Bowie ..... James Bowie

Im Buch von Recktenwald findet man auf Seite 20 drei nette Zeichnungen.
Die untere zeigt etwa diese Form:
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(Ich wünsche keine Bemerkungen zu meinen Zeichenkünsten. Wollte wegen Copyright nicht abfotografieren.)
Klinge/Guard symmetrisch, Guard schützt den eigenen Finger, aber fängt die gegnerische Klinge nicht.
Griff weit nach oben verschoben.
 
Im Flayderman finden sich einige Beispiele mit asymmetrischer
Guard-Klingen-Kombination, allerdings bei weitem nicht so extrem wie bei Deinem Exemplar.
Und auf Seite 331 wird tatsächlich eines mit Coffin-Grip gezeigt.
„PREMIER BOWIES BY A PREMIER AMERICAN CUTLER,
John D. Chevalier of New York, listed in business directories 1835 to 1869“
 
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Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise, habe sie gleich umgesetzt und entsprechend korrigiert. Es zeigt, wie aufmerksam hier mitgelesen wird und wie kundig die Forum-Leser sind.
Schade, dass man nicht direkt aus fremden Büchern abkopieren darf, so bleibt nur der Hinweis auf das sehr umfangreiche Werk The Heritage of English Knives von David Hayden Wright. Hier wird bebildert auf den Seiten 249 ff. The Bowie knife - History, Legend & Myth die Skizzenfolge Evolution of the Bowie Knife gezeigt. Dort tauchen ähnliche Modelle auf.

Einen hoffentlich schönen Feiertag wünscht
lvk
 
Eines der Bowies, mit dem Ruf, vom Namensstifter auf der "Sandbank" verwendet worden zu sein, ist das Ed(win) Forrest-Bowie. Mythen und Entstehungstheorien ranken sich um dieses Messer, so dass sich die Gelehrten nicht wirklich einig sind, wer es konzipiert und letztlich hergestellt hat. Eigentlich ist es ein großes Fleischermesser ohne Parierelement und einem großen Griff, der nahezu eine Sargform zeigt. Wenn man nur einen Schuss in seinem Gewehr oder in seiner Pistole hat, dann kann solch ein Messer bei einer Veranstaltung wie dem Vidalia Sandbar Duel wahrlich hilfreich sein.

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Tipp zur weiterführenden Lektüre: https://www.historicarkansas.org/_literature_134023/James_Black_and_The_Bowie_Knife_Revisited
 
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Ein weiteres großes Fleischermesser, das im Museum zu bewundern ist, ist das sogenannte Jesse Clifft-Bowie. Man ist sich in Fachkreisen wiederum nicht ganz einig, ob Jesse Clifft (Schmied) oder Rezin, der Bruder von Jim Bowie, verantwortlich für das Messer ist.
Wer sich weitergehend mit dem Thema beschäftigen möchte, kann z. B. hier nachlesen.

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Historisch völlig unpassend ist die Winchester im Hintergrund; der Zeit entspräche ein Steinschloss-Gewehr.

Einen sonnigen Sonntag wünscht
lvk
 
Zum heißen Wochenende gibt es noch ein "heißes" Bowie. Es ist nahezu eine Mischung aus den beiden vorangegangenen großen, frühen Bowies im Fleischermesserstil - nur deutlich leichter und agiler.
Großes (11,5 Zoll), leichtes und handlich-schnelles Bowie ohne Parierelement, die Rückenschneide der rostenden Carbonstahl-Klinge ist nicht scharf. Der Griff besteht aus rötlich-braunem Bubinga, er wird mittig durch drei große Messingnieten und am Griffende durch zwei Messingstifte gehalten. Dazu gehört eine saugend passende, kräftige Lederscheide mit großem Stud aus Messing.
Tolles Messer von Gerd Bernütz!

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Draußen fängt es gerade an, ordentlich zu grummeln!
 
Die letzten drei sind wirklich interessant, danke für´s Zeigen!



Hier mal wieder etwas aus der Riege "nicht schön, aber praktisch" - Cold Steel Voyager Medium

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Herrliches Messer, das Bagwell-Bowie! Welch Schönheit und Grazie!, und ich wage durchaus zu widersprechen, denn praktisch ist das "Gambler" auch, nur neben nicht als Camp-Knife oder EDC.

Vielen Dank für das erneute Ablichten und Herzeigen; solch schöne Messer kann man gar nicht oft genug sehen - zumindest finde ich dies so!

Ahoi!
lvk
 
Als Ergänzung zu den Beiträgen 305, 307 und 308 möchte ich den Interessierten das folgende Titelblatt eines uralten amerikanischen Heftleins nicht vorenthalten. Robert Abels zeigt und schreibt auf Seite 25:
"Finely made Bowie knife with clipped point blade 8 1/2 in length etched blade marked "Arkansas Toothpick" with scroll engraving flat ebony grip with simple silver ferrule, Maker Wraveley and Wreaks, New York, has silver escutcheon plate, silver band around pommel; The Knife was photographed against a colored lithograph of Tah-Chee, a Cherokee Chief wearing a similar knife, the print dates about 1850 has tooled fringed sheath ."

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Mediterran beeinflusst waren die frühen, langen Bowies sicherlich, dies ist gut an ihren Formen zu erkennen.
Im Grunde müsste man auch noch einen Schwenk zu den sogenannten "Gaucho-Messern" machen, damit auch die südamerikanischen Cowboys und deren Messer berücksichtigt werden. Als Brückenschlag könnte z. B. das folgende spanische Bowie "Macho" dienen: Etwas über 18 cm hochglanzpolierte 1095er Carbonstahl-Klinge, Büffelhorngriffschalen über dem Flacherl und ein toller Knauf, damit der Griff nicht aus der Hand rutscht. Einen Handschutz aus Metall sucht man vergebens, einen solchen braucht es auch nicht, der Index-Finger ist gut geschützt vor der Schärfe. Die Scheide sieht dünn aus, erfüllt aber durchaus ihren Zweck.
Klasse zum Tragen im Stiefelschaft geeignet!

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Ein schönes Wochenende!
lvk
 
Zum Sonntagsanzug schiebt man sich dann eventuell solch ein Prunkstück aus Silber mit 18 Karat Goldverzierungen hinter den Gürtel oder in den Stiefelschaft. Movediza/Argentina:

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So ein schickes, wertiges, altes Böker-Bowie aus Süd-Amerika. Vielen Dank fürs Zeigen, ich dachte schon, hier will niemand mehr Bowie-Bilder einstellen, die so dekorativ sind.

Im neuen BOKER Buch zum Geburtstag der Solinger Firma findet sich in Kapitel 14 Bowie Knives auf Seite 149 eine sehr schöne Fotografie eines Arbolito-Bowies im typischen Stil, weiterhin wird in diesem Chapter auch über den Einfluss mexikanischer und südamerikanischer Messertypen auf das BOWIE-MESSER berichtet - sehr lesenswert.

Eine moderne Form des Gaucho-Messers erinnert in seiner Namensgebung an spanische Einflüsse auf südamerikanische Cowboy-Messer. Das "CRIOLLO" von Nieto ist in verschiedenen Ausführungen zu haben; das vorliegende zeigt sehr moderne Materialien: Stahl AN 58, Micartagriffe mit roten Fiberlagen, Torxverschraubung, die klassische Scheide ist glücklicherweise aber immer noch aus Leder.

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Kaum zu glauben, was hier gezeigt wird 👍
@ Ivk und Abu: Könnt Ihr etwas zum Alter der wunderbaren „Gauchos“ sagen?
 
Hallo, fshamburg,

ich glaube, dass das MOVEDIZA schon etwas älter ist, cirka 1950/60, das FACA GAUCHA ist jünger und stammt wohl aus den 70er oder 80er Jahren des 20. Jahrhunderts (alle Angaben ohne Gewähr).

Grüße
lvk
 
... und weil hier ja die Galerie ist, gibt es noch ein Foto von einem noch jüngeren Gaucho-Messer, das z. B. klasse zum Steak Essen passt. Das wirklich sehr hochwertige Messer gab es in Deutschland vor einigen Jahren in verschiedenen Längen (14, 16, 18 cm) für wenig Geld im Ausverkauf. Ich denke, dass man sie heute immer noch recht preiswert in Spanien bestellen kann und dabei die Wahl unter verschiedenen Griffmaterialien hat.

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Hasta la vida!
 
Aha die gibt es zu einem guten Preis auf dem Ama..wasstscho und meins kommt hoffentlich bald :hehe:
Ich habe noch ein Altes Caucho von Böker aus 440C, das war mein erstes dieser Art, aber ich bin ein Fan diesen Messern und es werden wohl noch ein Paar dazu kommen.
Danke dass du dein Schätze so großzügig teilst :super:
 
Kaum zu glauben, was hier gezeigt wird 👍
@ Ivk und Abu: Könnt Ihr etwas zum Alter der wunderbaren „Gauchos“ sagen?

Hallo fshamburg,

Freut mich, dass wir einen Bowieexperten wie Dich noch aus der Reserve locken können.:steirer:

Ich hätte die Gaucho-Messer nicht unbedingt den Bowies zugeordnet. Aber selbst im Böker-Buch zum Jubiläum sind sie im Kapitel mit den Bowies vereint, wobei die Südamerikanischen ein Mix aus den vermeintlich typischen Bowies und Jagdmessern sein sollen. Die mittelspitze Klinge, ein bisschen an Küchenmesser erinnernd, macht durchaus Sinn, dreht und drehte sich bei den Gauchos doch alles ums Fleisch.
Ich denke, dass mein Messer noch aus der „Großen Zeit“ argentinischer Gouchos stammt, wobei es ein User war, nicht so vollgepackt mit Gold, Silber und Deko. Vor dem 2. WK ziemlich sicher, 30er Jahre? Mit der Verarmung landete dann das „Tafelsilber“ in den Antikshops und auf den Flohmärkten. Hier ein kleiner Eindruck aus dem letzten Jahr.

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Meines habe ich vor rd. 10 Jahren erworben, beim letzten Besuch vergeblich nach vernünftigen Usern zu ebensolchen Preisen gesucht.

Gruß
Abu
 
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