Reihenfolge der Arbeitsschritte: Rockfinish & Stonewash - Kombination

DozeyDragoN

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Moin!

Wie würdet Ihr es machen?


Bei einigen Outdoormessern (Sacki 2.0, Breacher) von Schmiedeglut gefallen mir die Modelle mit Stonewash und Rockfinish richtig gut. Wie man diese beiden Finish ansich hinbekommt, kenne ich. Da hier der 1.2235 benutzt wird, denke ich, das brüniert wird. Ich möchte selbst soetwas mit einem 1095er Messerrohling fertigen. Nun stellt sich mir aber eine Frage:

Die Klinge kann ja erst brüniert und „stonewashed“ werden, wenn die Strukturgestalltung des Griffbereichs mit dem Griffbereich der Klinge, eben das Rockfinish, abgeschlossen ist. Das Stonewash wird ja ohne Griffschalen erfolgen.
Wie fixiert man da Klinge und Schalen, mit Schraubzwingen? Wie die Pins fixieren beim Konturschleifen? Wenn die Klinge fertig ist und alles verklebt ist kann man nach Brünierung und Rockfinish das G10 nicht mehr polieren ohne dass das Rockfinish wieder blank geschliffen wird?

Hoffentlich habe ich mich nicht zu unverständlich ausgedrückt. Im Grunde genommen möchte ich wissen, wie die einzelnen Arbeitsschritte im Griffbereich angeordnet sein könnten.

Ich freue mich auf eine Antwort von Euch!

Mit freundlichen Grüßen,


Jan
 
Im Grunde genommen möchte ich wissen, wie die einzelnen Arbeitsschritte im Griffbereich angeordnet sein könnten.

Du schreibst 'könnten', also erlaube ich mir eine Antwort, obwohl ich das genau so noch nicht gemacht habe. Ich würde die Griffschalen grob zurichten und je ein erstes Loch für den Pin in jede Hälfte bohren. Dann mit einem Passstift oder einer Schraube die eine Schale an den richtigen Ort bringen und mit einer Schraubzwinge fixieren. Nun die restlichen Löcher von der Klinge her durch das Griffmaterial bohren. Andere Seite genau gleich. Nun beide Schalen mit mindestens zwei Passstiften oder Schrauben provisorisch anbringen und die Kontur an der Rolle des Bandschleifers anpassen. Wieder trennen.

Das war's schon, jetzt kann es ans Finish gehen.

Das mit den Passstiften ist unumgänglich wenn Du Klappmesser von Hand herstellst. Funktioniert mit Sicherheit auch bei Deiner Problemstellung
 
Moin, und Dank für die Antwort!

Die Passstifte dienen also nur der temporären Fixierung der Schalen, richtig?
Die endgültigen Pins werden ja auch mit „in Kontur“ geschliffen beim Rockfinish, wie fixier ich die denn dann? Schwierig erscheint mit eben das Ausgestalten der Griffschale im Rockfinish , wobei eben der Klingengriff mitgeschlifften wird und man das brünieren und stonewashen erst nach der Griffkontur bewerkstelligt.

Freu mich auf jeden weiteren Input!


Mit freundlichen Grüßen,


Jan
 
Also ich mache das so ....
die Griffschalen grob auf Kontur schleifen , dann klebe ich eine Griffschale mit doppelseitigem Klebeband auf den Erl .
Das erste Loch bohren , dann gleich mit einem Pin sichern danach das zweite Loch bohren und auch sichern .
Jetzt auf der anderen Erlseite wieder mit dem Klebeband die andere Schale aufkleben.
Den Pin herausnehmen durch das vorhandene Loch in die neue Schale bohren gleich wieder mit dem Pin sichern , das zweite Loch genau so .
Das Ganze mit Schraubzwingen war mir zu umständlich seit dem nehme ich das doppelseitige Klebeband und hatte noch nie Probleme .
Vielleicht hilft Dir das .

Gruß Norbert vom Neckar
 
Die Passstifte dienen also nur der temporären Fixierung der Schalen, richtig?

Ja, klar, deshalb sind das auch Passstifte und (noch) nicht Pins. Der richtige Pin wird dann erst am Schluss eingeklebt, der Passstift hält die Schale perfekt am richtigen Platz, bis sämtlichen Löcher gebohrt und die Kontur geschliffen ist.

Die endgültigen Pins werden ja auch mit „in Kontur“ geschliffen beim Rockfinish, wie fixier ich die denn dann? Schwierig erscheint mit eben das Ausgestalten der Griffschale im Rockfinish , wobei eben der Klingengriff mitgeschlifften wird und man das brünieren und stonewashen erst nach der Griffkontur bewerkstelligt.

Nein, nicht so. Zuerst die Schalen provisorisch fixieren und nur die Kontur, also die Griff-Form dem Erl nach schleifen (allenfalls erst grob sägen). Du hast dann also zwei Schalen, die perfekt am Erl anpassen, aber sonst kantig sind, immer noch flache Brettchen.

Nun die Schalen entfernen und die nackte Klinge, ohne Schalen, finishen.

Zu Schluss die Schalen aufkleben und die Pins einkleben. Sieht immer noch hässlich aus, weil es ja immer noch Brettchen sind. Nun die Klinge mit Malerabdeckband schützen und mit Einlagen aus Holz in den Schraubstock spannen. Der Griff ragt nun oben, rechts oder links heraus und kann bearbeitet werden, zusammen mit den fertig fixierten Pins.
 
Besten Dank Euch!

Mit den Infos wird es wohl werden (hoffe ich mal ;) )

Auch wenn etwas OT, aber es gehört ja zu diesem Messerprojekt:

Es wird kein 1095 mehr, sondern ein O1. Diesen Stahl müßte ich doch mit FeIIICl oder Brünierung schön dunkel bekommen, bevor ich mit dem stonewashen beginne, oder?

Wozu ich auch noch nicht so viel gefunden habe: Wie haltbar sind diese „Klingenverdunklungen“ im Alltag/ Outdoor? Fünf Stöcke schnitzen und die Klinge ist wieder blank oder „mach Dir keine Sorgen“ das hält ewig?


Dank im Voraus!

Jan
 
Es wird kein 1095 mehr, sondern ein O1. Diesen Stahl müßte ich doch mit FeIIICl oder Brünierung schön dunkel bekommen, bevor ich mit dem stonewashen beginne, oder?
Ja, das bekommst Du schön dunkel. Ausser Brünieren und Eisen-3-Chlorid sei auch noch Einbrennen von Öl oder ganz einfach die Schmiedehaut belassen als valable Möglichkeiten genannt. Sowohl der Farbton als auch Haltbarkeit und Rostschutz sind nicht identisch.

Wozu ich auch noch nicht so viel gefunden habe: Wie haltbar sind diese „Klingenverdunklungen“ im Alltag/ Outdoor? Fünf Stöcke schnitzen und die Klinge ist wieder blank oder „mach Dir keine Sorgen“ das hält ewig?
Am haltbarsten ist sicher Schmiedehaut, die hält wirklich fast ewig, da sie härter ist als der nackte Stahl. Eingebranntes Öl hält auch sehr lange, aber Du darfst Dir dabei die Härtung nicht versauen.
Industrielle Brünierung ist gut, aber das kriegst Du mit Hausmitteln nicht hin. Kaltbrünierung ist genial einfach in der Anwendung und erzeugt ein optisch attraktives Ergebis, aber die Oberfläche ist nicht sehr kratz- bzw. abreibfest. Eisen-3-Chlorid erzeugt einen eher grauen als schwarzen Farbton, ist dafür etwas dauerhafter als Kaltbrünierung.

Aber jetzt mal ehrlich: Willst du ein Arbeitsmesser oder etwas für die Vitrine?. Beides geht nun einmal nicht, der Gebrauch des Messers hinterlässt Spuren, das kannst Du nicht vermeiden!
 
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