Convex vs. Scandi - Ein Feldversuch …

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Moin,

im Rahmen der gestrigen Diskussion betreffs des „Mehr-Holz-als-Apfel-EDC“ Spyderco Wolfspyder kam es ja zu einer unterschiedlichen Auffassung bezüglich des abspaltenden Effekts von konvexen und Scandi-Klingen.

Ich hab‘ mich heute auf den Weg in den Eukalyptuswald zum Platz der Scouts gemacht. Dort ist immer reichlich Material für einen Feldversuch gegenwärtig. Dabei das Varusteleka Terävä Jääkäripuukko 110 (Scandi) mit 4 mm 80CrV2, das Bark River Fox River LT (Convex) mit 3,9 mm CPM 3V und das Bark River Canadian Special (Convex) mit 4,3 mm A2 Toolsteel.

Zunächst mal passendes Holz gesucht. Eine Stange gut durchgetrockneten Eukalyptus und eine weitere - frischerer Qualität - in Stücke von etwa 70 Zentimeter abgelängt. Dann jeweils einen der Knüppel auf den Boden aufgestützt und mit aller verfügbaren Kraft und wechselnden Messern schräg von oben eingeschnitten.

Beim den knallhart durchgetrockneten Knüppeln konnte ich im Vergleich keinen wirklichen Unterschied feststellen. Weit hinein oder irgendwo spürbar leichter ging keins der drei Messer. Bei den frischeren Hölzern dagegen gehen die Schnitte mit den beiden balligen Klingen etwas tiefer und leichter voran. Was den abspaltenden Effekt angeht, liegen alle drei Messer hier weitgehend auf gleichem Niveau mit minimaler Tendenz Richtung ballig.

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Zwei Messerchen waren noch im Rucksack. Das Wolfspyder mit 3,25 mm CPM S30V und das von mir gemoddete Emerson Mini A100 mit 3 mm 154CM. Das Wolfspyder mit Scandi und winziger Mikrofase, das Mini A100 mit Scandivex (konvexer Scandi) auf Null.

Hier macht sich ein deutlicher Unterschied bemerkbar. Das Emerson Mini A100 ist klar überlegen. Alle Schnitte gehen leichter und tiefer ins frische Holz. Der abspaltende Effekt ist größer. Auf dem Bild 07 von links nach rechts im Wechsel: Langer Schnitt, kurzer Schnitt, langer Schnitt usw. …

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Ich wollte das Gelände gerade verlassen, als ich noch einen längeren Ast entdeckte, der bereits entrindet war. Also schnell noch gucken, wie das mit feinem Abtrag à la Feathersticks aussieht. Machen wir es kurz. Sowohl mit den große Barkies als auch mit dem Emerson - der Abtrag ist feiner als mit den Scandi-Klingen. Und die gewünschte Stärke läßt sich besser „dosieren“.

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Das Ergebnis bestätigt mich insgesamt in meiner Vorliebe für schlank ballige Klingen, ist aber mit Vorsicht zu genießen, da es nicht generalisierbar ist. Es kommt immer auf die jeweilige Geometrie des konkreten Scandi an. Wie dick ist die Klinge und wie hoch ist der Anschliff.

Was insbesondere auch für die balligen Klingen gilt. Da sie per Hand geschliffen werden, ist keine wie die andere. Gerade bei den Messern von Bark River ist das deutlich spürbar. Ich habe ja eine größere Anzahl verfügbar und jede ist anders. Die hier zum Test herangezogenen beiden Barkies sind sehr perfekt in gestrecktem Bogen ohne gefühlten „Secondary Bevel“ auf Null durchgeschliffen. Was auch für mein in aller Ruhe und mit Sorgfalt gemoddetes Emerson Mini A100 gilt.

Shallow Convex Down to Zero rules :distracted: ...

R’n‘R
 
Danke Peter..ich mag solche Tests und freue mich immer wieder wenn ich auf die Erfahrungen Anderer zurückgreifen kann...:super:

Gruß Ralf
 
Wieder mal sehr fleißig gewesen unser Herr Rock`n Roll :D

Danke für den, wie immer, schönen Test incl. Erläuterungen und Fotobeweis, Peter! :super:
 
Moin R‘n‘R,
Wie immer ein akribischer Test mit ebensolchem Report! :super: Schön, wenn die Ergebnisse mein „Vorurteil“ bestätigen. :cool: Ich bleibe bei ballig, auch wenn meine Messer im Schliff nicht so ausgekitzelt sind wie bei Dir. Ich hätte auch keinen Vergleichsmaßstab, da ich kein Messer mit Scandischliff habe. Für mich erschließt sich der Nutzen des Säbelschliffs für meine Anwendungen (bisher) einfach nicht.

Gruß von der Weser
Abu
 
Moin die Herrschaften,

die Freude ist ganz auf meiner Seite. Über Euer Interesse natürlich. Und über den Fortgang der Dinge. Ich hatte mir gestern - ich war wetterbedingt mal ausnahmsweise wieder mit dem Landy unterwegs - ein paar von den Eukalyptus-Stangen mitgenommen.

Und mir meinen Messerbestand vor Augen geführt, um noch ein paar geeignete Versuche vorzunehmen. Das Tevärä Puukko hat ja keinen astreinen Scandi - eher einen Säbelschliff, der schon in der Klingenmitte beginnt.

Aber tief unten im Fundus ruhen zwei mehr oder weniger fabrikneue Moras. Und dann ist da noch ein Enzo Necker 70. Alle drei echte Scandis auf Null. Ich habe mir dazu konvexe Gegner ausgesucht, die in Klingenhöhe und vor allem -stärke in etwa dazu passen für einen „gerechten“ Contest. Folgende Paarungen haben sich ergeben:

Enzo Necker 70 (3,4 mm Sandvik 12C27 - Scandi auf Null)
BRKT Mini Aurora (3,4 mm CPM 3V - Schlank ballig auf Null)

Mora Companion (2,05 mm Carbon MG - Scandi auf Null)
Attila Kovács Slipjoint (2,17 mm 1.2442 - Schlank ballig auf Null)

KJ Eriksson Mora Hunter 711 (2,55 mm High Carbon - Scandi auf Null)
Boll Sündenbock (2,7 mm 1.2516 - Schlank ballig auf Null)


Also rein in den Vorgarten, Lederhandschuhe an für den maximalen Druck und ran an den Speck. Immer diverse Schnitte abwechselnd mit dem jeweiligen Messerpäärchen. Weiche Stange, harte Stange.

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Zunächst Enzo Necker und Bark River Mini Aurora. In die weiche Stange schneiden beide Messer gefühlt gleich leicht und gleich tief, bei der harten ist das Mini Aurora im Vorteil. Das Enzo verklemmt sich, das Mini Aurora läßt sich weiter ins Holz drücken. Die Abspaltung ist ergiebiger.

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Die Gegenüberstellung Mora Companion und Attilas Slipjoint geht in beiden Fällen zugunsten des Slipjoints aus. Leichter vorwärts und tiefer rein. Abspaltungseffekt größer.

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Die Spannung steigt. Paarung Nummer drei - Mora Hunter gegen Daniels Sündenbock. Ich hätte fast vor Freude gejault. Der Sündenbock haut das Mora Hunter sowas von weg :love-struck:!!! Egal, in was und wo die beiden Messer schneiden - der Sündenbock ist mehr als deutlich überlegen. Er geht erheblich leichter vorwärts und ebenso erheblich tiefer rein. Das zweite Bild (Nummer 08) zeigt das sehr schön. Das Mora bleibt alsbald stecken. Als ob jemand auf die Bremse latscht …

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Ich habe mich nicht auf die paar Schnitte beschränkt, die abgebildet sind, sondern habe reichlich zugelangt, weil ich es schon genauer wissen wollte. Habe dann den Vergleich ausgeweitet und den Sündenbock noch gegen das schlankere Mora Companion und das fettere BRKT Mini Aurora anschneiden lassen. Wurscht - in beiden Fällen ist der Sündenbock klar überlegen!

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Wir haben also zwei Sieger - den balligen Schliff und den Sündenbock. Daniel hat hier wieder echt gezaubert mit seiner Geometrie. Die Daten:

Gesamtlänge 183 mm - Klingenlänge 84 mm - 2,7 mm 1.2516 - Shallow convex down to zero - Gesamtschneidenwinkel 22 Grad - 0,2 bis 0,3 mm hinter der Wate (vom Griff zur Spitze) …

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Für diejenigen, die an der Leistungsfähigkeit einer solch eher filigranen Geometrie immer wieder mal zweifeln, habe ich nach getaner Arbeit die Klinge direkt unter das Lichtmikro gelegt - zunächst einmal ungesäubert, dann gereinigt, nicht geschärft. Der Einsatz, bei dem ich alle Schnitte - in zur Hälfte gut durchgehärtetes Holz - mit Lederhandschuhen und mächtig Druck ausgeführt habe, hat die Klinge kein Stück gejuckt …

15 Sündenbock Nach Contest dreckig.jpg 16 Sündenbock nach Contest sauber.jpg


"In the end is Boll :devilish:!!

R’n‘R
 
Last edited:
Bei den Moras kann es durchaus sein, dass sie wie auf Null ausgeschliffen aussehen und bei näherer Überprüfung dem doch nicht standhalten. Doch das hast du bestimmt überprüft.
 
Moin nach Monte Gordo,

sehr interessant das Ganze.
Ausführlich und nachvollziehbar wie du zu den Ergebnissen kommst.
Ich konnte bisher den Skandis noch nicht viel abgewinnen.
Ein Enzo Brisa Nessmuck, 2,5 mm Klinge in 80 crv2 macht sich dann aber doch ganz gut.

Der Hammer ist jedoch immer noch mein ältestes Boll, C70, 3mm Klinge, durchgezogener Flachschliff.
Das Teil wird selten mit dem Sinter kurz nachgeschärft, danach gehts wieder richtig ab!

Gruß Olli
 
Die Moras sind beide knackscharf. Haare fliegen vom Handrücken. Unter dem Mikro sehen sie so aus. Erst das Companion, dann das Hunter:

01 Mikro Mora Companion nach Contest.jpg 02 Mikro Mora Hunter nach Contest.jpg


R’n‘R
 
Das Ergebnis wundert mich überhaupt nicht. Ich hatte damit gerechnet, daß eine ballige Klinge hier abräumt. Es ist quasi die Fortsetzung des bekannten Beispiels mit der V-Fase und dem Übergang zum Primary Bevel, wo die Klinge gegenüber einem flach balligen Anschliff abgebremst wird.

Wer hier mal aufgeräumt und die Kante etwas beigeschliffen hat, weiß, was ich meine. Der eintretende Effekt ist beeindruckend. Die Schneidfähigkeit verbessert sich spürbar.

Die „Bremse“ wirkt beim Scandi halt etwas später. Solange man an der Oberfläche eines Holzes bleibt, ist die Schneidfähigkeit extrem gut. Der Scandi auf Null ist ein Biest. Geht es aber weiter rein, kommt an der Stelle, wo der V-Anschliff in den geraden Klingenstock übergeht, dasselbe zum Tragen wie beim V-Secondary-Bevel. Die Klinge bleibt hier bei hartem / sperrigem Schnittgut wie unserem durchgehärteten Eukalyptus schlicht stecken.

Die konvexe Klinge läßt sich mit Kraft weiterschieben. Sie hat nicht diese harte Kante und zudem hat sie nicht diesen flächigen Kontakt zum Schnittgut. Sie berührt es nur an einer kleinen Stelle der Klinge, die Reibung ist erheblich geringer.

Wenn der konvexe Schliff optimal - in einer langgestreckten flachen Kurve vom Rücken bis auf Null - ausgeführt ist, erreicht er mehr oder weniger auch die Beißfähigkeit des Scandi. Bei 0,2 mm hinter Wate und 20 Grad Gesamtschneidenwinkel sieht es an der konkreten Schneidenspitze bei beiden Geometrien quasi gleich aus.

Daniels Sündenbock hat eine solche Geometrie. Den flachen gestreckten Verlauf des balligen Schliffs zeigt das folgende Bild. Hier ist kein fetter Bauch à la Fällkniven F1 und keine Ecke oder Kante. Aber eben auch kein Flachschliff …

DSC07733.jpg


Die Klinge ist zudem nicht zu lang mit ihren 85 mm und hat ein gerades Stück von 4 cm mit leichtem Recurve. Damit läßt sich sehr präzise und kontrolliert arbeiten. Mit der Spitze geht es gut um die Ecken. Auch kleine Radien sind beherrschbar.

Der flachovale Griff aus Steinbockhorn liegt bequem und - durch seine Grooves - abrutschsicher in der Hand. Der niedrig legierte Wolframstahl mit der feinen Schneide kann diese halten und läßt sich durch Stroppen auf einfache Weise scharf halten.

Man kann gegebenenfalls eine Stulle mit der Klinge schmieren, Briefe öffnen, die Fingernägel saubermachen, Karton schnippeln und was sonst noch so anfällt im Großstadt-Dschungel. Mit 19,5 cm Gesamtlänge inkl. Scheide geht der Sündenbock auch gut in die Jacken- oder Hosentasche. Der lange Clip ist hilfreich …

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Für mich in Summe ein perfektes Messer :super:!!

R’n‘R
 
Hier noch eine kleine grafische Veranschaulichung der unterschiedlichen Geometrie vom Mora Hunter und Daniels Sündenbock. Den frei Hand gezogenen Bogen der balligen Geometrie möge man mir nachsehen. Kein geeignetes Kurvenlineal verfügbar. Zur Veranschaulichung sollte es reichen …

DSC07744.jpg


Beide Klingen sind 2 cm hoch und haben eine Stärke von etwa 2,5 mm. Der Scandi-Anschliff beim Mora beginnt auf 7 mm Höhe. Und hier liegt der neuralgische Punkt. Die harte Kante wirkt bei einem weit ins Schnittgut vordringenden Schnitt als Bremse. Der Sündenbock ist hier - wie im gesamten Klingenverlauf - dezent abgerundet und läßt die Klinge leichter vordringen.

Dazu kommt der proportionale Anstieg des Scandi-Anschliffs beim Mora. Der Druck nimmt auf kurze Distanz stark zu. Beim Sündenbock steigt er langsamer - aber dafür beständiger - an. Die Klinge hat auf den ersten - entscheidenden - Millimetern zu keiner Zeit vollen Kontakt zum Schnittgut wie beim Scandi.

Man könnte sagen, die Klinge des Sündenbock drückt das Schnittgut nach außen, während das Mora es eher auseinanderbricht oder -reißt. Man spürt es deutlich beim Schneiden. Das Mora neigt dazu, stecken zu bleiben. Man muß sehr viel mehr Kraft aufbringen, um gleich tief vorzudringen.

Ist so, wie beim Möhrenschneiden ;). Mit einer schlank balligen Klinge ist der Schnitt leicht und das Schnittbild sauber. Bei einer Klinge mit exponierter V-Fase - im Extremfall Scandi - wird die Möhre auseinandergerissen und die Klinge knallt aufs Brett.

Die Grafik zeigt die beiden Klingen im realistischen Maßstab und es ist gut zu sehen, warum der „Biß“ sich gefühlt nicht unterscheidet. An der Schneidenspitze und hinter der Wate herrschen in etwa gleiche Verhältnisse …

R’n‘R
 
Ein paar Zentimeter Eukalyptus waren noch ohne Kerbe. Da hab‘ ich noch Daniels Puukko mit einbezogen. Dessen Klinge ist 1,95 cm hoch an der Schnittstelle und maximal 3,25 mm stark. Der Anschliff beginnt dort auf 1,4 cm Höhe und verläuft dezent ballig auf Null. Gesamtschneidenwinkel 15 Grad, 0,25 mm hinter der Wate.

Auch hier geht das Mora Hunter unter. Im harten Eukalyptus bleibt es deutlich früher stecken. Dasselbe nochmal unter Einbeziehung des Sündenbock. Puukko und Sündenbock liegen etwa gleichauf, das Mora fällt zurück.

01 DSC07757.jpg 02 DSC07761.jpg 03 DSC07770.jpg 04 DSC07772.jpg


In einer weichen Stange relativiert sich das Ergebnis. Der Nachteil Mora macht sich weniger bemerkbar, bleibt aber auch hier bestehen.

05 DSC07774.jpg 06 DSC07777.jpg


Das Puukko - Shallow convex ....

07 DSC07784.jpg


Beachtlich, daß das Puukko trotz der am Ende dickeren Klinge das Mora zurückläßt. Sehen wir uns die Geometrien einmal genauer an:


Klingendicke hinter der Wate - auf 7 mm Höhe - auf 1 cm Höhe - Max - Anschliffhöhe

Mora: 0,3 - 2,55 - 2,55 - 2,55 - 7 mm
Puukko: 0,25 - 1,90 - 2,45 - 3,25 - 14 mm
Sündenbock: 0,2 - 1,35 - 1,70 - 2,70 - 20 mm

Wie wir sehen, liegt die Klingendicke bis auf 1 cm Klingenhöhe auch beim am Ende dickeren Puukko unter derjenigen des Mora. Und hat - wie auch der Sündenbock - weniger Reibungskräfte zu überwinden.

R’n‘R
 
Wenden wir uns der Bewegungsfähigkeit der beiden Anschliffe zu. Das Bildchen zeigt, daß ein balliger Anschliff - bei gleicher Klingenstärke - sich auch dann empfiehlt, wenn es eng wird. Das dezent runde Klingenprofil schmiegt sich besser an die Kurven eines Innenkreises als das V.

DSC07786.jpg


Wäre ich Grafiker würde ich die beiden Klingen in einem passenden Maßstab in den Kreis zeichnen. Man würde sehen, daß die ballige Klinge einen kleineren Radius schneiden kann. Beim V-Anschliff hält die exponierte Kante - am Übergang vom V zum Klingenstock - die Klinge auf größerem Abstand.


Schärfen


Das Schärfen ist ein weiteres Thema. Der eine schwört auf die Einfachheit, einen echten Scandi zu schärfen, der andere legt sich für balliges Schärfen ins Zeug. Die Diskussion ist unendlich und beruht vielfach auf Vorlieben.

Tatsache ist, daß für einen sauber auf Null geschliffenen Scandi das Equipment da sein muß. Absolut plane Steine. Dann muß beim Schärfen eine Menge Material abgetragen werden. Die gesamte V-Fläche wird geschliffen. Vorteil - man kann die Klinge auflegen und ab dafür.

Für den „ab Werk“ ordentlich ausgeführten balligen Schliff braucht es ein paar „Lappen“ Micro Mesh und eine etwas nachgiebige Unterlage (Mousepad). Ein wesentlich kleinerer Flächenanteil ist zu schärfen. Es erfordert etwas Übung. Wenn man den Bogen einmal raus hat, ist es ein Gucken.

Da eine Klinge besser schneidet und länger scharf bleibt, je feiner die Oberfläche abgezogen ist, braucht man im Idealfall für den Scandi diverse - teure - Steine, um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, daß man bei konvex mit ein paar Lappen Micro Mesh für 8 Mark fuffzig erreicht.

Geht es in den Busch für ein paar Tage, hat man die Wahl: Steine schleppen oder Lappen :p. Meine Micro-Mesh-Palette 1.800 bis 12.000 wiegt zusammen 34 Gramm. Das Mousepad kann man sich schenken. Auf den Oberschenkel aufgelegt funktionieren die Pads prima.


Am Ende ...

Aus meiner Sicht spricht eine Menge für ballig geschliffene Klingen, wenn es ans oder ins Holz geht. Bei „ordentlich“ ausgeführtem Schliff (shallow convex down to zero) exzellenter Biß, sehr gute Verdrängungs- / Abspaltungseigenschaft, feinste Feathersticks, kleine Radien, einfaches und kostengünstiges Nachschärfen.

Warum schneiden dann nicht alle mit balligen Klingen? Weltanschauung, Vorliebe, persönliche gute Erfahrung mit anderen Anschliffen oder bisher keine Erfahrung mit balligen Klingen, Tradition, Angst vorm Schärfen …

Aber auch schlechte Erfahrung mit balligen Klingen. Denn es gibt viele Gurken. Wenn hinter der Wate gleich die dicke Beule lauert, ist es nix mit Biß. Und das Abziehen auf Micro Mesh wird zur Rum-Eierei ohne befriedigendes Ergebnis. Da muß man dann erst was abtragen, hinter der Wate aufräumen.

Es ist nicht so einfach, einen optimalen balligen Klingenschliff hinzulegen. Und jede ballige Klinge ist anders als die vorherige. Weil es Handarbeit ist. Und der Mensch keine Maschine. Man weiß also nie genau, was man in die Hand bekommt. Ich kann ein Lied davon singen. Den Scandi macht die Maschine. Immer denselben.

Geld dürfte ebenfalls eine Rolle spielen. Maschinell gefertigte und geschliffene Messer sind kostengünstiger herzustellen. Darum gibt es so viele …


Stroppin‘ it

R’n‘R
 
Hallo Rock'n'Roll, erst mal vielen Dank für diesen Thread mit den tollen Bildern und Infos!

Zu zwei Punkten habe ich noch Rückfragen:

Tatsache ist, daß für einen sauber auf Null geschliffenen Scandi das Equipment da sein muß. Absolut plane Steine. Dann muß beim Schärfen eine Menge Material abgetragen werden. Die gesamte V-Fläche wird geschliffen.

Ist das beim Konvexschliff nicht auch so? Schleift man auf Dauer nicht den gesamten balligen Anschliff, um die Geometrie der Klinge beizubehalten? Wird immer nur die Schneide geschliffen, wird der Winkel ja auch irgendwann größer - dann könnte man im Prinzip (ganz überspitzt, natürlich) auch an den Scandi eine Microfase anbringen und Diese schärfen.

Ist das in Deiner Erfahrung in der Realität nicht relevant? Ich besitze leider nur eine ballige Klinge, und für die hat bisher der Lederriemen gereicht... daher kann ich da nicht wirklich aus Erfahrung sprechen.



Aber auch schlechte Erfahrung mit balligen Klingen. Denn es gibt viele Gurken. Wenn hinter der Wate gleich die dicke Beule lauert, ist es nix mit Biß. Und das Abziehen auf Micro Mesh wird zur Rum-Eierei ohne befriedigendes Ergebnis. Da muß man dann erst was abtragen, hinter der Wate aufräumen.
R’n‘R

Kannst Du, trotz der unvermeidbaren Streuung, ein paar Hausnummern aus dem Reich der Serienmesser empfehlen? Eventuell gibt es z.B. bei Bark River Kandidaten, welche als ganz besonders schneidfreudig gelten - zu welchem Messer müsste man denn greifen, um mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nah an das Optimum des balligen Schliffs zu kommen? Rein in Bezug auf Schneidleistung durch Holz, so wie hier von Dir gezeigt...?
 
Streng genommen hast Du natürlich Recht. Um den konvexen Kurvenverlauf 100 % beizubehalten, müßte theoretisch - zumindest auf Dauer - die gesamte Flanke mitgeschliffen werden. Kriegst Du aber manuell unter keinen Umständen hin. Und ist auch nicht erforderlich nach reichlicher Erfahrung mit der Stropperei an einer Vielzahl von balligen Klingen.

Wenn Du die Klinge im flachen Winkel - irgendwann hat man den raus - auf dem Mousepad Richtung Klingenrücken ziehst, wölbt sich das Pad leicht auf und schmiegt sich an den dezent kurvigen Klingenverlauf an. Du schärfst also auch hier klar und unvermeidlich mehr als die Schneide.

Das wiederum klappt aber nur, wenn der Verlauf des balligen Schliffs „shallow“ ist. Ich habe eine Menge Klingen zunächst mit Steinen oder Naßschleifpapier erst mal in diesen Zustand versetzen müssen. Werde aber seitdem durch fabelhafte Schneideigenschaften und einfaches Nachschärfen belohnt.

Bei keiner der häufig benutzten Balligen - z.B. Boll Sündenbock, Froberg Seekuh, Attila Slipjoint, Hasenfuß Copperhead - haben sich bisher durch die Stropperei der Gesamtschneidenwinkel und die Dicke hinter der Wate zum Nachteil verändert. Weder gefühlt noch gemessen. Wenn ich ein Review schreibe und eines der Messer ist dabei, messe ich die Daten immer mal wieder nach.

Keine Ahnung, was passiert, wenn ich so ein Exemplar täglicher Knechterei mit anschließendem Abzug unterziehen würde. Wer macht das schon außer Profis. Aber ich bin auch diesbezüglich optimistisch.

Dazu kommt für mich unbedingt die Bequemlichkeit. Bis ich meine Shaptons rausgekramt und gewässert habe, sind die Pads schon wieder im Schrank. Wenn ich zurückblicke, habe ich einiges durch beim Schärfen. Sharpmaker, Leder mit Paste, Sinter, Shapton Glasstones, Micro Mesh. Und bin da aus Überzeugung hängen geblieben.

Wenn Du beispielsweise ein Para Millie im Originalanschliff und V-Fase auf dem Sharpmaker schärfst, schleifst Du auch nicht die gesamte Fase, sondern verrundest nach und nach die Schneidenspitze. Du kriegst es manuell einfach nicht 100%ig hin. Das Messer wird zwar leidlich scharf, aber nicht im Vergleich dazu, wenn Du die Klinge ballig umschleifst und dann abziehst.

Mein diesbezüglich allerliebstes Beispiel ist die gemoddete Klinge des Para Millie 52100. Ein fundamentaler Unterschied. Ekelhaft bissig, unfaßbar scharf :super:!!

Man kann natürlich auch einen Scandi abziehen und leicht ballig schärfen. Aber damit macht man sich genau das kaputt, was ihn seinen Liebhabern nach gerade auszeichnet. Den ultimativen Biß und die Schnittkontrolle. Dazu habe ich ja oben ausführlich aus meiner Sicht Stellung genommen. Ich werde meine drei oder vier Scandis schon aus reiner Bequemlichkeit auch immer auf Schleifleinen abziehen. Und ansonsten gleich ballig kaufen :p


Serienmesser mit balligem Schliff


Was die Serienmesser angeht, habe ich außer dem Fällkniven F1 nur Bark River. Davon einen Eimer voll. Das Fällkniven hat eine ziemliche Wampe. Allein schon wegen der laminierten Klinge. Sehr gutes, scharfes und stabiles Messer.

Kann aber bezüglich Schneidfreude mit meinen besten Bark River nicht konkurrieren. Bei einigen habe ich anfangs geflucht, wenn sie bereits beim Papierkurventest abgeschmiert sind. So z.B. beim Kephart. Schön dünn die Klinge mit flachem Kurvenverlauf. Aber kurz vor der Schneide knickt es ab. Mit dem Ergebnis eines gefühlten Secondary Bevels. Abziehen läuft nicht. Also aufräumen hinter der Wate …

Musterbeispiele eines „ordentlichen“ balligen Schliffs bei Serienmessern sind das Bark River Fox River LT CPM 3V, das Mini Fox River CPM 3V, das Mini Aurora CPM 3V und das Mini Canadian A2 Toolsteel. Was aber wieder nur genau für diese meine Messer gilt. Das nächste Exemplar kann schon wieder anders aussehen. Je nach dem, wer es geschliffen hat und was für einen Tag er gerade hatte.

Von oben nach unten auf dem ersten Bild:

BRKT Mini Canadian A2 Toolsteel
BRKT Mini Fox River CPM 3V
BRKT Mini Aurora CPM 3V
BRKT Fox River LT CPM 3V

01 DSC07791.jpg 02 DSC07788.jpg


Zur Orientierung - das Mini Canadian und das Mini Aurora haben 0,25 mm hinter der Wate, das Fox River 0,3 und das Mini Fox River 0,4 mm.


Was Bill Moran dazu gesagt hat ...

Daniel Koster hat einst mit Bill Moran über ballige Klingen gesprochen:

„If you ask Bill Moran - a flat grind is easy to put on; a convex grind, more demanding.

He clarifies this as meaning that there are 100+ ways to put on a convex grind and the knife can be custom-tailored to the specific duty it is intended to perform.

A flat ground knife is made by putting a knife in a template (or holding it steady) and grinding away, keeping both sides equal. This is a task that is best done by a machine. The custom knifemaker is, in his attempt to recreate a flat grind, trying to replicate something a machine may do better.

The convex grind is more flexible, requiring more thought and anticipation (in terms of thickness and length).... a task that is more tailored to a custom knifemaker's modis operandi.
……………..

Because of all the variables associated with the convex edge, it blurs the line between science and art. It is truly a case-by-case study where each piece is studied individually. Broad sweeping conclusions can only apply to convex edges in general, as each will vary not only by the maker, but from knife-to-knife. Even Bill Moran admits that each of his edges is different from the others.“

R’n‘R
 
Was Bill Moran dazu gesagt hat ...

Damit entzieht sich eine objektive Vergleichsmöglichkeit und Reproduzierbarkeit.
Das Ganze hat dann etwas von Weinverkostung und Kaffeesatzleserei!

Mich würde interessieren was Profis davon halten:confused:
 
Nennen wir es Glücksache. Im Zweifel kann man nacharbeiten, bis einem das Ergebnis zusagt. Da liegt ja auch der Vorteil. Gemächlich stroppen bis es paßt. Was bei meinen Customs bisher in keinem Fall erforderlich war ...

Daß die schlank ballige Klinge anderen Schliffen in verschiedener Hinsicht überlegen ist, bleibt für mich nach langjähriger Erfahrung unbedingt bestehen.

Ohne Ausnahme alle Klingen, die ich von V auf ballig umgeschliffen habe, schneiden subjektiv ;) deutlich besser / leichter als vorher und lassen sich auf einfache Weise verläßlich extrem scharf halten. Egal, ob ich nur die Fase oder einen großen Teil der Klinge (1/3 oder 1/2 der Klingenhöhe) angepaßt habe.

Eine Profi-Aussage hätte ich btw anzubieten. Roman Landes schreibt in seinem Buch "Messerklingen und Stahl":

" ...die ideale Form für eine gleichmäßige Druckausübung - die wiederum bewirkt, daß die erforderliche Kraftausübung für einen Schnitt möglichst gering ist - entspricht einer quadratischen Parabel, d.h., einer balligen Schneide;"

R'n'R
 
Last edited:
Bei keiner der häufig benutzten Balligen - z.B. Boll Sündenbock, Froberg Seekuh, Attila Slipjoint, Hasenfuß Copperhead - haben sich bisher durch die Stropperei der Gesamtschneidenwinkel und die Dicke hinter der Wate zum Nachteil verändert. Weder gefühlt noch gemessen. Wenn ich ein Review schreibe und eines der Messer ist dabei, messe ich die Daten immer mal wieder nach.

Keine Ahnung, was passiert, wenn ich so ein Exemplar täglicher Knechterei mit anschließendem Abzug unterziehen würde. Wer macht das schon außer Profis. Aber ich bin auch diesbezüglich optimistisch.

Leuchtet ja grundsätzlich auch ein, wenn man immer nur abziehen muss - da geht ja nicht so viel Material ab. Setzt halt einen entsprechend zähen Stahl voraus, der keineswegs zu Ausbrüchen neigt - mit Ausbruch müsste man wohl mehr Material weg nehmen. Aber gut, ich schätze bei A2 und CPM-3V liegt man hier auf der sicheren Seite...


Dazu kommt für mich unbedingt die Bequemlichkeit. Bis ich meine Shaptons rausgekramt und gewässert habe, sind die Pads schon wieder im Schrank. Wenn ich zurückblicke, habe ich einiges durch beim Schärfen. Sharpmaker, Leder mit Paste, Sinter, Shapton Glasstones, Micro Mesh. Und bin da aus Überzeugung hängen geblieben.

Wenn Du beispielsweise ein Para Millie im Originalanschliff und V-Fase auf dem Sharpmaker schärfst, schleifst Du auch nicht die gesamte Fase, sondern verrundest nach und nach die Schneidenspitze. Du kriegst es manuell einfach nicht 100%ig hin. Das Messer wird zwar leidlich scharf, aber nicht im Vergleich dazu, wenn Du die Klinge ballig umschleifst und dann abziehst.

Die Erfahrung habe ich tatsächlich auch gemacht. Dilletantisch die Schultern der V-Schneide abrunden und anschließend gut abziehen sorgt bei meinen Flachschliffen für die beste Schneidleistung - bisher ohne erkennbare Nachteile bzgl. Schneidenstabilität. Zu Deinen 15° inkl. habe ich mich allerdings noch nicht ganz runter getraut - ich schätze, ich bin noch locker bei 25-30° inkl. :)


Musterbeispiele eines „ordentlichen“ balligen Schliffs bei Serienmessern sind das Bark River Fox River LT CPM 3V, das Mini Fox River CPM 3V, das Mini Aurora CPM 3V und das Mini Canadian A2 Toolsteel. Was aber wieder nur genau für diese meine Messer gilt. Das nächste Exemplar kann schon wieder anders aussehen. Je nach dem, wer es geschliffen hat und was für einen Tag er gerade hatte.

Von oben nach unten auf dem ersten Bild:

BRKT Mini Canadian A2 Toolsteel
BRKT Mini Fox River CPM 3V
BRKT Mini Aurora CPM 3V
BRKT Fox River LT CPM 3V

Das Fox River LT wäre tatsächlich im Beuteschema - mal sehen, ob ich mich dazu durchringen kann, damit ich auch mal einen ordentlichen Vergleich habe :D

Du hast nicht rein zufällig mal mit dem Enzo Badger hantiert, oder? Ist momentan meine einzige ballige Klinge, und ich finde sie zwar nett für's feathersticking, denke aber der Konvexschliff ist nicht gerade schlank ausgeführt - später halte ich mal nen Messschieber dran.

Danke nochmal für das Teilen der Erfahrung!
 
Guter Hinweis mit den potentiellen (Mikro-)Ausbrüchen. Bei A2 und CPM 3V passiert sowas bei „anständigem“ Gebrauch nicht. Bei meiner Wolframfraktion (z.B. 2516, 2442 und 2552) auch nicht. Aber schon mal bei einigen der Klingen von Messern, die ich umgeschliffen habe: z.B. D2, 154CM, S30V …

Da ziehe ich die Klinge ein paarmal über den Sinterrubin, bis ich unter dem Lichtmikro keinen „Einschlag“ mehr sehe und stroppe dann die Balligkeit wieder bei. Funktioniert prima. Ich habe die Bilder hier an anderer Stelle kürzlich schon mal gezeigt.

Das Enzo Badger hatte ich noch nicht in den Fingern.


felix49 meinte …
Damit entzieht sich eine objektive Vergleichsmöglichkeit und Reproduzierbarkeit.
Das Ganze hat dann etwas von Weinverkostung und Kaffeesatzleserei!

Mich würde interessieren was Profis davon halten

Dazu möchte ich noch anmerken, daß ich jedem hier im Forum, der sich ernsthaft mit Messern beschäftigt, den Expertenstatus zuerkenne. Nichts geht über persönliche Erfahrung. Eine 100%ige gesicherte Aussage über die Qualität oder Eignung einer Sache gibt es IMHO so oder so nicht. Selbst Catra-Tests, die Messer unter "objektiven" Bedingungen gegeneinander anschneiden lassen, werden immer wieder in Frage gestellt. Weil in der Praxis eben dies und das anders ist oder sein könnte …

Was spricht also dagegen, sich einer Angelegenheit vorurteilsfrei anzunähern und selbst Hand anzulegen. Sprich z.B. sich ein klassisches Scandi (Mora beispielsweise ist gut und günstig) und eine ballige Klinge zuzulegen (Opinel ist gut und günstig). Der faireren Vergleichbarkeit wegen entweder beide in Carbon oder beide in rostträge. Beide fein schärfen und dann mal experimentieren.

Papier schneiden und Karton, bissi schnitzen an weichem und harten Holz, Feathersticks machen, dünne Zweige oder - wenn habhaft - Schilfrohr durchschneiden usw …

Da bekommt man schon ein recht gutes persönliches Gefühl für die Dinge. Dann mal schärfen und auch dort Erfahrung sammeln. Einen Satz Micro Mesh besorgen (1.800 – 12.000), das Opinel mal so richtig ausreitzen. Irgendwann kommt man vielleicht auf den Geschmack und holt sich ein weiteres balliges - etwas größeres, stabileres - Messer.

Ein guter - nicht allzu teurer - Einstieg ist z.B. das Fällkniven WM1. Wer angefixt ist, läßt sich irgendwann ein balliges Custom nach seinem Gusto aus niedrig legiertem Wolframstahl anfertigen und steigt (vielleicht ;)) in seinen persönlichen Messerhimmel auf …

Was die Verbreitung von Messern mit balligem Schliff angeht - wieviele Opinel mag es geben?? Bark River produziert mehr als 60.000 Messer pro Jahr. Fällkniven, L.T.Wright. Customs in großer Zahl. Solinger Küchenmesser mit Kesselschem Walkschliff fallen mir ein, Spaltäxte nicht vergessen …

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R’n‘R
 
Hmmm, das Opinel hatte ich ja glatt vergessen - da muss ich mir wohl die Geometrie nochmal genau ansehen... das schneidet jedenfalls wie der Teufel, allerdings hatte ich es bisher für einen Flachschliff auf 0 ohne Mikrofase gehalten. Sollen die tatsächlich konvex sein? Hätte ein No. 10 Carbone als Testobjekt :D
 
Ich habe hier vier Opinel - 3 x No.8 und 1 x No.7. Alle fein schlank ballig auf Null. Und - wie Du schon sagst - schneiden wie der Teufel :) ...

R'n'R
 
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