Heavy abuse oder doch nur anspruchsvolle Messerarbeit? Hauptsache Spaß.

Fabsel

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Hallo,

heute stand auf dem Gelände eines Bekannten ein wenig Forstarbeit an. Der Großteil wurde mit der Kettensäge gemacht. Fürs schnelle entasten kam ein Lionsteel M7 zur Hilfe. Da es mir dann für einiges doch zu kurz war also fix das Skrama geholt. Als wir dann zum Essen am Lagerfeuer saßen, wollte ich meine Messerchen inspizieren. Was sah ich auf dem Skrama? Mehrere dicke Dellen. :staun:


Skrama_Delle (2).jpg Skrama_Delle (1).jpg
Skrama_Delle (3).jpg Skrama_Delle (4).jpg
Das sind jetzt Nahaufnahmen wo ich wieder zu Hause bin. Ich habe das schon ein wenig Vorort ausgebessert, weil ich ja weiter arbeiten musste. Also mit dem Hammer ähnlich einer Sense versucht sachte du dengeln. Ist mir halbwegs gelungen.


Das M7? Sehr unbeeindruckt und keinerlei Schäden. :D
Wenn überhaupt habe ich manchmal kleine Ausbrüche.

Zeigt dann ganz gut die Unterschiede zwischen Stählen und unterschiedlicher Härte(und dem Preis:p).


Um die Umgebungsvariablen mal genauer zu benennen:
Es war so knapp über 0° Celsius, die Bäume größtenteils schon abgestorben also auch entsprechen durch getrocknet. Fichte, Kiefer, Birke. Also schon erschwerte Bedienungen für ein Messer das Schockbelastung ertragen muss.


Alles kein Drama, das ich nicht selbst ausbessern kann. Habt ihr vergleichbare Erfahrungen? Oder gar auch Bilder? Mich würd mal interessieren was ihr so erlebt habt mit euren größeren Arbeitsmessern.

Gruß
 
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AW: [Skrama] Heavy abuse oder doch nur anspruchsvolle Messerarbeit? Hauptsache Spaß.

Das Skrama ist ja mit rostträger oder C-Stahlklinge erhältlich, ich nehme mal an, wir unterhalten uns hier über Letzteres.

Diverse Äste von Tot- oder Lebendholz abschlagen, Fichtenbretter zu Anzündholz zerkleinern - inkl. Kontakt mit Astlöchern, selbst Buchenscheiter zwecks Test zerkleinern, das hat mein Skrama bisher, ohne Schaden zu nehmen, anstandslos überstanden. Alles allerdings mindestens ab 10°C und mehr über Null.

Waren da bei dir vielleicht Fremdkörper, wie z.B. Steinchen oder Erde mit im Spiel?
 
AW: [Skrama] Heavy abuse oder doch nur anspruchsvolle Messerarbeit? Hauptsache Spaß.

Den Gedanken hatte ich auch. Soweit ich das Rückverfolgen konnte, war das nicht der Fall. Und da die Dellen auf der Schneide verteilt waren, denke ich, dass das nicht das Problem war.

Wie gesagt, das Holz war schon Teil echt hart und selbst mit der Kettensäge musste ich dann schon deutlich mehr ackern.
 
AW: [Skrama] Heavy abuse oder doch nur anspruchsvolle Messerarbeit? Hauptsache Spaß.

Servus,

hier hat sich nicht nur die Schneide durch den Impact plastisch verformt, sondern der Primärschliff weit über der Schneide hat nachgegeben. Das waren seitlich wirkende Kräfte. Hat sich das Messer im Holz tief und fest verkeilt und du musstest hebeln um es zu befreien? Das sich eine Schneide weit einstaucht hab ich schon gesehen, aber solche Wellen nicht.

Ziemlich heftig. Ich hab im Sommer mit dem Skrama schon tüchtig gehackt, auch in einen Baumstumpf mit ordentlich Kraft, da war zumindest mit freiem Auge nix zu sehen.

Gruß, güNef
 
AW: [Skrama] Heavy abuse oder doch nur anspruchsvolle Messerarbeit? Hauptsache Spaß.

Sehe es wie günef. Schaut nach seitlichen Hebeln aus. Das gibt ordentliche Krempelmomente. Sieht man gut daran, dass die Dellen die Klingenseite wechseln, auf denen die ausbauchen. Aber geil, dass Du uns daran teilhaben lässt :super: Hätte ich bei so einer Geometrie nicht erwartet. Man lernt nicht aus ;)
 
AW: [Skrama] Heavy abuse oder doch nur anspruchsvolle Messerarbeit? Hauptsache Spaß.

möchte ich nicht ausschließen, dass da auch von der Seite was gewirkt hat. Ist ja nicht immer zu vermeiden. Sinn ergeben würds.

Wie ihr schon selber festgestellt habt, dass das passiert ist, ist doch sehr ungewöhnlich. Überrascht bin ich auch davon. Und auch wieder ein Stück mehr von meinem geliebten M7 überzeugt :)
Andererseits, für mich sind die Messer Werkzeuge fürs tägliche Arbeiten (ich glaub da gehts den meisten hier nicht anders :D), und da geht halt auch mal was schief, selbst wenn man es nicht allzu sehr zweckentfremdet.

Würd mich dennoch freuen ein paar Geschichten von anderen zuhören, bei denen sie ihre Arbeitstiere über ihre Grenzen geführt haben.

Gruß
 
AW: [Skrama] Heavy abuse oder doch nur anspruchsvolle Messerarbeit? Hauptsache Spaß.

Das waren seitlich wirkende Kräfte. Hat sich das Messer im Holz tief und fest verkeilt und du musstest hebeln um es zu befreien? Das sich eine Schneide weit einstaucht hab ich schon gesehen, aber solche Wellen nicht.

Sehe es wie günef. Schaut nach seitlichen Hebeln aus. Das gibt ordentliche Krempelmomente.

Ich hätte da eine weitere Theorie: Könnten die seitlichen Verformungen nicht auch davon stammen? ...

Ich habe das schon ein wenig Vorort ausgebessert, weil ich ja weiter arbeiten musste. Also mit dem Hammer ähnlich einer Sense versucht sachte du dengeln. Ist mir halbwegs gelungen.
 
ja und nein :steirer:

es waren definitv zwei Dellen in unterschiedliche Richtung vorhanden. Die ein oder andere habe ich vermutlich in die jeweils andere Richtung dann reingehauen. Bin grad dabei es auszubessern.
Ich verfluche mich ein wenig dafür....
 
ja und nein :steirer:

Ich verfluche mich ein wenig dafür....

Blödsinn, alle Werkzeuge verschleissen bei Gebrauch und können an ihre Grenzen kommen. Messer sind Werkzeuge! Sowas passiert mit Bohrern, Meiseln, Äxten, Sägen, Bolzenschneidern u.s.w. laufend und nix ist für die Ewigkeit. Ausser man will es gleichzeitig in einer Vitrine konservieren.

Gruss
Felix
 
stimmt schon. Das verfluchen galt auch eher meiner Vorort "Ausbesserung".

Viel gehämmere, und meinem Naniwa 46er Stein sei dank, hab ichs ganz passabel wieder hinbekommen. Sieht zwar noch ein wenig verbeult aus, aber die Schneide ist gerade.
Gab wohl zuviel Schleifbier :steirer:

Gruß
 
Hallo,

ich habe für diese Rubrik hier mal wieder was neues "geschafft":

P1050562.jpg

Zu sehen ist eine Walther MachTac 2. Diese habe ich schon ca 6 Jahre. Aber nie wirklich benutzt. War damals so ein "muss ich haben" Ding bei mir. Gestern kam es dazu das ich sie zum ersten Mal wirklich nutzen wollte.

Auf dem Gestüt, auf dem meine blondere Hälfte ihr Pferd stehen hat, ist eine Eiche umgekippt. Natürlich mitten auf den Zaun, der zur Landstraße hin abgrenzt. Das war vor ein paar Tagen bei einem Sturm.
Also ist das ohnehin schon härtere Eichenholz bei der Dürre und Hitze der letzten Zeit noch weiter durch getrocknet.
Ich wollte mir eigentlich nur ein wenig Holz davon für mich zum weiter verarbeiten abzwacken.
Da ich sonst nichts dabei hatte außer die besagte MachTac (liegt seit Ewigkeiten im Auto...), habe ich diese genommen. Der Ast, den ich bearbeitet hatte, hatte einen Durchmesser von 8-10cm.

Die Eiche hat gewonnen. Bei ca 2/3 ist die Klinge mit einem "Pling" abgebrochen. Kurz habe ich mich erschrocken, dann musste ich aber doch sehr lachen.
Zum Verständnis, ich habe die MachTac zum hacken genommen. Sonst nichts.

Ich denke die Meinung der ganzen Walther Sachen dürfte in eine Richtung gehen wenn es um die Qualität geht. Diese dollen Beschleunigungslöcher haben hier wohl als 1A Sollbruchstelle gedient.
Aus meinen Messeranfängen hatte ich recht viel von Walther, nichts davon lebt heute noch. Alle sind aufgrund irgendwelcher Mängel (möglicherweise auch Dummheit :glgl: ) kaputtgegangen.

Sollte beim nächsten Mal, wenn ich dort bin, die Eiche dort noch liegen, werde ich das mal mit meinem Lionsteel M7, Becker BK9 und natürlich dem Skrama :hehe: testen.

Gruß
 

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In dem Zusammenhang finde ich interessant, daß es auch preiswert und anders geht: ich benutze schon lange (und ohne Probleme bzw. Totalausfällen wie hier) Macheten von Cold-Steel, die auch etwa in diesem Preisssegment liegen. Ganz zu schweigen von meinen geliebten Mora-Messern, zu denen man nichts mehr schreiben muss und die meine abslouten Arbeitsmesser darstellen. Danke für den Bericht, die Bilder und die damit einhergehende "Werbung". Und Glück gehabt, daß es durch das abgebrochene Klingenteil nicht zu Verletzungen kam...
 
In dem Zusammenhang finde ich interessant, daß es auch preiswert und anders geht: ich benutze schon lange (und ohne Probleme bzw. Totalausfällen wie hier) Macheten von Cold-Steel, die auch etwa in diesem Preisssegment liegen.
dachte ich mir auch. Hatte da bisher nur zwei in den Händen. Da wäre das nicht passiert. Preis lag jeweils zwischen 30-40€

Danke für den Bericht, die Bilder und die damit einhergehende "Werbung".
immer gern. Dieser Thread soll zwar primär Platz für vergleichbare Geschichten bieten, also ein wenig unterhalten und informieren, aber in diesem Fall darf man auch warnen ;)

Und Glück gehabt, daß es durch das abgebrochene Klingenteil nicht zu Verletzungen kam...
ohja, das war mein zweiter Gedanke, gleich nachdem ich geschnallt habe was passiert ist.

Darf man fragen, was das Teil mal gekostet hat ?.
es waren 32€
 
Hallo,

du hast das Stichwort "Sollbruchstelle" ja selber schon gebracht. Was mir aber auch noch auffällt: Wenn ich die Fotos von der Bruchkante richtig interpretiere, ist der Stahl zumindest im Rücken der Klinge, also oberhalb der Ausfräsung, recht grobkörnig. Und grobkörniger Stahl soll ja zu Sprödbrüchen neigen. Eine solche Grobkörnigkeit könnte auf grundsätzlich falsche WB hindeuten oder aber auf eine zu hohe Wärmeeinbringung bei der Ausfräsung der martialischen "Sollbruchstellen".

yaammoo
 
[...]Wenn ich die Fotos von der Bruchkante richtig interpretiere, ist der Stahl zumindest im Rücken der Klinge, also oberhalb der Ausfräsung, recht grobkörnig. Und grobkörniger Stahl soll ja zu Sprödbrüchen neigen. [...]
ja, das war auch einer meiner Gedanken, als ich diese Bruchkanten sah. Sollte sich umarex für dieses Stück interessieren, werde ich es ihnen überlassen. Andernfalls kann es sich auch gern hier ein neugieriger Messerfreund anschauen, der mehr Ahnung von Metallurgie hat.

Gruß
 
Mahlzeit Fabsel

Gut das du verletzungsfrei eins dieser grausamen Dinger entsorgt hast.
Hoffe die eiche liegt noch da...mit dem Skrama wirst du mehr Spaß haben.

Gruß Ralf
 
Die Recherchen gehen weiter. Ich habe mal meine Kontakte genutzt, weil ich wissen wollte, wie es um die Härte der MachTac 2 ausschaut.
Zuerst haben wir die Klinge recht weit vorne getestet, dann im Bereich der Bruchstelle:
hrc.jpg
Man sieht, dass im Bereich der Bruchstelle eine hohe Härte vorliegt. Vermutlich zu hoch für ein hau/hack Werkzeug. Dies spricht weiter für eine sehr ungleichmäßige Härtung und zeigt, das der Chinese dahinter sich wohl nicht wirklich interessiert hat, für das was er da tut(soll ja schnell und billig sein).

Auf dem Mikroskop Bildern sieht man, dass teilweise eine Art von Verklumpung zu sein scheint. Mir wurde erklärt, das dies für eine minderwertige Legierung sprechen kann(alles im Konjunktiv)

Messer-01_v2.jpg
Das Bild ist leider ein wenig kaputtgegangen, was ich erst später gemerkt habe. die Skala unten soll 1mm sein.


Wenn ich das dann richtig verstanden habe, haben Beschleunigungslöcher also nicht nur als Sollbruchstelle gedient, sondern beim Härtevorgang auch dafür gesorgt, dass das Metall zu schnell abkühlt und somit zu hart wird.

Gruß
 

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