Kugellager und Leder

dinscheder

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Guten Tag zusammen,

ich würde gerne ein Messer vorstellen, das ich für einen befreundeten Jäger gebastelt habe. Sollte ca. meine Nummer 5 sein :)
Klinge ist geschmiedet aus 1.3505, 3,5 mm stark und flach ausgeschliffen. Die Klinge wurde nach dem Härten so belassen, irgendwie mag ich die graue Optik und es verdeckt das sparsame Finish :glgl: .Die Klinge nimmt eine bissige Schärfe an und hält diese gefühlt ganz ordentlich.
Für den Griff habe ich Lagerbronze (ohne Blei) verwendet sowie Sohlenleder, welches ich vom Hersteller (Rendenbach) geschenkt bekommen hatte. Vielen Dank dafür :D ist das dickste und härteste Zeug, welches mir je unter gekommen ist. Zwischen den Scheiben ist nur Bienenwachs und überhaupt ist kein Tropfen Kleber am Messer. Die Scheiben wurden im Schraubstock stark komprimiert, leicht erwärmt (dass der Wachs alles verklebt) und danach im Abschluss verstiftet. Sollte der Griff jemals locker werden, kann der Stift entfernt werden und alles neu verspannt.

Dazu hab ich eine Scheide aus Sattlerleder in bekannter Form genäht.

http://www.directupload.net/file/d/4751/yw65ab3i_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4751/2nx72crc_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4751/9bh2ik4l_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4751/hp2ap83f_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4751/9cr3e84n_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4751/pilo2u7s_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4751/ruofcyai_jpg.htm



Mein Bekannter hat das Messer schon länger im Einsatz und ist mit der Leistung scheinbar zufrieden. Einen Griff in der Art werde ich nochmal machen. Das Leder saugt sich förmlich fest und ist auch bei kalten, nassen Fingern schön griffig :)

Über Kommentare und Verbesserungen würde ich mich sehr freuen :rolleyes:


Liebe Grüße aus dem Sauerland,

Dinscheder
 
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Gefällt mir.
In den sehr langsam aufbauenden Bildern sieht man kaum einen Spalt zwischen Klinge und Zwinge- hast du die Bronze etwas zur Klinge gehämmert oder feilst du wirklich so gut?

Der Stift im Griffabschluss ist interessant, der ist aber nicht kegelig, oder? (damit könnte man, wenn der schräg eingebohrt währe, auch noch ein wenig Spannen)

Der Riemen an der Scheide verwirrt mich etwas.
Ist gedacht, dass man den aufmachen kann um sie vom Gürtel zu nehmen?
Wie ist dann das Ende befestigt das in die Scheide geht?
 
Danke für die Rückmeldung :)

@Geonohl

Ist tatsächlich eine Mischung aus genauem Feilen und dem kleinen Trick, den du angesprochen hast. Sobald es so genau wie möglich gefeilt ist, "treibe" ich die Bronze mit einem Körner wieder etwas zu weit in die Öffnung für den Erl. Durch ein paar feste Schläge quetscht der Erl sich bei der Montage eine quasi spielfreie Passung. Ist nicht die "feine Englische" aber funktioniert :glgl:

Nein der Stift ist nicht konisch. Hatte das Loch schon vorher gebohrt und dann so lange Leder gestapelt, bis ich das Loch treffen konnte. Zum Pressen hatte ich mit eine Vorrichtung aus Gewindestangen und zwei Flacheisen gebaut. Das ganze wurde wirklich übel gespannt, sodass ich mir kaum vorstellen kann, wie da auch ohne Kleber ein Spalt enstehen soll.
Ich wollte ganz ohne Kleber auskommen und den Griff in Notfall wechseln können, sodass ich mir den Aufbau so ausgedacht habe...

Die Scheide habe ich vom Aufbau quasi von Bildern von Herrn Maresch geklaut, dessen Arbeiten mir oft gefallen. Wenn ich das nicht ganz falsch verstehe wird dieser Typ oft "Boll-Scheide" genannt?! Steinigt mich wenn es nicht stimmt. Der Riemen, der in der Scheide "verschwindet" ist innen fest angenäht. Mit einem leichten "Ruck" am losen Ende rutscht der Riemen über den "Kugelkopf" und kann vom Gürtel genommen werden, ohne diesen zu öffnen. Hab das Ende länger gelassen, weil ich es irgendwie schick fand :p


LG
 
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