Edelstahl?

Mikebartec

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Ich habe heute eine (Edelstahlstange 8eckig geschmiedet) Was es für ein Stahl ist???
Es ist nicht Magnetisch, und hat sich relativ schwer schmieden lassen. Hab die Stange mal auf nem Flohmarkt geschnappt, aber wie gesagt keine Ahnung was es für ein Stahl ist.
Und daraus ist das geworden!

Sorry das ich den Pic Uploader nehme. Anders hab ich es nicht hinbekommen.
Nun aber meine Frage. Kann ich das irgendwie härten?
Wird wohl schwer werden wenn man nicht weiß was es ist. Aber ich frag mal vielleicht hat jemand hier ne Idee.

Grüße
Michael
 
Ist er in jedem Zustand unmagnetisch?

Vermutlich ist der austenitisch und lässt sich durch Kaltverformen etwas härten.
Der müsste dann bei abschrecken weicher werden. In einem Heftchen über Edelstahlrostfrei habe ich dazu die Faustregel
das Abschrecken schnell genug ist wenn die Teile nach 3 Minuten Schwarz sind.
Je nach Legierung müssen die von 1000-1500°C abgeschrekt werden.
Höchste Festigkeit erreicht man bei Kaltverformung von 50% reduzierung der Materialdicke im kalten Zustand.
 
Erstmal, danke an alle.
Das mit dem ersten Video werde ich mal ausprobieren.
Da ich aber nicht genug Leder-Reste habe, versuch es mal mit normaler Grillholzkohle.

Grüße
Michael
 
Das schrieb U. Gerfin und so sehe ich das auch.
"U. Gerfin
07.08.06, 22:09
Es gibt ein weiteres Problem: Durch den hohen Chromgehalt entsteht eine passivierende Schicht, die das Aufkohlen behindert. Wenn man solche Stähle aufkohlen wollte, hat man den Stahl vorher galvanisch mit normalem Eisen überzogen- ganz dünn natürlich- sodaß die Passivierung durch den Chromgehalt aufgehoben wurde. Bei Stählen die überwiegend mit Chrom legiert waren, ist das Verfahren zur Festigkeitssteigerung eingesetzt worden. Natürlich mußte man dabei beachten, daß von vornherein genug Chrom im Stahl war, damit die Korrosionsbeständigkeit nicht verschlechtert wurde. Die Korrosionsbeständigkeit habe ich in einem andern thread ausführlich erörtert.
Bei den wirklich rostfreien Stählen, die außer mit Chrom auch noch mit Nickel zwischen 7 bis 10 % legiert sind, kommt hinzu, daß eine Anhebung des C-Gehalts die Stähle nicht unbedingt härtbar machen würde, da sie im Zweifel bei dieser Legierung austenitisch bleiben.
Zur Frage der Aufkohlung rostbeständiger Stähle gab es in "Stahl und Eisen" mal einen Aufsatz- Ich könnte ihn heraussuchen, ich glaube aber, es rentiert sich nicht.
Sehr interessant ist eine Untersuchung von Michael Pohl-Prof. an der Ruhruniversität in Bochum- über einen Damast aus V2A mit einem C-Stahl. Im Damast kann der Kohlenstoff auch bei rostfreiem Stahl über die einzelnen Schichten hinwegdiffundieren. Es hat sich aber bei dieser Kombination eine unerwartete Verteilung des Kohlenstoffs ergeben.
Mein Fazit: Aufkohlen rostfreier Stähle macht wenig bis keinen Sinn.
MfG U. Gerfin"

Betrachte es als Schmiedeübung und nimm das nächste mal nen ordentlichen Werkzeugstahl.
Deinen Stahl kann man aber ganz gut für Monturen verwenden. Da muss er ja nicht gehärtet werden, da ist seine Rostbeständigkeit von Vorteil.
Gruß Egbert
 
Wie Egbert schon ausführte, vergiss es und häng das Teil als mahnende Erinnerung an die Wand.

Die "Rostfreie Austenite" (nichtmagnetisch) sollen ja gut schweißbar sein und genau nicht aufhärten oder irgendwelche Chromcarbide bilden.
Selbst wenn du es über Kaltverfestigung versuchst, führt dieses IMHO nur zu Delta-Ferrit (leicht magnetisch) und nicht zu Martensit.
 
Ah wieder was gelernt, ich hab immer nur die Kohlengrenze :hmpf: an Dreilagenstählen gesehen, wo die Außenlagen Rostfrei wahren und der Kern Werkzeugstahl. Da gab es sehr interessante Übergangszohnen.
 
:) Hamurra-e: Super Beispiel dafür, was geht und was nicht geht ;)

Die die Außenlage "rostet" trotz der geringen Dicke und der massiven und großflächigen Einbringung von C über die Schneidlage nicht.
Also wird Aufkohlen wohl nichts bringen.
Ein Härteverlauf über die WEZ eine Dreilagenklinge wäre trotzdem mal interessant (im optimalen Fall mit ein paar Mikroschliffen garniert)


Allerdings könnte man das das Material natürlich als Außenlagen für eine 3-Lagenklinge mit Schneidkern verwenden.
Dies ist allerdings auch nicht ganz so einfach...(ich sag mal Luftabschluß usw.) aber zumindest machbar... ;)
 
Last edited:
Nun soweit ich weiß werden tatsächlich nur die Kontaktpunkte entkohlt, das konnte man (glaube ich) mal auf dem Bladeforum sehen. Und dort, bilde ich mir ein, auch jemanden gesehen zu haben, der eben Rostfreien Stahl auch aufgekohlt hat.
Das wie wurde aber nicht gezeigt. Man kann ja die Aufkohlgeschwindigkeit mit gewissen Mittelchen beschleunigen.
So viele Sachen die ich noch ausprobieren muss bevor ich sterbe...:haemisch: :hehe:
 
Mir schwirrt grade der Kopf etwas :)
Entkohlen, Verkohlen, Eisenschicht ohjee.
Ich glaube ich werde das beherzigen und das Teil als weitere Erfahrung abhaken.
Ist denn Werkzeugstahl(z.B. Verlängerung einer Knarre) denn Rostfrei? Oder sind die einfach nur Verchromt damit die in der Werkstatt nicht vor sich hin rosten.
Und da stellt sich noch die Frage, ist der Stahl dann auch Lebensmittel geeignet?
Ich hab schon 3 Küchenmesser aus Damast gemacht, aber was ich damit schneide schmeckt dann extrem nach Metall.
Auf jeden Fall Danke für die vielen Tipps

GRüße
Michael
 
Ok! ich habe selber mit unbekannten Stählen angefangen und ich möchte meine Erfahrungen nicht missen, aber wenn ich damals schon gewusst hätte was ich heute weiß, dann hätte ich viel mehr Spaß gehabt und mehr und schneller Erfolg!
Darum rate ich dir: Schau mehr Vids von den Provies, lerne mehr über deine Materialien (infos findest du hier und überall), dann sparrst du eine menge Geld.
Was deine Werkzeuggriffe etz. betrifft dann werden sie meistens verchromt sein, sie können aber auch vernickelt sein oder anderweitig beschichtet. So kool wie solche umgearbeitete Werkzeuge aussehen können, die meisten solchen Stähle haben wenig bis gar keinen Kohlenstoff und machen nicht die Besten Messer.
Du kannst für 10 bis 20 € eine menge Stähle kaufen, die sich leichter bearbeiten und Härten lassen. Da bekommt man überprüfbare Resultate und lernt schnelle was wirklich wichtig ist. Viel spaß!
 
Das beste wird wohl sein, ich hole mir kein Stahl mehr auf Flohmärkten in irgendwelchen Wühlkisten.
Sondern kaufe den Stahl bei Schmiedeglut, Nordisches Handwerk, oder Lindenschmiede. Da weiß ich dann wenigstens um welchen Stahl es sich handelt und kann danach handeln.
Aber nochmal danke für die vielen Tipps und Hinweise. Klasse Forum hier.
Grüße
Mike
 
Ich sag nie Nie, wenn du Erfahrung hast, oder eben ein bestimmtes Projekt im Auge hast, dann kann man schon mal Altmetall verwenden.
Wenn ich mir anschaue was die hier machen, dann bekomme ich üblen Respekt für die Leute... https://www.youtube.com/channel/UCM3TyL66uKC-JQ81vHOo3fA/videos
Da kann man sehen, wie man mit einfachen mitteln was brauchbares herstellen kann. Sicher von unserem westlichen Standard weit entfernt, aber es zeigt auch was Stahl für ein wunderbares Material ist.
In der Not frisst der Teufel eben Zahnräder :teuflisch

Viel Spaß!
 
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