Vom Küchenmesser zur Banane

Guten Abend liebes Forum,

Wie der Titel schon sagt geht es um mein neustes Projekt.
Es sollte ein mittleres Küchenmesser mit einer Länge von rund 26cm gesamt,
und 13cm Klingenlänge werden. Klingenmaterial war hier 80CrV2.

Ich persönlich bin, bzw. war recht stolz auf mich das ich den Flachschliff nach Vorbereitung
mit einer Schleifhilfe bis hin zum Rücken per Hand fast ohne Fehler gemeistert habe.
Ich mache das seit 3 Projekten so und es wird immer besser. Das dürfte dann mein 6. Messer sein.

Nachdem ich nun überlegt hatte das Härten im Gasschmiedeofen/Gasesse selbst vorzunehmen, wurde
ich dann leider doch enttäuscht. Das tolle Messer war zur Banane geworden.
Die Schneide war durchgängig noch 1mm dick, die Temperatur wurde ca. 10 Min. gehalten, abgeschreckt wurde nach dem Magnettest im vorgewärmten Pflanzenöl.
Nachdem ich auf dem Amboss mit ein paar zärtlichen Schlägen wieder gerichtet hatte, das selbe Ergebnis.

War die Klinge (ca. 4cm hoch, 13cm lang, und von der Schneide 1mm bis zum Rücken 3mm dick) schlicht
zu dünn? Wenn ja, wie erreiche ich dann einen durchgehenden Flachschliff? Wäre das bei einem Profi auch passiert, nach dem härten?

Ich besitze recht beschränkte Kenntnisse, alles was ich weiß stammt aus Videos, Bildern, Texten und machen. Ich hoffe die Informationen reichen um euch ein Bild zu geben und eine Lösung zu finden.
Ich hoffe man erkennt etwas auf den Handybildern, und vielen Dank für eure Hilfe!

Okay so geht's mit den Bildern, bitte entschuldigt, sie sind wirklich sehr groß geworden..

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Hallo, Ausglühen , richten und nochmals probieren.
Vielleicht hilft ja, nur die Schneide härten. Also nicht das Ganze in Öl werfen.


dermike

Danke für deine Antwort, das differential härten habe ich eben probiert, schlug allerdings auch fehl..
Hat jetzt ne' schöne schmiederohe Oberfläche, but still banana.

Hallo nochmals,

die Messerform ist übrigens genial. Gefällt mir sehr gut. Habe Dein Bild mal gespeichert.

dermike

Der Verzug ist ja schon extrem. Vielleicht weiss ja ein Anderer hier im Forum mehr dazu.
So hoffen wir wenigstens.
Mein Tipp: beim dritten mal klappts bestimmt.


dermike

Moin,

also ich handhabe das folgender Maßen!
Die Klinge nach dem abschrecken in Öl (30sekunden mit kreisenden Bewegungen) sofort in den Schraubstock zwischen zwei dicke Aluplatten einspannen und mindestens 10 Minuten darin belassen, so sollte kein Verzug entstehen. Ich hab diese Vorgehensweise von einem Messermacher (Profi), aber auch schon gelesen das es sehr viele so machen.
Selbst eine Klinge die ich fast auf null ausgeschliffen habe, war danach kerzengerade.

Grüße,
Sascha

Huuhu

Bin zwar sicher kein Profi aber bei der dünnen Klingelstärke würde ich nicht kreisende Bewegungen machen sondern eher schneidende - Probiers mal, vielleicht klappt

Lg FunkYyStYyleD

Danke für die schnellen Tipps!

Vllt. kann ich das Messer mit den Aluplatten noch retten, muss ich nur erstmal auftreiben.

Ich habe gestern Abend dann beschlossen einfach mal den
Herr Schanz damit zu behelligen und bekam sogar prompt eine Antwort.
Ich sollte bei Kohlenstoffstählen die Schneide vorm härten
nicht so dünn ausschleifen, sonst ist der Verzug vorprogrammiert.
Als Richtwert nannte er 0,6 besser aber 0,8 oder mehr.
Als ich dann mit dem Messchieber noch mal nachgemessen
hatte, kam ich auf 0,5mm.

Heißt also beim nächsten mal Brille auf.