Manly Wasp, Magnum Advance Pro EDC, oder so?

Hanz Tanz

Mitglied
Messages
15
Hallo Forum,
Als ich letztens im Urlaub in Thailand war, ist mir aufgefallen wie praktisch jetzt ein Taschenmesser wäre.
Hab mir dann so ein Messer für 150 Baht ( waren so 4 euro) geholt, um selber eine Kokosnuss zu öffnen (und am Flughafen gleich wieder entsorgt).
Wieder zu hause bin ich nun auf dem Film, mir ein ordentliches, legales Taschenmesser zuzulegen.
Diese beiden gefallen mir von der Form und Größe ganz gut:

https://www.boker.de/taschenmesser/...messer=Magnum+by+B%C3%B6ker;followSearch=9870

https://www.boker.de/taschenmesser/...p;__csrf_token=SXcIe0bkjJg30WhVMhq19Cm9f0aexD

Was mich bei dem Wasp Stutzig macht ist, das die Klinge (so sieht es zumindest auf dem Bild aus) direkt von dem G10 Kunstoff gehalten wird.
Normal ist zwischen Klinge und Gehäuse doch noch eine Schicht aus Messing oder Stahl um die Reibung beim öffnen zu reduzieren, die Haltbarkeit zu steigern und die Stabilität des Messers zu erhöhen!?
Meint ihr das das Wasp besser als das Advance ist?

Kennt ihr noch weitere Messer die Legal mitgeführt werden dürfen und gut in die Tasche passen (so in der Art wie oben)?
Am liebsten wäre mir ein Legales Einhandmesser (falls es sowas gibt).

Danke, schon mal und Grüße
Andreas
 
Last edited:
Oh ah, danke für die info,
Wie es aussieht werd ich mir beide bestellen und eins geht dann zurück.
das advance kann man feststellen, ist günstiger und hat einen guten stahl.
das wasp sieht ein bisschen praktischer und cooler aus. Es gibt noch ein wasp mit besserem Klingenmaterial.
Lohnt sich der Aufpreis dafür?
...und hab ihr sonst noch eine alternative!?
 
Wie groß soll das Messer denn maximal sein? Manly hat noch andere hübsche Folder wie das recht große Peak. Das hat einen Lockback und ist als Zweihandöffner erhältlich und damit §42a kompatibel.
Ein "echtes" Einhandmesser wirst du nicht finden, wenn es §42a konform sein soll. Sobald es mit einer Hand geöffnet und arretiert werden kann, ist es verboten. Also entweder Einhandöffnung ohne Lock (wie das Wasp) oder Zweihandöffnung mit Lock (wie das Peak Twohand). Ich persönlich mag keine Slipjoints (obwohl ich damit aufgewachsen bin), darum bevorzuge ich Messer mit Zweihandöffnung.
Ein paar arretierbare Klassiker mit Zweihandöffnung wären z.B. die Opinel Messer oder ein (großes) Otter Mercator. Die kleinen Opinels passen in jede Tasche, bei den größeren Modellen wird der Griff aufgrund der runden Form dann sehr füllig. Das Otter ist das genaue Gegenteil und extrem schlank (dafür aber auch ohne Washer).

Bezüglich des Stahls beim manly ist 12C27 ein guter, günstiger Messerstahl, ähnlich wie z.B. auch 440C oder 8Cr13MoV. Er lässt sich recht fein ausschleifen (hohe Maximalschärfe möglich), ist ziemlich rostträge (wenn du das Messer nicht völlig vernachlässigst, sollte es keinerlei Rostprobleme geben) und ist einigermaßen schnitthaltig. CPM S90V ist eine andere Hausnummer und zählt zu den "Superstählen", was die Schnitthaltigkeit angeht. Bei gleicher (sachgemäßer) Anwendung wird das CPM S90V noch scharf sein, wenn du eines aus 12C27 schon mehrmals nachgeschliffen hast. Dafür ist das Schleifen von CPM S90V aber auch nichts für Anfänger und erfordert passendes Equipment (Diamant, Keramik oder ähnlich harte Schleifmittel). 12C27 lässt sich dagegen wie jeder andere einfache Messerstahl schleifen. Für die ersten Schritte und wenn du noch nicht viel Erfahrung mit dem Schleifen von Klingen hast, wäre das ein Argument für 12C27.
Die Vor- und Nachteile musst du selbst gegeneinander abwägen. Nicht zuletzt kostet das Wasp in S90V ja auch fast das Doppelte.
 
Wie verhält sich der Stahl denn beim hebeln von sagen wir mal Kokosnüssen ;-)
Bricht da die schneide, verbiegt sie sich oder federt sie zurück? kann das eines der Messerstähle besser?

die Form und die länge der Wasp sagt mir auf jeden Fall zu, nur ohne Verriegelung ist es leider nicht perfekt (für mich).
Das Magnum Advance hat ja eine ähnliche Form, aber ein Alugriff und die Plastikschalen sind bei näherer Überlegung auch nicht unbedingt das richtige (Wobei es eigentlich schon alles kann, was ein Messer können sollte.

Mein dreilagiges Japanmesser (günstig aber ok) bringe ich nach einiger Übung auf Rasierschärfe.
Metall ist auch eigentlich das, was ich gelernt habe. aber mit den Bezeichnungen müsste man sich erst mal vertraut machen.

Im Kurzform:
Länge, Form und Griff: Wasp! sehr gut!
Keine Verriegelung: schlecht!
gewisse Stabilität der Klinge sollte auch gegeben sein.
Ich mag das die Klinge beim Wasp so weit nach hinten geschliffen wurde.

:)
 
Zum Hebeln braucht es ganz andere Kaliber. Unter 4mm Klingenstärke würde ich mit keinem Messer ernsthaft hebeln, so ab 6mm aufwärts lässt dann langsam das Unbehagen nach. Aber ehrlich gesagt nimmt man zum Hebeln eine Brechstange oder ein Becker BK2, welches dann aber wieder nicht zum Schneiden taugt.

Für Kokosnüsse bin ich der falsche Ansprechpartner. Aber ein verriegeltes Messer wäre mir dafür deutlich angenehmer als ein Slipjoint. Gleichzeitig dürfte das Hämmern auf der Nuss aber jedem Lock auf Dauer zusetzen und bei einigen Lock-Typen (z.B. einem Axis Lock) könnte er auch jederzeit versagen, ohne defekt zu sein, weil nicht jeder Lock beim Spinewhack Test eine gute Figur macht. Was spricht denn gegen ein feststehendes Messer zum Knacken von Kokosnüssen? Folder nimmt man üblicherweise zum Schneiden oder Schnitzen, aber nicht wirklich für Anwendungen, die das Messer stark beanspruchen. Es gibt auch EDC taugliche Fixed Messer und der §42a ist dann auch kein Thema, solange du unter 12cm Klingenlänge bleibst.

Wenn du wirklich den Schwerpunkt deines Messers auf Toughness setzt (d.h. der Stahl federt statt zu brechen), gibt es dafür sehr taugliche Stähle. Das sind aber eher Vertreter der rostenden Fraktion (80Cr2V, C100). Da die o.g. Folder für harte Arbeiten nicht gedacht sind, tun es einfache rostträge Stähle wie 12C27 problemlos.
 
Wie verhält sich der Stahl denn beim hebeln von sagen wir mal Kokosnüssen ;-)
Bricht da die schneide, verbiegt sie sich oder federt sie zurück? kann das eines der Messerstähle besser?

Ohne ein ausgewiesener Kokosnußkenner zu sein, würde ich sagen: Nur wenns ums nackte Uberleben geht, sonst nicht. Für solche Arbeiten würde ich mir ein Douk Douk Grand zusätzlich zulegen (wenn ich nicht schon einige hätte), die Klinge ist relativ weich, zäh, bricht nicht und wenn doch, kostet es nicht die Welt.
Im Grunde natürlich nimmt man dafür ein derbes feststehendes Messer.
Wie gesagt, ich bin kein Kokosnußauskenner, außer bei Bounty-Riegeln.

btw: ich hab das in die Kaufberatung geschoben.
 
Ok, ich hab mir für die Kokosnuss (welche nur als Beispiel dient), dann auch eine kleine Machete von einem einheimischen geliehen :D
zur Aufklärung: Frische Kokosnüsse haben eine dicke, grüne, fasrige schale und die gilt es oben rum zu entfernen um an die Öffnung und an den Saft zu kommen. Da wird kein Holz gehacktr oder so.

zur Frage: Nur Härte ist doch bei kaum einem Taschenmesser gefragt. Es muß doch auch immer noch ein bisschen zäh sein.
Und da wollte ich nur mal fragen, ob so ein super schneidhaltiger stahl wie CPM S90V in sachen zähigkeit einbüßt?
...wenn man es jetzt mit einem günstigeren stahl aber ähnlichem Härtegrad vergleicht.
 
Moin,

ich habe das Manly Peak (CPM 154) seit einem halben Jahr im täglichen Gebrauch (auch im Garten). Und ja, es ist recht groß, aber auch recht "schlank" und ich habe mich daran gewöhnt. Es stört überhaupt nicht. Und es ist auf jeden Fall ein "Zweihandmesser". Einhändig öffnen ist unmöglich. Der Klingenstahl lässt sich (mit etwas Geduld) recht gut nachschärfen und ist sehr schnitthaltig. Also aus meiner Sicht eine Überlegung wert. Bisher kein Klingenspiel, oder sonstige Probleme.

Gruß
Olli
 
...ob so ein super schneidhaltiger stahl wie CPM S90V in sachen zähigkeit einbüßt?
...wenn man es jetzt mit einem günstigeren stahl aber ähnlichem Härtegrad vergleicht.

Wenn man einen S90V aufs mögliche Maximum härtet, wird er extrem schnitthaltig, ist dann aber empfindlich für Ausbrüche. Die Hersteller, die diesen Stahl oder vergleichbare verwenden, bleiben aber meist deutlich unter dem Maximum. Sie gehen auf einen guten Komromiß zwischen Zähigkeit und Härte. Schließlich wollen sie sich auch Reklamationen wegen ausgebrochener Schneiden ersparen.
Ich habe mit dieser Art Stähle bei sachgemäßem Gebrauch nur gute Erfahrungen gemacht.

Von dem o.g. Magnum würde ich abraten, wenn du Qualität willst. Zwar ist 440C ein ordentlicher Stahl, aber bei den günstigen Messern aus China dürfte nicht mal sicher sein, ob es wirklich 440C ist, und hinter der Wärmebehandlung steht ein dickes Fragezeichen. Und von mittlerweile recht vielen Besitzern solcher Messer weiß ich, dass die Griffe oft schon nach einer Woche Gebrauch auseinanderfallen, weil die Schräubchen weg sind, die weichen Linerlocks versagen etc.
Das bezieht sich jetzt nicht auf das genannte Modell, sondern eher allgemein auf diese Klasse Messer.
 
Wenn dir das gefällt schau dir doch mal das Böker Plus FR 42 angucken (42 wegen 42a ;))

Ansonsten als Slipjoint das Manly Comrade? Derzeit habe ich mich total in das Böker Boxer als 42a Folder verguckt. Der ist auch stabil :D
 
Man kann das messer wohl einhand wie zweihändig öffnen. was mir die frage stellt, ob es mitgeführt werden darf?
Wenn man die schraube anzieht ist es ein zweihandmesser !?
Das wird immer ein Graubereich bleiben. Bei meinen Exemplaren (Ex I und II) war es gar nicht möglich, die Klinge fester anzuziehen, die Achsschrauben waren schon am Anschlag und die Klingen dennoch sehr leichtgängig.
Um wirklich auf Nummer sicher zu gehen, sollte man sich auf Slipjoints mit strammer Feder wie Wasp oder Comrade konzentrieren; Linerlocks sind einfach zu leicht einhändig aufzukriegen, ob sie einen Nagelhau haben oder nicht. Nach allem, was mir so zugetragen wird, zählt bei Überprüfungen seitens Behördenvertretern heute ausschließlich die Frage, ob es einhändig irgendwie aufgeht und verriegelt, nicht die kontruktivischen Merkmale.
 
Last edited:
PS: Jetzt hab ich bei einer Bewertung auf Amazon über das Manly Wasp gelesen das die schneide beim CPM S90V zu ausbrüchen neigt (siehe link in meinem beitrag eins weiter oben).

Hät ich doch besser den 12C27 genommen!?
 
Back