Jubei - WIP - Brachial Backlock

Samstag, Sonntag und auch heute Abend ging es am feststehenden Messer weiter.

An den Flanken wird die Zunderschicht entfernt:

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Nun werden erst grob und dann fein die Schneiden überschliffen. Der Schliff wurde noch besser als beim Klapper, bei diesem bin ich nämlich scheinbar doch etwas zu früh aufs feinere Band gewechselt.

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Damit der passable Schliff nicht gleich wieder verkratzt wird die Klinge erst mal schön eingepackt. Dann gehts ans Anpassen der Mircata-Backen. Rot-schwarzes ist für die Backen geplant, einfarbig schwarz für den eigentlichen Griff.

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Die Bohrungen im Griff für die Backen waren eigentlich für meine 3mm Kupferstifte vorgesehen. Zum Mircata passt Carbon aber wohl besser. Deshalb ist Schicht im Schacht für Samstag und es geht erst mal ab zum Conrad, Pin-Material kaufen...

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Sonntag wurden die 3mm und 6mm Pins abgelängt und das Mircata für die Griffschalen weiter in Form gebracht. Der Griff ist so groß, dass ich nur mit Mircata von einer größeren Plattte weiter kam. Das ging gerade passend aus, sodass ich leider beim Fixed auf eine Schwalbenschwanzpassung zwischen Backen und Schalen verzichten musste. Was solls, ein roter Streifen Fiber darf dafür nun für Kontrast und für eine gute Haftvermittlung zwischen den Teilen sorgen...

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Sägen macht weniger Dreck als Schleifen, also müssen die Mircata-Schalen noch ein Scheibchen abgeben. Endstand für Sonntag:

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Heute wurde weiter Mircata zerstaubt. Die Schalen werden erst mal bündig mit der Vollangel verschliffen und bekommen dann die Aussparung für das "Lanyard-Hole".

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Daraufhin bekommen die Griffteile schon mal ein paar anständige Fasen, dann geht das Verrunden im verklebten Zustand etwas leichter von der Hand.

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Damit sich das Lanyard-Gebämsel später nicht an scharfen Kanten an der Angel aufreibt wird die Kante am freiliegenden Teil gebrochen.

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Weiter geht's mit dem Vorbereitungen fürs Verkleben der Schalen. Das Rumgewiener mit Spiritus oder Azeton um die Epoxid-Reste loszuwerden ist für mich immer ein Graus. Deshalb arbeite ich seit einiger Zeit beim Kleben nach dem Motto: Was nicht dreckig wird muss man nicht putzen. Also maskiere ich die freiliegenden Bereiche beim Ricasso und am Lanyard Hole sowie die Stirnseiten Richtung Ricasso und Griffabschluss mit Elektriker Isotape.

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Das ISO-Band lässt sich mit einem scharfen Messer prima an der Außenkontur einschneiden, sodass eine passgenaue Maske entsteht. Überschüssiges Epoxid bleibt später auf der Maske hängen und lässt sich nach dem Aushärten problemlos mitsamt dem Klebeband abziehen...

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Alle blanken Flächen werden noch mal gereinigt und mit 60er Schmirgel nochmals kurz angeraut. Uhu Schnellfest sorgt dann für einen spaltfreien und zuverlässigen Zusammenhalt. Sobald der Kleber abbindet entferne ich die Spannhände, diese sind sonst nach dem Aushärten des Epoxids kaum noch abzubekommen...

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Schluss für heute, Donnerstag geht's vermutlich weiter...
 
Donnerstag war leider keine Zeit für den Bastelkeller, dafür habe ich mich heute Mittag vor der grellen Sonne versteckt und das "Fixed-Blade" fertig gestellt.

Zuerst habe ich die Überstände der Pins und des Mircatas weggeschliffen und dann am Banschleifer und mit Feilen die Fasen noch überarbeitet. Damit die Lagen des Mircata zur Geltung kommen habe ich mich doch entschieden, den Griff mit ein paar Rillen auszustatten. Das erste Bild zeigt die vorbereitete Seite nach dem Anzeichnen der Abstände.

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Mit dem Proxxon und handelsüblichen Schleiftrommeln wird jetzt die erste Seite mit Rillen versehen. Die Rückenlinie soll später leicht überhalb der Messermitte verlaufen, deshalb werden die "Grooves" bis etwa zwei-drittel der Griffhöhe ausgeformt. Der blaue Puster oben rechts im Bild ist bei dieser extrem staubigen Angelegenheit sehr hilfreich, um trotz Atemschutzmaske die Möglichkeit zu haben, den hartnäckigen Staub von den Anrisslinien wegzublasen...

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Auch die zweite Seite ist nun dran. Nach dem Schleifen wird das Mircata kräftig mit feiner Stahlwolle geschrubbt um den feinen Staub aus den Fasern zu holen. Mit ein paar Spritzern WD40 lässt sich so der Grauschleier auf den Schalen schnell loswerden...

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Zum Schärfen kommen wieder die EZE-Lap Diamantfeilen zum Einsatz, gefolgt vom Abziehen auf dem Lederriemen mit SIC-Paste. Fertig...

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Zum Abschluss noch ein Gruppenbild nach der Familienzusammenführung. Das feststehende hat recht ähnliche Abmaße wie der Klapper, ist allerdings mit 4mm Klingenstärke und minimal geänderten Proportionen zwischen Griff und Klinge spürbar leichtfüßiger unterwegs...

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Über eine Scheide für den Klapper bin ich immer noch am Grübeln. Mal sehen, was die kommende Woche so bringt...
 
Nachdem Mario und Daniel mir den Floh mit der Scheide ins Ohr gesetzt haben hat das Grübeln nun ein Ende.

Erst mal das Messer am Gürtel in verschiedenen Winkeln und an verschiedenen Positionen in den Gürtel geschoben, um die ideale Lage des Gürtels in der Scheide herauszufinden. Dann das Messer auf Papier übertragen und den Gürtel schon mal grob fixieren.

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Jetzt kommen ein paar Hilfslinien dazu: Klebe-Rand, Naht und Außenkontur. Der Abstand zum Messer sollte reichen, um das Messer stamm zu halten und trotzdem das Ziehen und Zurückstecken leichtgängig zu ermöglichen.

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Statt gleich Leder zu verhunzen mache ich mir erst mal ein Modell aus Pappe.

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Die Karton-Häften fixiere ich mit Tackernadeln, dann kommt der Moment der Wahrheit. Passt :staun: :D

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Anprobe:

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In der Position stört das Messer nicht beim Sitzen und trägt seitlich auch nicht zu sehr auf. Man könnte aber meinen, da wäre eine Knarre unterm Hemdchen versteckt...
Die Leder-Version wird etwas enger geschnitten und dann feucht angeformt, der Materialüberstand um die Naht wird noch ein wenig verkleinert. Schwarzbraunes Leder und ne rote Naht schwebt mir gerade so vor. Mal sehn ob ich auch Richung Wochenende noch so mutig bin...
 
Tag 24...

Das Pappmuster für das Holster hat ausgedient und muss Federn lassen. Die Aussparung für das Messer wird ein bisschen kleiner als das Modell, denn das Leder gibt ja ein bisschen nach...

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Das aufgeschnittene Holster dient nun als Anzeichen-Schablone.

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Die Linien machen das Auftragen des Kontaktklebers zum Kinderspiel. Jetzt heißt es erst mal abwarten, bis der Kleber abgelüftet ist.

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Die akurat abgeschnitten Ecken machen das Zusammenfügen der beiden Hälften ebenfalls idiotensicher. So liegen die mit Kleber bestrichenen Flächen sauber aufeinander...

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Frischhaltefolie schützt das Messer (hoffentlich) vor dem was gleich noch so kommt...

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Jetzt wird das Leder einen Moment in warmes Wasser getaucht, damit es weich wird. Mit einem Löffelstiel spreize ich dann den kleberfreien Bereich des Holsters etwas auf um das Messer besser einführen zu können.

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Nun wird das Leder noch ein bisschen an die Kontur des Messers angeformt...

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Fertig für heute... Morgen Früh ziehe ich das Messer raus und lege das Holster zum fertig trocknen auf den Balkon. Hoffentlich reicht ein bisschen Sonne und Wind, damit das Holster bis Samstag Früh komplett durchgetrocknet ist...
 
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Statt die Sonne zu genießen oder entspannt auf dem Sofa zu gammeln habe ich den Tag wieder dem Wettbewerb gewidmet. Das Holster-Projekt ist jetzt aber immerhin erfolgreich abgeschlossen. Seht selbst...

Anreißen der Außenkontur:

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Mit Säge, Bandschleifer, Tepichmesser und "edge-beveler" wird das Leder nun in Form gebracht.

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Nun geht es mit dem Nahtversenker weiter; danach werden die Löcher für die Naht gestochen. Ärgerlicherweise habe ich die Löcher von der Innenseite aus gestochen, da wird die Naht auf der Sichtseite leider nicht 100% perfekt aussehen. Aber was solls, ist nicht zu ändern...

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Black is beautiful, deshalb wird das Holster nun schwarz gebeizt. Das vom Färben leicht feuchte Holster bekommt danach noch den richtigen Hüftschwung; der Helm dient als Biegevorlage und Trocknungs-Halter...

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Aus einem Stück Sockelleiste und anderen Holzresten ist dieses "stitching pony" entstanden. Bei der bevorstehenden Näh-Orgie ist das Teil Gold wert.

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Ca. ein Drittel ist geschafft, der korallrote Faden kommt zum schwarzen Leder riiiiichtig gut... :cool:

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Fertig mit dem Holster, aber auch mit den Nerven. :glgl:

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So, nun auch von mir zum Abschluss des gesamten Projekts ein paar Bilder. :hmpf:

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Der ganze Wettbewerb hat mir riesen Spaß gemacht, war aber ehrlich gesagt zeitgleich auch ziemlich nervenaufreibend und anstrengend. Ich bin deshalb wirklich froh, dass jetzt erst mal Zurücklehnen angesagt ist. An dieser Stelle möchte ich mich noch mal herzlich bei allen bedanken, die mit Anregungen, Lob und auch konstruktiver Kritik das Projekt "Brachial-Backlock" begleitet und bereichert haben. Mein besonderer Dank gilt dabei erstens Virgil, der hier gefühlt wirklich jedes zweite Update kommentiert und meinen Diskussions-Thread damit am Leben gehalten hat. Namentlich erwähnt werden muss auch Obi-Wan, der mir im Frühstadium des Wettbewerbs mit ettlichen Mails Schützenhilfe beim Thema Fotografie gegeben hat. Vielen Dank nochmal auch dafür!

Insgesamt war das Miteinander hier im "Wettbewerb" wirklich top und ich hoffe, nicht nur die Mit-Bewerber sondern auch die Zaungäste hatten Spaß an der ganzen Aktion. Also bis zum nächsten Mal... :super:

Viele Grüße, Timo
 
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