Jubei - WIP - Brachial Backlock

Jubei

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Heute konnte ich auch endlich die ersten Handgriffe an meinem "Brachial Backlock" in Angriff nehmen.

Hier erst mal die Ausgangs-Situation; zunächst war ein bisschen Schnibbelarbeit am ausgedruckten Entwurf angesagt und ich habe mir schon mal etwas Material zusammen gesucht.
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Dann den Platzbedarf auf dem 1,5mm Rein-Titan skizzieren und die Platinen grob aussägen.
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Die funktionsrelevanten Bohrungen wurden mit 1,5 vorgebohrt, dann untermaßig aufgebohrt (auf die entsprechenden Kerndurchmesser fürs Reiben und Gewindeschneiden). Die Bohrungen für die Schrauben der Backen und Griffschalen kommen erst später rein...
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Kurz vor der (einstündigen) Kaffepause noch mal ein Blick auf die Uhr.
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Gestärkt gings noch an den Bandschleifer um die Griffkontur an den Platinen weiter zu verfeinern. Aus Gewohnheit lasse ich noch etwas Material stehen damit später noch etwas "Luft" ist, um den Backspacer und den Backlock-Hebel, respektive die Rückenfeder, bündig mit den Platinen zu verschleifen.
Endstand für heute:
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Bei gut 4 Stunden Werkstatt-Aufenthalt hätte sicherlich mehr gehen können; zum Beispiel wenn man nicht jede Platine einzeln aussägt sondern gleich "zweilagig" arbeitet :rolleyes:... Aber noch gibt's ja keinen Grund zur Eile...

PS: Hier geht's zum Diskussions-Thread: http://www.messerforum.net/showthread.php?135515-Jubei-Diskussion
 
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Heute stand eigentlich auf der Agenda, für den Brachial-Backlock den Backspacer zu basteln und den Verschlusshebel grob in Form zu bringen. Brav habe ich zum Arbeits-Start auch wieder ein Bildchen gemacht.
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Leider hatte ich aber überhaupt keinen Drive, an dem 5mm Stahl rumzusägen; damit gehts dann wohl kommende Woche weiter wenn der Nachschub für die Klinge kommt. Stattdessen habe ich mich heute fast nur mit meinem Sidekick Slipjoint beschäftigt. Erst wurde noch ein Satz Platinen aus Neusilber ausgesäbelt und gebohrt, dann habe ich noch zwei Klingenrohlinge vorbereitet. In eine der Titanplatinen habe ich die Gewinde für die Rückenfeder geschnitten und an einem der Rohlinge auch schon die Rampe für die Rückenfeder schon angefeilt
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Ich habe allerdings noch nicht wirklich Erfahrung mit dem "cran forcé" Verschluss-System und bin deshalb nicht sicher, ob die Platzierung der Rampe recht zentral über der Klingenachse so geschickt ist. Vielleicht schaut hier ja jemand mit entsprechender Erfahrung rein und kann mir ein paar Tips geben?

Hier der Endstand heute; Fortschritt am Backlock wird dann frühestens Donnerstag wieder zu vermelden sein...
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Meiner Pfote geht es wieder deutlich besser, also konnte ich heute endlich wieder weiter basteln. Mittlerweile habe ich alles Material beisammen, deshalb ging's jetzt mal mit der Klinge los. Hier der Anfangs-Zustand:
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Nun die Klingen-Skizze auf den Stahl kleben, aussägen, Bohrungen setzen, reiben und dann kam die erste Montage. Die Klinge hat noch kräftig Übermaß und wird nach und nach auf den Backspacer angepasst, damit kein Milimeter Klingenlänge verschwendet wird.
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Weiter geht's mit dem Backspacer. Zwei Bohrungen für Zylinderstifte und zwei Bohrungen für die Schrauben sind jetzt schon drin; je nach dem wo genau die Feder später landet kommt noch eine dritte Bohrung für Schrauben hinzu.
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Dann wurde der Spacer in Form gebracht und die Klingenspitze bekam ihre endgültige Kontur. Außerdem habe ich mir aus einem Reststück eine kleine 8° Schablone gebastelt; diese wird beim Ausarbeiten der Fein-Kontur der Hammer-Tasche in der Klinge hilfreich sein.
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Jetzt war es auch endlich mal an der Zeit, den Zollstock anzulegen. Stolze 12,9cm Klingenlänge wären bei einem feststehenden Messer für §42a schon zu viel des guten; bei Klappern kein Problem... :hehe:
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Hier der Endstand für heute...
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Heute stand ein Testlauf für den "Compound"-Schliff auf der Agenda. Hier wie üblich das Start-Bild mit Datumsstempel.
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Den Klapper abpausen; statt den geplanten 5mm habe ich blöderweise instinktiv nach dem 4mm 1.2842 gegriffen.
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Zum Üben muss der 4mm Stahl auch reichen, also gehts weiter mit lustigen Säge-Arbeiten. :glgl:
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Die Kontur an Bandschreifer an die Anriss-Linien anpassen, dabei habe ich das Griff-Klinge-Verhältnis noch ein bisschen optimiert. Die Gesamtgröße mit knapp 30cm ergibt sich aus der Diagonalen meines Härteofens...
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Weiter geht's mit dem Anschliff. Wie erwartet ist das Schleifen zwischen zwei definierten Endpunkten nicht ganz so einfach, ganz gerade wurde das Ganze deshalb leider nicht. Beim Überschleifen lässt sich das vermutlich noch ein wenig kaschieren.
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Nun ist auch der vordere Anschliff dran; die Spitze ist dabei wie geplant sehr robust ausgefallen.
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Hier noch ein paar Bilder in der Hand sowie ein Vergleich mit der Klapper-Klinge. Ich finde die Form kommt auch als Fixed-Blade ganz gut. :hehe:
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Am Wochenende wird der Griff noch mit einigen Löchern erleichtert und die Flanken werden noch grob überschliffen, dann gehts wieder an einem der Klapper weiter.
 
Sonntag Nachmittag ist für mich die schönste Messerbastel-Zeit. Dementsprechend ging's heute endlich wieder am Brachial-Backlock weiter. Feilen bis die Finger schmerzen war heute die Devise und ich habe sogar was gelernt... Mehr dazu unten...
Wie immer das Start-Bild mit Zeitstempel:
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Der Verschlusshebel nimmt langsam Form an. Die Nase am oberen Ende überdeckt später einen Teil des Anschlagstifts und wird später so weit eingekürzt, dass Flusen nicht zu Funktionsfehlern führen können aber sich keine all zu großen Schmutzteile zwischen Klinge, Hebel und Anschlagstift verklemmen können...
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Anreißen der Verschlussrampe an der Klinge:
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Die Rampe an der Klinge wird gefeilt und geschmirgelt, bis 400er Körnung muss vor dem Härten üppig reichen.
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Gleiches Spiel am mittlerweile schön abgespeckten Verschlusshebel.
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Weil der Backlock ja auch im verschlossenen Zustand die Klinge arretieren soll steht eine weitere Rampe auf der gegenüberliegenden Seite des Hebels an. Die Klinge bekommt dafür eine weitere Tasche im geschlossenen Zustand.
Für Heute solls aber erst mal gut sein, hier der Endstand:
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Der Hebel sitzt schon schön in der Tasche, die Verriegelungsflächen liegen sogar schon ziemlich sauber aufeinander. Wie man sieht muss aber noch etwas Material an einer Rampe weg, damit der Hebel noch etwas horizontaler zum Liegen kommt. Die Länge des Hammers am Verschlusshebel passe ich entsprechend dem verfügbaren Platz zwischen Klinge, Verschlusshebel und Feder an. Ich bevorzuge einen eher "tiefen" Sitz des Hammers, die Tasche in der Klinge wird aber keinesfalls voll ausgenutzt. Auch hier soll etwas Platz für Flusen bleiben...

So nun zum gelernten: Wenn ich den Verriegelungshebel nicht schon vorm Bearbeiten der Verriegelungs-Rampen recht nah an die endgültige Form angepasst hätte, dann wäre ich nun schon so gut wie fertig mit der Verriegelung. Die Außen- und Innenkontur des Hebels hätte ich nämlich genau so gut NACH dem Anpassen der Verriegelungs-Rampe an Hebel und Klinge in Form bringen können und müsste jetzt nicht wegen Hundertsteln in den Verriegelungsflächen rumspielen um den Hebel in die Waagrechte zu bringen... Beim nächsten mal... :rolleyes:
 
Weiter geht's im Takt. Der obligatorische Datumsstempel, ab jetzt mit formatfüllenden Bildern:

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Das Titanplatinen-Päärchen wurde getrennt und von der Papierschablone befreit. Außerdem hat die Klinge endlich ihre unverschämt unpraktische Form bekommen; ein bisschen Kosmetik an den Flanken durfte auch nicht fehlen. Die Taschen für den Verschlusshammer in der Klinge bzw. der Hammer am Verriegelungshebel müssen noch ein wenig angepasst werden, der Verschlusshebel steht noch etwas zu weit oben. Die Verriegelung funktioniert aber auch jetzt schon wie gewünscht, in der offenen und geschlossenen Lage der Klinge. Die genaue Position der Feder muss ich am Wochenende austüfteln...

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Zwei Stücke Kupfer wurden abgelängt, mit einer Achs-Bohrung versehen und die Bohrungen der Anschlagstifte wurden übertragen. Damit die Achs-Schraube später schön in die Backen übergeht wurde noch ein bisschen gesenkt.

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Was nicht passt wird passend gemacht. Ein HSS Spiralbohrer gibt einen brauchbaren Flachsenker ab, das Zuschleifen des Führungszapfens ist allerdings etwas nervenaufreibend.

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Wie geplant verschwindet die Achsschraube bis zur Fase in der Flachsenkung; die Schraube wird absichtlich nicht ganz versenkt.
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Hier der Endstand für heute, so langsam sieht man was es werden soll...
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Heute ging's schon wieder etwas voran mit dem Klapper, auch wenn es gelide gesagt holprig zuging. Aber warum solls mir denn besser gehen als manch anderem Teilnehmer; ein paar Rückschläge gehören wohl dazu. Das Startbild sollte nicht all zu sehr überraschen, alles wie Donnerstag Abend zurückgelassen:

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Um vorm "fine-tuning" des Verschlusses mal einen Eindruck zu bekommen wie der Klapper bisher funktioniert musste ich mich mal an die Feder machen. Damit diese später ohne zu kippeln im Verschlusshebel läuft habe ich eine kleine Rille eingeschliffen. Mangels Fräse ging das nur improvisiert; Dremel-Trennscheibe und Ständerbohrmaschine sind für den Job auch ausreichend...

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Am Backspacer habe ich noch etwas Material weggenommen und dann die Bohrung für den Federdraht gesetzt. Leider ist beim Bohren der Spacer etwas im Schraubstock abgesackt, sodass die Bohrung im Winkel und in der Position nicht ganz ideal ist. Wenn am Ende des Projekts noch richtig viel Zeit übrig ist wird deshalb der Backspacer vielleicht noch mal neu gemacht. Vor lauter Ärger habe ich vergessen, die Arbeiten am Backspacer bildlich festzuhalten.
Die verrutschte Bohrung war gleich der Auftakt zu einer kleinen Pechsträne. Eine meiner Radienrollen ist abgeraucht, die Gummirolle hat sich von der Achse gelöst. Etwas Kleber bringt die Sache wieder in Ordnung, ich habe aber den Sekundenkleber leider etwas zu üppig aufgetragen. Promt ging mein Daumen eine sehr innige Beziehung mit dem Cyanacrylat, dem Stahl und dem Gummi der Rolle ein. Nach einigen Minuten Rumgepule stand fest, mit Gewalt wird das nichts. Also einhändig das Azeton aufgefummelt und den Daumen samt Rolle erst mal 20 Minuten eingelegt. Die Rolle ist wieder ganz, der Daumen hat's auch ohne größere Blessuren überstanden. Nun wollte ich die Kupfer-Backen mit einer Bohrung für die zusätzliche Verschraubung versehen, dabei ist dann leider ein 1.6er Bohrer mitten im Kupfer abgebrochen... Also einen neuen Satz Löcher ins Titan, diesmal nur kurz im Kupfer angetippt und dann mit 2mm gleich in der richtigen Größe weiter gebohrt. Um dem Messer später noch mehr Stabilität zu verleihen kommt unter den Verschlusshebel ein Abstandhalter. Den habe ich erst mal grob in Form gebracht, die Bohrungen setze ich wenn der Verschlusshebel fertig ist...

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Bohren war heute nicht meine Stärke, also habe ich mich dran gemacht ein paar Gewinde zu schneiden. Mit dem runden Windeisen und der improvisierten "Winkelhilfe" geht das ganz passabel von der Hand. Keine Ahnung wieviele Gewindebohrer ich nach freihand-zielen mit dem normalen Windeisen schon abgerissen habe; mit dem "feineren" Werkzeug ist der kostspielige und nervenaufreibende Schwund aber drastisch zurück gegangen...

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Hier der Enstand für heute, erst mal montiert und dann mit einem Blick in die Innereien...

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So langsam gibt's ein Stück. Das Start-Bild mal wieder in Einzelteilen.

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Weiter geht's mit den Griffschalen. Erst mal habe ich die Bohrungen für die Befestigungsschrauben fürs Mircata festgelegt. Wo ich vor mir vor einigen Wochen noch mit dem Messschieber einen abgebrochen habe macht ein Anreiss-Zirkel jetzt kurzen Prozess.

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Aus einem großen Stück Mircata säge ich mir die Griffschale mit reichlich Übermaß aus. Das 10mm Mircata trenne ich danach mittig auf, es bleiben zwei schöne 4mm+ Schalenpaare übrig. Damit bleibt der Schleifaufwand später überschaubar, um die Schalen bündig auf die 4mm vom Kupfer zu bringen.

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Die Schalen bekommen den Gegenwinkel zu den Kupferbacken verpasst. Anprobe:

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Vom Schleifen der Schwalbenschwanzpassung habe ich leider kein Bild gemacht, hier aber ein Bild beim Übertragen der Borhungen.

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Jetzt kommt die Klinge wieder auf den Schleifer. Nach dem Probe-Fixed weiß ich wie ich vorgehen muss; das Ergebnis (und zeigleich der Endstand für heute) ist für mich zufriedenstellend.

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Auch heute habe ich wieder etwas Zeit gefunden, am Messer weiter zu basteln.

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Sonntag Nachts hat mich der Gedanke verfolgt, dass der Übergang am Anschliff beim Härten vielleicht Probleme machen könnte. Deshalb habe ich an den Flanken am Übergang zwischen den beiden Schliffen einen kleinen Radius eingearbeitet. Dabei hat die Linie zwischen Anschliff und Seiten am Rücken etwas gelitten; von "gerade" kann man jetzt nicht mehr sprechen. Für's Härten habe ich jetzt aber doch ein beruhigteres Gefühl und nach dem "acid-stonewash" wird der Übergang zwischen den Flächen so wie so optisch ein wenig verschwimmen... :rolleyes:

Nach dem Gefummel am Klingenschliff habe ich heute auch wieder ein paar Gewinde geschnitten, die 6 Schraubenlöcher für die Griffschalen waren fällig. Danach habe ich erst mal Kupfer und Mircata mit den Titan-Platinen verheiratet und die Kontur fast auf Endmaß geschliffen. Schließlich gings ans Übertragen der Bohrungen für die Passstifte ins Mircata; ich habe da immer gern ein paar Zehntel Luft in den Schalen damit ich die Stifte nicht genau auf 0 ablängen muss.
Diese Arbeitsgänge habe ich bildlich nicht festgehalten, dabei gäbe es eh nichts neues zu sehen.

Neu ist allerdings die Gesamt-Ansicht, nach dem Zusammenstecken aller Komponenten. Zwar fehlen noch die Flachsenkungen für die Verschraubung des Backspacers und das Distanzstück unter dem Verriegelungshebel muss auch erst noch verbohrt und fürs Verschrauben vorbereitet werden. Trotzdem war es jetzt einfach mal an der Zeit, sich den Klopper als Gesamtwerk anzuschaun. Mir gefällt das Teil und die Handlage ist trotz kantiger Griffschalen erstaunlich angenehm. Hier ein paar Bilder.

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Für die kommenden Tage steht noch an, das Distanzstück fertig einzupassen, das Messer dann im montierten Zustand einmal komplett an den Stirnseiten zu überschleifen und schließlich den Backen und dem Mircata noch ein paar sanfte Radien zu verpassen.
Die Klinge bekommt dann Mitte des Monats in den Härteofen; bis dahin habe ich auch entweder noch einen der Thiers-Slipjoints ofenfertig oder wenigstens ein, zwei weitere Feststehende grob zugeschliffen.

Am Ende geht auch für die Kosmetik noch etwas Zeit drauf. Klinge, Backspacer und Rückenfeder bekommen ein Bad in Eisendreichlorid und dann ein leichtes Peeling per Stonewash. Dann müssen die Platinen noch Farbe bekennen; hier schwanke ich gerade zwischen Kontrastprogramm in Blau/Violett oder einem harmonischeren Bronzeton. Was würdet ihr bevorzugen? Anregungen im Diskussions-Thread sind gerne gesehen.
 
Samstag Mittag war auch wieder Basteln angesagt; es ging ans fine-tuning der Konturen. Ich habe zunächst die Bohrungen und Gewinde für den Abstandhalter gesetzt und dann die Griffkontur stirnseitig komplett überschliffen. An der Linienführung des Griffs habe ich dabei noch ein paar Änderungen vorgenommen. Die Kupferbacken wurden etwas zierlicher; die vordere Fingermulde ist nun optisch und haptisch nicht mehr so dominant. Außerdem ist die gesamte Grifform jetzt etwas fließender, die einzelnen Radien laufen jetzt harmonischer in einander über. Ich finde, dem Griff hat die Diät gut getan, auch wenn die Grifform jetzt nicht mehr ganz so extravagant ist.

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Am Klingenrücken habe ich Richtung Klingenspitze auch noch ein wenig Material weggenommen, das betont meiner Meinung nach den Aufwärts-Schwung der Klinge noch ein bisschen besser.

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Endstand in Puzzle-Teilen:
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Spätestens am 19.03 muss der Härteofen glühen, nun wird die Zeit für weiteres "Füllmaterial" genutzt. Deshalb war heute sozusagen "Sidekick-Sunday" und es ging an den "LeThiers" Klappern weiter.
Hier das obligatorische Startbild:

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Übertragen der Bohrungen auf die Rückefeder bei Nummer 2.

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Mal wieder Gewinde-Schneiden.

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Für die Senkschrauben wird Platz in den Platinen geschaffen.

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Probeweise wird alles verschraubt, die Überstände werden dann abgeknipst.

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Die Außen- Kontur der Griffschalen wird per Permanent-Marker auf die Rückenfeder übertragen, dann gehts wieder ans Sägen um die Überstände los zu werden.

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Natürlich muss auch auf der Innenseite der Federn noch kräftig Material weg. Mit dem Filzer wird grob skizziert und dann wird wieder gesägt...

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Hier der Endstand für heute...

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An Werkstatt-Tag 12 ist für einen der Thiers-Klapper ein wichtiger Meilenstein geschafft. Hier erst mal das Start-Bild:

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Die Rampe an der Rückenfeder wird gefeilt; wieder dient die selbsgebastelte Feilhilfe mit gehärteten Backen aus C75 als Garant für eine ebene Fläche. Nun heißt es feilen, ausspannen, Passung prüfen (immer noch zu viel Material :rolleyes:) einspannen, feilen, ausspannen usw. usf... Ihr kennt das Spiel vermutlich...

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Das Geduldsspiel hat sich gelohnt, die Passung zwischen der Rampe an der Klinge und der Rampe am Verschlusshebel ist gut geworden. Jetzt wird die Innenseite der Feder mit dem Platzbedarf der Klinge in Einklang gebracht. Die Nocke für die Zuhaltung der Klinge und der Anschlagpin fehlen noch, außerdem muss die Rückenfeder noch außen bündig mit der Klinge bzw. dem Griff verschliffen und dadurch weiter ausgedünnt werden. Für heute ist es aber wieder genug. Endstand:

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Heute kam mal wieder alles anders als gedacht. Geplant war, an den beiden Sidekick-Thiers weiter zu machen, damit die Klingen und Rückenfedern noch im Lauf der nächsten Woche "ofenfertig" werden. Fürs komplette nächste Wochenende hat sich Besuch angekündigt; meine Schwester samt Gatte geben sich die Ehre und möchten bespaßt werden. Viel Werkstattzeit bleibt deshalb nächste Woche nicht übrig. also muss ich heute ordendlich ranklotzen. Startbild:

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Die Klinge von Sidekick Nummer 2 wird ausgerichtet und die Bohrung für den Stoppin auf die Klinge übertagen. Wie so oft, 1,8mm bohren und dann 2H7 reiben. :hmpf:

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Weiter gehts mal wieder mir Feilerei an Sidekick Nummer 1. Erst die Stoppin-Lage in der Klinge anpassen, dann an der Klinge die Aussparung für den Verriegelungshammer im geschlossenen Zustand zurecht feilen.

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Man sollte meinen, diese Arbeitsschritte würden keine Probleme machen aber weit gefehlt. Bei der Stoppin-Postition ging noch alles gut, die Rastposition für die Feder habe ich aber komplett vermurkst. Es war noch viel Matetrial im Weg, also dachte ich: Die Zeit drängt, also nimmste mal fürs Grobe die Säge. Beim Anreissen habe ich aber wohl Mist gebaut denn schon nach dem Sägen, vor dem Feilen, ließ sich das Messer zusammenbauen... Die Tasche für die Verriegelung ist einfach viel zu groß geraten, entsprechend wird die Klinge leider nicht sauber geschlossen gehalten sondern wackelt leicht im geschlossenen Zustand.

Statt die Niederlage einzusehen habe ich sämtliche Pfusch-Register gezogen und durch "Kalt- und Warmumformen" das vorhandene Material soweit bewegt, dass ich wieder Material für das Feilen der Passung hatte. Gute anderhalb Stunden Dängeln und Feilen später habe ich mich dann doch geschlagen gegeben. Zwar funktionierte die Zuhaltung nun einigermaßen, allerdings auf Kosten der Ästhetik. Mit den fiesen sichtbaren Macken im Bereich der Zuhaltung möchte ich doch nicht weiter machen, also ist die Klinge leider reif für die Tonne. :teuflisch

Aufregen, Durchatmen, Strategiewechsel... Mir läuft die Zeit davon, eine neue Klinge incl. Passungen bekomme ich nur schwer in der bleibenden Werkstattzeit unter. Also besinne ich mich wohl oder übel aufs Wesentliche, den Brachial-Backlock. Also Augen zu und durch; der Härteofen wird einfach heute schon angefeuert. Hier ein Bild der Klinge nebst Kleinteilen vorm Härten. Ein klägliches Ensemble; normalerweise schmeisse ich den Ofen wegen so einer Handvoll Teile nicht an.

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In der Zeit, in der der Ofen aufheizt bringe ich noch ein paar Rillen am Verschlusshebel an. Zwar habe ich gerade gestern erst eine Kannelierfeile genau für diesen Zweck bestellt, jetzt heißt es aber trozdem noch mal Arbeiten "frei Schnauze". Mit der Juweliersäge und dem Anreißzirkel stelle ich erst mal Rillen in halbwegs gleichem Abstand her; mit der Dreikantfeile werden dann die Rillen etwas tiefer ausgeführt.

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Eine gute Stunde später ist der Ofen heiß und das Sonnenblumenöl fürs Härten ist auf Temperatur. Zuerst wird das feststehende der Höllenglut übergeben, nach erfolgreichem Härten kommt dann die Klinge des Brachial-Backlocks und letztendlich die Kleinteile in den Ofen. Die Wärmebehandlung verlief ohne Zwischenfälle; die schafen Kanten an den Klingen und Kleinteilen ritzen Glas.

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Kurz aufräumen und ab nachhause, wo schon der vorgeheizte Backofen für Entspannung sorgt. Als Endstand für heute gibt's einen verschwommenen Blick ins Backrohr...

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Falls sich jemand gewundert hat, was "unter der Woche" an meinem Messer weiterhin passiert ist: Nix... :mad: Seit Anfang der Woche bin ich am kränkeln, die Verdauung spielt verrückt. Deshalb habe ich mich erst heute wieder getraut, für ein paar Handgriffe in den Bastelkeller zu verschwinden. Irgendwie muss das Messer ja in der Zeit fertig werden, also hieß es (buchstäblich) Arschbacken zusammenkneifen...

Startbild vom Handy; alle Teile haben sich wieder zusammengefunden. Ich hoffe ihr entschuldigt den fehlenden Zeitstempel; der Fotoapparat lag noch daheim...

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Weil ja mittlerweile mein Phosphorbronze-Blech geliefert wurde stand nun Gleitscheiben basteln auf dem Programm. Erst mal einen ausreichend breiten Streifen abschneiden und dann (ganz grob) die Mitte anreissen...

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Zwischen zwei MDF-Platten eingespannt lassen sich die Durchgangsbohrungen für die Scheiben recht problemlos auch in das superdünne Bronzeblech bohren.

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Der gebohrte Streifen wird in Stücke geschnitten, diese werden auf einen Gewindestab mit Karosseriescheiben aufgefädelt und mit Muttern gekontert. Die Überstände werden danach schon mal mit der Blechschere zurechtgestutzt.

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Nun ab an den Bandschleifer und die Sandwichkonstruktion aufs benötigte Außenmaß herunterschleifen. Der Akkuschrauber sorgt für gleichmäßige Rotation des Dorns und garantiert somit nahezu perfekt-runde Scheiben... Passt...

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Als nächsten Schritt bekommen die Kupferbacken noch ein paar Kurven. Ein Reststück von einem Möbelpfosten dient als Halte-Hilfe für die Bandschleifer-Behandlung. Ein paar Striche mit dem Edding dienen als Ausricht-Hilfe...

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So sieht das Ganze dann nach dem Schleifen aus.

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Für einen Griff ohne "Hotspots" muss natürlich auch das Mircata noch ein bisschen Federn lassen; hier ist noch ein bisschen Arbeit nötig. Für heute muss das aber erst mal reichen; Schwarztee und Zwieback rufen...

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So langsam biege ich auch auf die Zielgerade ein. Heute das Startbild wieder mit Datumsnachweis:

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Die Zunderschicht an der Klinge und den Kleinteilen muss runter, damit ich fürs "Acid stonewash" einen einigermaßen gleichmäßigen Untergrund habe. K120 für die Flanken und Trizact A100 (ca. 200er Korn) sollten für's Äzen einen ausreichend feinen Untergrund bieten.

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Die Griffschalen bekommen noch ein bisschen mehr Profil, erst auf dem Bandschleifer und dann von Hand. Obwohl ich mit dem freilaufenden Teil vom Band einigermaßen schöne Radien hinbekomme geht nichts über den "letzten Schliff" mit dem Daumen als Unterlage...

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Ganz blankes Kupfer finde ich für den bald anstehenden Fotoshoot zu eintönig und für eine "gewachsene" Patina reicht die Zeit leider nicht mehr. Also bekommen die Backen als letzte Amtshandlung für heute noch ein paar Küsschen mit der Lötlampe und dann ein aufregendes Bad im kühlen Nass. Auf dem Bild kommt es leider nicht so raus aber Bronze mit Nuancen von dunklem Rot, changierendem Lila und Blaugrau sind nun die Basis für die weiter gedeihende Patina...

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Heute stand wieder Kosmetik auf dem Programm; die Stahlteile bekommen ihre saure Steinigung.

Vor dem Äzen steht leider erst mal Putzen an:

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Damit die funktionsrelevanten Flächen nicht zu sehr angegriffen werden müssen diese natürlich maskiert werden. Bei Eisendreichlorid hat bisher normaler Filzer immer für ausreichend Schutz gesorgt, also wird einfach grob drauf los gekritzelt.

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Ab ins Säurebad. Gut 3 Minuten einwirken lassen, dann die Teile in Natron-Lösung neutralisieren und mit der Zahnbürste die "Schlacke" wegschrubbeln. Für eine noch einheitlichere Färbung wird das ganze Spielchen gleich noch mal wiederholt.

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Nun wirds laut, die Klinge und die Kleinteile werden gesteinigt. "Geschüttelt, nicht gerührt"...

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Eine große Waschmittelflasche, eine zertrümmerte Fliese und fertig ist der "Stonewasher" für Arme...

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Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Kratzspuren sind schön unregelmäßig und regelrecht derb.

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Und für den Gesamteindruck finden sich Klinge, Griff und Backen kurz in ihrer finalen Ausrichtung zusammen. Bei diesem flachen, schrägen Blickwinkel zeigt der veredelte Kupferbacken keck sein ganzes Farbspektrum...

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Heute ging einige Zeit für Details drauf und es wurde bunt... Hier das Startbild mit Datumsstempel:

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Um den Backlock Hebel später gut mit dem Daumen oder Zeigefinger erreichen zu können müssen die Mircata-Schalen noch etwas ausgespart werden. Dafür reiße ich mir ein paar Hilfslinen an und schleife dann auf einer 30er Kontaktrolle die Aussparung in Titan und Mircata.

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Die Symmetrie ist OK und der Platz ist ausreichend für den Finger, ohne zu viel Möglichkeit zu geben, dass der Handballen beim festen Zugreifen den Hebel versehentlich betätigt.

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Jetzt überschleife ich nochmals die Platinen und breche die Kanten auf der Innenseite der Liner; zeitgleich schleife ich auch noch die letzten Überstände der Schrauben plan mit den Platinen. Hier die Flachschleifmaschine für Arme. Die chaotischen Kratzer, die beim 8er-Schleifen entstehen gefallen mir gut als Finish für dieses Projekt.

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Mein Anodisier-Setup: Ein simples Labornetzgerät, etwas Titanblech, eine Plastikwanne und Leitungwasser mit Zitronensäure als Elektrolyt. Meine übliche Tupperschüssel war zu klein für die imposanten Platinen, deshalb musste eine Plastik-Keksverpackung herhalten...

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Jetzt wird's blau. Die der Klinge zugewandten Seiten bleiben so, an den verdeckten Innenseiten habe ich ein zweifarbiges Finish ausprobiert.

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Zu guter letzt bekommt der Abstandhalter mein Logo und die Datums-Kennzeichnung. Schönschrift war noch nie meine Stärke, vor allem nicht mit der Hartmetall-Anreißnadel. Beim insgesamt rustikalen Look des Messers passt das Gekritzel aber ganz gut ins Bild...

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Morgen verkupfere ich noch die Feder für den Verschlusshammer und (wenn es klappt) auch noch die Schrauben; dann bin ich auch endlich durch... :D
 
Heute habe ich die letzten Handgriffe am Brachial-Backlock gemacht. Zuerst habe ich eine neue Feder gebastelt; die erste war etwas verdreht. Unten alt, oben neu.

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Die Feder ist ja durch den offenen Rücken gut sichtbar, deshalb wird sie noch mit einer Kupferschicht "gepimpt".

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Die Schrauben bekommen noch eine Schmirgel-Behandlung und werden dann hitzekoloriert. Damit die Schräubchen bei den letzten Schritten nicht durcheinander geraten habe ich mir noch schnell eine Sortierhilfe gebastel...

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Endmontage:

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Jetzt wird's scharf. Mit meinen breiten Wassersteinen komme ich nicht sauber an die zurückgesetzte Schneide, also kommen Diamantfeilen zum Einsatz.

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Bluttaufe; beim Abputzen der Klinge kurz nicht aufgepasst...

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Nicht nur Haxenhaar und Finger mussten dran glauben; auch an etwas Holz durfte sich die Klinge schon üben.

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Jetzt noch ein paar harte Fakten: 127mm Klingenlänge, geöffnet ziemlich genau 300mm Gesamtlänge, Grifflänge geschlossen 169mm. Höhe geschlossen ca. 46mm, Griffbreite 16mm. Gewicht: 343g :hehe:

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Noch ein Inhand-Foto:

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Und weil's so schön ist noch ein Vergleichsbild mit dem (eigentlich schon übertrieben großen) Brous Blades Division Flipper: :staun::glgl:

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