Holz dämpfen, selber machen?

siebensieben

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Grifffholz kann man durch Dämpfen farbig verändern und entspannen. Ich habe aber noch keinen Hinweis zum Vorgehen gefunden. Dämpft man tage- oder wochenlang, sodass Selbermachen in kleinen Mengen wenig Sinn ergibt, oder ist das eine Sache von ein paar Stunden? Oder gibt es quasi "Lohndämpfer", holzbearbeitende Betriebe, denen man Holz zum Dämpfen geben kann und sie es vielleicht als Kleinmenge mit in ihre großen Anlagen nehmen?
 
Dämpfen?
Meinst du vieleicht Kesseldruckimprägnieren (KDI)
oder Kesselvakuumdruckimprägnieren (KVD)?

Ich kenne es sonst nur, wenn man Holz unter Dampf biegt.
Es wurde mal 1 cm/h als Wert angegeben.
Dieser ist jedoch sehr von der Geometrie und der Holzart abhängig.
 
Hallo
bei "gedämpftem Buchenholz" kann ich mit reden .
Ihr kennt sicher die Beschreibung bei Holzmöbel oder Echtholzparkett "Buche gedämpft" .
Das ist etwas roter als unbehandeltes Buchenholz .
Ich wollte das selber machen und habe dazu einen Schnellkochtopf genommen .
Zwei Tassen Wasser rein , den Siebeinsatz mit dem Abstandhalter darunter und ein Stück Buchenholz dazu , das ganze 1-2 Stunde unter Druck gesetzt .
Das Ergebnis nach dem trocknen war ein schönes rötliches Buchenholz .

Gruß . . . Norbert vom Neckar
 
Danke für die Tipps. Werde mich noch ein bisschen umhören und vielleicht etwas selber experimentieren, kann ja nicht schaden.
 
Berichte mal bitte von deinen Erkenntnissen hier.

Ich hab's auch mal versucht, allerdings nur im "normalen" Kochtopf.
Verschiedene Holzsorten, verschiedene "Garzeiten" - Veränderung war Null oder fast Null.
Irgendwie muss es doch klappen.
 
Mahagoni-Kantel im Kochtopf (nicht Schnellkochtopf) zwei Stunden köcheln: Keine Veränderung. Weiter bin ich noch nicht, melde mich aber, wenn's neue Erkenntnisse gibt.
 
Ev. etwas Mahagonibeitze in den Schnellkochtopf geben?
Aber nicht, solange es ein Kantel ist! Die Beize dringt höchsten einen Millimeter tief ins Holz ein, bei Mahagoni und anderen harten Hölzern wohl noch weniger. Wenn schon, dann den fertigen Griff beizen, Klassisch: Schleifen, wässern, trocknen lassen, fein schleifen, nochmals wässern, trocknen, feinschleifen, dann erst beizen, dann ölen oder wachsen und am Schluss mit feiner Stahlwolle oder einer Bürste polieren.

Warum?

Probier es aus, schleife ein Stück Holz bis es wirklich fein ist und wässere (oder beize) es! Nach dem trocknen fühlt es sich fast sägerauh an! Feine Fasern quellen auf und stehen dann über.

Noch etwas zum Dämpfen: Das tut man eigentlich nicht wegen der Farbe, sondern um Holz zu biegen (bsp. Spazierstock) oder das 'arbeiten' zu verringern. Das Holz der Rotbuche z.B. quillt noch nach vielen Jahren bei feuchter Luft und reisst dann ein. Unerwünscht z.B. für Tische oder Treppenstufen. Also dämpft mann das Holz, dann wird es ruhiger. Dass Buchenholz dabei auch rötlicher wird, ist dabei eher Zufall als gewollt und die Farbänderung ist denn auch längst nicht bei allen Holzsorten der Fall.

Das Mittel der Wahl, um bestehende Farben und Maserungen zu verstärken ist das Ölen, klassisch mit gekochtem Leinöl. Aber jedes Öl hat diesen Effekt. Reibe einmal einen schönen farbigen Kiesel mit Salatöl ein und vergleiche ihn mit seinem trockenen Bruder: Der Unterschied ist beträchtlich. Das Öl macht's aus, nicht das Dämpfen!
 
Soweit verstanden, auch das mit dem Wässern. Aber um es zu probieren, werde ich eine Kantel nehmen, die endgültige Form spielt ja noch keine Rolle. Ich will nur gucken, ob und ggf. wie es funktioniert und wie das Ergebnis ist.
 
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