Ordentliches Messer fürs Zelten ~200€

MaddnKaa

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Hallo erstmal liebes Forum.

Was das Thema Messer angeht, hab ich überhaut keine Ahnung und offe ihr könnt mir ein wenig bei meiner Suche weiterhelfen. Nach mehreren Tagen auf Youtube unterwegs, um Reviews und Tests zu schauen, war ich am Schluss noch verwirrter als vorher.

Ich betreibe Nachtfotografie und bin deshalb viel Nachts auf umwegigem Gelände unterwegs ( Wälder, Berge, Moor, etc. ) und Zelte auch da. Dabei hab ich gemerkt, dass ich hätte ab und zu ein Messer gut gebrauchen können ( kleine zweige durchtrennen, Feuerholz / Zunder herstellen, Essen schneiden, kleinere Arbeiten und ganz wichtig Schnitz-Spielereien gegen die Langeweile ;)

Hier das Formular:

* Hast Du Dich über die aktuelle Gesetzgebung zu Messern informiert?
Hinweis: Keine Diskussionen über das Waffengesetz in der Kaufberatung!
Wer ein Messer kauft, sollte das aktuelle WaffG kennen. Wer es nicht kennt, kann im Recht-Forum nachfragen (nachdem er die IMSW (www.messer-werkzeuge.de) Seite gelesen hat).


- Ja, da ist mir alles vollstens Bewusst.

* Geht es um ein feststehendes Messer oder ein Klappmesser?
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Feststehende Messer sind robust und es kann keine Mechanik versagen, dafür sind sie größer und nicht überall zu führen.
Bei Klappmessern: Soll es sich einhändig oder nur beidhändig öffnen lassen?


- Ich denke ein feststehendes macht mehr Sinn. Da die linke hat mit der Taschenlampe belegt ist, hab ich nur die rechte Hand, da wird's kompliziert mit Klappmesser .

* Wofür soll das Messer verwendet werden?
Zwischen Apfelschälen, Brieföffnen und Feuerholz hacken ist ein Unterschied. Soll das Messer eher im Büro- oder Outdoorumfeld zum Einsatz kommen? Ist es als Rettungsmesser geplant? Als Zweitmesser?


Ich erwarte:
- gut anhaltende Schärfe
- gute Schnitzeigenschaften
- Robust
- Hochwertig verarbeitet
- möglichst mit einer Hand erreichbar/bedienbar ( kein Klappmesser )
- kleinere Äste durchtrennen/schneiden
- gut Nachschleifbar
- man sollte sich auch ein gutes Brot mit schmieren können ;)

Lohnt es sich 2 Messer zu besorgen ? Sprich ein Messer fürs Schnitzen / Essen machen / Zunder herstellen und was gröberes ( vlt. Beil oder Säge fürs Grobe ?, Gibt es Messer die das "alles" können ? )

* Von welcher Preisspanne reden wir?
Bei Messern ist die Preisspanne sehr groß. Ein Opinel bekommt man ab 6 Euro, für handgemachte Messer kann man durchaus auch mehrere Tausend Euro ausgeben. Die gängigen Gebrauchsmesser liegen in etwa im Preisbereich von 80 bis 200 Euro.


Ich investiere lieber ein wenig mehr Geld und hab was gescheites für lange Zeit. Kann als um die 200€ Kosten. Erwarte allerdings auch gute Perfomance und Haltbarkeit.


* Wie groß soll das Messer sein? (Klingen-/Gesamtlänge)
Im Büro reicht sicher eine 6 cm lange Klinge an einem 80 Gramm Messer. Im Wald sollte es natürlich etwas heftiger sein, z.B. eine 12 cm Klinge. Klassische Camp- oder Bowie-Knives sind noch deutlich größer.


-Uff, was macht da Sinn ? Da ich des Öfteren im Wald bin wohl eher eine Große. Aber kann man mit der großen Klinge auch gut schnitzen ?

* Welche Materialien und welchen Stil soll das Messer aufweisen?
Während manchen ein Griff aus Hirschhorn wunderbar gefällt, muss es für andere Holz oder Carbon sein. "Taktisch" in all seinen Spielarten gegen klassische Formen wie Laguiole oder Taschenveitl. Welches Finish soll die Klinge haben? Beschichtet, poliert, satiniert, Acid washed oder etwas ganz anderes?


- Da bin ich echt offen

*Bei feststehenden Messern stellt sich hier auch die Frage nach der Scheide: Leder, Kydex oder ein anderes Material?
Bei Klappmessern diesen teil auslassen oder löschen.


- kenne ich mich nicht so aus, was empfehlt ihr ?


* Welcher Stahl darf es sein?
Grundsätzlich stellt sich die Frage nach rostendem oder rostträgem Stahl. Rostender Stahl kann schärfer ausgeschliffen werden und bleibt dabei zäher als rostträger Stahl. Dafür rostet er eben auch schneller. Bei den rostträgen Stählen muss man (vereinfacht gesagt) Schärfbarkeit gegen Schnitthaltigkeit abwägen. Je schnitthaltiger, desto härter und desto schwieriger nachzuschärfen - wieder stark vereinfacht gesagt. Wenn der Stahl eine große Rolle spielt, bitte vorher die Forensuche bemühen!


- kenne ich mich nicht so aus, was empfehlt ihr für meine Anforderungen ? Soll halt schon was "ordentliches" sein .


* Klinge und Schliff?
Die FAQ enthält Artikel zur Klingencharakteristik, Klingenformen und Schliffarten, die euch helfen zu entscheiden was für euer Messer sinnvoll ist.


- kenne ich mich auch nicht so aus. Denke Flachschliff ?

* Linkshänder?
Soll das Messer mit der linken Hand bedienbar sein, weise darauf hin.


-Rechtshänder


* Verschiedenes?
Alles, was oben nicht abgedeckt wurde: Gibt es bevorzugte Hersteller oder evtl. sogar ein Messer, das als Anhaltspunkt dienen kann?


Das Fällkniven S1 hat mich Optisch sehr angesprochen. Aber nach langer Recherche war ich mir doch unsicher ob das Messer gut für meine Einsatzzwecke ist.

Vielen Dank schon mal im Voraus :)
 
Wenn Dir das Fällkniven S1 gut gefällt, wirf einen Blick auf das F1. Die Größe reicht für Deine Belange gut aus, es ist nicht ganz so dick. Die Klingen von S1 und F1 haben übrigens einen balligen Schliff.

Ein zweites Messerchen schadet in diesem Fall auch nicht. Besorg Dir ein Opinel No. 8 oder No. 9. Ist zwar ein Klappmesser, aber zum Schnitzen brauchst Du eh beide Hände. Damit kannst Du dann auch gut Obst schälen oder schneiden, Brot schmieren ...

Ich bevorzuge Carbonstahl, aber auch die rostträge Variante mit dem Sandvik 12C27 geht voll in Ordnung.

R'n'R
 
Ich empfehle dir ein Victorinox (z.B. Huntsman) aus Vernunft und dazu ein größeres Fixed zum rumspielen.

Wenn ich deine Punkte so anschaue:

- gut anhaltende Schärfe
- gute Schnitzeigenschaften
- Robust
- Hochwertig verarbeitet
- möglichst mit einer Hand erreichbar/bedienbar ( kein Klappmesser )
- kleinere Äste durchtrennen/schneiden
- gut Nachschleifbar
- man sollte sich auch ein gutes Brot mit schmieren können

Du nimmst die kleine Klinge zum schnitzen, die Große für Lebensmittel und die Säge zum Äste absägen. Nachschleifen ist auch easy.

Dann würde ich, weil wir Männer alle ein großes Messer brauchen, noch ein Fixed mitnehmen. Dafür gibt's etliche Empfehlungen, aus dem Kopf raus:
- Fällkniven F1/S1/A1
- ESEE RAT
- Kizlyar Sterkh
- Bark River Bravo
- Lionsteel M1-M7
- Muela Rhino
- Cold Steel Masterhunter
- Enzo Trapper
-etc. du solltest ein wenig hier recherchieren.
 
Wenn man sich mit der Form des Messers anfreunden kann, erhält man mit dem Mini Kephart von Bark River Knives and Tools ein exzellentes Werkzeug von höchster Praktikabilität, das Deine Anforderungen gut erfüllen sollte.

Der CPM 3V ist einer der besten rostträgen Stähle mit hervorragender Zähigkeit. Was dazu führt, daß die Klinge trotz ihrer nur 2,4 mm Stärke sehr stabil ist.

Sie hat keinerlei Probleme, kleine Äste zu schneiden und ist aufgrund ihrer ausladenden Gestalt gleichzeitig als „Brotmesser“ nahezu prädestiniert. Der Stahl läßt sich gut sehr scharf ausschleifen. Mit dieser Klingenlänge läßt sich auch noch gut schnitzen. Die Klinge ist leicht ballig. Die Verarbeitung der Bark-River-Messer ist untadelig.

Was die Taschenlampe in der linken Hand angeht, wäre es btw keine schlechte Idee, sich eine Stirnlampe zuzulegen ;)

R’n‘R
 
Guck dir mal Lionsteel T4, M7, M1 oder M4 an
https://www.lionsteel.it/n/en/category/157/fixed_blade
Mit Niolox, Sleipner und M390 alles ABSOLUTE Pornostähle und Verarbeitung ist tadellos.
Niolox ist dabei am leichtesten nachzuschärfen, ähnlich hochwertigen deutschen Markenkochmessern aber schon spürbar schnitthaltiger, M390 ist etwas schwerer nachzuschleifen, aber es ist noch handhabber mit normalen Steinen und normalen Schärfsystem alla Lansky weil nicht aufs maximum gehärtet und für den Mehraufwand hält die Schärfe auch wirklich mal entsprechend lange.
Siehe anderes m390 Lionsteel Messer im Test: https://www.youtube.com/watch?v=CxlkSRc3YRA
Oder schöne auf rein praktischen Werten basierende Vergleichstabelle (Cuts durch Seil bis Papiertest nicht mehr ordentlich bestanden wurde): https://docs.google.com/spreadsheet...yUHhUmDLAP1hJ1dN_0q5G4tug/edit#gid=1607644856
Über Deutsche Händler lässt sichs teilweise nochmal bis zu 50€ günstiger beziehen und die Messer sind für 130-170€ zu haben

Wie mit den Schnitzeigenschaften mit den Lionsteel aussieht... hmm ansichtsache, wie bei den meisten solcher Messer die ich kenne, für Zundermachen, Batoning und Stöcke anspitzen wirds locker reichen, feineres mit wenig Druck wohl eher nicht, höchstens vielleicht mit dem M1, aber schnitzen geht für mein Gefühl am Endeeffekt eher leichter von der Hand mit einem dünnen schneidfreudigen 20€ Mercator-/Otter Klappmesser, was mit seinem C75 Stahl auch wirklich blitzschnell extrem leicht auf Raurschärfe zu schärfen ist, aber dicke Äste kriegt man wiederrum wegen des Gewichts und Klingengröße leichter mit einem Lionsteel kaputtgehackt ohne dass die Messer schaden nehmen. Eine eierlegende Wollmilchsau gibt es wohl leider noch nicht ;)
 
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