Günstige Grundausstattung für Einsteigerin

mr_highway

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Hallo Zusammen, meine Schwester will endlich kochen lernen und sich endlich ein echtes Messer zulegen. Das was sie bisher in ihrer Küche hat hat ungefähr die Schneidleistung eines scharfkantigen Löffels, ich koche ungefähr 1-2 Mal im Jahr bei ihr und bin jedes Mal der Verzweiflung nahe.

Sie hat es gerade nicht so dicke, deswegen würde ich ihr das gerne schenken. Aber nachdem ich mir nicht so sicher bin, ob sie überhaupt bereit ist, ein ordentliches Werkzeug ordentlich zu behandeln, will ich es erstmal günstig halten und schauen, ob sie das überhaupt durchzieht und überhaupt was damit anfangen kann und bereit ist, sorgsam damit umzugehen und so.

Sinn machen würde in meinen Augen ein Santoku als Allzweckwaffe, ein Petty für Obst etc. und ein Brotmesser, für Brot und eventuell mal nen Kürbis oder sowas.

Ultrakrasse Schärfe ist jetzt erstmal nicht so der Fokus. Ne Tomate schneiden und nicht zerdrücken können wäre schon ein riesiger Fortschritt für sie. Viel wichtiger ist es, dass die Messer die Schärfe lange halten bzw einfach scharfzuhalten sind. Ich würde sie ihr vielleicht 2 Mal im Jahr nachschärfen, das ist ja nun nicht wirklich oft. Außerdem wäre es wichtig, dass sie angenehm in der Hand liegen. Die Optik steht nicht im Vordergrund, aber mit so nem Industrieküchen-Kunststoffgriff möchte ich ihr jetzt auch nicht ankommen.

Außerdem brauche ich noch irgendeine sinnvolle Aufbewahrung dafür, sonst landen die Dinger einfach in der Besteckschublade, das weiß ich jetzt schon. Was würdet ihr da empfehlen?

Und was würdet ihr empfehlen um die Messer scharf zu halten?

Wenn das alles noch unter 120 Euro hergeht, wäre das ein Traum.



*Geht es um die Erstanschaffung oder Erweiterung (d)eines Sortiments?
Erstanschaffung


*Ist die Anschaffung für berufliche oder private Verwendung gedacht?
privat


*Soll es ein Küchenmesser für Linkshänder werden?
Nein


*Liegen konkrete Vorstellungen vor?
Z.b. Japanischer oder Europäischer Stil, besondere Klingenformen oder Griffmaterialien

Siehe oben, Ein Santoku ein Petty und ein Brotmesser


*Falls nein, für welche Aufgaben soll das Küchenmesser eingesetzt werden (z.B. Brot schneiden, Gemüse putzen, Fische filetieren etc.)?
Es geht hauptsächlich ums Gemüse-Schneiden. Sie beginnt gerade erst mit dem Kochen, so richtig lässt sich das also noch nicht absehen.


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*Falls ja, bitte diese hier angeben:


Küchenmesser-/set, welcher Stil?

Europäische Messerform
Europäisches Messer im japanischen Design
Japanisches Messer im traditionellen Stil (Wa-bocho)
Japanisches Messer mit europäischer Griffform (Yo-bocho)
Exotische/hochspezialisierte Messerform (z.B. chin. Nudelmesser)[/B]


*Welche Bauform und ca. Länge?
Z.B. Kochmesser ca. 20cm; Petty ca. 12cm

Das Santoku wäre glaube ich mit 16-18 ganz gut bemessen, das Petty so mit 10-12 cm.


*Welcher Stahl?
Rostend oder Rostfrei? Monostahl oder Damast?

Auf jeden Fall Rostfrei


*Welches Budget steht zur Verfügung?
120,-


*Bezugsquelle?
Soll in einem Ladengeschäft oder per Versandhandel gekauft werden, Inland, EU, oder International?

Da bin ich relativ offen, würde aber inländischen Versandhandel wahrscheinlich ein bisschen bevorzugen, wegen des Widerrufrechts.




*Gibt es schon ein/mehrere Messer, die theoretisch in Frage kommen?
Bitte gebt die vollständige Bezeichnung(en) mit eventuellem link an.

Nein. Ich bin überhaupt nicht auf dem Laufenden, was Messer angeht.

Vielen Dank schonmal,
beste Grüße
Robert
 
Last edited:
Herder Standardsantoku + Herder Petty + Victorinox Konditorsäge
Zum Scharfhalten den Kombiwetzstahl von Eicker beim JR-Versand Messerblock Reträtt von Ikea

Die Konditorsäge gibt es auch mit Palisandergriff, kostet aber mehr. Wenn nur wenig Budget vorhanden ist, dann würde ich trotzdem zum Kunststoffgriff raten. Da hat man am meisten Messer fürs Geld.

Das geht etwas übers Budget: Wenn man sparen muss. Statt dem Petty ein Herder Klassiker oder von Aliexpress ein Chinese

Noch eine Möglichkeit: Wirklich ne Menge Messer für's Geld gibt es, wenn man sich das Messerset von Xinzuo kauft.
1. Sind die Messer vom Design her wirklich gelungen 2. haben sie einen schönen Holzgriff 3. bestehen sie aus dem vernünftigen Solinger Standardstahl 1.4116

Natürlich sind sie nicht so schneidfreudig wie ein Herder, aber schlechter wie ein Solinger Durchschnittsmesser sind sie auch nicht und man bekommt 6 Stück zu einem Preis zu dem man in Deutschland knapp ein Solinger Markenmesser bekommt. Weil sie dicker sind an der Schneide, sind sie nicht ganz so einfach scharf zu halten wie ein Herder (Herder sind extrem einfach scharf zu halten). Hier empfehle ich unbedingt, sich mit dem Schleifen zu beschäftigen. Eigentlich sollte man sich das aber sowieso aneignen. Wer weiß wie man ein Messer scharf bekommt, der hat auch mehr Freude am Schneiden. Wer weiter ein Banause in Bezug auf das Schleifen bleiben will, der soll zumindest den Ikea SKÄRANDE Rollenschärfer benutzen. Und wer auch das nicht will, der hat auch kein neues Messer verdient, denn das ist in zwei Monaten so stumpf wie das alte. Schärfen ist nunmal eine Notwendigkeit, wie das Tanken beim Auto. Ohne fährt das Auto nicht.
 
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Herder Standardsantoku + Herder Petty + Victorinox Konditorsäge
Zum Scharfhalten den Kombiwetzstahl von Eicker beim JR-Versand Messerblock Reträtt von Ikea

Die Konditorsäge gibt es auch mit Palisandergriff, kostet aber mehr. Wenn nur wenig Budget vorhanden ist, dann würde ich trotzdem zum Kunststoffgriff raten. Da hat man am meisten Messer fürs Geld.

Das geht etwas übers Budget: Wenn man sparen muss. Statt dem Petty ein Herder Klassiker oder von Aliexpress ein Chinese

Noch eine Möglichkeit: Wirklich ne Menge Messer für's Geld gibt es, wenn man sich das Messerset von Xinzuo kauft.
1. Sind die Messer vom Design her wirklich gelungen 2. haben sie einen schönen Holzgriff 3. bestehen sie aus dem vernünftigen Solinger Standardstahl 1.4116

Natürlich sind sie nicht so schneidfreudig wie ein Herder, aber schlechter wie ein Solinger Durchschnittsmesser sind sie auch nicht und man bekommt 6 Stück zu einem Preis zu dem man in Deutschland knapp ein Solinger Markenmesser bekommt. Weil sie dicker sind an der Schneide, sind sie nicht ganz so einfach scharf zu halten wie ein Herder (Herder sind extrem einfach scharf zu halten). Hier empfehle ich unbedingt, sich mit dem Schleifen zu beschäftigen. Eigentlich sollte man sich das aber sowieso aneignen. Wer weiß wie man ein Messer scharf bekommt, der hat auch mehr Freude am Schneiden. Wer weiter ein Banause in Bezug auf das Schleifen bleiben will, der soll zumindest den Ikea SKÄRANDE Rollenschärfer benutzen. Und wer auch das nicht will, der hat auch kein neues Messer verdient, denn das ist in zwei Monaten so stumpf wie das alte. Schärfen ist nunmal eine Notwendigkeit, wie das Tanken beim Auto. Ohne fährt das Auto nicht.

Vielen Dank für die Tipps. Ich tendiere zu der Herder Variante mit Klassiker statt Petty. Gerade auch weil sie einfach scharfzuhalten sind. Deine Anmerkungen zum Schärfen würde ich so voll unterschreiben. Aber meine Schwester macht gerade viele Sachen neu, hat allgemein Berührungsängste mit dem ganzen Thema und ich möchte sie für den Anfang nicht überfordern. Ich gehe davon aus, dass - angenommen ihr macht das alles Spaß - ich ihr in ein paar Monaten dann mehr zum Thema schärfen zeigen darf. :)

Was das Brotmesser angeht: Welche Vorteile hat die Victorinox Konditorsäge gegenüber dem Victorinox Brotmesser? Persönlich sagt mir die Form mit der Spitze irgendwie mehr zu, aber das ist eher ein Bauchgefühl.
 
21 cm sind einfach ein bisschen knapp für ein Brotmesser. Das geht zwar für Kastenbrote.
Aber für runde Bauernbrotlaibe schneidet es sich mit einer längeren Klinge einfach komfortabler.
Solltest du doch eher zu einer kürzeren Klinge tendieren, wäre das Marsvorgel Brotmesser mit Bubingagriff noch eine Möglichkeit. Das hat einen Holzgriff und schneidet auch sehr gut. Wer nur kleine Brote schneidet, dem können auch 20cm genügen. Wer häufig größere Brote kauft, sollte die längere Klinge bevorzugen.
 
Danke, die Länge reicht auf jeden Fall und ich hab es hier für 15,99 inkl. Versand gefunden. Wenn das was taugt, ist es echt ein krasses Schnäppchen.

Noch eine Frage zu dem Ikea Messerblock: Ich hab den noch nie in echt gesehen, aber nach dem Foto zu urteilen frage ich mich, ob es da einem nicht leicht passiert, dass das Messer über die Metallstreben fährt?
 
Na ein Messer hat ja zwei Seiten. Die Schneide und den Rücken und natürlich bestückt man den Block so, dass die Schneide gegen das Holz schaut und der Rücken gegen das Metall. Wenn man nicht aufpassen will, muss man sich halt einen Vollholzblock suchen z.B. bei amazon.
z.B. der Block von Thomas Rosenthal, der hat wegen des günstigen Preises nur wenig Einschübe. Aber für die drei Messer und den Wetzstahl würde es grad so passen. Diese Messerblöcke sind eben aus Gummibaumholz, das ich persönlich wegen der groben Maserung nicht so schön finde. Ich hab auch son Teil. Da gefällt mir der Ikea-Block aus Birke besser. Von Schulte Ufer gibt es einen für 15€.

Tescoma Block Woody für 6 Messer und Schere/Wetzstahl,
 
Hallo Robert,


der Ikea Messerblock hat innerhalb der Metallstreben Kunststoffeinlagen, die ein wenig überstehen, das Messer gleitet also nicht auf Metall. Ich mach es aber dennoch so, wie von Tiffel beschrieben, und lasse den Klingenrücken über die Einlage gleiten, das finde ich auch "ergonomischer".
Festes Schwarzbrot kann man, abgesehen von sehr dünn ausgeschliffenen Messern mit harter/spröder Klinge (da kann es durch die harte Brotkruste durchaus zu Klingenausbrüchen kommen), eigentlich mit jedem scharfen Messer schneiden. Ein Brotmesser mit Wellenschliff kann seine Stärke eher beim Schneiden von weichem Weißbrot ausspielen, da man das mit einer glatten Klinge zu stark quetscht, bevor man die Brotrinde durchtrennt hat. Da hat man es aber meist mit kleineren Querschnitten zu tun (Baguette). Einen großen Bauernbrotlaib schneide ich hochkant, da reicht mir mein Spyderco Utility Kitchen Knife mit 15cm Wellenschliffklinge. Ich halte daher ein Brotmesser für nicht unbedingt erforderlich, bzw. wenn es schon sein muss, reicht eine Klingenlänge von 20cm für fast alles.


Freundliche Grüße

Markus
 
Ja. Das stimmt schon. Ich habe zwar ein Brotmesser, benutze aber lieber eines mit glatter Schneide und 20cm Länge. Herder verkauft auch Brotmesser mit glatter Schneide z.B. den Hamburger Adler. Das Brotmesser muss aber in der glatten Variante eine angepasste Geometrie haben. Wenn es dünn ist wie ein Gemüsemesser bricht es bei frischer Kruste oder altem Brot aus oder die Schneide legt sich um. Wenn man also ein dünnes Messer für Gemüse hat, was sinnvoll ist, braucht man trotzdem ein weiteres robusteres für Brot und dann kann man auch gleich ein Brotmesser mit Wellenschliff kaufen.

Ein Brotmesser mit Wellenschliff braucht es nicht unbedingt, es kann auch ein glattes sein. Wer aber mit einem dünnen Messer sein Gemüse schneidet, weil das einfach mit einem dünnen viel leichter geht, der sollte sich schon ein separates Brotmesser zulegen, mit oder ohne Wellenschliff.
 
Moin in die Runde,

so unterschiedlich können Auffassungen sein.

Ich sehe das Brotmesser mit Wellenschliff als eins der wichtigsten Messer an, das in eine Grundausstattung gehört. ... und nein, 21 cm lange Brotmesser würden mir nicht reichen. Ich würde nie wieder ein Brotmesser unter 26 cm kaufen.

Für eine Einsteigerin würde ich auch eher zu einem Kochmesser oder Gyuto denn einem Santoku greifen.

Viel Erfolg bei der Wahl
 
Ich danke euch allen. Ich hab mittlerweile bestellt, bin auf die Messer gespannt und auf das Feedback meiner Schwester!

Ich bin vor allem sehr überrascht, dass einem in diesem rnstzunehmenden Nerdforum mittlerweile tatsächlich chinesische Messer empfohlen werden. Dass aus dieser Ecke mal akzeptable Klingen kommen würden hätte ich nicht geglaubt, als ich mich das letzte Mal mit Messern auseinandergesetzt habe :)
 
Das Geschriebene kann ich bestätigen, der genannte IKEA Messerblock ist innen mit Kunststoff verkleidet. Anm.: ich katte einige Schlitze des Messerblocks oben erweitert um japanische Klingen mit breitem Erl stecken zu können und dazudie Bänder abgenommen.
Als Wetzstab kann der keramische IKEA FLAKSA verwendet werden.

Übrigens verwende ich seit über 20 Jahren ein Wüsthoff Dreizack Santoku zu fast allen Zwecken auch zum Brotschneiden von Weissbrot bis Vollkornbrot. Die Brotmesser habe ich in der Reserve verstaut.
Anm.: hier im Forum wurden vor längerem einige Usubas/Nakiris verglichen. Von der Geometrie her fällt dies Santoku meist dünner aus! Nur die Schnitthaltigkeit dürfte etwas höher sein.
 
Dass aus dieser Ecke mal akzeptable Klingen kommen würden hätte ich nicht geglaubt,
Na ja. Die Zeiten ändern sich. China hat mächtig aufgeholt. Deutsche Klingen werden immer teurer. Japanische sind auch keine Schnäppchen und wenn man drei Messer mit Block und Wetzstab für 120€ haben will, dann gibt es nicht so viele Möglichkeiten. China versucht das Billigimage loszuwerden und tut auch einiges dafür. Mal sehen wie das weiter geht. Man sieht schon, dass auch die Preise chinesischer Messer langsam anziehen. Leider denken viele Kunden ja, dass etwas viel kosten muss um gut zu sein. Das wird manchmal ausgenutzt, indem einige Hersteller in China fertigen lassen, einen deutschen Namen drauf kleben und zum dreifachen Preis verkaufen, der aber immer noch knapp unter einem durchschnittlichen Solinger liegt.
 
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