Review Xerxes Knives Primus Messerkontor Serie

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Hier mal meine Eindrücke zur Xerxes Primus Serie....

Verwendeter Stahl: SC 125 (eine weitere Meisterleistung von unserem Stahlguru Achim Wirtz), differentiell im Lehmmantel gehärtet auf ca. HRC 63.
Verwendetes Holz: Mooreiche (in dem Fall sehr schön "hell") mit Kupferpin und Abschlussplatte.

Großes Gyuto 23cm:

Klingenlänge: 24,5cm/davon scharf: 23cm
Gesammtlänge: 37cm
Klingenhöhe: 5,1cm
Dicke am Erl: 3mm
Gewicht: 181g

Kleines Gyuto 16cm:

Klingenlänge: 18cm/davon scharf: 16,2cm
Gesammtlänge: 30,5cm
Klingenhöhe: 4,2cm
Dicke am Erl: 2mm
Gewicht: 117g

Petty 12cm:

Klingenlänge: 13,3cm/davon scharf: 12,45cm
Gesammtlänge: 25cm
Klingenhöhe: 2,7cm
Dicke am Erl: 1,6mm
Gewicht: 64g

Jeder der im Xerxes PA mitgemacht hat, kennt ungefähr die Leistungsfähigkeit, die bei dieser Serie zwischen UF und Laser liegt. Und so schneiden die Messer auch. Das große Gyuto geht mit Eigengewicht und Auslieferungsschärfe (die sich nebenbei bemerkt nicht zu verstecken braucht!) durch Karotten jeder Größe knackfrei durch (im Video 1 zu sehen). Auch Süßkartoffeln und Kürbis lassen sich gut damit schneiden.
Wobei das große am besten schneidet, und die je kleineren etwas an Schnittfreude verlieren, aber nur marginal. Insgesammt ein toller Wurf, eine super Messerserie, auch wenn für mich das Petty zu kurz (als Petty, als Spickmesser/Schälmesser aber aller erste Sahne!) und das mittlere Gyuto redundant währe.

Schnittgutabsetzung ist nicht die Stärke aber das habe ich schon schlimmer erlebt.

Schnitthaltigkeit, ein wichtiges Thema für mich ist in diesem Falle für den extrem reinen C Stahl ebenfalls super! Klar kein Vergleich zu Wolframlegierten Stählen, aber für einen reinen C Stahl beachtenswert, also eine Top Wärmebehandlung. Die Messer halten gut einen Tag Durch (getestet nur mit dem großen.......), also bei mir auf Plastikbrettern gut 120-150 Essen, also auch besser als Kato und Co.

Verfärbungen/Geschmacksabgabe: Gibt es nicht, super Vorpatiniert, und die Patina bleibt relativ stabil (auf den Bildern erkennt man ein schönes Wootzartiges Muster auf dem meistgenutzten großen Gyuto das sich entwickelt hat......) aber auch Obstsalate etc. waren kein Problem.

Fit und Finish....... Xerxes bekommt 100 Punkte! Gut den Hamon hätte man schöner polieren können, so ist er aber sehr gut vorpatiniert/geätzt und ein absolut sauberes Finish. Alles was man da noch besser machen könnte würde stundenlange Handarbeit erfordern und währe sehr viel teurer und nach etwas gebrauch sowieso verloren!

Alle relevanten Ecken und Kanten sind sehr angenehm verrundet und poliert.

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Hier noch die Videos: Einmal genüsslich zuhause:

[a href="https://www.youtube.com/watch?v=UDGhwhK_ykY&t=1s"]link[/a]

Einmal in der Arbeit:

[a href="https://www.youtube.com/watch?v=UWTPDs074Wk"]link[/a]

Alles in allem, eine absolute Kaufempfehlung! An diesen Messern gibt es rein gar nichts zu meckern (ausser der Länge ;)).....

Wenn es noch Fragen gibt, dann bitte schnell, ich werde die Messer schweren Herzens wieder zurückgeben müssen...... (Danke Jannis für die Testmöglichkeit!)

Original Review ist hier zu finden:

http://kochmalscharf.freeforums.net/thread/305/xerxes-primus-chenmesserserie-messerkontor

Grüße Wastl.
 
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hey wastl, finde deine posts immer sehr informativ, da gastro eine große rolle spielt.
daher meine Frage: ist die Geometrie Gastrotauglich? vom UF warst du in der hinsicht ja sehr angetan, ist diese Serie das auch oder als "allrounder" bzw "worker" im Dauer-Wiegeschnitt fast schon zu dünn?
 
Die einzige kleine Kritik, die ich habe betrifft den Schwung des Kehl, der bei den drei Messern zu unterschiedlich ausfällt. Das Petty weist gar keinen Schwung auf und der Kehl ist auch viel näher am Kupferendstück im Vergleich zu den zwei anderen Messern. Die Einschnürung kann dem kleinen Messer entsprechend nur minimal sein, aber sie sollte doch sichtbar sein. Dann ist mir der Griff etwas zu lang und die Klinge etwas zu kurz. Nur wenig - halber Zentimeter. Außerdem sollte der Griff, wie bei den großen hinten etwas stärker nach unten gebogen sein.
Beim Kehl des großen und kleinen Gyutos fällt mir auf, dass dieser beim großen Gyuto gerade nach unten verläuft, beim kleinen Gyuto ist ein kleiner Schwung drin. Ich finde den Schwung besser, allerdings sollte er nur ganz klein sein. Der Griff vom kleinen Gyuto scheint mir ein bisschen zu lang. Die Spitze am Rücken würde ich ein wenig gyutomäßiger gestalten, so wie beim Petty. Also der Rückenschwung nicht ganz so gleichmäßig, sondern stärker gekrümmt zu Spitze hin. Das kann man natürlich alles auch anders empfinden.
 
hey wastl, finde deine posts immer sehr informativ, da gastro eine große rolle spielt.
daher meine Frage: ist die Geometrie Gastrotauglich? vom UF warst du in der hinsicht ja sehr angetan, ist diese Serie das auch oder als "allrounder" bzw "worker" im Dauer-Wiegeschnitt fast schon zu dünn?


Von der Klinge her hätte ich Null Bedenken, allerdings finde ich Mooreiche nicht so prickelnd in der Gastro, zu ofenporig, schwer zu reinigen wenn es mal heiß her geht. Mit dem Xerxes Serien Prototypen Santoku (Laser Schliff), arbeite ich viel und gerne, das ist kein Problem, auch Kürbisse etc. Allerdings halt mit vorsichtiger Schnitttechnik. Der Schliff bei dieser Serie hier liegt ziemlich genau zwischen UF und Laser, also eigentlich ein toller User, der Griff allerdings wie gesagt für meinen Geschmack nix für Profis.
Die andere Serie hatte ich ja mitdesignt und somit währe diese wohl besser für Profis geeignet, auch von den verfügbaren Längen her.

Grüße Wastl.
 
Finde die Messer optischer sehr schön, auch das Kupfer was man ja jetzt schon ein paar mal hier im Forum gesehen hat spricht mich sehr an. Gibt es zum Kupfer eigentlich schon Langzeiterfahrungen?

Was mir nicht so richtig gefällt ist der "Verschluss" der Zwinge. Ist dieser gelötet? Wenn ja, welches Material?
 
Servus,

Finde die Messer optischer sehr schön, auch das Kupfer was man ja jetzt schon ein paar mal hier im Forum gesehen hat spricht mich sehr an. Gibt es zum Kupfer eigentlich schon Langzeiterfahrungen?

Was mir nicht so richtig gefällt ist der "Verschluss" der Zwinge. Ist dieser gelötet? Wenn ja, welches Material?

was willst du zum Kupfer wissen? Es patiniert langsam und immer unterschiedlich, bleibt aber ansehnlich. Du findest dazu Bilder hier in der Küchenmesserecke!

Zum Lot:

"Die Angel wird mit einem lebensmittelechten Lot in die Kupferplatte eingelötet".

Claudia hat das hier verlinkt!

Gruß, güNef
 
Bei Kupferpatina muss ich halt immer an Dachrinnen denken. Also stumpf, grün richtung olive schwarz.
Die Bilder von deinem Xerxes Gyuto mit der Kupferzwinge haben mich nämlich fast schwach werden lassen auch zu bestellen :glgl:

Lebensmittelecht ist leider nicht genau definiert. Ich habe jetzt keine Angst, dass da Blei drin ist, aber auch Nickel wäre für mich ein Problem
 
Die genaue Zusammensetzung des Lots kenne ich leider nicht, ich habe aber eine Email an den Händler geschickt und hoffe, dass die mir weiterhelfen können.

Gruß Jannis
 
Kurzes Update,

das Lebensechte Lot hat folgende Zusammensetzung. 96% Zinn, 4% Silber.

Gruß Jannis
 
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