Holzgriff versiegeln

_ph

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Hallo zusammen

Vor kurzem habe ich ein Jagdmesser geschmiedet. Das Messer hat nun schöne Griffschalen aus Maser-Buche bekommen. Nun stelle ich mir die Frage, wie ich das Holz am besten vor Verunreinigungen (Blut, Handschweiss, Dreck, etc.) schützen kann.

Mit der Suchfunktion des Forums bin ich nicht fündig geworden, resp. wird oft geraten das Holz mit Leinölfirnis zu ölen. Dieser Methode vertraue ich jedoch nicht, da ich denke, dass trotzdem Blutflecken auf dem Griff entstehen können. Meine Idee wäre, das Holz mit Leinöl zu ölen (aus optischen Gründen) und es danach mit Epoxidharz zu versiegeln.

Nun wäre ich froh um eure Erfahrungen. Schützt das Leinöl genügend? Ist eine Versiegelung mit Epoxidharz empfehlenswert? Gibt es andere Möglichkeiten? ...


Vielen Dank für eure Hilfe und viele Grüsse aus der Schweiz
Philipp
 
Hallo, ich habe bei meinen Holzgriffen keine Probleme, bin aber kein Jäger.
In der Küche wird alles nur benutzt und ab und an nachgeölt.

Was ich aber letztens ausprobiert habe:
Steinschleuder für meinen Neffen gebastelt. Eiche mit sandpapier bis 1000-er Körnung, blau gefärbt mit Edding, 2x Leinölfirnis und jetzt kommts: Cyanacrylat aufgetragen. Also simplen Sekundenkleber.
Dazu findet man auf youtube viele Videos, einfach "CA wood finish" oder ähnliches suchen.
Ging bei mir besser als gedacht und das Ergebnis kam gut an.
 
Servus Philip
also ich behandle meine Messergriffe meist nur mit Öl oder Wachs und hatte bisher keine Probleme damit .
Dazu stelle ich das Messer mit dem Griff in ein Glas mit warmem Lignea Holzöl und lasse es ein oder zwei Tage darin stehen .
Es braucht danach ein paar Tage zum Trocknen (oxidieren)
Ein bischen Pflege ist bei einem Holzgriff natürlich immer angebracht .
Abspülen , abtrocknen fertig , nicht im Spülwasser liegen lassen dann passiert dem Holz nix .
Je nach häufigkeit des Gebrauchs reibe ich den Griff von Zeit zu Zeit mit feiner Sahlwolle (0000) ab öle kräftig nach (Pinsel oder Lappen) , lasse es einziehen und wische das ürige Öl ab .
So bleibt der Griff immer ansehlich .
Es bildet sich mit der Zeit eine leichte Patina , es wird "dein" Messer .

Ist der Griff mit Lack oder Kleber versiegelt wirde er mit Blut darauf ganz schön glitschig .
Irgendwann gelangt unter die Versiegelung doch etwas Wasser oder Blut und Buchenholz wird dann schnell stockig .(gammelig)

Gruß aus dem Neckartal . . . Norbert
 
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Vielen Dank für eure Ratschläge. Das Ölen resp. Wachsen überzeugt mich in diesem Fall jedoch immer noch nicht. Ein Jagdmesser wird bei der Verwendung doch wesentlich stärker verschmutzt als ein Kochmesser.

Der Griff eines Jagdmessers muss aus hygienischen Gründen einfach zu reinigen sein. Dringt Blut in das Holz hinein, ist das aus hygienischen und optischen Gründen sehr schlecht. Deshalb wäre meine Idee, das Holz zu "stabilisieren".
Über das Thema stabilisieren habe ich mich noch nicht genau informiert. Ich denke ich würde das Messer mit den montierten Griffschalen in Glas mit Harz stellen. Da die Griffschalen bereits auf das Endmass bearbeitet sind, denke ich, dass es nicht nötig ist das Holz im Vakuum vollsaugen zu lassen.

Interessant wären auch noch weitere Erfahrungen von Jägern (und auch "Nicht-Jägern" ;) ), die ein Messer mit Holzgriff verwenden.


@Norbert
Du schreibst, dass du bisher noch keine Probleme mit geölten/gewachsten Messergriffen hattest. Bezieht sich das auch auf jagdlich geführte Messer? Wenn nicht, wäre es interessant zu wissen ob diese Griffe etwas Wasser aufsaugen, wenn sie nass sind.
 
@Philip

ich habe auch schon für Jäger Messer in dieser Art gemacht und bisher keine Klagen gehört .
Der Holzgriff sollte nur lange genug im warmen Öl stehen .
Es muss natürlich gepflegt werden , das heist nach jeder roten Arbeit abwaschen und abtrocknen .
Einige Jäger benutzen schon immer Klappmesser ,es kommt halt auf dir Pflege an .


Norbert
 
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Moin

Der Griff eines Jagdmessers muss aus hygienischen Gründen einfach zu reinigen sein. Dringt Blut in das Holz hinein, ist das aus hygienischen und optischen Gründen sehr schlecht.

Warum nimmst du dann Holz für die Griffschalen?



Deshalb wäre meine Idee, das Holz zu "stabilisieren".

aha...soso

Über das Thema stabilisieren habe ich mich noch nicht genau informiert.

Warum informierst du dich dann nicht erst und schreibst dann einen Beitrag?

Ich denke ich würde das Messer mit den montierten Griffschalen in Glas mit Harz stellen.

Was für ein Harz? Epoxy? Dann hast du ein Messer, dass in einem ausgehärteten Plastikblock steckt .... in einem Glas ..... macht sich nett als Briefbeschwerer

Da die Griffschalen bereits auf das Endmass bearbeitet sind, denke ich, dass es nicht nötig ist das Holz im Vakuum vollsaugen zu lassen.

Sorry... aber da hast du gerade Pech beim Denken ;)

Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.

Interessant wären auch noch weitere Erfahrungen von Jägern (und auch "Nicht-Jägern" ;) ), die ein Messer mit Holzgriff verwenden

Alle..... ausnahmslos alle Messer mit lackierten oder sonstwie zugepampten Holzgriffen die ich bisher in den Händen hatte ....und das sind deutlich mehr als Tausend.... hatten nach einer Weile eine Komplettsanierung vor sich. Irgendwo kommt immer Feuchtigkeit rein....und kann dann schlecht wieder raus. Der Lack/die Beschichtung bekommt Risse. Sieh dir 20 Jahre alte Messergriffe von Marttiini-Messern an, die benutzt wurden..... grauenvoll.

Geölte und gewachste Griffe werden speckig, bekommen Patina und halten bei ein bißchen Pflege locker länger als die Klinge..... die ist nämlich irgendwann weggeschliffen.

Gruß
chamenos
 
Hi!

Ich gebe Chamenos recht. Alle Messer, die ich mit Holzgriffen hergestellt habe, habe ich in gekochtem Leinöl 2 Tage getränkt und dann 1-2 Wochen aushärten lassen. Diese benötigen trotzdem immer wieder Pflege und bekommen Patina.
Einige haben sich sogar verformt, obwohl sie abgelagert waren.
Für Jagdmesser nehme ich ausschließlich Horn, Geweih, stabilisierte Hölzer oder micarta etc.
Da hast du weniger stress. Btw... 1.2519 stahl kann ich bei jagdmessern wärmstens empfehlen.

Gruß Noonoo
 
Für die Küche habe ich ein paar einfache Messerchen gemacht mit Apfelholz als Griff. Den habe ich einen Tag in Leinölfirnis gebadet (Auro) und einmal oder zweimal im Jahr wird er über Nacht in einen mit Leinölfirnis getunkten Lappen gewickelt.

Diese Messerchen werden von der Familie missbraucht, lagern mal länger im Spülwasser und waren auch schon in der Spülmaschine. Das macht dem Holzgriff bisher nichts. Aber nach der Spülmadchinenaktion habe ich ihn neu ölen müssen.

Aber, wie Chamenos sagt: der lackierte Holzgriff meines Martiinis sieht elend aus.
 
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