Messer für Kinder

Meine Kinder haben allesamt mit 4 Jahren ihr scharfes Frühstücksmesser bekommen, zusammen mit einem Schneidbrett. Beides mit ihrem Namen gekennzeichnet. Ich kann mich nur an einen einzigen Tropfen Blut erinnern, den meine Tochter im Alter von 5 Jahren eher aus dem finger herauspresste als dass er heraustropfte. Und nach dem ablutschen mit einem nebensächlichen Aua kommentierte. Dann ging das Frühstück weiter, als sei nichts geschehen. Ich weiß nicht in welchem Alter, aber alle nutzen zum Brötchen aufschneiden das immer frisch geschärft bereit liegende 10-Zoll-Kochmesser. Unfallfrei. Oft kommt aber auch: Papaaa, schneidest Du mir ein Brötchen auf. Das ist aber schierer Faulheit geschuldet. Meine Frau macht das auch. Aber: Eine Freundin (13) meiner Tochter (13), zu Gast zum Frühstück, hatte großen Respekt vor dem Messer. Hat sich dann aber nicht nehmen lassen nach einer kleinen Einweisung unfallfrei ihr Brötchen selbst aufzuschneiden.

Haebbie
 
Moin,

mein Sohn hat auch schon sehr früh sein erstes Messer bekommen. Er war glaube ich irgendetwas um drei Jahre herum. Er hat gesehen das Papa Messer baut und wollte auch eins. Also hat er ein Frühstücks-/Buttermesser mit Horngriff bekommen in das ich in die Krone das Gesicht von Thomas der Lokomotive reingedremelt habe.... nicht scharf und nicht spitz. Er trotzdem stolz wie Oskar. Danach wurden die Teile immer mehr Messer und das nächste wurde dann scharf, aber ohne Spitze und zwei davon mittlerweile mit Papa selbst gebaut und spitz. Letztens hat er sich, jetzt 12 Jahre alt, mit meiner Hilfe aus einer Damast-Fertigklinge ein Pfadfindermesser gebaut und strolcht damit und mit einer Miniaxt stolz bei den Pfadfindertreffen durch den Wald!

Bei Kinder passiert viel sehr schnell und manchmal auch im Rennen bzw. laufen. Die Gefahr das Kinder sich ein Messer dabei irgendwo in den Körper rammen war mir dann noch ein wenig zu groß. Für den Anfang finde ich runde Klingen sehr gut allerdings sollten die Kinder über die Jahre auch den Umgang mit Messern lernen können und sie müssen sich motorisch dann selber an verschiedene Schneid- bzw. Schnitztechniken herantasten (Ornamente aus Rinden zu schälen geht halt nicht immer mit "von sich wegschnitzen").

Meines Erachtens alles zu seiner Zeit und mit viel Führung durch die Eltern oder sonstiges schnitterfahrenes Personal...! ;-) Im übrigen hat sich meine Frau in den letzten Jahren öfter geschnitten als mein Sohn....! :haemisch:

Viele Grüße,

Karsten
 
Ahoi,
ich habe gegen den teilweisen Widerstand meiner Erzieherinnen "durchgesetzt", dass ALLE Kindergartenkinder-bei uns also ab 2,5-bis knapp 6 Jahre- beim Zubereiten der nachmittaglichen Obstteller mitschnibbeln dürfen. Verwendet werden die kleinen typischen mittelspitzen Obstmesser vom Wochenmarkt à 1,50€.
Verläuft alles bestens, die Resonanz der Eltern war-wie zu erwarten- zwiespältig. Von "ihr bildet hier Messerstecher aus":mad: bis zu "prima, dann kann sie/er zu Hause ja auch helfen" war alles drinne.

Gut das ich hier als Kitaleiter den pädagogischen "Bestimmer" geben kann ( das BerlinerBildungsProgramm gibt uns da volle Rückendeckung/ bzw. den Bildungsauftrag solche Alltagserfahrungen machen zu müssen/dürfen ) - darüber gibt es einfach keine Diskussion ( ausser ein Kind möchte partout kein Messer in die Hand nehmen ) mehr.:D

Cheers
Excalibur

PS: Das mit dem von Chamenos erwähnten drückenden Schnitt bei Kindern kann ich voll bestätigen - oft endet das Obstschneiden fast beim Smoothie:steirer: - aber auch hier : Übung macht den Meister
 
Es wurde ein "Buttermesser" von Pradel.

Zu meiner Verwunderung liebt sie "ihr Vespermesser" seit dem und verlangt es bei jedem Frühstück und Abendessen.
Als Liebhaber der Buckelsklinge wundert mich es nicht. Das Buttermesser ist doch geradezu das Buckelsklinge für Kinder.

Bei Kinder passiert viel sehr schnell und manchmal auch im Rennen bzw. laufen. Die Gefahr das Kinder sich ein Messer dabei irgendwo in den Körper rammen war mir dann noch ein wenig zu groß.
Leute, merkt ihr nicht was für eine künstlich konstruierte Ausrede das ist? Wenn das Kind mit Messer rennt und ins Stolpern gerät, dann rammt es sich nicht das Messer irgendwo rein. Das Kind ist mit dem Stolpern beschäftigt. Also wird das Messer schlicht losgelassen und fliegt durch die Gegend.

Mit beim Gehen/Rennen stolpern habe ich reichlich Erfahrung, da Gehbehinderung. Daher weiß ich das in der Hand gehaltenes fliegen geht. Außer es ist etwas besonders kostbares/zerbrechliches, wo man dann versucht das noch zu retten.

Eine reale Gefahr ist dagegen, wenn nicht vom Körper weg geschnitten wird. Aber da sind Erwachsene auch nicht schlauer als Kinder.
 
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Außer es ist etwas besonders kostbares/zerbrechliches, wo man dann versucht das noch zu retten.
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Ja, Faltradl, Du hast absolut recht! Meinem zweiten Enkel, 6 Jahre, war sein Opinel so KOSTBAR, dass er sich beim Sturz lieber die Knochen poliert hat, als das aus der Hand fliegen zu lassen. Ob ich wohl froh war, dass es keine Spitze hatte?
Verantwortung muss jeder für sich selbst beurteilen und dabei die Individualität des Kindes berücksichtigen.

Gruß
Abu
 
ich weiß das von mir angesprochene Thema ist ein schmaler Grat auch zum Thema der Kindererziehung hin. Wir sollten versuchen das Thema der Erziehung der eigenen Kinder außen vor zu lassen. Sonst gibts nur Zoff. Und bis dato fand ich es schön zu lesen wie positiv hier der Umgang ist auf Kinder bezogen.

Zum Thema Druckschnitt: Das ist für mich eine neue und überdenkenswerte Seite. Zwar eher im Bereich der Küche, aber ich hatte soetwas tatsächlich nicht bedacht.
Und wenn ich mir mal so retroperspektiv überlege wie das mit den Kindern im Bereich von 4-6 so war(oder meine 5 jährige Nichte), muss ich sagen dass das stimmt. Nur bewusst drauf geachtet habe ich nie.

Gruß
 
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Den Kindern die Angst vor Messern zu nehmen, indem man ihnen den richtigen Gebrauch erklärt, trägt außerdem dazu bei, dass sie darin das Werkzeug und nicht die "Mordwaffe" sehen.

In meinem Büro(räumchen) liegen einige Messer in einer Vitrine, andere frei zugänglich auf einem Sideboard. Mein Enkel ist den Anblick von klein an gewohnt und durfte bereits im Alter von etwa 2 Jahren, auf meinem Schoß sitzend, das ein oder andere Messer in die Hand nehmen.
Somit habe ich ihm das Gefühl gegeben, dass das ganz normal, also nichts "geheimnisvolles"/verbotenes ist.
Mit 4 Jahren bekam er von mir sein erstes reguläres Victorinox, mit dem er dann bei Waldspaziergängen unter Aufsicht und Anleitung Stöckchen entrinden und auch seine Brotzeit selbst schneiden durfte. Ich entschied mich bewusst gegen die abgerundete Klinge des Kindermessers.
Mittlerweile ist er 8 Jahre alt, hat 2 Victorinox, entwickelte noch keinen Hang zum "Massenmörder" und hat sich auch (erstaunlicherweise) noch nicht geschnitten. :)

Wie bereits mehrfach zu lesen war, sind oftmals die Eltern in ihrer Beziehung zu Schneidwerkzeugen "fehlgeprägt".
 
Wenn ich rückblickend meine nun schon erwachsenen Kids an Messer heranführen wollte, würde ich mich für ein Buckels entscheiden.
Allein schon deshalb weil die oben angeführten "Kindermesser" später nutzlos in der Schublade herumliegen - das Buckels ist zeitlos.
Auch optisch macht das Buckels was her....z.B. mit nem Häuschen drauf und Flügeln dran.
Vielleicht würde ich den hintersten Bereich der Schneide etwas abstumpfen, da Griff und Klinge doch fast auf einer Ebene legen.
Aber das wars dann schon.


Noch ne kleine Anekdote zum Thema "Wenn man fällt lässt man los"
Die Kleine war 2 Jahre alt und hat, wie das Kinder nun mal so machen, in Schubladen gewühlt.
Plötzlich stand sie da mit zwei Stricknadeln, in jeder Hand eine, Spitze nach oben...und rannte stolpernd mit ihrer Beute durchs Wohnzimmer.
Man hätte jetzt zuschauen können ob sich die Theorie des Loslassens bewahrheitet...ich aber war noch nie so schnell von der Couch runter.
 
Hier mal meine Interpretation eines Kindermessers.
Schärfen und Griff mit Klinge verheiraten fehlt noch.

Bin gespannt wie sich das Ding dann im Alltag schlägt.
Einsatzgebiet liegt in der Küche für unkompliziertes Gemüse, das er in handliche Stücke vorgeschnitten bekommt.

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