Amboss präsentieren

Mühli

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Moin,

bin zwar nicht ganz neu aber gefühlt ewig nicht mehr hier gewesen. Ich bitte euch trotzdem um euren Rat.

Mein Chef bekommt meinen Amboss und möchte diesen in der Firma ausstellen als Symbol von Stärke/Kraft/Ausdauer usw.

Jetzt soll der Amboss so aussehen, als würde er gerade frisch aus der Schmiede kommen wo er jeden Tag benutzt wurde.

Finde ich ne schöne Sache, es gibt nur ein Problem...
Mein Amboss stand weder in einer Schmiede sondern lediglich überdacht und er wurde lange nicht benutzt da ich ein Haus gebaut habe... Quasi ein Haufen Rost...

Habt ihr eine Idee, wie ich den Amboss gestalten kann ohne ihn einfach nur zu schleifen und neu zu lackieren? Soll halt optisch gebraucht aussehen aber nicht frisch aufbereitet...

Würde auch gerne Fotos hochladen, weiß aber nicht wie:confused:

Vielen Dank

Gruß Kai
 
Hallo.
Wenn es nicht super "echt" aussehen soll würde ich die Teile, die normalerweise blank sind mit einem Schwingschleifer Schleifen.
Erst grob, an den Übergängen zu den nicht bearbeiteten Stellen eben etwas rost übrig lassen und auf der Oberseite auch mit Schleiffließ etwas "polieren".
Die Seiten würde ich mit Drahtbürste vom Losen rost befreihen und mit Leinöl streichen. Das härtet ja aus ohne zu sehr lackiert aus zu sehen. Ein Versuch die Oberfläche viel gebraucht aussehen zu lassen und nicht lackiert erscheinen zu lassen würde ich nach dem schleifen und vor dem Ölen mit Ofenschwärze machen. Vielleicht die Mitte der Bahn danach noch mal polieren.
Und einen weichen Schmiedehammer daneben stellen, damit nicht Jemand mit nem harten Hammer Dellen rein macht.
Kann der Chefe ja benutzen um Versammlungen einzuberufen ;)
 
Servus Kai

so ähnlich würde ich es auch machen : mit der Stahlbürste oder mit der runden Stahlbürste für die Bohrmaschiene abschruppen und Leinölen .
Die Ambossbahn ganz blank und das Horn auf der Oberseiteauch etwas blank
und schon sieht er aus wie der Amboss von Wieland dem Schmied :D

Gruß aus dem Neckartal ... Norbert
 
Moin,

Danke euch beiden!

Mit dem Leinöl ist genau der Tipp den ich gesucht habe!!
Das wird demnächst versucht :)

Gruß Kai
 
Denk daran das Leinöl durch oxidation fest wird.
Erwerte bei dem Wetter keine Wunder.
Viel Luft und viel UV Licht beschleunigen das Oxidieren und verketten der Moleküle.
 
Leinöl kannst Du auch einbrennen, wenn Du Teile schwärzen willst. Einpinseln und mit dem Bunsenbrenner heizen, evtl. mehrmals. Dann erkalten lassen, mit einem sauberen Lappen abwischen. Mit etwas Stahlwolle teilweise wieder aufhellen, z.B. an den Kanten. Und am Schluss zwei mal mit frischem Leinöl einpinseln und härten lassen. Gekochtes Leinöl oder Leinölfirnis für den Finish nehmen, das härtet in wenigen Stunden. Frisches Leinöl braucht mehrere Tage zum durchhärten.

Sehr gut zum Schwärzen geht auch die Klever Schnellbrünierung von Ballistol. Ein kleines Fläschchen genügt für mehr als einen Amboss. Vor der Anwendung musst Du das Teil allerdings zuerst mit einer Stahlbürste (rotierend, auf der Flex montiert) entrosten und anschliessend entfetten, was mit heisser Seifenlauge und einer Bürste gut geht. Anschliessend mit Azeton abwischen und mit Schnellbrünierung einpinseln. Nach einer halben Stunde mit heissem Seifenwasser abwaschen, spülen, trocknen lassen. Allenfalls teilweise wieder aufhellen mit Stahlwolle, dann zwei mal Leinölfirnis drüber.

Ich selber würde keine Ofenschwärze nehmen wie von jemand anderem empfohlen. Färbt ab. Einbrennen, obwohl authentischer, wäre mir zu schmutzig, da ich in meiner Werkstatt keine Luftabzugshaube habe.
Meinen kleinen Amboss (ca. 15 kg, ein alter Reiseamboss) habe ich wie beschrieben mit Schnellbrünierung und Leinölfirnis behandelt und benütze ihn auch regelmässig. Sieht gut aus und rostet nicht mehr weiter.
 
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