K-Tip mit Sondergriff

Bei meinem letzten Österreich Urlaub hatte ich die Gelegenheit in paar Tage in der Werkstatt eines Österreichischen Kollegen arbeiten zu dürfen. Dabei ist dieses Messer für einen ebenfalls Österreichischen Kunden entstanden.

Das ist nicht der neue Knastabstecher 2.0. Das ist ein K-Tip Gyuto mit Sondergriff für einen Kunden mit körperlicher Behinderung, der Messer mit konventionellen Griffen nicht greifen kann. Die Schneidenlinige ist weitestgehend flach und die Spitze liegt tief, da er in seiner sitzenden Arbeitsposition nicht in der Lage ist im Wiegeschnitt zu arbeiten. Allerdings habe ich keinen 100%igen Flatspot angebracht, die Schneidenlinie vom Kehl bis zur Mitte krümmt sich um 0,2-0,3mm. Ein perfekter Flatspot braucht auch ein perfekt abgerichtetes Brett, sonst werden Tomaten- und Paprikahaut trotzdem nicht komplett durchschnitten. Und da der Kunde schwierigkeiten hat, in so einem Fall genügend Kraft aufs Brett zu bringen, ist das die beste Lösung. Das Messer hat eine max. Klngenhöhe von 60mm und eine max. Rückenstärke von 3,5mm. Dadurch hat das Messer ein höheres Eigengewicht, welches den Schnitt unterstützt. Der Anschliff ist leicht ballig, wird zur Wate immer flacher. Die Wate hat eine durchgehende Dicke von 0,1mm. Für den Griff sind im Vorfeld einige Fimo Modelle hin und her geschickt worden, bis wir die optimale Griffform und den optimalen Winkel gefunden haben.

Viel Spaß beim Gucken...

Schneidenstahl: 1.2562
Damast: 1.2842, c45, 75Ni8
Aschlussscheibe: Puddeleisen (mit bleifreien Lot mit der Angel verlötet)
Griffmaterial: Schwarz gefärbte und stabilisierte Hainbuche

Du machst ja unglaubliche Sachen, keine Probleme, nur Lösungen bis ins letzte Detail.
Danke auch für die umfassenden Erläuterungen zu den Präsentationen, sehr interessante Lektüre.

Gruß
Abu

Servus,

ich finde es wirklich großartig, dass Xerxes einen Querschnitt seiner Arbeiten hier veröffentlicht und so auch solche Messerfreunde, deren Schwerpunkt so ganz und gar nicht bei Kochmessern liegt dadurch zeigt, was in dieser Randszene für ein kreatives Leben und Können steckt. Xerxes ist mit Gewissheit einer der absolut Besten, aber nicht der Einzige, der nur so von Ideen sprüht.

Spätestens jetzt muss doch jeder Messerfreak der gerne kocht mal ins Grübeln kommen, ob die Dinger in der Küchenschublade mit denen, die er am Gürtel oder im Hosensack hat, auch nur ansatzweise mithalten können.

Diese Lücke habe ich vor Jahren bei mir bemerkt und begonnen zu schließen, nur habe ich dann nicht mehr damit aufhören können.

Gruß, güNef

güNef said:

Spätestens jetzt muss doch jeder Messerfreak der gerne kocht mal ins Grübeln kommen, ob die Dinger in der Küchenschublade mit denen, die er am Gürtel oder im Hosensack hat, auch nur ansatzweise mithalten können.

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bin ich. und im nächsten Gedanken fiel mir wieder ein, was die genialen Messer die wir hier so sehen kosten. Ist einfach nicht drin im Moment.