Top Info für Knife Nerds ...

Hoch interessanter Artikel, man bekommt einen ganz anderen Blick zu dem Thema Wärmebehandlung.

Matthias
 
Was ich an Larrin neben seiner Expertise besonders schätze, ist die Art und Weise, wie er einem die Dinge näher bringt. Nicht dieses großartige Brimborium, sondern nüchterne - auch für Metallurgie-Laien nachvollziehbare - Tatsachenbeschreibung: Volkshochschulcharakter :super:

R’n‘R
 
Mehr als das. Präzise, und verständlich formuliert, dazu aussagekräftige Bilder. Macht immer wieder Freude, das zu lesen.
 
Larrin hat sich mächtig ins Zeug gelegt – und ein Buch geschrieben: Knife Engineering: Steel, Heat Treating, and Geometry

Hier ist es angekündigt.

Der Blog-Eintrag beschreibt ausführlich den Grund, warum und für wen es geschrieben wurde und gibt einen Überblick des Inhalts.

Bezogen werden kann es für 36,86 € bei amazon

Gerade bestellt ;)

R’n‘R
 
Last edited:
Eben ist das besagte Buch gekommen. Ich habe es nur kurz durchgeblättert, und es ist eine Fundgrube an Informationen ganz im Stil von Larrin. Und wirklich alles auf Messer bezogen. Daten, Schaubilder, Gefügebilder vieler, wenn nicht fast aller nennenswerten Messerstähle.
Und eine Vergleichstabelle der vielen Bezeichnungen am Ende. Das ist jetzt nur mal ein erster Eindruck.
Vieles kennt man vielleicht schon, aber in dieser Zusammenstellung kombiniert mit Larrin's Gabe der eingängigen Erklärung ist es wohl einzig. Sehr empfehlenswert.
Unten eine kleine Kostprobe.
 

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Meins war auch übers Wochenende innerhalb von 3 Tagen da. :staun:

Was POD so alle möglich macht.

Das Papier macht eine guten Eindruck,
der Einband (Paperback) könnte robuster sein. (klar ein Hardcover wäre schöner)
Der Druck erfolgte in schwarzweiß.

Die hunderte von Grafiken und Tabellen sind durchweg gut lesbar,
für einige benötige ich allerdings eine Brille.... was nicht unbedingt nur an den Grafiken liegt ;) :hmpf:

Zum Inhalt kann ich noch nicht viel sagen,
der erste Eindruck ist auf jeden Fall sehr gut aus und scheint das Geld wert zu sein.

Klare Kaufempfehlung

Einen Fehler habe ich auch schon gefunden:

O1 musste vermutlich ähnlich 1.2510 sein (die letzte Tabelle)
 
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Larrin kennt kein Sommerloch. Es gibt aktuell einen äußerst interessanten Artikel über CPM 10V, der sich ausführlich mit seiner Entwicklungs-Geschichte und den Eigenschaften beschäftigt. Auch die Wärmebehandlung kommt nicht zu kurz. Nebenbei erfährt man weitere aufschlußreiche Details zu anderen High-Vanadium-Stählen.

CPM 10V Steel – History, Properties, and How to Heat Treat

R’n‘R
 
Hallo,
ich möchte gerne eine Verständnissfrage stellen und hoffe, ich bin hier richtig.
Was geschieht beim Schärfen mit den unterschiedlichen Karbiden?
Wenn ich es richtig verstehe, ist ein rein martensitischer Stahl (reiner C-Stahl) durch gleichmässigen Abtrag durch das Schärfmedium gut zu schärfen.
Werden denn z.B. Chrom- / Vanadium- oder Wolframkarbide durch die Arbeit z. B. mit einem Shapton abgeschliffen oder sind sie härter als das Schleifmittel( in aller Regel wahrscheinlich Korund) und werden aus dem Grundgefüge im Ganzen herausgerissen?
Bei Diamant als Schleifmittel erscheint mir das klar- aber bei Naniwa / Shapton oder auch dem Belgischen Brocken mit seinen Granaten würde ich mich über eine Antwort freuen.
Vielen Dank.
 
Nehmen wir als Beispiel CPM 15 V. Der hat 23 % Vanadium-Karbide. D.h., an der Schneidenspitze ist mehr als reichlich superhartes Vanadium präsent. Und wenn Du da jetzt mit einem zu weichen Schleifmedium rangehst, wird das nichts. Der Versuch scheitert. Da werden auch keine Karbide rausgerissen, die sitzen fest genug. Die Klinge wird schlicht nicht scharf ...

CPM 15V

1000X-15V 23 % Vanadium Carbide.jpg

R'n'R
 
Hi,
In wieweit unterscheidet es sich von dem Buch vom Roman Landes?
Kann man die überhaubt vergleichen?
 
Jemand ohne große Vorkenntnisse, der sich mit Stahl für Messerklingen beschäftigen möchte, ist meiner Meinung nach mit dem Buch von Roman Landes (Messerklingen und Stahl) besser bedient, da es systematischer aufgebaut ist. Eine gute Einführung. Larrins Buch ist überwiegend spezieller, geht mehr in die Tiefe - z.B. bezüglich Wärmebehandlung.

Es ist eher ein Nachschlagewerk für Fortgeschrittene und Messerbauer. So wie sein Blog. Beide Bücher ergänzen sich ...

R'n'R
 
Last edited:
@R`n`R`,
vielen Dank für deine Antwort-
also ist die Vorstellung, dass Karbide beim Schleifen / Schärfen aus dem Stahlgefüge im Ganzen entfernt werden falsch, und es geht darum, mit einem Schleifmedium zu arbeiten, das auch die Karbide abschleift.
Nun, das kann ich einfach ausprobieren und sehen, wie weit ich mit Shapton / Naniwa / GBB komme, und wo nur noch Diamant hilft. Vielen Dank und noch einen schönen Sonntag an alle!
 
Mit Shapton Glass kommst Du weit. Ebenso mit einem Sinter Rubin. Auch Keramik (Sharpmaker) schafft harte Karbide. Ich habe bisher alle meine höher legierten Stähle (CPM 3V, CPM 4V, CPM S30V, CPM S110V) damit rasurscharf bekommen. Mit den Shaptons (500 und 2000) CPM S30V und CPM 3V komplett umgeschliffen.

R'n'R
 
Jemand ohne große Vorkenntnisse, der sich mit Stahl für Messerklingen beschäftigen möchte, ist meiner Meinung nach mit dem Buch von Roman Landes (Messerklingen und Stahl) besser bedient, da es systematischer aufgebaut ist. Eine gute Einführung. Larrins Buch ist überwiegend spezieller, geht mehr in die Tiefe - z.B. bezüglich Wärmebehandlung.

Es ist eher ein Nachschlagewerk für Fortgeschrittene und Messerbauer. So wie sein Blog. Beide Bücher ergänzen sich ...

R'n'R

Danke! muss mir wohl irgendwann beide bücher zulegen :super:
 
Danke für den interessanten Link.

Larrins Empfehlungen zu Alternativen für D2 Stahl sind nachvollziehbar und sicherlich auch berechtigt. Er geht hierbei nicht nur auf die Vorteile der Alternativen ein, sondern spricht auch Nachteile an.
Obwohl der D2 "erschreckend" große Karbide aufweist (siehe Schaubilder in Larrins Blogeintrag) halte ich in nach wie vor für einen brauchbaren Messerstahl (insbesondere für Jagdmesser), da er insgesamt nicht wirklich schlecht abschneidet. Zumal die vorgeschlagenen Alternativen in Deutschland 2 - 4 mal teurer sind.

Bei halbwegs vernünftiger Pflege, stellt Korrosion auch kein Problem dar.

Natürlich ist D2 bezüglich der erreichbaren Schärfe kein 1.2442 aber bei ordentlich durchgeführter Wärmebehandlung hält er eine gewisse Grundschärfe sehr lange (Rasierschärfe verliert er sehr schnell).

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass D2 Stahl, je nach Hersteller, sehr unterschiedlich in seiner Leistungsfähigkeit sein kann. Ich halte den Böhler K110 für den besten D2 Stahl. Er lässt sich gleichmäßiger feilen (es entstehen bei Einsatz der gleichen Feile nicht so tiefe Riefen wie sie bei anderem D2 Stahl, in unterschiedlichen Abständen, immer wieder vorkommen) und er lässt sich feiner ausschleifen. Das ist natürlich eine subjektive Wahrnehmung. Warum dieser vermeintliche Unterschied zwischen K110 und anderen D2 Stählen besteht, kann ich mir nicht erklären. Kann dieser Umstand aus einer möglicherweise leicht unterschiedlichen Zusammensetzung der Stähle resultieren?

Matthias
 
Wenn Du mal die PM und Sprayform Varianten ausprobieren würdest, dann würdest Du schnell feststellen, warum der klassische D2 in diesem Test so mies abschneidet. Die höheren Preise entstehen durch erheblich höhere Herstellungskosten, aber um deutlich besseren Stahl für Handmesser als 1.2379 zu bekommen muss man mitnichten doppelt so viel Geld ausgeben.
 
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