Servus,
Danke güNef,
eine anschauliche Erklärung, welche Deine Meinung gut untermauert. Noch toller wäre es, wenn Du die technischen Mittel hättest, Klingen-Fotos beizufügen, damit man auch mal sehen kann, was wirklich passiert.
nach den Feiertagen, wenn es wieder ruhiger ist und mehr Zeit bleibt, schärfe ich mal ein altes billiges Messer mit Durchzug und mache Mikro-Bilder davor und danach. Mir ist es immer ein Anliegen meine Ergebnisse zu belegen. Das zeigt zwar immer nur ein Ausschnitt, bezogen auf
einen Durchzugschärfer unter
meiner Hand und ist kein allgemein gültiger Nachweis, sondern bestenfalls lässt sich davon ein wenig ableiten.
Klar ist nur, dass ein Blick bei 200-500facher Vergrößerung einen Schluss zulässt, der mit freiem Auge nicht gezogen werden kann. Ich bin jetzt nicht mehr fixiert auf mechanisch-ästhetisch perfekte Schneiden, da ich auch zum Wetzen mit Stählen übergegangen bin, mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen, die oftmals vom Standard den man sonst empfiehlt abweicht. Es gibt eben Ausnahmen die eine Regel erst bestimmen und Messermacher die tatsächlich Messer mit deutlich über 65° HRC mit Mikrofeinzug scharfhalten und das lehrt mich, dass der empfohlene 60° Grenzwert zwar für einen weiten Bereich passt, es aber Ausnahmen gibt. So wird jemand, der sich für und auf Durchziehschärfer interessiert/spezialisiert und viele durchprobiert und die Ergebnisse unter dem Mikro untersucht und dann in der Praxis testet, zu Schlüssen und Ergebnissen kommen und bestimmt eine Stahl-Durchzugschärferkombination finden, die durch "to drop out" einen herausfiltert, der unter bestimmten Kriterien so gut funktioniert, dass man zu einem Ergebnis kommt, dass so schlecht nicht ist. Es wird aber auch katastrophale Ergebnisse geben.
So wie tiffel die möglichen Schwachstellen aufgezeigt hat, die diese Schärfmittel mit sich bringen ( recurve einschleifen, wellige Schneiden, Overgrind, usw. ) so müssten diese von Anwender gewusst und vorsorglich gegengesteuert werden, was eine gewisse Technik und Routine verlangt, sprich das richtige "Feeling" beim durchziehen.
"Die Durchzugsschärfer" als Überschrift, "gut oder schlecht", "ja oder nein" bringt nur wage Einschätzungen durch verschiedene Meinungen.
Da dies aber nicht mein Thema ist, interessiert mich die Suche nach "dem Besten" oder zumindest nach einem guten und stabilen Ergebnis nicht, aber wer's wirklich wissen will, muss halt einen Haufen von den Dingern die der Markt so hergibt kaufen und testen um sicherzugehen, dass selbst eine gelegentliche Anwendung keinen nachteiligen Effekt auf eine gute Klinge hat und darum geht's ja eigentlich.
Gruß, güNef