Teruyasu Fujiwara Maboroshi Gyuto 210 mm

Servus,



wenn ich "Unebenheiten" spiegelnd poliere, dann zeigen sich Verzerrungen, die eine nachträgliche Kosmetik entweder also solche entlarven würde, oder eben überhaupt das Fehlen dessen, was du als "perfekte Form" benennst!

Gruß, güNef

Als Beispiel: AOKI- Messer finde ich schön und praktisch.
Ich meine 3-Lagen-Messer so um 500 Euros.
Wenn man die mit Fingerstone poliert- dann merkt man die Wellen- man kommt nicht überall mit dem Stein ran.
Perfekte Form und Oberfläche habe ich bei Kato gesehen.
Und noch ein AOKI- Messer um 1000 Euros.
Auch dieses AOKI war überhaupt nicht poliert gewesen.
 
Servus,

Nicht umsonst haben sich in Solingen, daraus zwei selbstständige Berufe entwickelt, die des Reiders und Ausmachers. Diese Berufszweige gab es in Japan mit den traditionellen Griffen sicher nicht. Griff und Klinge müssen nicht angepasst werden, der Erl wird lediglich eingebrannt. Also haben wir in Japan die Situation, dass die Schmiede eine Arbeit machen müssen, die mit dem Schmiedehandwerk eigentlich nichts zu tun hat. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Griffe machen unter der Würde der Schmiede ist(war), die normalerweise ganz auf die Klinge fixiert sind. Für den Schmied ist die Arbeit getan, wenn die Klinge fertig ist. Das ist aber bei yo-Griffen nicht so.

der von mir markierte Satz entspricht meiner Kritik an Fujiwara westliche Kunden mir westlichen Griffen zu versorgen, ohne zu einem "westlichen" Abschluss zu kommen, ergo die Griffe tadellos zu versäubern! Wenn ich die ganz großen wie Misono mit ihren Spitzenmodellen hernehme, oder kleinere Familienbetriebe wie Fam. Takamura, da werden Griffe ausgeliefert, die ihresgleichen suchen!

Ich wurde übrigens schon mal dafür gescholten als ich den Begriff "versäubern" verwendet habe, der hauptsächlich im Schneiderhandwerk Gebrauch findet, aber eben auch beim Reider und Ausmacher geläufig ist!

Der eigentliche Witz bei Herder ist aber, dass für die Griffbearbeitung Spezialisten am Werk sind, die zum Teil Ergebnisse abliefern wie Fujiwara! :hmpf:

Gruß, güNef
 
Last edited:
Interessant ist zu prüfen ob Flüssigkeit in d. Griff reinkommt.
Also ob die schlechte Griffbearbeitung nur optische oder auch eine praktische Bedeutung hat?
 
Hallo,

zunächst nochmal zu der Frage, warum ich überhaupt ein Maboroshi gekauft habe: Wabi-sabi oder irgendwelche ästhetischen Konzepte spielten für mich überhaupt keine Rolle, ebenso wenig der Name des Herstellers. Für mich gibt es da kein Ansehen der Person. Ich interessiere mich für den leichten Schnitt – alles andere ist für mich bei meinen Messern nachrangig.

Die Fujiwaras werden in Foren als sehr gut schneidende Messer gelobt, wobei Maboroshi und Denka von der Performance her meistens als gleichwertig bewertet werden. Ersteres hat mit Shirogami 1 den Stahl, der sich feiner ausschleifen lässt, also höheres Schärfe-Potential. Der Stahl des Denkas soll dafür schneidhaltiger sein.

Ich wollte nur herausfinden, ob TF bei seiner Messerherstellung irgendwas in der Hinterhand hat, was bisher an mir vorbei gegangen ist. D.h. sind diese Messer noch schneidfreudiger als diejenigen, die ich sonst kenne, und wenn ja – warum? Nur das wollte ich wissen und eine mögliche „Messer-Bildungslücke“ schließen.

Diese Fragen sind für mich nun beantwortet. Aus meiner Sicht gibt es nichts Besonderes oder gar Mystisches an diesen Messern, das diese zu besonders schneidfreudigen bzw. alles überragenden Kandidaten macht – und ich scheue mich nicht, von meinem Maboroshi auch auf die Denkas zu schließen. Bestimmt gibt es die von Gabriel angesprochene Streuung bei den Klingendicken und -geometrien, und die mag auch erheblich sein – was allerdings nicht für den Schmied sprechen würde. Jedoch kann ich nicht erkennen, dass diese Messer vom Konzept her auf überragende Schneidleistung hin ausgelegt sind; dafür sind die Klingen schlichtweg zu dick. Um in der Hinsicht wirklich top zu sein, müssten sie insgesamt dünner sein. Auch solch ein Messer kann man natürlich z.B. bei Jürgen Schanz optimieren lassen, aber das funktioniert selbstverständlich mit vielen anderen ebenfalls – dazu braucht man nicht zu einem Fujiwara zu greifen. Das Maboroshi schneidet sehr gut, kommt aber imho nicht mit Messern mit, die kompromisslos auf höchste Schneidfähigkeit ausgelegt sind - was ja auch nicht verwundert.

Ich wehre mich ausdrücklich dagegen, an einer Art Legendenbildung mitzuwirken und TF als einem außergewöhnlich guten Messermacher oder –schmied zu huldigen und seine Produkte als herausragend zu bewerten. Diese Messer haben was! – zumindest für meinen Geschmack; und die Klingen sind aufwendig geschmiedet, aber das wars auch schon.

Insofern habe ich, gerade was die Preisgestaltung betrifft, nur ein müdes Lächeln übrig. Über rund 250 Euro beim Hersteller kann man nicht meckern; aber das 210er Maboroshi kostet in Übersee 350 $, in Holland 359 € und in England 326 €. Richtig lustig wird es dann beim Denka: für das 210er zahlt man für den Import über den Hersteller ca. 470 €, Import aus den USA 814 €, aus Schweiz oder Kanada knapp 700 €. Das 240er Denka kostet dich beim Hersteller 760 € und mich ein spöttisches Grinsen angesichts eines US-Imports für 1279 € (Schweiz 1000 €). Das sind imho absolut dreiste Mondpreise, die in keinem Verhältnis zur Qualität des Produktes stehen.

Nun nochmal zum Griff: den nahm ich als erstes in Augenschein, als ich das Messer ausgepackt hatte. Und meine erste Reaktion war: puh, hätte schlimmer kommen können. Die Mängel habe ich ja benannt. Diese sind imho nicht so schwerwiegend wie z.B. bei manchem Herder, wo man Spalten vorfindet, die sich im Laufe der Zeit vergrößern und sich mit allen möglichen leckeren Schmoddereien füllen können. Funktionell ist das bei meinem Maboroshi in Ordnung. Hier geht es eher um eine etwas lieblose Verarbeitung, meinetwegen nennen wir es auch hingerotzt.:D

Natürlich ist es schwieriger, Griffschalen an einem geschmiedeten Erl anzupassen als an einem ausgestanzten planen Stück Blech. Und was die mittlerweile berühmte kleine Macke im Erl betrifft: soll er deswegen die ganze Klinge wegschmeißen?? Wäre doch schade drum. Solche Macken lassen sich ebenfalls an ausgestanztem Blech leichter vermeiden.

Wie der Erl dagegen in einem Wa-Fujiwara aussieht – kann man nicht wissen; und ist ja auch wurscht. Dem Macher ist es das wahrscheinlich ebenfalls. Denn auch seine Wa-Griffe sind zum Teil alles andere als perfekt.

Nur wenn es um die Yo-Griffe geht, da scheint es mir so, als hätten die Fujiwaras sich noch nie wirklich den Kopf darüber zerbrochen, wie man die Griffschalen ordentlich anpasst. Und es fehlt eindeutig der Wille oder das Vermögen oder beides, den Griff ordentlich zu finishen, denn zumindest die Überstände der Griffschalen am Kropf hätte man sehr einfach beseitigen können. Und das, obwohl ich der Bestellung hinzugefügt hatte, dass ich mich über ein gutes F&F von Griff und Klinge freuen würde. Die Kommunikation mit TF wäre übrigens durchaus ein eigenes Kapitel wert...

Ich muss gerade an das Xerxes-Küchenmesserprojekt denken, in das ich mich zwar nicht eingemischt, es jedoch interessiert verfolgt habe. Im Gegensatz zu TF klasse Kommunikation, faire und transparente Preisgestaltung, sauberes F&F. Wieviele Messer würde der gute Jannis wohl an den Mann bringen, wenn er ein F&F abliefern würde wie TF?

Was mein Maboroshi angeht, so wird der Jürgen ihm die „Wabi-sabi-Flausen“ schon noch austreiben und ein anständiges Messerchen daraus machen. :D Wenn es soweit ist, werdet ihr natürlich in das Ergebnis eingeweiht.

Gruß
Pflaster
 
Last edited:
Servus,

Hugh! Pflaster hat gesprochen! :D

Hab Dank für die Darlegung deiner Beweggründe und deiner Sicht der Dinge! :super: Dann ist wohl entschieden, dass dein Maboroshi bleiben darf und ich freue mich entspannt auf einen Yo-Griff, den ich ohne Sonnenbrille und in heiterer Vorfreude auf das Kommende ansehen darf! ;)

Gruß, güNef
 
Moin,

Die Fujiwaras werden in Foren als sehr gut schneidende Messer gelobt, wobei Maboroshi und Denka von der Performance her meistens als gleichwertig bewertet werden. Ersteres hat mit Shirogami 1 den Stahl, der sich feiner ausschleifen lässt, also höheres Schärfe-Potential. Der Stahl des Denkas soll dafür schneidhaltiger sein.

Hier muss ich aber nochmal nachhaken und ein wenig klugs*******... wo werden die beiden als gleichwertig bewertet? Ich kenne beide Reihen und würde sie nicht als gleichwertig bezeichnen. Wer kennt noch beide? :rolleyes:
Der Stahl des Denkas beispielsweise hat nicht nur eine höhere Standzeit, ich bekomme ihn sogar auch noch schärfer und das ohne spürbaren Mehraufwand! Das mag natürlich aber auch daran liegen, dass mein Gyuto noch etwas dünner an der Wate ist als das 210 Petty meiner Mutter. Deshalb wäre ich da mit einem Vergleich definitv vorsichtig.

Wo ich mich dir auf jeden Fall anschließe ist die Motivation eine "Legendenbildung" zu verhindern und ebenfalls an deiner Kritik zur Preisgestaltung. Ja, TF liefert IMHO verdammt gut geschmiedete Messer aus und die Stahleigenschaften suchen (jedenfalls unter japanischen Schmieden, vielleicht außer Kato) Ihresgleichen, einen Mythos würde ich daraus aber nicht stricken sondern eher schlicht die Pro's und Contra's betrachten. Ein Contra ist dabei definitiv die Preisgestaltung über Zwischenhändler...was ich bis heute auch nicht kapiere ist der Preissprung bei gewissen Klingengrößen...

Den Preis beim Hersteller ist (mein) Denka Gyuto definitiv wert - nicht nur den Preis, den ich jetzt bezahlt habe, sondern auch den Preis wenn man es hier direkt beim Hersteller kaufen würde. Würde ich meins verlieren, würde ich nicht zögern es wieder zu kaufen zu dem Preis. Die Händlerpreise sind meines Erachtens nach aber völlig überzogen für die Denkas. Das sind einfach Preisbereiche, in denen ich auch (wenn man jetzt mal rein bei japanischen Messern nach traditioneller Methode bleibe) perfekte Schmiedearbeit und eine hohe Schneidleistung und tolle Stahleigenschaften UND zusätzlichein gutes oder sogar perfektes Finish bekommen kann...


Gruß, Gabriel
 
Aus meiner Sicht gibt es nichts Besonderes oder gar Mystisches an diesen Messern, das diese zu besonders schneidfreudigen Kandidaten macht – und ich scheue mich nicht, von meinem Maboroshi auch auf die Denkas zu schließen.

Über die Messer von TF habe ich hier alles gelesen und ja auch meins vorgestellt. Auch in den internationalen Foren habe ich die Threads über TF regelmäßig verfolgt. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mich an einen Beitrag verweisen köntest, der den Messern irgendetwas Mystisches zuschreibt. Habe ich nämlich bislang noch nirgendwo gelesen. Nur haufenweise Berichte und Reviews, die bei aller Kritik am F&F die besondere Schneidleistung der Messer beschreiben - jedesmal aus Erfahrung und oft intensiver Anwendung.

Dieser Praxisbezug fehlt mit ehrlich gesagt etwas bei der Kritik - im dem zitierten Beitrag wohlgemerkt, in deiner Anfangsvorstellung klang das noch deutlich anders. Eigentlich steht dort sogar nur Gutes. Es wäre schön, wenn du die plötzlich aufgetretenen funktionalen Schwächen deines Messers einmal etwas genauer beschreiben könntest. Es besteht natürlich kein weitergehender Berichtzwang, aber da du hier von einem Messer ausgehend im Prinzip ein Urteil über die Messerproduktion von TF insgesamt fällst, wäre es doch naheliegend, die Schwächen dieses Messers, die alle vorherigen Berichte entwerten, einmal genauer vorzustellen. Ich bin sicher, da können wir alle nur lernen.:super:

Jedoch kann ich nicht erkennen, dass diese Messer vom Konzept her auf überragende Schneidleistung hin ausgelegt sind; dafür sind die Klingen schlichtweg zu dick. Um in der Hinsicht wirklich top zu sein, müssten sie insgesamt dünner sein. Auch solch ein Messer kann man natürlich z.B. bei Jürgen Schanz optimieren lassen, aber das funktioniert selbstverständlich mit vielen anderen ebenfalls – dazu braucht man nicht zu einem Fujiwara zu greifen. Das Maboroshi schneidet sehr gut, kommt aber imho nicht mit Messern mit, die kompromisslos auf höchste Schneidfähigkeit ausgelegt sind - was ja auch nicht verwundert.

Dazu nur eine Anmerkung und eine ehrliche Frage:

1. Das Thema Workhorse vs. Laser wurde hier in den letzten Monaten ergiebig diskutiert. Ich hätte gedacht, dass dabei klar geworden ist, warum der Worhhorse-Charakter mit seinen speziellen Eigenschaften sich bewusst von der Klasse "kompromisslos auf höchste Schneidfähigkeit ausgelegt" - vulgo: Laser - abhebt (Stichworte waren u.a. Trennfähigkeit, Foodrelease, Work Flow, Belastbarkeit). Da könnte man ruhig etwas differenzieren. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Dünnschliff am Bandschleifer, wenn er über die gesamte Klingenbreite ausgeführt wird, dem Maboroshi nachhaltig seine guten Eigenschaft austreibt, aber jeder ist seines Glückes Schmied.

2. Welches sind deine Messer, die kompromisslos auf höchste Schneidfähigkeit ausgelegt sind, mit denen dein Maboroshi nicht mehr mit kommt?

Edit: Habe gerade noch einmal dein Eingansposting gelesen und du nennst Ashi und Schanz, klare Laser. Wenn ich mich zwischen meinem Schanz (kleines Gyuto) und meinem Nashiji entscheiden müsste, nehme ich ohne zu Zögern das Nashiji. Ich habe damit ein Workhorse, das schnitttechnisch nicht nur in der gleichen Klasse spielt wie der Laser (ich sage sogar: trenntechnisch ist es besser), sondern auch zusätzliche Boni wie food relase und work flow bietet. Auch deinem Anfangsposting nach hast du dein Maboroshi ja im Prinzip bis auf kleine Unterschiede deinen Lasern gleichgesetzt. Du hast also einen Geländewagen, der praktisch das gleiche bringt, wie ein Rennwagen und zusätzlich noch eine Menge anderes drauf hat. Aber du willst ihn tiefer legen lassen...und sagst dann auch noch, das sei ein Scheißwagen, und alle anderen Modelle des gleichen Herstellers auch...:staun:
 
Last edited:
Hallo!

@ güNef

Ja, das Fujiwara wird bleiben. Du musst dich nur entscheiden, ob du es vor oder nach der Schönheitskur in die Hand nehmen willst. Ein paar Worte von dir zum Messer würden doch gut in diesen Thread passen.

@ Gabriel

wo werden die beiden als gleichwertig bewertet? Ich kenne beide Reihen und würde sie nicht als gleichwertig bezeichnen. Wer kennt noch beide?

Ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe; bei irgendwelchen Amis. Ich habe aber gestern noch schnell diese Anfrage an Fujiwara gestellt

Dear Mr. Fujiwara,
we have a discussion at the moment in the “German knife forum” on the differences between your Maboroshi and Denka series. It is in particular about the gyutos.
When you compare your Maboroshi and Denka series, is there a general difference between the two in terms of their cutting ability. That means does a Denka-Gyuto cut easier through vegetables and meat as a Maboroshi-Gyuto?
Is there a general difference in the blade geometry of the two series? Is one of the two thinner grinded than the other?
Am I right in assuming that the Shirogami 1 steel of the Maboroshi is purer and can be grinded sharper than the steel of Denka?
I would be grateful to get some information from you than the knifemaker personally.
Thank you very much!
Best regards


und heute diese Antwort bekommen:

Dear , …

Hello , I hope you are well .
This is Fujiwara Teruyasu Edged Tool Craft .
Thank you very much for your mail .
I remember your order (Gyuto) . Thank you for then .

This is an information .
[Maboroshi] ... White color carbon steel [# 1] (including 1.5% carbon)
[Denka] ... Blue color carbon steel [Super] (including 1.4% carbon)

At first glance , [Maboroshi]series is harder than [Denka]series .
If you use it kindly , [Maboroshi] series lasts very good sharpness long time . But , vice versa , it's easy to chip because of hard .
So , [hard]+[tenacious] = Blue color carbon steel .

Of course , you know , [Maboroshi] series are easy to sharpen more than [Denka] series .
(same angle and Double bevel edged)
But , I don't know whether you can feel the difference of the sharpness or not .
Because of all hand-made , weight , balance , thickness ...are different .

Thank you very much
Best regards
Fujiwara


Kann jeder seine eigenen Schlüsse rausziehen. Bis auf kleine Unterschiede stimme ich aber mit dir überein, was die Fujiwaras betrifft. Die kleinen Unterschiede fallen aber mehr in den Bereich des Glaubens... ;)

Gruß
Pflaster
 
Servus,

@ güNef
Ja, das Fujiwara wird bleiben. Du musst dich nur entscheiden, ob du es vor oder nach der Schönheitskur in die Hand nehmen willst. Ein paar Worte von dir zum Messer würden doch gut in diesen Thread passen.

na wenn das ein Angebot sein soll, dann kann ich in meiner üblichen Bescheidenheit nur eine Wahl treffen: Natürlich zuerst vor der Schönheitskur und dann selbstverständlich danach! :D

Voller Kostenersatz für das Porto in alle Richtungen und etwaige Reparaturkosten verstehen sich von selbst! Alles weitere gerne per Mail!

Na, das wird sicher spannend! :super:

Gruß, güNef
 
@ Atlantik

Über die Messer von TF habe ich hier alles gelesen und ja auch meins vorgestellt. Auch in den internationalen Foren habe ich die Threads über TF regelmäßig verfolgt. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du mich an einen Beitrag verweisen köntest, der den Messern irgendetwas Mystisches zuschreibt. Habe ich nämlich bislang noch nirgendwo gelesen. Nur haufenweise Berichte und Reviews, die bei aller Kritik am F&F die besondere Schneidleistung der Messer beschreiben - jedesmal aus Erfahrung und oft intensiver Anwendung.

Dieser Praxisbezug fehlt mit ehrlich gesagt etwas bei der Kritik - im dem zitierten Beitrag wohlgemerkt, in deiner Anfangsvorstellung klang das noch deutlich anders. Eigentlich steht dort sogar nur Gutes.

Ich hatte nicht die Absicht, einen erschöpfenden Bericht über mein Maboroshi zu schreiben, sondern nur eine einfach gehaltene Kurzvorstellung. Dabei habe ich sowohl die mir aufgefallenen Mängel beschrieben als auch das, was mir persönlich an dem Messer gut gefällt. Nach dem nochmaligen Lesen meiner Posts kann ich deine Kritik nicht nachvollziehen. Ich finde nichts in Post #44, was von meinen anfangs geschilderten Eindrücken abweicht oder diesen widerspricht.
Ich habe mit der von dir zitierten Aussage nur ein Zeichen gesetzt entgegen der auf mich zum Teil leicht übertrieben wirkenden Darstellungen über die Fujiwaras, auf die man in diversen Foren stößt. Besonders die Denkas erfahren dort manchmal eine meiner Meinung nach unangemessene Überhöhung. Das ist zusammen mit der aus meiner Sicht ebenfalls völlig unangemessenen Preisgestaltung (Gabriel hat recht: des Handels!) geeignet, diese Messer zu verklären bzw. ihnen eine Art mystischen Touch zu verpassen. Hier habe ich meinen Widerspruch angemeldet - mehr nicht!

Aus meiner Sicht gibt es nichts Besonderes oder gar Mystisches an diesen Messern, das diese zu besonders schneidfreudigen Kandidaten macht – und ich scheue mich nicht, von meinem Maboroshi auch auf die Denkas zu schließen.

Es wäre schön, wenn du die plötzlich aufgetretenen funktionalen Schwächen deines Messers einmal etwas genauer beschreiben könntest. Es besteht natürlich kein weitergehender Berichtzwang, aber da du hier von einem Messer ausgehend im Prinzip ein Urteil über die Messerproduktion von TF insgesamt fällst, wäre es doch naheliegend, die Schwächen dieses Messers, die alle vorherigen Berichte entwerten, einmal genauer vorzustellen. Ich bin sicher, da können wir alle nur lernen.

Hier gibt es leider überhaupt nichts zu lernen „für uns alle“, denn diese „plötzlich aufgetretenen funktionalen Schwächen meines Messers“, auf die du hier anspielst, entspringen einzig und allein deiner Phantasie. Ich finde in meinen Aussagen keinen Anlass für deine Unterstellung. Und dass diese Mängel, von denen nur du glaubst, dass sie existieren, alle meine vorherigen (oder alle jemals gemachten Berichte?) entwerten könnten – ich denke, du hast meinen Satz komplett „in den falschen Hals bekommen“.

1. Das Thema Workhorse vs. Laser wurde hier in den letzten Monaten ergiebig diskutiert. Ich hätte gedacht, dass dabei klar geworden ist, warum der Worhhorse-Charakter mit seinen speziellen Eigenschaften sich bewusst von der Klasse "kompromisslos auf höchste Schneidfähigkeit ausgelegt" - vulgo: Laser - abhebt (Stichworte waren u.a. Trennfähigkeit, Foodrelease, Work Flow, Belastbarkeit). Da könnte man ruhig etwas differenzieren.

Nett von dir, dass du mir ein bisschen Nachhilfe in Sachen Workhorse und Laser geben möchtest. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du damit der Meinung bist, das Maboroshi sei ein Workhorse?! Da bin ich auf jeden Fall anderer Meinung. Stichwort Foodrelease: kaum ausgeprägt. Workflow: entsprechend. Belastbarkeit: nicht besonders hoch aufgrund der sehr fragilen und sehr hoch gehärteten Schneide. Spaltwirkung durch nach hinten dicker werdende Schneide: nö. Schau dir dazu ruhig nochmal das Kehlfoto an. Also aus meiner Sicht kein Workhorse.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Dünnschliff am Bandschleifer, wenn er über die gesamte Klingenbreite ausgeführt wird, dem Maboroshi nachhaltig seine guten Eigenschaft austreibt, aber jeder ist seines Glückes Schmied.

Ich wüsste jetzt nicht, welche guten Eigenschaften dadurch verloren gehen könnten. Aber im Ernst: die Klinge werde ich nur in Maßen überarbeiten lassen, so dass der grundlegende Charakter erhalten bleibt. Es wird nur um die Optimierung der mir wichtigsten Eigenschaft und um leichte Kosmetik gehen. Und natürlich die Griffe oder wie auch immer man das bezeichnen will, das da hinten an der Klinge dranhängt.

2. Welches sind deine Messer, die kompromisslos auf höchste Schneidfähigkeit ausgelegt sind, mit denen dein Maboroshi nicht mehr mit kommt?

An erster Stelle mein Schanz Custom-Santoku und güNefs Kamo-Santoku, aber ebenso mein leicht geschanztes Ashi, Takamura R2, Konosuke Shirogami 2.

Wenn ich mich zwischen meinem Schanz (kleines Gyuto) und meinem Nashiji entscheiden müsste, nehme ich ohne zu Zögern das Nashiji.

Du kannst nicht das kleine Schanz-Gyuto mit den von mir genannten Messern vergleichen. Ich hatte selber das kleine Schanz und zusätzlich eine etwas größere Custom-Version, die ich vor einigen Jahren mir habe machen lassen und die schon extra dünn und auf höchste Schneidfähigkeit ausgelegt war, bevor es dann später die Slim-Line-Serie gab.
Dass du dein Fujiwara vorziehen würdest – auch den ganzen von mir aufgezählten Lasern – ist deine Sache und deine Entscheidung – warum auch nicht...

Du hast also einen Geländewagen, der praktisch das gleiche bringt, wie ein Rennwagen und zusätzlich noch eine Menge anderes drauf hat. Aber du willst ihn tiefer legen lassen...und sagst dann auch noch, das sei ein Scheißwagen, und alle anderen Modelle des gleichen Herstellers auch

Au weia, der Vergleich hinkt aber mehr als früher meine Oma. Ich erkläre mal meine Sicht – hoffentlich etwas treffender:
Das Maboroshi entspricht in keinster Weise einem Geländewagen, sondern eher einem etwas schwergewichtigen Sportwagen, von dem einige Nutzer behaupten, sie könnten damit locker reinrassige Rennwagen abhängen. Die meisten von ihnen haben jedoch noch nie in einem solchen gesessen. Bei mir bekommt der Sportwagen ein profimäßiges Tuning, um ihn konkurrenzfähiger zu machen.
Es ist mir schleierhaft, wie du darauf kommst, ich hätte meinen schönen – zugegeben ein wenig ramponierten – Sportwagen und dazu auch noch alle anderen Modelle des Herstellers in die Nähe von „Scheißwagen“ gerückt. Ich habe überhaupt nichts Schlechtes über die Fujiwaras geschrieben, hast du doch selbst bestätigt:

Eigentlich steht dort sogar nur Gutes.

Ich habe ihnen sogar eine sehr gute Leistung bescheinigt; nur die Anerkennung als Champion der höchsten Motorsportklasse habe ich ihnen verweigert.
Und nein – ich mag keine Geländewagen, keine SUVs und keine Kombis, weder in meiner Küche noch in meiner Garage. Und ja, mein Auto ist tiefergelegt und tatsächlich so eine Art Maboroshi – allerdings ganz ohne Wabi-sabi! :haemisch:

Ich möchte jetzt aber hier kein weiteres Hin-und-her-Geschreibsel veranstalten (Zeitmangel!); ich denke, meine Meinung (der niemand beipflichten muss) ist klar geworden.

Gruß
Pflaster
 
@ güNef

na wenn das ein Angebot sein soll, dann kann ich in meiner üblichen Bescheidenheit nur eine Wahl treffen: Natürlich zuerst vor der Schönheitskur und dann selbstverständlich danach!

Haha, macht irgendwie Sinn! Ich richte mich ganz nach deinen Wünschen... ;)

Gruß
Pflaster
 
Nett von dir, dass du mir ein bisschen Nachhilfe in Sachen Workhorse und Laser geben möchtest. Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du damit der Meinung bist, das Maboroshi sei ein Workhorse?!

Ja. Vergleichsphoto: Schanz - TF. Eins ist ein Laser, das andere ist ein Workhorse (fein ausgeschliffen).

ich denke, meine Meinung (der niemand beipflichten muss) ist klar geworden

Ja, ist sie. Ist dann auch von mir aus hier beendet.
 
Last edited:
Nun, zugegebenermaßen ist es doch informativ und auch sprachlich interessant, hier zumindest mitzulesen, denn "fachlich" fehlen mir die Mittel, mein Einwurf oben war daher vermutlich nur der Neid der Besitzlosen!

Mea culpa!
 
Steht hier in diesem sehr ausführlichen (interessanten!) Thread eigentlich irgendwo auch etwas über das Material aus dem die Griffschalen bestehen?
Oder habe ich das überlesen?
Holz?
Kunststoff?
Finde das nicht unwichtig für evtl. Nachbesserungen.

Gruß
Jepe
 
OK, danke.
D.h. man kann den Griff recht einfach überschleifen und nachbessern.
Schon klar, dass man nicht unbedingt einsieht so etwas noch machen zu müssen.
Nach meiner Erfahrung muss ich aber praktisch bei jedem neuen Messer noch kleine Feinheiten ausbessern.
Mir macht sowas Spaß weil ich meine Messer noch gerne "individualisiere" und halt überhaupt gerne rumbastle.
Ist aber natürlich Geschmackssache ...
Mich würde es aber nicht von einem Kauf abhalten wenn, 1. das Messer ansonsten perfekt ist und 2. der Preis dann auch entsprechend günstiger ist.

Jepe
 
Servus,

@ güNef

Ein paar Worte von dir zum Messer würden doch gut in diesen Thread passen.

ich komme dem jetzt gerne nach, dass Messer weilt noch in meiner Küche und ich hatte sogar die einmalige Gelegenheit das Fujiwara-Western-Maboroshi mit einem handverlesenen Fujiwara-Wa-Denka ( Gabriel's vor Ort in Japan im Beisein von Meister Fujiwara ausgesuchtes) zu vergleichen, mit dem Versuch etwaige Unterschiede auszumachen und das Maboroshi an sich in Aktion zu testen!

Da wir uns in den letzten Monaten angewöhnt haben Messer in "Kategorien" einzuteilen, also "Laser" "Userfriendly" und "Workhorse" um grob bestimmte Merkmale und Eigenschaften eines Messers zu gruppieren, so haben wir es mit diesen beiden Messern mit Bestimmtheit mit keinen WH-Geometrien zu tun! Diese Klingen spalten an keiner Stelle der Schneide Schnittgut auf, noch gibt es ein Verdrängen oder Freisetzen!

Ein lupenreiner Laser wie die üblichen Verdächtigen, Ashi, Konosuke, Takamura oder Kotetsu ist das Maboroshi auch keiner, dazu ist dieses Messer zu schwer, der Rücken zu dick und die Klinge zu steif!

Wenn wir die ganze Zuordnung beiseite lassen, haben wir ein überragend schneidfähiges Messer, dass vom Schliff her, alle "klassischen japanischen" Western-Gyutos die hier immer wieder Standardempfehlungen sind, hinter sich lässt. Das Maboroshi wie auch das Denka zählen von der Schneidfähigkeit her sicher mit zu den besten Messern die ich bisher Zuhause hatte.

Hier ein Kehlvergleich zwischen Denka links und Maboroshi rechts. Das was man sieht spiegelt die Realität wieder, solche Klingen schneiden einfach leicht! :super:

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Beide Messer sind sehr dünn hinter der Wate aber vom Schliff her etwas unterschiedlich. Dem Shirogami I vom Maboroshi steht ein Aogami Super vom Denka gegenüber, wobei laut Fujiwara der AS eine "spezielle Legierung" ist!

Beide Messer waren so hoch geschärft, dass erst eine Tomate den Unterschied zumindest visuell gezeigt hat. Das Denka ist beim Auflegen der Schneide ohne Vorwärtsbewegung in der Tomate versunken, dass Maboroshi, obwohl schwerer brauchte eine minimale Vorwärtsbewegung um in die Haut einzuschneiden. Das waren gezielte Versuche um den Schärfeunterschied auszumachen, in der Praxis ohne Relevanz und beide Messer wurden von verschiedenen Händen, auf verschieden Steinen geschärft, der Test war also nur eine Momentaufnahme der Gegebenheiten, mehr nicht!

Was die Schneidfähigkeit betrifft, so habe ich bei hartem Schnittgut ( Möhren ) einen minimalen Vorteil beim Denka ausmachen können. Nach vielen Wiederholungen zeichnete sich doch eine immer wiederkehrende Tendenz zugunsten des Denka's ab. Der Unterschied zeigt sich wohl nur im direkten Vergleich und betrifft nur diese beiden Exemplare. Laut Fujiwara unterscheiden sich seine Messer immer etwas und sind nie wirklich gleich! Insgesamt und nüchtern betrachtet ist der Unterschied zu wenig deutlich um eines der beiden Messer als klar schneidfähiger zu beurteilen, dass Denka hat, wenn auch knapp dennoch gefühlt, den etwas leichteren Schnitt!

Bei mittelhartem Schnittgut wie Birne oder Sellerie konnte ich überhaupt keinen Unterschied ausmachen. FR ist Schnittgutabhängig, da nehmen sich beide nicht viel, sind aber in dieser Disziplin besser als mein flacher Ashi-Nakiri-Laser und zwar bei fast jedem Schnittgut (Ausnahme: Tofuwürfel, das Zeug bleibt an jeder Klinge kleben)!

Einen weit deutlicheren Unterschied macht der Stahl und die Schneidkantenstabilität. Das Maboroshi hat eine sehr feine Schneide die kontrollierte Führung verlangt, dass Denka aber, ist trotz seines dünnen Schliffes ungemein stabil! :staun: Gabriel hat in meinem Beisein mit tüchtig Impact gechoppt, da ist absolut nix passiert!

Wenn beide Messer nebeneinander liegen, ist das Denka, da handverlesen, dass deutlich schöner verarbeitete Messer! Gabriel hat mir erzählt, dass Fujiwara seine Arbeit als beendet ansieht wenn die Klinge fertig geschmiedet/geschliffen ist, die Griffschalen werden von jemand anderen montiert und dieser jemand kann das einfach nicht! :rolleyes:

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Fazit:

Das Fujiwara Maboroshi von Pflaster ist ein exzellent funktionierendes Messer, dass verdammt gut schneidet und an Kropf und Griff gruselig gefinisht ist! Wie andere Maboroshi's schneiden und gefertigt sind weiß nur Fujiwara und der zukünftige Besitzer!

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Verglichen mit einem direkt im Laden (Japan) unter vielen und im Beisein des Meisters ausgesuchten Wa-Denka, hat wohl jedes beliebiges Western-Maboroshi das Online bestellt wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit das nachsehen, selbst wenn im Mailverkehr die Bitte nach einem schönen Finish deutlich deponiert wurde.

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Was das Denka angeht, so ist das Messer in der Summe seiner Eigenschaften schon was besonderes! Es ist für Fujiwara-Verhältnisse schön gefertigt, schneidet exzellent, der Stahl lässt sich leicht auf enorme Schärfe bringen, bleibt sehr lange scharf und die Schneide hält! Das Gabriel es immer wieder als eines seiner besten Messer bezeichnet, ist jetzt für mich verständlicher geworden!

Ich bleibe aber trotz allem bei meiner Meinung, obwohl beide Messer funktionell überzeugen, wäre mir das Risiko bei einer Bestellung den schwarzen Peter zu ziehen zu groß. Der Preis dieser Messer tut sein übriges, ich empfinde ein deutliches Missverhältnis zwischen Preis und Leistung, aber das spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder.

Genauso weiß ich aber auch, dass ich schwach werde, wenn das Maboroshi von Pflaster eines Tages hübsch sein wird und ich es zu Gesicht bekomme! ;)

Nachtrag:

Durch die hohe Klinge und den dicken Rücken wirkt das Maboroshi wuchtig und stabil, beides Eigenschaften die durchaus in Kontrast zu den feinen Schneideigenschaften stehen. Dieses Eigengewicht verleiht der Schneidfähigkeit eine "Unterstützung" beim Kleinschneiden und gleichzeitig eine "Bremswirkung" bei hartem und hohem Schnittgut durch den größeren „Schneidenspitze zu Klingenrücken-Keil", was bei einem „laserkonditionierten“ Anwender ein „fremdes“ Gefühl hinterlässt, dass man in kurzer Zeit entweder mag, oder als zu gewöhnungsbedürftig beurteilt.

Mich hat der erste Eindruck positiv überrascht, sobald man aber zwischen leichten und schnittigen Lasern mit sehr dünner Gesamtgeometrie hin und her wechselt, z.B. Ashi oder Takamura, dann wird das ungewohnte Gewicht und der breite Klingenrücken eine Frage der Vorliebe und ob man das an einem an sich sehr schneidefähigem Messer gut findet!

Vielleicht noch ein Detail am Rande, beiden Fujiwara's war es nicht vergönnt gewesen, leichter zu schneiden als mein Kamo-To und dieses mal hatte ich sogar einen wirklichen Kenner als Zeugen und Tester vor Ort und zu Gast, der es selbst, zuerst und ohne Beeinflussung meinerseits bemerkt und ausgesprochen hat! :hehe:

Gruß, güNef
 
Last edited:
Moin güNef,

sehr schöner Vergleich und v.a. sehr schöne Bilder :D

Vielleicht noch ein Detail am Rande, beiden Fujiwara's war es nicht vergönnt gewesen, leichter zu schneiden als mein Kamo-To und dieses mal hatte ich sogar einen wirklichen Kenner als Zeugen und Tester vor Ort und zu Gast, der es selbst, zuerst und ohne Beeinflussung meinerseits bemerkt und ausgesprochen hat!

Ja das stimmt, habe ich wirklich gesagt und dazu stehe ich auch!

Aber die Summe der Eigenschaften betrachtet... ;)


Gruß, Gabriel
 
Lol,

dachte schon die ganze Zeit, dass hier ein Showdown ansteht. :haemisch:

Ihr habt gar nichts erzählt von eurem „High Noon“.

Grats an beide Kontrahenten.
 
Hallo,

danke für deinen aufschlussreichen Bericht, güNef! Ich gehe mal davon aus, dass deine Ergebnisse euren gemeinsamen Eindrücken entsprechen und du und Gabriel euch einig seid in der Einschätzung und Einordnung der beiden Fujiwaras. Meine eigene Einschätzung sehe ich im Wesentlichen durch euch beide bestätigt. Wenn wir unsere Beobachtungen zusammen mit der Antwortmail von Fujiwara zugrunde legen, dann können wir uns unter dem Strich sicherlich auf Folgendes einigen:

TF Denka und TF Maboroshi gehören zur Kategorie der schneidfreudigsten Küchenmesser. Nach oben hin bleibt nur noch wenig Luft für einige extrem auf Schneidfähigkeit ausgelegte Kandidaten. Wenn es um die reine Schneidfähigkeit bzw. den leichtesten Schnitt geht, reden wir bei den feststellbaren Unterschieden in dieser Kategorie ohnehin nur von Nuancen.

An beiden Fujiwaras finden sich nicht die entsprechenden Merkmale, um sie als Workhorses zu klassifizieren. Laser sind sie natürlich genauso wenig.

Denka und Maboroshi sind im Grunde gleichwertig in bezug auf ihre reine Schneidfähigkeit. Der ohnehin nur geringfügige festgestellte Unterschied wäre noch kleiner aus- oder vielleicht sogar ganz weggefallen, wenn Gabriel als der mit Sicherheit versiertere Schleifer für den Vergleich auch mein Maboroshi geschärft hätte.

Durch Gabriels Demonstration „Fröhliches Choppen mit dem Denka“ ist klar bestätigt, dass das Denka dem Maboroshi in Sachen Schneidkantenstabilität weit überlegen ist. Während hier genau die Schwäche des Maboroshis liegt, welches nämlich sehr empfindlich ist, trumpft das Denka ausgerechnet hier mit seiner besonderen Stärke und Robustheit auf.

Das macht aber wiederum das Gesamtpaket des Denkas so überlegen; denn mit seiner Kombination aus Stahlauswahl, Wärmebehandlung und Klingen- bzw. Schneidengeometrie ist dieses Messer klar der bessere Wurf. Denn während zunächst beim Schnittvergleich noch beide Fujiwaras auf Augenhöhe erscheinen, trennen sich bei härterer Gangart ziemlich schnell Weizen und Spreu. Da kann das Maboroshi in keiner Weise mithalten.

Also: die Schneidkantenstabilität, die ja in gewisser Weise zeigt, ob das Gesamtkonzept des Messers stimmig oder gelungen ist, ist der Schwachpunkt des Maboroshis und gleichzeitig die große Stärke des Denkas sowie dessen nicht zu überschätzender Vorteil. Und das macht das Denka sicherlich zu einem außergewöhnlich guten Küchenmesser – was von dem Maboroshi so nicht gesagt werden kann.
Aber die Summe der Eigenschaften betrachtet... ;)

Kehl-Vergleichsfotos sind nur bedingt aussagekräftig, denn die Kehlansicht des Maboroshis wirkt imho auf den ersten Blick vielversprechender (geiler :hehe:) als die des Denkas. Da kann man sich ganz schön täuschen.

Übrigens habe ich mich bei meinen Fotos darum bemüht, das Maboroshi so darzustellen, wie es auch der natürlichen wirklichen Wahrnehmung entspricht. GüNefs Bilder von Kropf und Griff liefern hingegen einen etwas übertriebenen Eindruck von den „kleinen Unzulänglichkeiten“ der Verarbeitung. Ganz so schlimm und gruselig sieht das in Natura wirklich nicht aus. Da sollte sich der geneigte Betrachter bitteschön eher an meinen Bildern orientieren. :steirer:

Gruß
Pflaster
 
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