Anfängerfrage: Scandi schleifen, trotz SF/Mikrofase

ph.schmidt

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Hallo.

Mein Mora Garberg hat laut Beschreibung einen klassischen Scandi.
In der Realität aber leider nicht auf 0, sondern zusätzlich eine Sekundär- bzw. Mikrofase.
Siehe dieser tolle Bericht von güNef:
https://www.messerforum.net/showthread.php?134368-Mora-Garberg-Bush-amp-Kraft&highlight=garberg

Was passiert denn, wenn ich als Anfänger versuche es wie einen normalen Scandi zu schärfen, so als wüßte ich gar nichts von der SF, sprich
einfach in dem vorgegebenen Scandi-Winkel auf einen DC4 "kippen"...? Bekomme ich es so auch geschärft bzw. scharf gehalten?
Oder wird es dadurch eher stumpf oder passiert gar nichts? :confused:

Grüße,
Philipp
 
Servus,

bei mir hat sich nach harter Auslastung die Schneide umgelegt, hat sich aber mit einem Wetzstahl schnell wieder aufrichten lassen und gut war's. Wenn du jetzt die PF auf Null schleifst, wird die Schneide z.B. beim Hacken nachgeben. Ich würde die angeschliffene SF belassen, da sie die Schneide stabilisiert und erst wenn die Geometrie nach häufigem Schleifen/Schärfen zu dick an der Wate wird, die PF wieder auf Null setzen und dann wieder eine SF mit stumpfen 36°-40° anschleifen.

Aufgrund des Scandi-Schliffes wird sowieso nie ein Jausenmesser aus dem Garberg, braucht es aber auch nicht! ;)

Gruß, güNef
 
Danke für deine schnelle Antwort.
Kannst du mir einen Wetzstahl empfehlen, der kompakt ist und nicht abträgt?
Kann ich zum Aufrichten auch einen sehr feinen Keramik Stein, wie den CC4 nehmen?

Ich habe es leider noch nicht ganz verstanden. :-(
Kann ich das Messer trotz SF denn wie z.B. hier gezeigt
https://www.youtube.com/watch?v=mTRSApCS9mY
schärfen? Die ganzen Videos beziehen sich immer auf die Moras mit PF auf Null, das ist verwirrend.
 
Servus,

ich verwende einen Wetzstahl von Grohmann

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Zum Aufrichten einer umgelegten Schneide ist ein Keramikstab ungeeignet, da er abrasiv ist und Material abnimmt. Ein Wetzstahl hingegen richtet die umgelegte Schneide wieder auf und glättet diese.

So wie das Mora in dem Video geschärft wird, liegt die Primärfase vollflächig am Stein und wird bis zur Schneidenspitze durchgeschliffen, die SF ab Werk an deinem Garberg wäre damit futsch. Zum Schluss entgratet der gute Mann in stumpfen Winkel und schleift so im besten Fall eine Mikrofase an, die zwar auch stabilisierend wirkt, aber als Facette deutlich weniger breit ist, als die SF ab Werk. Du kannst das Garberg durch die vorhandene SF auch mit einem Sharpmaker oder Lansky schärfen, nur ist es halt kein lupenreiner Scandi-Schliff, aber die Leute von Mora haben sich vielleicht was dabei gedacht. Wenn du keine SF möchtest, sondern einen echten Scandi, schön durchgeschliffen bis zur Schneidenspitze dann probier das halt aus. Gibt die Schneide bei harter Belastung schnell nach, dann schleifst du eben wieder eine SF an.

Gruß, güNef
 
Danke für den Tip mit dem Wetzstahl, mal schauen, wo ich den online kaufen kann...
Was hälst du alternativ von dem Dick Taschenwetzstahl - den gibts nämlich öfters.
http://www.dick.de/de/koch-und-fleischerwerkzeuge/produkte/fuer-fleischer-koeche-und-haushalt
Kein Saphir- oder Feinzug, sondern nur Standardzug, aber wenigstens kein Diamant, o.ä.

Ich nutze den Spyderco Shaprmaker (hab sogar die zusätzlichen Diamantsteine) für meine "Jausenmesser", wie du das nennst. ;-)
Passt die SF des Garberg, denn in das 30° oder 40° Schema des Sharpmakers?
Falls ja, würde ich die wirklich erstmal dran lassen, mit dem Wetzstahl aufrichten und mit dem Sharpmaker schärfen bzw. scharfhalten.

Grüße,
Philipp
 
Servus,

ich wüsste nicht was gegen den Dick Taschenwetzstahl sprechen sollte. Ist Standardzug und wird die Schneide aufrichten und glätten. Die 30°-40° vom Sharpmaker sollten auch funktionieren, je stumpfer du den Winkel schleifst, desto stabiler wird die Schneide. Ich hab mein Garberg gerade in der Hand, die SF ist ja nur ca 2-3 1/10mm breit.

Ich würde das Garberg erstmal in Werkszustand lassen. Wenn du es viel und intensiv nützt wirst du es öfter schärfen müssen. Die Schneide setzt du in diesem Fall immer etwas zurück und irgendwann wird die die Geometrie direkt über der SF immer dicker und in Folge schneidet das Messer immer wiederwilliger. Das Dauert natürlich seine Zeit. Dann muss die PF wieder dünner geschliffen werden, so wie in dem Video, also durchgeschliffen bis zur Schneidenspitze. Wenn es soweit ist, kannst du ja mal probieren, wie sich bei deinem Umgang mit dem Garberg ein echter Scandi ohne SF hält. Vielleicht passt das ja, weil du die Schneide nicht grenzwertig belastest. Sollte sie instabil werden, dann kommt halt wieder eine 2/10 breite SF drangeschliffen und gut ist.

Gruß, güNef
 
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