Scheppach 3000VS gekauft, bekomme damit kein Messer scharf...

dertom

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Hallo zusammen,
wie in der Threadüberschrift beschrieben habe ich mir eine Maschine von Scheppach gekauft. Jetzt habe ich schon in paar Stunden experimentiert, aber ich erziele einfach kein brauchbares Ergebnis. Versuchsobjekt ist ein Fleischermesser von Dick. Den Winkel habe ich versuchsweise auf 25° und auf 20° geschliffen. Irgendwie nicht zufriedenstellend. Gibt es da noch etwas besonderes zu beachten?

Vielen Dank und viele Grüße tom
 
Versuchsobjekt ist ein Fleischermesser von Dick. Den Winkel habe ich versuchsweise auf 25° und auf 20° geschliffen.
Fleischermesser könnte eine schlechte Wahl sein. Ich versuchte einmal, ein billiges Kochmesser auf meiner Tormek zu schärfen, nachdem ich einige Millimeter weggeschliffen hatte gab ich auf und zog das Ding mit einem Wetzstahl ab. Sowas ist einfach zu weich bzw. der Stein zu grob, der frisst den Stahl wie wenn er Hunger hätte.

Versuch es zuerst mit einem Stechbeitel oder einer Hobelklinge, dafür wurden diese Maschinen nämlich erfunden. Damit bekommst Du ein Gefühl für den richtigen Anpressdruck und das Schliffbild.

versuchsweise auf 25° und auf 20°

Pro Seite? Das wären dann 40 bis 50°, etwas viel für ein Kochmesser, würde für ein Jagdmesser mit dicker Klinge passen!
 
Hallo, in der Zwischenzeit habe ich ein Ausbeinmesser einigermaßen scharf bekommen. Zumindest glaube ich dass es scharf ist. Zusätzlich zu dem Stein und der Lederscheibe habe ich noch auf einem Lederriemen abgezogen. Das scheint eine ganze Menge gebracht zu haben. Heute soll die Schleifvorrichtung für kleine Messer kommen, dann kann ich mal meine Mora verhunzen. Die bekommt man ja eigentlich recht scharf, somit kann ich dann das Messer als Ursache ausschließen.
Bei dem Winkel gehe ich davon aus, dass der Schneidenwinkel und nicht der Halbwinkel auf der Vorrichtung angegeben ist, da der kleinste Winkel 20° beträgt.
 
Ich kenne eigentlich nur zwei Gründe, warum ein Messer nicht scharf ist:

1. Die Schneide ist noch zu dick, so dass sich die Fasen noch nicht treffen. Das kann man ganz gut sehen, wenn man die Schneide direkt in Richtung Messerrücken beleuchtet und am besten vor einem dunklen Hintergrund. Kann man eine Linie sehen, ist das Messer noch nicht scharf genug. Man muss dann einfach weiterschleifen, bis sich die beiden Fasen treffen. Leider entsteht dabei meist ein Grat entlang der Schneide, weil der dünngeschliffene Stahl dem Anpressdruck ausweicht und nicht weiter geschliffen werden kann, ohne den Druck zu verringern. Außerdem wird bei der Gratbildung Stahl aus der Schneide förmlich herausgezogen, so dass der Grat länger werden kann als nur das dünngeschliffene Material.

2. Es hat sich an der Schneide ein Grat gebildet, der sich zur Seite umgebogen hat und somit die Schneide verrundet. Dieser muss erst abgezogen werden - von Hand wäre zu empfehlen. Besonders bei einfachen Chromstahlmessern tritt ein recht hartnäckiger Grat auf. Der Grat kann gut erfühlt oder auch mit Licht im passenden Winkel sichtbar gemacht werden.
Die Gratbildung wird auch verstärkt, wenn die Schleifscheibe der Maschine von der Schneide weg schleift (ziehender Schliff), anstatt in die Schneide hinein (schiebender Schliff).

Finde doch einmal heraus, welcher Grund für Dein Messer zutrifft.

Gruß
Mico
 
Hallo, vielen Dank für die Tipps!

Ich habe gestern mal ein etwas besseres Filetiermesser von Zwilling mit dem gleichen Winkel geschliffen mit dem ich auch meine bisherigen Versuche gemacht habe. Mit dem Messer konnte ich mir dann auch den Arm rasieren. Nach unzähligen Yt-Videos habe ich jetzt eine neue Vermutung. Wenn ich ein Dick Metzgermesser mit der 20°-Einstellung lt. Schablone schleife, sind das 10° Halbwinkel... ist das vielleicht viel zu flach für diesen recht weichen, rostfreien Stahl? Das ist ja schon der kleinste Winkel der an der Lehre angetragen ist. In einem Video wurde für Fleischmesser die 40°-Einstellung empfohlen.

Viele Grüße
 
Hallo zusammen,

jetzt klappt es sehr gut!

Ich habe die Schneide erstmal mit "gegen die Schneide schleifen" in Form gebracht. Das eigentliche Schärfen scheint besser im Gleichlauf zu gehen. Ein weiteres Problem ist der Grat. Ich habe die originale Polierpaste aus dem Lederriemen ausgewaschen und eine andere Paste aufgebracht. Die Messer werden jetzt sehr scharf, allerdings könnte die Gratentfernung noch etwas schneller und besser funktionieren.
Ausbeinmesser lassen sich allerdings überhaupt nicht schärfen. Gibt es dafür eine Erklärung? Sind die vom Stahl für das Schärfen an der Fächerscheibe optimiert?
 
also ich hatte mir auch ne Scheppach geholt aber nach 3 Tagen wieder zurückgegeben und eine Tormek T8 geleistet.
Das sind schon Welten und es fängt an beim Stein.
Der Tormek-Stein macht was er soll. Auch ohne großen druck "schleifen".
Was ich dir ganz dringend empfehlen würde ist dir die Schleifwinkellehre von Tormek zuzulegen.
Damit ist das einstellen des Schleifwinkels ganz easy und immer gleich.
Hier mußt du einfach den Durchmesser deines Steins eingeben und den halben tatsächlichen Schleifwinkel den du am Schluß haben möchtest.
Danach an der Schneride anlegen und über die Höhenverstellung der Stütze bündig einstellen und schon passts.
Grob anschleifen dann mit dem Steinpräparierer auf die 1000er Körnung bringen und nochmals 2-3 Züge feinschleifen.
Danach immer das Leder am besten mit Autosolpaste als Polliermittel.
Ich schleife z.B. meine Küchenmesser generell mit 14° Winkel somit 28° gesamt.
Ich habe Messer von Wüsthoff und die haben getestet und den 28° Winkel als besten Kompromiss herausgefunden.
Somit kommen die Wüsthoff Messer ab Werk schon seit einiger Zeit immer im 28° Winkel
Ich denke dies stimmt recht gut da meine Messer rattenscharf werden und die Schneide auch sehr lange hält.

cheers
Hanns
 
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