Jubei - Diskussion

Jubei

Mitglied
Messages
540
Es freut mich sehr, dass bei der Abstimmung das vermeintlich anspruchsvollste Thema das Rennen gemacht hat. Da in den WIPs mit ziemlich offenen Karten gespielt wird gibts dann sicherlich einiges zu staunen und zu lernen. :super:
Natürlich bin ich mit dabei, auch wenn ich aktuell noch kein wirklich konkretes Konzept habe, wo die Reise hingehen soll. Folgendes spukt mir zur Zeit im Kopf herum:

- schlanker Linerlock im Dunstkreis eines "le Francais" oder "why so serious"
- brachialer Backlock
- unauffällig alltagstauglicher, rustikal kompakter Slipjoint Klapper, so eine Art "Ovation for Attila"

Ich mache am Wochenende mal ein paar Skizzen; wenn was vorzeigbares bei rum kommt wird das natürlich hier veröffentlicht...

Update: Nach dem inspirierenden Auftakt von Virgil4 gibt's noch ein mögliches Thema für mich:
- Frikki mit Bolt Action Lock... Ne Idee zur Umsetzung hab ich direkt, ob das mit meinem Primitiv-Werkzeug realisierbar ist muss ich allerdings erst mal in der Werkstatt testen. Erst nach einer detaillierteren Zeichnung wird sich dann auch zeigen, ob da überhaupt eine Zweihand-Verriegelung bei rauskommt...
 
Last edited:
Für das Thema Backlock haben sich meine Vorstellungen mittlerweile etwas weiter konkretisiert:
Klingenlänge um die12 cm, irgendwas um die 4-5mm Materialstärke, Klinge wohl ein Compound-Schliff Richtung WSK, Platinen aus Edelstahl und schwarze verschraubte Mircata-Schalen. Damit das Teil auch 42a konform wird verriegelt der Verschlusshebel sowohl im offenen als auch im verschlossenen Zustand die Klinge; zudem liegt die Betätigungsfläche des Hebels in einem "Krater" in den Griffschalen, sodass auch fleischige Handballen da keine Chance haben, die Klinge zum Öffnen einhändig zu entriegeln.

Für den Bolt action Lock Frictionfolder ist's noch nicht so konkret, lediglich ein paar Details zur Verriegelung sind mir schon klar: Im Rücken des Messers sitzt eine Führung für einen Verschlussbolzen; diese dient auch gleichzeitig als Teil des Backspacers. Der Fortsatz des Verschlussbolzens liegt im neutralen Zustand in einer Mulde auf der Rückseite der Griffschale und lässt sich in der Führung ähnlich einem Bajonettverschluss nach vorne bewegen. Um den Bolzen zu betätigen muss also zwangsweise die zweite Hand ran. Der Bolzen selbst greift im geöffneten Zustand in eine Bohrung im Öffnungshebel des Friction-Folders; der Fortsatz des Verschlusses liegt dann auch wieder in einer Mulde in der Griffschale. Ob ich mit meiner schlackerigen Bohrmaschine überhaupt eine entsprechende Führung hin bekomme muss ich am Wochenende mal testen; dann ist entweder das Thema raus oder es geht an die Details...
 
Last edited:
So, ein erster Entwurf zum "Brachial Backlock" steht. Klingenlänge aktuell um die 11,5cm, mit Compound-Schliff. Im Entwurf passt das auch mit der Verriegelung im offenen und geschlossenen Zustand. Trotz eher viel sichtbarer Klingenflanke im geschlossenen Zustand also nicht einhändig zu öffnen. Die Griffkontur würde ich dann ggf. am Bandschleifer noch ein bisschen modifizieren, kantiger oder ründlicher je nach Lust und Laune...
Jubei_Brachial_Backlock.jpg
Jetzt bin ich auf euer Feedback angewiesen was die Klingenform angeht. Der vordere Bereich der Klinge soll eher zum Spalten geeignet sein; im entriegelten Zustand wäre "Batoning" theoretisch kein Problem. Der hintere Anschliff ist dann als filigranere Schneide dünner ausgeschliffen. Wie ist eure Meinung zur Klingenspitze, ist die hochgezogene Spitze zu aggressiv und lässt das Messer zur Waffe werden?
 
Mahlzeit
Also ich würde definit erst einmal die Kante in der Schneide weg lassen...kann mir nicht vorstellen das die irgend etwas anderes tut als nerven...wenn du hinten hohl und vorn ballig schleifst,hast du den selben Effekt und bleibst wenn du doch mal voll durchziehst nicht hängen.

Gruß Ralf
 
Hi Jubei,


interessanter Entwurf! Habe ich so bei einem Klappmesser noch nicht gesehen... Der Hinweis von Ralf mit der Kante ist auch mein Gedanke. Bei einem Schanz WSK zum Beispiel ist auch eine Kante drin, dort aber bei deutlicher längerer Klinge und Gewichtsverteilung. Könnte mir wirklich vorstellen, in der Praxis an der Kante hängen zu bleiben. ABER: man kann es natürlich durchaus so machen und durchziehen, wie du es vor hast. Die Griffgestaltung gefällt mir auch im Hinblick auf sicheres Handling.

Zum Thema Waffe: Da nicht beidseitig angeschliffen, beidhändig zu öffnen, Schneide mit funktionellem Schliff, kann ich mir ein Verbot nicht vorstellen. Aber ein Profi in Sachen Rechtslage bin ich natürlich auch nicht...

Grüße
Daniel
 
Hallo Ralf, Hallo Daniel, vielen Dank für euer Feedback. Die Sorge, dass sich der ungewöhnliche Anschliff im Alltag nicht bewährt ist sicherlich berechtigt. Ehrlich gesagt ist höchste Alltagstauglichkeit bei diesem Entwurf aber auch nicht der Anspruch; mein Fokus lag eher auf einem etwas ungewöhnlichen, fast schon unvernünftigen Design fernab vom sozialverträglichen "Gentleman-Folder". Auf einen "normalen" Anschliff werde ich zumindest für dieses Konzept also nicht zurück greifen, genau so wenig wie das Messer auf eine besonders hosentaschentaugliche Größe eingedampft wird.

Ralf, dein "erst einmal" lässt vermuten, dass dir noch ein paar andere Details suspekt sind. Hättest du denn noch weitere Tips oder Anregungen? Wie würdest du die aktuell geplante Klingenform hinsichtlich "Kampfmesser-Status" beurteilen?

Daniel, deine Einschätzung bezüglich der nicht vorhandenen "Waffeneigenschaft" entspricht auch meinem Gedankengang. Trotzdem mal abwarten, ob es dazu noch andere Wortmeldungen gibt.
Deine Bemerkung zur Klingenlänge des "WSK" regt mich allerdings gerade dazu an, den Entwurf vielleicht noch ein bisschen aufzuplustern. Ein Pappmodell des Messers greift sich schon mal sehr angenehm, aber so richtig groß fühlt sich der Entwurf in Natura irgendwie noch nicht an. Bei kleinen Modifikationen am Backspacer und noch minimalem Zuwachs in der Höhe und Länge des Griffs lässt sich vielleicht noch die 12cm Marke für die Klinge knacken, ohne dass der Griff zu langgestreckt wirkt. Vielleicht baue ich morgen mal hurtig ein Plexiglas Modell und taste mich an die Grenze des Machbaren ran.

Im Lauf der Woche treibe ich mal noch die Gedanken zu einem Alternativ-Entwurf für einen etwas eleganteren Slipjoint-Klapper voran und beschätige mich auch noch mal intensiver mit der "Bolt Action Lock Friction Folder" Thematik. Erste Tests zum Bau des Zusatz-Verschlusses waren zwar bisher nicht so vielversprechend aber ich gebe dieses Thema nur ungern jetzt schon auf.
 
Guten Morgen Timo,

wie ich sehe, bist du ja schon ganz schön fleissig :super:

Und du hast dein Ziel eines "fast unvernünftigen Entwurfs fernab des Üblichen" schon erreicht.

Wegen der Spitze würde ich mir keine Gedanken machen, du hast nur auf einer Seite die Schneide - geht für mich eher in die Spezialisierung "Skinner".

Auch der Schliff der Klinge unterstützt diese Spezialisierung, wie du beschreibst. Wenn ich das richtig verstanden habe, willst du mit dem vorderen Teil der Klingen (also zum Griff hin) zum Spalten/Batoning benutzen oder meinst damit den Bereich vor der Klingespitze?

Egal wie, hier meine Überlegungen dazu:

  • Batoning mit 'nem Folder - excuse me!?
  • und was meinst mit "im entriegelten Zustand wäre "Batoning" theoretisch kein Problem"? Ich weiß nicht, wie du verriegelt/entriegelt bei einem zur Benutzung geöffneten Messer mit Backlock wählen kannst - oder hab ich was falsch verstanden?
  • wenn dafür der Bereich des Schliffs nahe am Griff genutzt wird, dann verschlechtern sich die Schnitzeigenschaften spürbar wegen des robusteren Schliffs
  • wenn dafür der Bereich des Schliffs vor der Spitze genutzt wird, sehe ich eher die Gefahr, das die Klinge immer aus dem Holz rutscht
  • das Konzept eines WSK-ähnlichen Compound-Schliffes funktioniert vielleicht bei einem feststehenden Messer mit der entsprechen Größe und Masse, aber imho nicht mit einem Klapper - dafür sind die "Spezialzonen" der Klinge nicht groß genug
  • wie Ralf schon empfahl - *ich* würde auch zumindest die Schneide gerade durchziehen - sollte den Nutzungsgrad sicher erhöhen

ABER: all dies ist nur meine Sicht der Dinge - zieh dein Ding durch, wie es in deinem Kopf ist :super::p

Der Griff gefällt mich auch - zwar nicht so richtig hosentaschengeeignet, aber bei der Größe liegt der sicher gut in der Hand.

Bin gespannt, wie es weitergeht :D

Greetz

Virgil
 
Mahlzeit Timo

...nur weil du gefragt hast...wie Virgil schon schrieb...die Klingenspitze flutscht dir aus dem zu spaltenden Holz raus...hältst du das Messer schräg,damit das nicht passiert...kannst du nicht vernünftig draufhauen.Das wird mit ziemlicher Sicherheit so passieren.
Ich möchte dir aber nicht weiter in deinen Entwurf rein pfuschen weil es ja dein Messer ist und jeder das bauen sollte was ihm so vorschwebt...sonnst wäre es ja langweilig.

Du machst das schon...Gruß Ralf
 
Hallo Ralf, Hallo Virgil, eure Gedankengänge sind für mich gut nachvollziehbar. Ihr habt auch vermutlich Recht dass der Compound-Schliff erst ab einer gewissen Klingenlänge wirklich Sinn macht und bei den aktuellen Größe beim Hacken die Spitze aus dem Holz wandert. Eure berechtigten Einwände zum Schliff werden für dieses Projekt wohl trotzdem einfach ignoriert, aus zwei Gründen:
Den Anschliff "normal" durchgehend zu gestalten sieht gut aus, resultiert aber in einer klassischem "Tanto" Klinge. Diese wäre irgendwie am Motto des Wettbewerbs vorbei, denn dann ist das Ding doch ziemlich nah an einer Hieb- und Stichwaffe. Außerdem sieht die abgesetzte Spitze beim aktuellen Entwurf zumindest meiner Meinung nach einfach viel zu cool aus, um darauf aus Rücksicht auf den Nutzwert zu verzichten. :haemisch:

Im erfrischend kalten Bastelkeller (6,5°C anfangs, Tendenz steigend) habe ich heute mal Plexi zerspant, um den Inkskape Entwurf in Real auf Herz und Nieren zu prüfen. Hier ein paar Bilder des fertigen Funktionsmusters.

IMG_20170122_160920.jpg IMG_20170122_160837.jpg IMG_20170122_160757.jpg IMG_20170122_160513.jpg IMG_20170122_160701.jpg IMG_20170122_160538.jpg IMG_20170122_160530.jpg IMG_20170122_160450.jpg

Die Klinge und der Griff folgen aufgrund der schnellen Umsetzung nicht 100% dem Entwurf, das zukünftige Original ist sich selbst hoffentlich ein bisschen treuer. Das Muster verriegelt zuverlässig sowohl offen als auch geschlossen; nur nach Betätigen des Öffnungshebels geht das Messer überhaupt auf. Unfreiwillig habe ich auch noch ein Sicherheits-Feature getestet: Versehentlich habe ich das geöffnete Messer fallen lassen, dabei ist der Plexi-Backlockhebel gebrochen. Durch den Stoppin am Verschluss wurde die abgebrochene Verriegelungsnase des Hebels allerdings trotzdem in Position gehalten; die Klinge konnte trotz gebrochenem Verschluss nicht einklappen. Sekundenkleber und ein glühender Draht haben den Backlock-Hebel wieder fit fürs Fotoshooting gemacht. :hmpf:

Virgil, zum Thema Batoning mit einem Folder: Die Verriegelung öffnen und die Klinge dann halb einklappen. Den Griff paralell an den zu spaltenden Holzklotz anlegen; die Klinge liegt dann mit der Schneide auf der geplanten Schnittfläche auf. Dann wie beim Fixed-Blade gewohnt munter mit einem Stock auf den Klingenrücken einprügeln und den Griff lediglich sanft führen... Ist die Verriegelung offen muss sie auch keine nennenswerten Kräfte aushalten. Lediglich die Klingenachse bekommt bei der Vorgehensweise ein bisschen was ab... Für den konstruierten Fall dass man Holz machen muss und tatsächlich nur den Klapper dabei hat ist Verschleiß an der Achse aber wohl zu verkraften...
 
Last edited:
Mein lieber Mann,, du legst aber los!

Saugut, das Plexi-Modell - da wird einem nochmal klar, warum du das Teil "Brachial-Backlock" nennst.

Ist das Öffnen nicht zu fummelig? Bei einer starken Feder stelle ich mir das nicht so einfach vor. Oder hältst du am Griffende mit dem Daumen dagegen und holst die Klinge mit der andern Hand raus?

Sehe ich das richtig: du hast noch einen Extra-Stoppin im geöffneten Zustand? Ist eigentlich bei BL nicht üblich und mit dem Finetuning des Hammers sicher nicht einfach abzustimmen. Die Hammertasche scheint mir im offnen Zustand auch etwas tief und zu weit hinten. Ich hatte damit auch mal Schwierigkeiten - bei starker Belastung auf die Klinge kann der Lock aufgehen.

Auf jeden Fall ein richtiges Hammerteil für den Piratengürtel!

Beste Grüße

Virgil
 
Hallo Virgil, ich möchte ja noch mindestens ein weiteres Konzept ausarbeiten und unter der Woche schaff ichs vermutlich nicht wirklich in die Werkstatt; deshalb gibt's keine Zeit zu verlieren. ;)
Danke für den Link zu deinem Backlock Thema, da schaue ich gerne noch mal genauer rein. Das Backlock Buch vom Messermagazin muss ich vielleicht auch noch mal durchblättern.

Das Öffnen geht am Modell tatsächlich etwas fummelig, das liegt aber weniger am Design als am 2mm dünnen Plexiglas selbst und den eher rauhen Kanten. Wenn ich das Messer mit der Klingenspitze nach oben zeigend in die Hand nehme ist der Verriegelungshebel gut mit dem Zeigefinger zu erreichen. Der Zeigefinger löst die Verriegelung, die zweite Hand greift die Klinge und schwenkt diese (nach unten) aus. Eine umgekehrte Handhabung und Betätigung des Hebels mit dem Daumen ist sicherlich auch denkbar. Die gezwungene Zweihandöffnung ist ja Absicht; ohne die Verriegelung im geschlossenen Zustand wäre die Klinge ansonsten ruckzuck mit dem Daumen aufgeschoben.

Richtig gesehen, die Klinge steht im offen und im geschlossenen Zustand auf einem Stoppin auf. Im offenen Zustand ist durch den Anschlag bei Belastung von der Schneide aus nach oben der Verschluss entlastet, ich denke das ist ganz gut falls man doch mal was hacken will. Gleichzeitig ist mein Gedankengang, dass die definierte Endposition der Klinge das Anpassen des Verschlusshebels erleichtert weil nur eine Flächenpaarung ganz exakt stimmen muss. Drittes Feature dass ich mir durch den Pin erhoffe ist: Falls die Rückenfeder sich verabschieden sollte bricht diese üblicherweise in der Vertikalen. Dann bleibt das Reststück, also der eigentliche Verschlusshammer, zwischen Klingefuß und eben diesem Stoppin hängen; die Klinge kann nicht von alleine zuklappen. Das hat im Modell ja direkt gut geklappt. By the way, natürlich wird da etwas massiveres verbaut als der 2mm Federdraht aus dem Modell... Der Pin für den geschlossenen Zustand ist für mich wichtig um zu verhindern, dass die Klinge beim Schließen über den Rastpunkt des Hammers hinaus bewegt wird und dann die Klinge innen am Backspacer oder der Feder anstoßen könnte.

Der 1mm Federstahl, der im Modell verbaut ist macht auf mich haptisch (vermutlich aufgrund des langen Hebels) für den Verschluss schon einen guten Eindruck; das Modell hat das Öffnen schon mit einem satten Klack quittiert. Sicherheitshalber bekommt der echte Klapper dennoch 1,5mm Federdraht verpasst.

Die Tiefe der Tasche für den Hammer ist im Modell tatsächlich etwas tief geraten, da reicht sicherlich auch ein guter Milimeter weniger an Hammer und Tasche. Der Verschlusshebel wird im echten Messer aber auch vorneherum noch ein bisschen massiger, da relativiert sich die Sache so wie so noch etwas.

Jetzt gehts ab in die Heia; die grauen Zellen müssen über Nacht noch einen "Pseudo-Franzosen" entwerfen. Irgendwie spukt "Le Thiers" schon in meinem Hirn herum...
 
Hallo Timo,

da hast du ein sehr sportliches Design gewählt, für den angedachten Verwendungszweck hätten wir doch besser etwas in Richtung Bowie gebaut:glgl: aber Recht hast du, bau was du willst es soll schließlich Spaß machen. Einzig der Spacer und die Feder könnten etwas kräftiger ausfallen.

Gruß Mario
 
Hallo Leon, genau; Spaß machen soll es und tut's auch. Dass mein Entwurf hier eher kontrovers diskutiert wird gibt mir mittlerweile ein wenig zu denken, gebaut wird das Ding trotzdem. Ob das Messer dann am Ende aber in die Abstimmung eingereicht wird muss ich dann vielleicht noch mal spontan entscheiden, je nach dem wie die Sidekick Projekte sich so entwickeln.

Nur noch mal für alle fürs Protokoll: Dass ich im Zusammenhang mit dem Klapper Themen wie Holz spalten, Batoning und Hacken angesprochen habe soll nicht heißen, dass das Messer als Alternative zum Jägerbeil gedacht ist. :hmpf: Mir ging es mehr darum, mit euch meine Gedankengänge für eine mögliche Anwendung zu teilen und einen gewissen (wenn vielleicht auch nur theoretischen) Nutzwert des Messers herauszudeuten. Die Klingenform und die eher wuchtige Größe ist wie schon erwähnt dennoch in erster Linie als Kontrastprogramm zum braven Gentlemen-Folder zu sehen und mein Entwurf soll zeigen, dass auch in Übereinstimmung mit dem Paragraphen 42a ausgeflippte Sachen möglich sind. :super:

Ich kann aber auch etwas braver, auch wenn die zwei folgenden Messer lange nicht an die Innovation und Klasse eurer Entwürfe heranreichen. Was hier an eleganten und alltagstauglichen Entwürfen von euch aufgefahren wird ist für mich leider nicht zu toppen. Aber trotzdem viel Spaß beim guggen:

Le Thiers Interpretation:
Jubei_Thiers.jpg
Neusilber Backen, Neusilber Platinen, dazu könnte ich mir Räuchereiche gut vorstellen. Cran forcé Slipjoint Verschluss, natürlich mit Stoppin gegen's Anschlagen beim Schließen und im offenen Zustand ist dank der leicht trompetenförmigen Griffform die Klingenwurzel abgedeckt...

noch was wirklich hosentaschentaugliches:
MF_Wettbewerb_2.jpg
Linerlock, Klinge ähnlich bauchig wie bei meinem Schanz Kalender Slipjoint, hier angedeutet in Kupfer und Makassar. Weil hier ja materialtechnisch geklotzt und nicht gekleckert wird könnte ich mir für dieses Messer auch eine Damast-Klinge, Timascus Backen und "marbled carbon fibre" vorstellen.
Im Entwurf hat das Messer noch ein paar merkwürdige Kurvenverläufe, irgendwie habe ich wohl ein bischen zu wild an den Pfaden gezupft. Spätestens am Bandschleifer wird das aber alles ein bisschen vermittelt...

Auch wenn ich hier vielleicht nicht zu viele Kriegsschauplätze gleichzeitig aufmachen sollte bin ich trotzdem auf euer Feedback gespannt.
 
Last edited:
N'Abend Timo,

na, jetzt stell mal dein Licht nicht so unter den Scheffel - und laß dich vor allen Dingen nicht von uns aus der Spur bringen :hehe:

Also, die gewünschte Meinung zu deinen Entwürfen:

Deine Thiers-Interpretation gefällt mir sehr gut: orientalisch angehaucht, dynamisch, eigenständig :super:

Auch die inneren Werte hören sich gut an - warum nicht bei diesem Messer in die Materialoffensive gehen, wie beim Linerlock beschrieben? Obwohl Damast + Timascus + Marbled Carbon vielleicht ein bisschen zu wild wären ....

Dein anderer Entwurf überzeugt mich weit weniger - der Griff ist OK, mir aber "zu" brav. Mit der Klinge werd ich gar nicht warm. Bauch oben und unten, hm ... und der Übergang Griff zu Klinge .... - not my favorite .... sorry.

Du solltest über 'nen Helm nachdenken und 'ne Warnweste, bei den ganzen offenen Baustellen :D

Bon courage!

Virgil
 
Interessante Entwürfe, die du da zeigst!
Wobei ich sagen muss, dass der Erste gar nicht mein Fall ist. Die Idee, einen Backlock zu bauen der in offenem und geschlossenem Zustand verriegelt, hatte ich aber ebenfalls schon, wäre cool wenn du das umsetzen würdest.

Insgesamt gesehen ist der zweite Entwurf wohl mein Favorit!

Lass knacken,
Marius
 
Hi Marius, Danke für deine Rückmeldung, freut mich dass beim ersten Klapper immerhin das Verschlusskonzept gefällt. Die Anregungen von Virgil zur Geometrie des Backlocks lasse ich noch einfließen aber im großen und ganzen wird das Ding so gebaut wie gezeigt. Den Thiers- Slipper baue ich einfach zeitgleich, den gibt's also im WIP auch mit zu verfolgen. Ob er rechtzeitig fertig wird... wer weiss.

Virgil, wie beim letzten Wettbewerb wird bei mir der Härteofen nicht nur wegen einer Klinge angeworfen ;). Vielleicht habe ich mit mehrern Klapper-Projekten aber tatsächlich etwas viel Arbeit gleichzeitig vor der Brust; ob das machbar ist hängt vor allem davon ab wie meine bessere Hälfte wochenends auf mich verzichten kann... Für einen Klapper und ein paar kleine Fixed-blades wird die Zeit aber in jeden Fall reichen...
Das Timascus und die Kohlefaser gehören für mich zusammen; wenn schon denn schon. Obs dann auch noch Damast sein muss lässt sich diskutieren; ich muss auch noch mal schaun was ich überhaupt noch an Matertial da habe und ob sich die Muster beißen. Für dich als "blade to handle ratio" Fetischist habe ich mal das Thiers ausgemessen: knapp über 10cm Klinge, quer rüber gemessen 12,4cm Griff. :D

Am dritten Entwurf habe ich noch mal ein bisschen rumgezupft. Etwas weniger Bauch, dafür eine insgesamt breitere Klinge; im Griff war ja noch viel Platz. Griffabschluss vorne etwas ründlicher; schon sieht das ganze Ding noch etwas gefälliger aus. Mit 7mm aus dem Griff stehender Klingenflanke ist das Messer für mich aber schon an der Grenze für die Zweihand-Öffnung. Hier muss wohl auch ein Plexi-Modell her, um zu testen ob sich die Klinge mit Zeigefinger und Daumen schnappen lässt. Dieses Modell wird sich zeitlich aber wenn überhaupt erst während der WIP-Zeit machen lassen, also ist der Entwurf trotz erfolgreichem Tuning erst mal wieder raus.
 
Liebe Wetttbewerbs-Kollegen und Zaungäste, der Countdown läuft! In 4 Tagen geht es ans Eingemachte; Funken werden fliegen, Bohrer werden surren und die Finger bekommen Schwielen! Dieses Wochenende bietet die letzte Chance durch kritische Fragen, konstruktive Kritik oder auch einfach nur zustimmender oder ablehnender Wortmeldung noch Einfluss zu nehmen. Ich hoffe deshalb noch den ein oder anderen Kommentar zu lesen, bevor ab 01.02 tatsächlich Stahl zerspant wird.
Ich gehe trotz kritischer Stimmen mit dem Brachial-Backlock für den Wettbewerb ins Rennen. Für dieses Projekt stehen noch minimale Verbesserungen an der Verschluss-Geometrie an; im großen und ganzen bleibt's aber beim hier präsentierten Konzept.
Material-seitig bleibt's bei C-Stahl für Klinge und Verschlusshebel. Mir schwebt dafür ein "Acid stonewash" Finish vor; zudem bleibt es bei dunklem Mircata für die Griffschalen. Statt komplett schwarzen Schalen ist mir allerdings beim Wühlen schwarz-rot gemustertes Material in die Hände gefallen. Was haltet Ihr davon, darfs ein Bisschen Farbe sein? "Gegroote" Schalen sind zwar mittlerweile etwas "ordinär"; trotzdem kann ich mir das für die großen Griffschalen vorstellen.
Wie seht ihr die Sache? Darf's ein bisschen "groovy" werden um die Schalen optisch etwas aufzulockern?
 
Der Entwurf gefällt mir an sich gut. Sehe such das Problem mit der Kante. Aber lasse mich gerne einen besseren belehren. Falls du nach dem Wettbewerb noch einen Tester suchtst stelle ich mich gerne zu Verfügung. Und ein bissch Grovy ist immer gut^^
 
So, habe den Abend über noch ein Bisschen im Incscape-Entwurf rumgezupft und den Verschlusshebel und die Taschen in der Klinge noch entsprechend der Anmerkungen von Virgil angepasst. Dabei hat der ganze Entwurf noch mal etwas an Größe zugelegt, nun stehen zwischen 12,5 und 13cm Klingenlänge auf der Uhr; je nach dem wie man misst und wie die Teile später vom Bandschleifer fallen. Damit ich mit dem Standard Griffschalen-Höhe von 40mm auskomme muss das Messer nun aber wohl oder übel Backen bekommen. Ob diese aus Stahl oder Kupfer gemacht werden (Gewicht ist eh kein Kriterium mehr bei dem Brocken) oder ob ich einfach ein anderes Stück Mircata anstückle werde ich spontan entscheiden.
BIGBADBACKLOCK.jpg
Der 5mm Stahl für die Klinge wird Anfang nächster Woche bei mir eintrudeln; 1,5mm Titan für die Platinen ist heute schon angekommen...
 
Back