Federhammer Meitinger Rationell Instandsetzen Überholen Restaurieren Restauration

Holgi

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Guude!

Falls es jemanden interessiert und auch mal gebrauchen kann.
Anfang Mai konnte ich einen Meitinger Rationell Baujahr 1965 erwerben.
Transportbilder sind in diesem Fred mit drin: https://www.messerforum.net/showthread.php?138229-Meitinger-Rationell-Transport.

Im Prinzip hätte man nur ein bißchen Fett überall reindrücken müssen, Bärspiel etwas einstellen und losschmieden können.
Da der Hammer aber die letzten 25Jahre stand, wollte ich ihn wenigstens vom alten Fett reinigen und mal Bestandsaufnahme machen. Riemen gingen grade noch so, konnten aber auch erneuert werden.
Also habe ich die Kiste mal auseinandergenommen und gereinigt, war eine ziemliche Sauerei. Und weil er dann so schön sauber war, dachte ich, ein bißchen Farbe könnte nicht schaden.
Also habe ich jedes Teil, ja wirklich jedes, entlackt und entrostet und wieder neu lackiert, also nicht nur einfach alles überstrichen. War auch nochmal eine scheißarbeit, hat sich aber gelohnt.

Die Lager waren eigentlich garnicht so schlecht, liefen nur ein kleines bißchen rau. Da eh schon auseinandergebaut, dachte ich, neue Lager können nicht schaden.
Die Achsen waren in vertretbaren Maß eingelaufen, deswegen entschloß ich mich, sie wieder einzubauen.

Der ganze Hammer ist einfachster aber solider Maschinenbau, da macht es Freude dran zu schrauben. Kein hochkomplizierter Mist.
Selbst Gußteile könnte man, wenn es sein muß, aus Stahl nachfertigen.

So stand er beim Verkäufer.

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Die Demontage ist jetzt nicht bis ins kleinste dokumentiert, die meisten Sachen sind selbsterklärend. Ein zweiter Mann ist manchmal nicht schlecht.
Die Pfeile in den Fotos sind als Gedächtnisstütze für mich. Der grüne im ersten Foto ist mir entfallen.
Auf jeden Fall erstmal Riemenabdeckung, Riemen und Riemenscheibe + Kupplung unten entfernt.

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Mutter + Kontermutter abschrauben und nacheinander Druckscheibe, Kupplungsscheibe mit Reibscheibe und Keilriemenscheibe abnehmen.
Aupassen auf den Keil.
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Darunter kommen dann Nadelkranz und Axiallager zum Vorschein. Auch abnehmen.

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Zugstange vom Nockenhebel aushängen und diesen auch entfernen.

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Gelber Pfeil: noch ein Nadelkranz, grüner Pfeil: da sitzt der Keil

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Kleiner Tip: Die Distanzschrauben für die Einstellung vom Bärspiel nach der Demontage freidrehen.
Ca. 55mm nach dem Gewinde, so das die Mutter leicht auf der Freidrehung gleiten kann.
Erleichtert die Montage der beiden Schrauben ungemein.
Zur Demontage muß man nämlich das Gehäuse vorne aufbiegen, geht nur mit zwei Mann und ist nicht so ohne.

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Stellvertretend für die anderen Teile. Reinigung von Fettschmiere vorher/nachher.

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Stellvertretend ein Foto für alle Teile. War innen noch nicht ganz fertig entlackt und entrostet.
So habe ich das mit allen Teilen gemacht.

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So, erstmal Ende, die Tage geht es weiter.

Gruß aus Middlhesssn,

Holgi
 
So, es geht ein bißchen weiter.

Vor dieser Demontage muß man natürlich erstmal die verstellbare Pleuelstange entfernen.
Das bedarf aber keiner Dokumentation da selbsterklärend.


Zugstange und Nockenhebel werden ja verbunden (grüner Pfeil).
Weiß zufällig jemand, wofür die zweite Bohrung (gelber Pfeil) und die zwei Blechwinkel (rote Pfeile) sind?
Wenn man die Zugstange in die zweite Bohrung hängt, wird der Pedalweg logischerweise kürzer. Ist das so gedacht?

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Auf der rechten Seite kann man jetzt das Schwungrad abziehen. Erst Sicherungsschraube vom Keil ausschrauben.
Eigentlich könnte man den Keil mit einem Hebel heraushebeln. Bei mir saß der aber so fest, daß ich ihn zusammen mit dem Schwungrad abgezogen habe.
Ging halt nicht anders. Das Schwungrad kontinuierlich gedreht und mit einem großen Kunststoffhammer schnell dagegen geschlagen.
Fotos davon habe ich keine.

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Wichtig! Bevor man die Flanschlager rechts und links der Kurbelwelle demontiert, erst die Fettnippel entfernen!
Man kann auch schon die zwei gekonterten Klemmschrauben M12 lösen und entfernen.
Linke Schraube ist für das Distanzstück, rechte Schraube für die Exzenterscheibe.
Die Exzenterscheibe ist auch nochmal mit einem Keil mit der Kurbelwelle verbunden!!!

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Jetzt kann man die Flanschlagerschrauben links und rechts entfernen.

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Flanschlager links (Riemenscheibe) läßt sich jetzt abziehen. Es kommen nochmal ein Nadelkranz und ein Axiallager zum Vorschein.
Auch mit abziehen.
Zum Schutz des Gewindes kann man die zwei Muttern wieder aufschrauben.

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Rechten Lagerflansch mit Nadelkranz ebenfalls entfernen.

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Hier sitzt der Keil für die Exzenterscheibe!
Achtung! Auf der rechten Seite erstmal den Grat der Nut der Schwungscheibe entfernen!
Die Kurbelwelle habe ich dann von rechts nach links mit dem Kunststoffhammer herausgeschlagen.
Ging ein bißchen schwer wegen Grat der Keilnut und dem Keil.

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Hier sieht man die Bäreinstellschraube, die ich, wie oben beschrieben, freigedreht habe.
Auch wenn man die inneren Kontermuttern ganz einschraubt, kann man ohne aufbiegen des Gehäuses diese nicht herausziehen.

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Die zwei Bäreinstellschrauben kann man von innen etwas größer stellen, dann hat man auch mehr Spiel zum Bär entfernen.
Zum entfernen des Bärs habe ich die jeweils 2 oberen Schrauben der Bärführung entfernt (rote Pfeile).
Damit war genug Spiel vorhanden, daß man den Bär etwas nach vorne kippen und so nach oben schiebend die Feder "aushängen" kann.
Die zwei unteren Schrauben bleiben erstmal gelöst zur Sicherung noch drin.
Ist mit zwei Mann wesentlich einfacher.
Danach dann die Bärführung komplett abschrauben.

Danach das Federpaket demontieren. Dafür erst die Klemmschraube M12 entfernen (an der Nabe des Federpaketes).
Jetzt kann man die Lagerwelle herausklopfen (Federpaket gegen herabfallen sichern) und das Federpaket entnehmen.
Lagerflansche entfernen.

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Weiß zufällig jemand, für was der Kasten neben dem Motor ist?
Kann das ein "Sanftanlauf" sein? Habe ich sonst noch auf keinem Meitinger Bild im Internet gesehen.

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Vor der Demontage der Vorgelegewelle erst die Riemenscheibe abziehen.
Dafür den Seegerring entfernen.
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Es sind zwei Seegerringe vorhanden!
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Vorgelegewelle abschrauben.

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So, das war alles an Fotos zur Demontage. Man denkt ja nicht gleich daran, das für das Internet zu machen.
Alle anderen Demontagearbeiten sind aber selbsterklärend und auch nicht schwierig, es sein denn, Schrauben gehen nicht auf.
Für die Montage mache ich etwas mehr Fotos.
 
Gehäuse komplett entrostet, entlackt und lackiert, natürlich auch innen.
Haubengummis sind neu. Gibt es im Landmaschinenhandel oder Internet.
Standart Haubengummi 125mm lang.
Alles entrostet und entlackt mit Scheibenzopfbürste 125mm für die Flex.
Farbe Resedagrün Matt (Maschinengrün) RAL 6011 Industrielack.
Alles gerollt.


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Es sind nicht alle Teile auf der Palette, aber natürlich alle Teile entrostet, entlackt und lackiert.

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Für die Riemenscheibe habe ich mir eine Hülse angefertigt als "Füllmaterial" für den Zwischenraum zwischen den Lagern.
Spiel zwischen der Welle und der Riemenscheibe jeweils 0.5mm, damit nicht der ganze Raum mit Fett ausgefüllt wird.
Die Lager sind neu und beidseitig abgedichtet. Die alten Lager sind ja innen offen.
Das Fett dient also nur noch zur Gleitschmierung der seitlichen Bewegung der Riemenscheibe auf der Achse.

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Schöne bilderanleitung!
Ich hab keinen Hammer aber der Kasten neben dem Motor würde als Gehäuse für einen Kondensator Sinn machen. Was ist denn drinn?
Kondensatoren gibt es ja in vielen Größen der Form mach erinnern sie an "Haushaltsübliche" Batterien.

Das Mit dem Füllmaterial im Lager ist eine Interessante Idee.
Das Füllmaterial sitzt locker auf der Welle und kann sich bewegen?
 
AW: Re: Federhammer Meitinger Rationell Instandsetzen Überholen Restaurieren Restaura

Das Mit dem Füllmaterial im Lager ist eine Interessante Idee. Das Füllmaterial sitzt locker auf der Welle und kann sich bewegen?

Ja, schrieb ich ja, rundum 0.5mm Spiel, also Innendurchmesser, Aussendurchmesser und Länge. Frei beweglich, "schwimmt" nach Montage und fetten sozusagen im Fett.
Behindert in keinster Weise die Beweglichkeit der Riemenscheibe und reibt auch nirgendwo.
Ganz grob ausgedrückt: Ein Stückchen Rohr aus Alu :D.



So sieht es im Kasten aus. Man kann nur den Deckel oben abnehmen, von unten ist der Kasten verschweißt.
Der Hammer stand früher in einer Landmaschinenwerkstatt mitten im Vogelsberg. Ob da in den 60er Jahren die Stromversorgung schon so gut und stabil war?
Beim Testlauf beim Verkäufer lief der Motor gleich "normal" an. Wie ein Drehstrommotor halt so anläuft.
Ich habe aber auch noch nie einen Drehstrommotor der auf 380V läuft mit Anlaufkondensator gesehen (falls das einer ist).
Oder ist das vielleicht zum Entstören?
Eventuell kann man das sogar abklemmen, weil es nicht mehr gebraucht wird?

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Dick Blau (links unten), dick Schwarz (mitte unten), dick Grau (rechts unten) kommen vom Schalter.

Hell Blau (links unten), dünn Schwarz (mitte unten), Braun (rechts unten) gehen in den Kasten.

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Bei meiner Hand geht das Kabel von der Steckdose in den Schalter. Rot geht durch bis zum Motor als Masse.
Grau, Blau, Schwarz gehen auch in den Motorschaltkasten.

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So ist der Stecker verkabelt.
R1 = schwarz
S2 = hell blau
T3 = weiß
N = nicht belegt
Erde= rot (mitte unter den anderen Kabeln)

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Motor:
220/380V
6.2/3.6A
50Hertz
1.5kw
1410U/min
cosY 0.78
ED% (keine Angabe).

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Mal kurz was zwischendurch.


Die alten Nadelkränze werden ersetzt.
65 lang durch 3x 20 lang + Zwischenring aus Ampco18 D=35.10xD=44.90x5dick (2x 30 lang war nicht mehr verfügbar).
50 lang durch 1x 20 lang + 1x 30lang.
40 lang durch 2x 20 lang.

Bezeichnungen der Nadelkränze:
INA Nadelkranz K35X45X30-A/0-7
INA Nadelkranz K35X45X20-A-1-3

So wie die Originalen waren sie im Fachhandel nicht verfügbar, deshalb sind die Längen gestückelt. Macht aber in der Funktion nichts aus.

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Die zwei offenen Kugellager mit einseitiger Deckscheibe der Riemenscheibe werden ersetzt durch
SKF Rillenkugellager 6005-2RSH (beidseitige Dichtscheiben).

Die zwei Axiallager der Kurbelwelle werden ersetzt durch
SKF Axial-Rillenkugellager 51207.





Die 2 Keile für das Untergesenk aus 1.2842 (90MnCrV8), D=16mmx90mm, abgeschrägt einseitig 2Grad, also eine Seite 16mm, die andere 12.86mm.
Den Keil für den Bär aus 1.2842 (90MnCrV8), D=16mmx115mm, abgeschrägt einseitig 2Grad, also eine Seite 16mm, die andere 11.98mm.
Bleiben bei mir ungehärtet.

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Bezeichnungen der Keilriemen:
2 Stück Concar E.C. AVX-13x775La/XPA757Lw (Motor auf Vorgelege)
2 Stück Concar E.C. AV-13x1950La/SPA1932Lw (Vorgelege auf Kurbelwelle)




So, das war es erstmal wieder.
 
Servus Holgi,
ich bin Deiner Restaurierung bisher gefolgt, da an meinem Zweitwohnsitz oft die Meinung
vorherrscht, 'le blanc' kann alles reparieren, oder weiß wie's geht.
Ich bin aber nicht vom Maschinenbau, sondern von der Abteilung Kurzschluß.

Dein Antriebsmotor ist fast sicher ein sogenannter Drehsrom - Asynchronmotor. Um's ganz genau zu sagen müßte man ein bisschen messen.
Die Funktionsweise ist sehr schön hier beschrieben, auch die Vor- und Nachteile: https://de.wikipedia.org/wiki/Asynchronmotor
Was Dich am meisten interessieren dürfte - diese Motorenart ist quasi unzerstörbar (hast Du ja schon gesehen, 25 Jahre alt, läuft einfach),
und es gibt bei den allermeisten Modellen auch keine 'Kohlen', Schleifringe und ähnlichen Kram, den man wechseln muß.

Dein 'Kasten' hat auch (fast) sicher was mit sanftem Anlauf zu tun, da Asynchronmotoren, wie Du auch beschrieben hast, nicht von 0 auf 100 hochdrehen können, und zum Anlauf ein Vielfaches ihres Nennstroms benötigen. Abklemmen würde ich das Teil auf keinen Fall. Wenn Du es nämlich machst, und der Motor dann nur kurz mit 50Hz brummt, kann das in Sekunden zur Zerstörung des Motors führen.
Die Fa. Baumüller ist bei uns im Frankenland nicht unbekannt, heutzutage sind sie Zulieferer u.a. von Siemens und anderen Großunternehmen.
Wenn Du denen eine freundliche email schreibst, finden sie im Archiv vielleicht noch was über den Motor, auf der
Webseite habe ich ihn nicht gefunden. https://www.baumueller.de/de/

Hoffe, das hilft Dir ein bißchen,
schönes Wochenende,
Rudi
 
(hast Du ja schon gesehen, 25 Jahre alt, läuft einfach)

Das hast Du falsch verstanden. Ich schrieb, der stand wahrscheinlich die letzten 25Jahre.



Ein bißchen habe ich noch geschafft und das Holzfundament zusammengetüddelt.
8x Leimbinder 100x200x1200.



Als kleiner Gimmik: Rechteckmuttern 25x30x30 mit M16x28tief, Alu Hochfest 7075. War grad passend da.

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Die Muttern kommen in die Taschen.

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Sieht man etwas schlecht.

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Die Muttern sind für die Gewindestangen. Braucht man halt nur einschrauben. Ist bequemer, da man keinen Schlüssel zum Gegenhalten braucht.
Geht natürlich auch einfacher mit normalen Muttern.

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Antirutschmatten 400x200x16dick.

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Darauf dann die Hölzer.

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Darauf dann das Gehäuse.

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Auch wenn der Hammer sonst sehr präzise gefertigt ist, da wurde ein bißchen geschludert.
Hätte ich vorher ausmessen sollen, ich ging aber davon aus, daß die Aussparungen für die Befestigung auch symetrisch sind.
Muß ich noch ein bißchen nacharbeiten.


Hier passt es.

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Hier leider nicht.

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So, weiter geht es dann irgendwann im Oktober.
 
Guude!

Oktober hat leider nicht geklappt, deshalb geht es jetzt erst weiter.


Fundament fertig.

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Erstmal die Federpaketachse montieren.

Damit die Feststellschraube nicht wieder die Achse verdrückt und dadurch die Demontage erschwert, habe ich die Stelle freigestochen und die Senkung für die Schraube vertieft.

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Bevor man die Lagerflansche fest anzieht, kann man die Achse durchschieben und gegebenenfalls die Flansche noch etwas ausrichten, damit die Achse sich leichtgängig bewegen läßt.

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Das Riemenvorgelege kann auch schon montiert werden, einfach anschrauben.

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Vor dem Anschrauben der Kurbelwellenlagerflansche habe ich eine Freimachung für die Fettnippel beidseitig eingebracht. Erleichtert Montage und Demontage. Mit Fettnippel kann man sonst den Lagerflansch weder montieren noch demontieren.

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Für die Kurbelwelle habe ich auch erstmal beide Lagerflansche festgezogen und mit der Welle probiert, ob sie leicht läuft und seitlich gleitet.


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Danach linken (von hinten betrachtet) Lagerflansch wieder abschrauben.

Den langen Keil richtig entgratet und ein Abdrückgewinde M6 zur leichteren Demontage geschnitten.

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Keil in die Nut legen und von links durch die Excenterscheibe schieben. Zur Orientierung wo die Senkung für die Klemmschraube ist, kann man den Stellring links neben die Excenterscheibe halten. Mitte Stellring zur sichtbaren Senkung = ungefähre Stellung für die Excenterscheibe. Klemmschraube Excenterscheibe in Senkung festziehen und kontern.

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Jetzt Stellring mit Klemmschraube in Senkung festziehen und kontern.

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Jetzt kann der linke Lagerflansch mit dem Axiallager montiert werden. Noch nicht festschrauben, nur anlegen. Den Durchmesser 35 vom Axiallager nach rechts.

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Jetzt kommen die 3 Nadelkränze je 20 lang mit der Zwischenscheibe in den Lagerflansch. Diesen nun richtig festschrauben.

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Nockenhebel aufschieben.

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Zweites Axiallager aufschieben. Durchmesser 35 auch nach rechts.

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Nadelkränze 30 und 20 lang aufschieben.

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Zugstange für den Fußhebel in Nockenhebel montieren.

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Riemenscheibe aufschieben.

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Entgrateten Keil in Nut einlegen.

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Reibscheibe und Kupplungsscheibe aufschieben.

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Druckscheibe und 2 Muttern montieren. Einstellen erst, wenn der Hammer komplett montiert ist und laufen kann.

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Keilriemen können auch schon montiert werden.

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Schwungscheibe auf der rechten Seite aufschieben und mit entgratetem Keil klemmen. Sicherungsschraube festschrauben.

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Natürlich alle Teile vor der Montage schonmal fetten. Wellen und Keile entgraten. Schrauben habe ich 8.8 - M12x40 mit Teilgewinde verwendet. Je Schraube zwei Unterlegscheiben und selbstsichernde Mutter.
 
Als nächstes kommt das Federpaket dran. Das habe ich nur gereinigt aber nicht lackiert. Die Federlagen habe ich erstmal mit Ballistol geölt.
Zu zweit geht das natürlich besser.
Federpaket von hinten einheben und mit der Lagerhülse auf dem Querblech (roter Pfeil) ablegen.

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Vorne auf der unteren Bäreinstelschraube ablegen und mit Woschtkordel oder ähnlichem etwas sichern gegen hochkippen.

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Ganz eingeschraubte Pleuelstange am Federpaket mit Bolzen (roter Pfeil) montieren, unten mit einer angelegten Schraube (gelber Pfeil).

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Jetzt das Excenter mit der Schwungscheibe ganz nach unten drehen und die zweite Schraube angelegt montieren (roter Pfeil).

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Nun kann man das Federpaket vorne anheben und zur Fixierung erstmal einen Rundstab (roter Pfeil), der kleiner ist als die Bohrung der Lagerflansche, durchschieben.

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Jetzt kann man beide Schrauben (rote Pfeile) festziehen

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.
.
Mit den inneren Bäreinstellmuttern (gelber Pfeil) das Gehäuse vorne auf 215 bis 220mm aufbiegen.
Den Bär in die Feder einhängen.
Rechte oder linke Bärführung zuerst montieren (Schrauben [grüner Pfeil] nur lose anlegen, Führung sollte sich noch locker bewegen lassen).
Danach die andere Bärführung montieren.

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Bärführungsschrauben (roter Pfeil) so anschrauben, daß sich die Führungsleisten von Hand noch korrigieren lassen. Mit Bäreinstellmuttern (gelber Pfeil) etwa 1mm Bärspiel einstellen.

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Nun die Federpaketachse montieren. Die Senkung sollte nach unten zeigen, damit sich die Feststellschraube in der Federpaketnabe besser in die Senkung finden kann.

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Ich habe dafür eine Markierung unten an der Achse angebracht.

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Jetzt den Bär in Mittelstellung bringen und ein Stück Holz unterstellen.
Mit den Bäreinstellmuttern (gelber Pfeil) das Bärspiel auf Null bringen (Bär leicht geklemmt), die Bärführungen mit den Gehäusekanten Deckungsgleich bringen (grüner und pinker Pfeil) und die Bärführungsschrauben (roter Pfeil) festziehen.

Nun mit den Bäreinstellmuttern das Spiel so einstellen, das der Bär von oben nach unten spielfrei gleitet ohne zu wackeln, wenn man daran ruckelt. Ist ein bißchen Geduldarbeit, die Führungen parallel einzustellen, mit ein bißchen Gefühl geht das aber recht flott.
Vor der Bärmontage habe ich etwas Maschinenöl aufgetragen, damit er beim Bärspieleinstellen leicht gleiten kann.
Nach dem Kontern der Bäreinstellmuttern natürlich nochmal auf leichtgängigkeit prüfen.
Ich habe das Bärspiel so eingestellt, daß ich den Bär aus der untersten Stellung spielfrei hochdrücken kann und er dann wieder durch sein Eigengewicht runtergleitet. Alle anderen Reibstellen müßen natürlich geschmiert sein, damit das so funktioniert.

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Jetzt kann man schonmal die Rückwand unten anschrauben und die Wartungsklappe einhängen.

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Der selbstgefertigte Gesenkkeil funktioniert auch, Gesenk ist fest.

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So, mal kurz zwischendurch.
Ich habe mal die Rückseite von dem Kasten aus Beitrag 2, Bild 12, etwas gesäubert.
Und siehe da, es kam eine Beschriftung zum Vorschein.

Typ Fh 380/0.5U3
Nennspg. 380V ~
Nennleistg. 0.5KVA
Kap. 3x 3,7µF
6.66

Anlaufkondensator kann das nicht sein, dafür zu schwach. Ich nehme an, das wird vielleicht damals zum Glattbügeln von Spannungsspitzen oder zum entstören gewesen sein.


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Außerdem weiß ich jetzt auch, für was die zwei Blechwinkel im Bild 1, Beitrag 2 sind. Da wird ein Bowdenzug für Fußpedalbedienung eingehängt.
Ist auch nicht schlecht, wenn man öfter längere Dinge schmiedet, wo man weiter vom Hammer entfernt ist und nicht oder schlecht an den Fußhebel dran kommt.
 
Last edited:
Anlaufkondensator braucht der Motor sowieso nicht. Tipp ins Blaue: Blindleistungskompensation.

Edit: Die schöne Baudoku verdient natürlich auch noch ein Danke! :)

LG Oliver
 
Guude!

Mal wieder eine Kleinigkeit weiter.
Motor und Motorplatte und Schaltergehäuse gesäubert und lackiert und montiert.
Den Kondensatorkasten habe ich weggelassen, Motor läuft auch so gut an und auch unter Last ohne Probleme.

Jetzt sieht der Hammer schon wieder mehr nach Hammer aus.
Alle Schmierstellen nochmal gefettet und zur Probe laufen lassen. Geht alles einwandfrei.


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Gruß aus Middlhesssn,

Holgi
 
Guude!

So fast fertig.

Zur Montage Schwungrad nochwas. Zuerst die Sicherungsschraube einschrauben bis Anschlag, dann den Keil einschlagen.

Absatz des Keils wie auf dem Foto.


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Das Schwungrad ist zuerst fest, nach ein paar Umdrehungen laufen lassen lockert es sich aber wieder. Auch festkleben mit Loctite Fügen Welle/Nabe beseitigt das lockern nicht ganz.
Ich werde mir einen Flansch fertigen und Welle und Schwungrad damit verbinden. Dauert aber noch ein paar Tage.




Zur Montage von Schabotte, Schellen und Fußhebel gibt es keine Fotos. Muß man aber auch nichts dazu erklären.
Die Bärhubeinstellung laut Meitinger Anleitung soll Obergesenk 10mm über Untergesenk sein. Ich habe es 20mm eingestellt, reicht mir vollkommen.

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Einstellung ganz einfach.
Kontermuttern lösen (Rechts/Linksgewinde rote Pfeile) und mit der Einstellschraube (blauer Pfeil) die Höhe einstellen. Kontermuttern anziehen.


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Mit abgenommener Schutzhaube vorsichtig kontrollieren, wie hoch der Bär bei Volllast fährt, nicht daß er oben gegen das Blech stößt.

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Fußhebel wird mit der Kupplung eingestellt.
Ich habe den Fußhebel bei ganz gelöster Einstellmutter (roter Pfeil) bis zum Ende durchgetreten und mit der Einstellmutter so lange zugestellt, bis der Hebelweg ca. 20mm über dem unteren Ende endet. Danach mit Kontermutter (blauer Pfeil) kontern. Kupplung sollte im Leerlauf nicht schleifen.


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Im Prinzip soweit fertig. Jetzt kommt er noch an seinen Platz mit Dämmschicht. Probeschmieden Video dauert noch ein paar Tage.


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Gruß aus Middlhesssn,

Holgi
 
Servus Holgi,
ich kann das mangels Werkstatt und Maschine
leider nicht nachvollziehen, habe aber jeden Deiner
Beiträge hier mitgelesen, Maschinenbau vom Allerfeinsten!
Danke!

Grüßla aus der Fränggischen,

Rudi
 
Hallo Holgi,

meinen ganzen Respekt! Ich werde auf meine alten Tage (grins ... bald 65) nicht mehr als Schmied anfangen aber irgendwie reizt es doch. Mal schauen ob im Umkreis Sindelfingen/Böblingen irgend welche Workshops zum Messerbau angeboten werden.

Viele Grüß aus dem Schwabenländle
Thommy
 
Guude!

Danke Euch beiden.

So, der Hammer steht jetzt auf seinem Platz.
Als Unterlage unter dem Holzfundament habe ich eine Holzfaserplatte 60mm dick genommen, so eine wie sie zB. für Dachbodendämmung verwendet wird.
An allen 4 Ecken Winkel am Boden verschraubt und mit Gummimatten 10mm dick mit dem Hammer verkeilt.
So kann er nicht wandern.

Probeschmieden hat schon mal geklappt, der Hammer hat schon ziemlich Bumms. Video dauert noch ein bißchen.

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Gruß aus Middlhesssn,

Holgi
 
Tolle Aufarbeitung!
Das T am Holzsockel kannst du als Zehenspitzenauflage benutzen, oder?
Warum ist sowas auch an der Rückseite? Zum Hochheben hätte ich etwas Bedenken das sich die Schrauben herausziehen.
Beabsichtigst Du nun so ein von der Decke hängenden Stuhl zu benutzen wie man den in älteren Schmieden oft sieht?
 
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