First Look: Victorinox Huntsman Wood

Thehunt

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Das Jahr fängt gut an, zumindest, wenn es mal wieder was Neues aus Ibach gibt.
Also kommt der alte Onkel Thehunt auch wieder mit ´nem neuen Review um die Ecke…

Was ist es denn diesmal?

Ein Huntsman!
„Sag Onkel Thehunt, das Huntsman gibts doch aber schon lange?“
Ja, aber.
Aber diesmal kommt der Huntsman mit schicken Nussbaumholzschalen um die Ecke:
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Officier Suisse, was sonst?

Victorinox hat schon einige Messer mit Holzschalen im Portfolio, sieht man hier:
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Ja, der Winemaster ist Olivenholz, fand ich bei Wein halt einfach passender...

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Für Nussbaum spricht neben der tollen Optik und seiner Haltbarkeit auch der Umstand, das Victorinox nur Holz aus Europa bezieht. Und es altert toll…
Wabi Sabi nennen die Japaner Nutzungsspuren, die einem Gegenstand Charakter verleihen. In unserer Wegwerfgesellschaft mittlerweile eine Seltenheit.

Das Spartan, den Climber, die Swisstools, den Explorer, das Camper, kennt man alle.
Der Huntsman geht immer ein wenig unter finde ich. Zu Unrecht. Trägt sich super in der Hosentasche ohne gleich Hosenträger nötig zu machen.

Für´s Bushcrafting auch eine passende Werkzeugauswahl! Ist ja gerade „hip“. :)

Was bekommt man denn mit dem Jägersmanne?
Das will ich euch gerne zeigen...

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Neben den „klassischen“ Werkzeugen große Klinge, kleine Klinge, Dosenöffner, Flaschenöffner (nebst jeweiligem Schraubendreher in groß und klein), der Ahle und dem Korkenzieher bringt der Huntsman auch eine Säge und eine Schere mit.

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Hups, hab ich echt 8 Huntsman in der Sammlung…?
Sieht wohl so aus. :)

Und nun ein Tool, was gerne als Kuriosität abgetan wird, der Pakethaken. Oder Tütenträger. Der Sixpack-Wasser-Schlepper, der Strippenzieher, der Drahtverdriller, der….
Ihr merkt, ich find keinen Haken am Haken.

Der ist übrigens tatsächlich ein wenig neuer, wie man hier am Vergleich mit einem älteren Huntsman gut sehen kann, denn da fehlt er, der Haken:
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Der Haken kam erst Anfang der 1990er dazu.
Das mein altes Exemplar tatsächlich schon ein paar Tage auf dem Buckel hat, sieht man auch am Korkenzieher, der hat nämlich noch die Rillen, auch diese wurden erst in den 90ern weggelassen. Wann genau…?

Auch die Platinen haben sich im Laufe der Zeit verändert, von vollflächig zu ausgeschnitten:
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Hier oben am Beispiel zwischen Schere und Säge.
Das tut der Funktionalität aber keinen Abbruch, im Gegenteil, man kommt besser ran, wenn mal groß Reine gemacht werden muss… Hosentaschenflusen und so...

Sonst noch was?
Die Schere!

Auch hier hat sich im Laufe der Zeit einiges getan:
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Man sieht ganz rechts die Schraube, die bis in die 91er verwendet wurde. Links dann die neue Niete und mittig im Bild die aktuelle Neusilber-Niete.

Auch die Scherenfeder hat sich verändert, sie bekam eine Nut, damit sie nicht (ständig) rechts oder links am Schenkel vorbei rutscht und den Anwender fies in den Finger piekt.
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...da merkt man mal wieder, das man alt wird… :)

Um so schöner, dass ein alter Bekannter nun im neuen Kleid um die Ecke kommt und dabei eine wahrlich gute Figur macht…
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Onkel Thehunt, was ist das denn da unten im Bild? Ist das ein Spartaner?
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Jawohl, ist er. Aber das, das ist eine Geschichte für die nächste Woche!

Kommt gut ins Wochenende und wie immer, vielen Dank fürs Lesen!

Wie immer gilt, bei Fragen einfach Fragen fragen!
 
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Ich frage keine Frage, doch eines sei gesagt: Eine sehr lebendig gehaltene Rezension! :super:
 
Sehr schön und symphatisch vorgestellt. Info wurde auch noch reingepackt. :super:

Danke für's Zeigen.

Gruß Th.
 
Schön geschrieben... das Hunstman war mein aller-aller-erstes Vic, ich hab es gerade vor mir liegen: Noch mit dem alten Wappenschild und ohne Pinzette/Zahnstocher....uralt eben
 
Der Bericht ist unterhaltsam geschrieben. :)

Zum Messer:
Ich bin ja total beeindruckt und von den Socken. Sowas innovatives neues..... andere Griffschalen. Da hat man sicher lange dran entwickelt, um 2 Stückchen Holz an ein stinknormales Großsserienmesser zu kleben.
Was wäre alles möglich.....
Und was kommt ? Griffschalen aus Holz, was irgendwann nur noch stinken und dreckig sein wird, bis es sich auflöst.

Die Messer sind ja toll, aber irgendwann kann keiner mehr die sich immer und immer wieder wiederholende Leier mit den immer gleichen Modellen und nur mal anderen Griffschalen, statt tatsächlich neuen Modellen, antun.
 
Gefällt mir. :super:

Ich habe schon das RangerWood 55 und spiele schon länger mit dem Gedanken, mir auch eins der kleineren Modelle zuzulegen. Als "Sonntagsmesser" sozusagen. Für den Alltag habe ich unter anderem ein RangerGrip 55.

@Jenseitsflug: Es ist nicht immer eine Frage von Entwicklung. Schau dir nur z.B. mal an, wie viele verschiedene Griffschalenvarianten für ein Griptilian existieren. Sicher ist es kein immenser Aufwand, ein Standardmodell mit Holzgriffschalen auszustatten, aber es soll durchaus noch Leute geben, die schönes Holz unter den entsprechenden Umständen Kunststoffen vorziehen.
Zumindest mir ist noch kein Messer bekannt, dessen Holzgriffschalen unter normalen Umständen anfangen zu stinken oder auseinanderzufallen. Entweder wurde der Griff nicht angemessen gepflegt (Reinigung, Trocknen, ggf. auch mal einölen) oder das Messer wurde an Stellen aufbewahrt, bei denen mir alleine schon beim Gedanken daran das Frühstück aus dem Gesicht fällt.
 
Last edited:
@Thehunt
Vielen Dank für die prima ausgearbeitete, amüsant zu lesende und fotografisch dokumentierte Rezension. :super:



@Jenseitsflug
Die bahnbrechenden Neuerungen im Großserientaschenmesserbereich waren hier wohl eher nicht zu erwarten, eher die Verschönerung und dezente Verbesserung eines ohnehin schon guten Werkzeugs, oder!? ;)

Allerdings solltest Du schleunigst Deine Bleibe wechseln, wenn "Griffschalen aus Holz, was irgendwann nur noch stinken und dreckig sein wird, bis es sich auflöst" bei Dir die Regel sind. Das kann auf Dauer nicht gesund sein! :steirer:
 
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