Bundesratsinitiative 2019

Wenn ich diesen Artikel richtig lese, sieht es für mich nach einer Zunahme der Gewalt bei jugendlichen Tätern aus. Da macht es wenig Sinn, pauschal alle Nutzer mit in den Topf zu werfen. Gewaltprävention an Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen und ein besonderes Augenmerk auf tatsächlich vorhandene Risikogruppen halte ich für zweckmäßiger.

Ich denke ebenfalls, dass die pauschale Aussage, niemand bräuchte im öffentlichen Raum ein Messer über 6 cm Klingenlänge, ein wenig an der Realität vorbeigeht. Ich habe recht große Hände (Handschuhgröße 10 bis 10,5) und tue mich mit kleinen Messern etwas schwer. Das Verständnis für Ergonomie scheint wohl nicht so verbreitet zu sein, wie ich bisher angenommen habe. Davon abgesehen sollte jeder mal versuchen, z.B. einen Apfel mit einem Messer unter 6 cm Klinge zu schälen, ohne dass das Messer hinterher völlig versifft ist und eine Grundreinigung braucht. Mit einer längeren Klinge kann man einfach ein bisschen Abstand zwischen Griff und Obst lassen und spart sich viel Putzerei.

Was diese leidige und vermutlich endlose Debatte betrifft, halte ich es ausserdem für wichtig, dass neben den Nutzern auch die Hersteller ihren Beitrag leisten und auf Politik und Behörden zugehen. Dazu ist zumindest mir bislang wenig in den öffentlichen Medien aufgefallen. Es darf nicht sein, dass ein jahrhundertaltes millionenfach bewährtes Werkzeug immer weiter grundlos verteufelt wird. Die Täter sind das Problem. Nicht die Wahl des Tatmittels. Das scheinen aber viele Menschen leider nicht zu begreifen. Hier besteht meiner Ansicht nach erheblicher Informationsbedarf bei den zuständigen Stellen.
 
Es geht um 3 Dinge die momentan geplant werden:

1.) Nur noch fixed bis 6 cm dürfen geführt werden (ausgeschlossen Dolche, Tantos usw).

2.) Klappmesser (Taschenmesser) ebenfalls nur noch bis 6 cm Klingenlänge, wobei
auch der nicht geschärfte Teil zur Klinge zählt.

3.) Umfangreiche Waffenverbotszonen in denen gar keine Messer geführt werden dürfen u.a.
sind die Planungen sehr weit fortgeschritten Solingen in eine Waffenverbotszone zu verwandeln.

Nebenbei haben mir auf der DMG-Ausstellung 2018 in Sindelfingen einige Messermacher
bestätigt, dass die Messerbörsen von
den Behörden immer mehr mit Argusaugen betrachtet werden. Turnhallen voller weisser Männer
die alle Messer tragen das geht ja mal gar nicht.

Das ganze hat die Inbrunst eines geradezu religiösen Kreuzzuges...……….

Ja die Luft wird für uns immer dünner.
 
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Wenn ich diesen Artikel richtig lese, sieht es für mich nach einer Zunahme der Gewalt bei jugendlichen Tätern aus. Da macht es wenig Sinn, pauschal alle Nutzer mit in den Topf zu werfen. Gewaltprävention an Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen und ein besonderes Augenmerk auf tatsächlich vorhandene Risikogruppen halte ich für zweckmäßiger.

Ich denke ebenfalls, dass die pauschale Aussage, niemand bräuchte im öffentlichen Raum ein Messer über 6 cm Klingenlänge, ein wenig an der Realität vorbeigeht. Ich habe recht große Hände (Handschuhgröße 10 bis 10,5) und tue mich mit kleinen Messern etwas schwer. Das Verständnis für Ergonomie scheint wohl nicht so verbreitet zu sein, wie ich bisher angenommen habe. Davon abgesehen sollte jeder mal versuchen, z.B. einen Apfel mit einem Messer unter 6 cm Klinge zu schälen, ohne dass das Messer hinterher völlig versifft ist und eine Grundreinigung braucht. Mit einer längeren Klinge kann man einfach ein bisschen Abstand zwischen Griff und Obst lassen und spart sich viel Putzerei.

Was diese leidige und vermutlich endlose Debatte betrifft, halte ich es ausserdem für wichtig, dass neben den Nutzern auch die Hersteller ihren Beitrag leisten und auf Politik und Behörden zugehen. Dazu ist zumindest mir bislang wenig in den öffentlichen Medien aufgefallen. Es darf nicht sein, dass ein jahrhundertaltes millionenfach bewährtes Werkzeug immer weiter grundlos verteufelt wird. Die Täter sind das Problem. Nicht die Wahl des Tatmittels. Das scheinen aber viele Menschen leider nicht zu begreifen. Hier besteht meiner Ansicht nach erheblicher Informationsbedarf bei den zuständigen Stellen.

Genau die Zunahme der Gewalt bei jugendlichen Tätern war doch 2008 der Grund für den $42a. Schon vor dessen Einführung haben sich etliche Menschen an Politiker und Behörden gewandt. Mit dem Ergebnis, dass die Leute nur beschwichtigt wurden. Gebracht hat es eigentlich wenig.
Es hat damals noch geheißen, dass niemand den Menschen ihre Taschenmesser abnehmen will. Aber genau das passiert immer wieder.

Es war damals sogar noch möglich auf der Erlanger Bergkirchweih seine Brotzeit inkl. Brotzeitmesser (üblicherweise ein Jagd-Nicker) selbst mitzubringen. Das geht heute überhaupt nicht mehr. Rucksack-Durchsuchungen sind da mittlerweile üblich und das Brotzeitmesser muß draußenbleiben.
Und ich weiß was es für eine Sauerei ist, einen Apfel oder eine Orange mit einem Schweizer Taschenmesser, zu schälen oder zu zerteilen. Noch dazu, weil man das Obst erstmal aus der Hand legen muß, um die Messerklinge zu öffnen. Im Anschluß kann man das versiffte Messer wieder in die Hosentasche stecken.

Über kurz oder lang, wird es auf ein total Verbot für Taschenmesser hinauslaufen.

Gruß
Gerhard
 
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Hallo WhiteWarrior hast Du eine Quelle zu dieser aktuellen Planung?

Was macht das Thema Springmesser?

Wie schon seit 2008 nur mitführen nicht erlaubt oder soll auch der Besitz verboten werden?



Meine Quellen sind 1 Landtagsabgeordneter in Stuttgart, zwei Mitarbeiter von verschiedenen Solinger Messerherstellern,
3 Messermacher der DMG und ein Mitarbeiter des Forums Waffenrecht. Ausserdem Beiträge dazu auf Knife-Blog und
im Tactical Forum.

Springmesser sind ein ganz heisses Thema. Einige Bundesländer möchten in der Tat nicht nur das führen sondern auch den
Besitz verbieten. Ähnlich wie bei den Butterfly müssten die dann bei den Behörden abgegeben werden. Ohne Entschädigung
natürlich, aber Enteignung ist ja sowieso wieder in.


Zu den ganzen Briefen möchte ich gerne noch etwas sagen:

Ich habe bereits bei den massiven Einschränkungen unserer Rechte als Messerträger 2003 und 2008 Briefe
geschrieben. Meine Landtagsabgeordneten und Bundestagsabgeordneten haben kaum geantwortet. Unser
Thema ist wie verbrannte Erde "Waffen, Messer..." da will kein Politiker wirklich öffentlich ran um was für uns
zu tun.

Diese Woche Montag hatte ich ein Ehepaar aus Tschechien zum Abendessen bei mir zuhause. Er angehender
Staatsanwalt und Blankwaffensammler, sie Zahnärztin und Sportschützin. 2017 ist in Tschechien eine Gesetzesvorlage
knapp im Parlament gescheitert die das Recht auf privaten Waffenbesitz für alle Tschechen in die Verfassung aufnehmen
wollte. Vorbild war die Verfassung der USA.
Ich kenne die beiden gut, die haben bei mir ohne Filter geredet. Und ich kann euch sagen in Osteuropa da geht es für
Messerträger und Blankwaffensammler in eine völlig andere Richtung.

Das aber nur am Rande.
 
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Falls mal eine aktuelle Rückmeldung der Politik interessant sein sollte, ich hab ja wieder einige angeschrieben und vom IM NRW im Rahmen des Bürgerdialogs eine Antwort erhalten.

Es geht IMMER NOCH um die Beschlüsse der IMK aus Juni 2018, d.h. einheitliche Datenerhebung und Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung von Handlungsvorschlägen. Mit Resüme, ich zitiere: „Das Ergebnis bleibt abzuwarten.“

Also warte ich mal. Wohlwollend oder nicht, liegt wohl an jedem Betrachter selbst. Dass Pistorius oder andere aus Gründen der Profilierung nicht abwarten wollen, steht auf einem anderen Blatt. Sie sind aber nur ein Teil des Verfahrens.

Gruß
Abu
 
Ein Punkt der mir noch auffällt: Durch die Ausweitung von Verbotszonen wird massiv in die Rechte der Bürger eingegriffen.
In solchen Zonen sind verdachtsunabhängige Kontrollen incl. Taschenkontrolle & Abtasten / (körperliche Durchsuchung?) erlaubt.
Die BUPOL Berlin hat bei 300 kontrollierten Bürgern ein paar OWIs und 1 Straftat aufgedeckt. Muss bei solchen Massnahmen nicht auch die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben?

https://www.morgenpost.de/berlin/ar...r-S-Bahn-Bundespolizei-mit-erster-Bilanz.html
 
Ein Punkt der mir noch auffällt: Durch die Ausweitung von Verbotszonen wird massiv in die Rechte der Bürger eingegriffen.
In solchen Zonen sind verdachtsunabhängige Kontrollen incl. Taschenkontrolle & Abtasten / (körperliche Durchsuchung?) erlaubt.
Die BUPOL Berlin hat bei 300 kontrollierten Bürgern ein paar OWIs und 1 Straftat aufgedeckt. Muss bei solchen Massnahmen nicht auch die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben?

https://www.morgenpost.de/berlin/ar...r-S-Bahn-Bundespolizei-mit-erster-Bilanz.html

Ich sag mal so : Eigentlich ja, aber in der Praxis schaut es anders aus :)

Die Legislative darf eigentlich alles, ausser das Bundesverfassungsgericht klopft ihr auf die Finger und die Exekutive hat eh in aller Regel die Justiz (Staatsanwaltschaft und Gerichte) auf ihrer Seite. Gewaltenteilung ist schon was Feines gell ? :D

Was ich immer noch nicht kapiere und gestern auch schon in dem andrem Thema angesprochen habe : Warum darf denn der Bundesrat einfach mal so das Waffengesetz ändern ?

Und wenn die das dürfen ohne den Bundestag (die eigentliche Volksvertretung) einzuschalten, was bringen dann überhaupt Briefe an unsere Volksvertreter ?

P.S. Wurde schon mal die Möglichkeit einer Sammelklage gegen eine Enteignung der Springmesser angedacht ? Da gehts doch um ganz schöne Werte. Allein in meiner Sammlung liegen da bestimmt weit über 1000 Euro rum.
 
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Ja dem weht ein ganz schön scharfer Wind ins Gesicht, ich hab auch mal kommentiert :D
 
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Was bedeutet das?

Moin,

bezogen auf Böker bedeutet das, dass Böker (Antwort auf eine schriftliche Anfrage einer einzelnen Person) erst dann reagieren wird, wenn eine tatsächliche Gesetzesänderung droht, also wenn die Vorlage den Bundesrat passieren sollte und dann im Herbst zum Beschluss kommen könnte.

Allerdings verstehe ich deine Bedenken und hoffe auf mehr Initiative der Hersteller als 2008.

Gruß,

Nick
 
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