpft, weil es mal kühler ist und sogar etwas regnet (also normales Frühlingswetter), statt 35° C über Monate zu haben.
Ernst nehmen kann man das nicht mehr. Leider wird dennoch so Meinungsmache betrieben.
 
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