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Hallo Niels, der Damast ist sehr schön geworden; man sieht dass du genau weißt was du tust. Die sehr detaillierte Fotodoku finde ich ebenfalls wirklich klasse; da steckt bestimmt auch schon einiges an Zeit drin. Dass du fast jeden Schritt per Bild dokumentierst erzeugt beim Lesen deines WIPs ein regelrechtes "mittendrin statt nur dabei"-Gefühl. Ich bin sehr gespannt, wie das Gesamtkunstwerk aussieht. Viele Grüße, Timo
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Das mit den vielen Bildern hat sich bei mir im Laufe der Zeit quasie von selbst ergeben. Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Damastmustern und Techniken herum. Um dann nachher besser nachvollziehen zu können was ich da eigentlich richtig oder auch falsch gemacht habe, mache ich mir selbst viele Fotos. Das hat sich ganz gut bewährt.
Freut mich das der Damast gefällt.
Viele Grüße
Niels
Hallo Nils,
Auch von mir Glückwunsch zu Deinem bisherigen Werk! Super Damast, Super Design
, Super Umsetzung
und Super Präsentation!
Wie wirst Du die Holzbeschalung befestigen?
Gruss
Felix
Hi Niels, du biegst ja auch schon auf die Zielgerade ein. Klinge härten, Griffschalen dran und dann vielleicht noch ein Lederkleidchen als Hosentaschenschoner?
Zwischen Klinge und Rückenfeder passt ja kaum ein Haar. Da hätte ich Sorge, dass trotz des Stoppins die Klinge durchschlägt. Ist denn das ganze Messer so steif, dass die paar Zehntel Luft reichen?
Du schreibst du hättest die Rückenfeder bei 180°C angelassen. Ausgehend vom verwendeten Stahl bist du also bei der Feder mit über 60HRC unterwegs. Ich dachte bisher immer, die Federn sollte man kurz aber dafür höher anlassen, bei Temperaturen Richtung 300°C? Kannst du dazu ein paar Worte verlieren? Vielleicht kann ich mir zukünftig die doppelte Arbeit sparen und die Federn genau wie die Klinge anlassen...
Auf dem Foto sieht es schlimmer aus als es ist. Da der Stoppin nicht montiert war schließt die Klinge etwas weiter als es mit dem Anschlag der Fall ist, mit Anschlag ist gut 1 mm Luft zwischen Klinge und Feder. Die Platinen aus 1,5 mm Titan sind schon recht steif, das sollte reichen, hoffe ich zumindest.
Du hast vollkommen Recht! Ich habe mich verschrieben, es waren 280°C. Habe das gerade auch in meinem WIP berichtigt. Ich habe gestern auch Klingen gehärtet und die dann bei 180°C angelassen. Ist mir beim schreiben so garnicht aufgefallen. Aber die Dauer von 1 Stunde passt schon, Klingen lasse ich meistens 2x für 1 Stunde an. Sorry nochmal für den Fehler![]()
Geändert von Sidewinder (27.02.17 um 09:54 Uhr)
Ich habe mir die letzten Tage noch einmal Gedanken zu den Backen und deren Befestigung gemacht. Die Verschraubung werde ich jetzt verdeckt ausführen. An den beiden rot markierten Stellen kommen die Schrauben rein.
Hier mal ein Foto mit den Materialien der Beschalung. Die hinteren Griffschalen aus Mammutelfenbein werden jetzt doch verdeckt befestigt.
Damit geht es dann am Wochenende weiter.
Schöne Grüße
Niels
Hallo Niels, die verdeckt verschraubten Backen sind echt klasse. Was für Gewindebohrer verwendest du denn für die Sacklöcher? Ich selbst habe bisher beim Messerbasteln nur mit normalen Handgewinde-Bohrer-Sätzen gearbeitet, die für Sacklöcher aber denkbar ungeeignet sind. Deine Gewindebohrer sehen allerdings eher wie "Einschneider" Maschinengewindebohrer aus. Taugen die denn auch für die Handarbeit?
Die Schrauben für die Backen sind dann ja im ein- bzw. ausgeklappten Zustand der Klinge von innen zugänglich aber viel Platz ist da ja nicht zwischen den Linern. Wie hast du dir denn das Werkzeug gebastelt, um die Schrauben zu montieren? Viele Grüße, Timo
Hallo Timo, ja ich verwende Maschinengewindeschneider und sie funktionieren auch im "Handbetrieb" sehrgut. Ich habe mir quasie einen 2-teiligen Satz gemacht indem ich den einen etwas an der Spitze eingekürzt habe um das Gewinde wirklich bis zum Boden der Bohrung zu schneiden. Zuerst mit dem normalen vorschneiden und dann mit dem gekürzten vorsichtig bis zum Boden nacharbeiten.
Als Führung verwende ich hierbei einen Metallklotz mit Durchgangsloch damit ich den Gewindeschneider auch rechtwinkelig ansetze.
Ganz wichtig ist nicht zu tief zu schneiden da sonst das Gewinde sofort hinüber ist. Ich zähle immer die Umdrehungen des Gewindeschneiders, anhand der Gewindesteigung und der Bohrlochtiefe lässt sich so sehr zuverlässig ein sauberes Gewinde erstellen.
Das Werkzeug habe ich mir aus einem TX6 Bit und einem Stück Stahl, in diesem Fall 1mm 75Ni8 (war gerade zur Hand) hergestellt. Ein Loch mit 1,6mm gebohrt durch das danach der Kopf vom Bit gesteckt wird. Der Bit hat ein Aussenmaß, an den Spitzen, von 1,65mm wodurch er schön stramm in das Loch getrieben werden kann. Da der Bit auch leicht konisch aufweitet lässt er sich schon ganz gut einpressen. Um ihn wirklich dauerhaft zu befestigen habe ich das Ganze dann auf der Rückseite mit einem kleinen Schweißpunkt fixiert. Im ersten Versuch habe ich mir dabei gleich mal alles eingeschmolzen weil ich die Stromstärke zu hoch eingestellt hatte. Funktioniert hat es dann mit meinem WIG Schweißgerät, einer sehr spitz geschliffenen 1,6mm Wolfram Elektrode und 5 A Schweißstrom.
Hoffe ich konnte es einigermaßen erklären.
Niels
Hi Niels, vielen Dank für die ausführliche Antwort und für die aufschlussreichen Bilder. Sobald wieder ein neuer Satz Gewindenboher angeschafft werden muss probiere ich's mal mit Maschinengewindebohrern. So ein Klötzchen zum Ansetzen bzw. Ausrichten der Gewinde-Bohrer ist super; seit ich mir so ein Ding gebastelt habe ist mir kein Bohrer mehr abgerissen. Deshalb kann das mit der Neuanschaffung aber auch noch etwas dauern... Für das Werkzeug hätte ich zwar kein Schweißgerät zur Hand, verpresst und verklebt sollte das Ganze aber vermutlich auch schon ausreichend halten. Die Zeit wird's zeigen.Viele Grüße, Timo
N'Abend Niels, du bist ja auch schon so gut wie fertig. Bei der Materialkombination und den mutigen Kanten hast du wirklich ein unverwechselbares Kunstwerk geschaffen. Apropos Kanten, kommen an die Schalen und Backen noch Fasen oder Radien dran? Viele Grüße, Timo
Hallo Nils,
Glückwunsch zu diesem gelungenen Entwurf und der perfekten Umsetzung Deines "Gerade Linien"- Messers. Beeindruckend auch die Zutaten und Herstellung dieser wunderschönen Komposition. Tolle Vorstellung!
Gruss
Felix .
Nihao Niels,
auch von mir die besten Glückwünsche zu deinem fertigen Messer, dessen Name sich nicht nur in der Formgebung sondern auch im Herstellungsprozess widerspiegelt - sauber und gerade durchgezogen, Chapeau.
Sehr schön auch die Runde der Abschlußbilder inkl. eines In-Hand-Bildes, das nochmal verdeutlicht, wie groß das Messer doch ist.
Toller Damast, sehr schöne Backen und exklusives Raffir - und das alles in einer sehr ansprechenden Form sauber verarbeitet! Fanstastique!
Verrätst du uns noch, wie du die Fasen an Backen und Schalen angebracht hast - "Tellerschleifer und Rundfeile" wären meine Vermutungen ....?
Greetz
Virgil
"c'est con, mais c'est comme ça!" - la règle des 5 C
Hallo,
toll! Schon geschrieben, Damast ist mein Ding nicht, aber die Linienführung finde ich wunderbar!
Die sehr unterschiedlichen Muster von der Klinge, den Backen und den Griffen sind imho ein bisschen too much, aber jedes für sich und in der soweit beurteilbar sehr sauberen Ausführung, grandios!
p'itti
"The ark was built by amateurs but professionals built the Titanic"
Hallo Niels, deine Detail-Bilder vom fertigen Messer sind Spitze. Die Verarbeitung ist offenbar über jeden Zweifel erhaben; du verstehst dein Handwerk. Der Damast und das Mokume-Gane sind wunderschön, auch die Mammut-Backen sind für sich sehr interessant gezeichnet. Mir geht es bei der Gesamtkomposition allerdings ähnlich wie p'itti; drei unterschiedliche Muster sind mir irgendwie eins zu viel. Trotzdem ist das Messer meiner Meinung nach wirklich gut gelungen. Hast du mittlerweile mit dem spitzkantigen Griffabschluss schon Handling- und Trage-Erfahrung gemacht? Viele Grüße, Timo.
Hallo Timo,
ich habe das Messerchen schon ein paar mal mit dabei gehabt, bislang sind die Hosentaschen noch nicht durchlöchert, mal abwarten wie das in ein paar Wochen aussieht. Die Gesamtform gefällt mir wirklich sehr gut und die spitzen Kanten haben sich bislang noch nicht als Problem herausgestellt. Das Messer liegt wirklich gut in der Hand und ich werde bestimmt noch das ein oder andere in der Form machen.
Schöne Grüße
Niels
Hier noch ein kleiner WIP, ist zwar kein Messer aber vielleicht ist es ja doch interessant.
Das hier verwendete Mokume Gane ist ein Abschnitt der Backen meines Wettbewerbsmessers.
Zuerst die Kanten sauber Überschleifen
Jetzt zu einem quadratischen Stab schmieden
Dann die Kanten abrunden, das erleichtert das Tordieren
Tordieren
Die überstehenden Enden abschneiden
Und das Ganze flachschmieden und auswalzen
Die Aussenkontur bleibt im geschmiedeten Zustand, der Rest wird geschliffen
Nach dem Bad in Eisen3Chlorid noch eine Kettenschlaufe angelötet und fertig ist ein Kettenanhänger.
Schöne Grüße
Niels
Mahlzeit Niels
...also je öfter ich mir diesen tordierten Anhänger anschaue, desto größer wird die Lust das auch mal auszuprobieren. Mal schauen wo ich das unterbringen kann. Sehr schön gemacht.
Gruß Ralf
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