Hallo Abu,
da scheint dann wohl ein altes Familienmitglied aus dem Exil aufgetaucht zu sein.
Das Messer kommt von einem Wuppertaler Trödelmarkt, also nicht weit von Solingen entfernt.
Ich finde das Messer aufgrund der Merkmale trotz desolaten Zustand aber trotzdem sammelwürdig,
da sicherlich erstmal äußerst selten.
Die Klinge hat auch keine Ätzung mit Nr.182 oder ähnlichem.
In dem deutschsprachigen Böker Buch von Neil Punchard hatte ich auch schon reingeschaut, aber auch nichts wirklich brauchbares gefunden so wie Du auch.
Nun kann man sicherlich davon ausgehen,das es noch andere Messer gibt, welche bzgl. Stempel, Ausführung, Griffplakette oder Material von den bekannten und beschriebenen Ausführungen abweichen,
egal ob Sportmesser oder andere Typen.
Solche Funde spornen das Jagdfieber an.
Das Messer wird in diesem Fundzustand bleiben.
Es ist soweit gereinigt, Rost ist gebannt und die defekte Feder und Griffschale sind halt die Spuren des Lebens, oder der wackelnde Zahn der Zeit.
Mich stört es nicht, im Gegenteil, es verleiht dem Messer das Flair, was es nach ca. 80 oder 90 Jahren hartem Gebrauches haben darf.
Es hat halt seinem Besitzer bei dessen Arbeit und Leben begleitet und ist in Würde gealtert durch harten Gebrauch.
Das andere heutige Zeitgenossen das anders sehen und solche Sachen als altes Gelumpe degradieren zeigt nur einmal mehr,
wie sehr wir doch in einer Zeit leben, in der ältere Dinge nicht geschätzt werden, die aber erst unsere heutige Zeit ermöglicht haben.
Das bewahren alter Techniken oder Gebrauchsgegenstände ist daher nicht nur was fürs Museum.
Gruß
Michael