Noch was lesenswertes zum Thema:
http://meedia.de/2018/04/03/messera...nur-dann-nuetzlich-ist-wenn-man-sie-versteht/
(Bundesrichter a.D. Prof. Dr. Thomas Fischer zum "Messerangst"-Report der Bild-Zeitung)
Mein Endruck ist, das Thema ist nicht Angst vor Messerattacken. Im Grund gehts um die Angst vor irgendwas Diffusem - eine Welle messerstechender Immigranten und Flüchtlinge die das Land überrennt. Sowas in die Richtung. Das Schwierige ist, diffuse Ängste lassen sich leicht einschreiben, aber kaum bis gar nicht wegschreiben. Ob hinter der Angst ein rationaler Grund steht oder nicht, spielt keine Rolle. Und egal, was man davon hält - es ist meines Erachtens keine sinnvolle Strategie, alle als Deppen hinzustellen, die solche Ängste haben. Nicht weil ich Sie verstünde - das tue ich nicht. Aber als Depp hingestellt, steht man halt in einer Ecke. Was soll da an Diskussion rauskommen.
Zweitens: Ich kenne die aktuellen Statistiken nicht - nicht die PKS, sondern die der Länder, die sind manchmal differenzierter. Ich mutmaße mal, das sich seit 9 Jahren, als ich mich das letzte mal intensiver damit beschäftigt habe, nichts wesentliches verändert hat. Und da wars nach meiner Erinnerung so, dass zwar die Gewaltkriminalität in Deutschland insgesamt zurückgegangen, in einigen Brennpunkten aber massiv gestiegen ist. Und wenn Du in so einem Brennpunkt lebst, hilfts Dir nichts, wenn die Statistik sagt "jaaaa, aber im Durchschnitt...." So ist das mit Statistiken.
Weder wird in Deutschland Alles immer schlimmer, noch ist alles Supidupi. Könnte man ja mal sachlich angehen. Dann fühlen sich vielleich nicht mehr so viele Leute allein gelassen und unverstanden. Und flüchten sich in ihre Social Media Blase.
Derweil hat man die Auswahl an Nichts-Sagern oder Dummschwallern, die Stimmungen instrumentalisieren. Da brauch ich nicht zur AfD, Seehofer und Co reichen vollkommen aus. Jemand, der da mal die Bremse zieht, fehlt. Würde aber wahrscheinlich auch nicht gewählt werden, weil zu langweilig und anstrengend.
Pitter