Beratung für Schneidbrettkauf erbeten

Ja stimmt, ich wusste das nicht mehr so genau. Das Video behauptet, "end-grain" Akazie sei besser als Long-grain Akazie, dafür ist end-grain Baumbus sehr viel schlechter als Long-grain bambus. Das fand ich erstaunlich. Eine Erklärung ist mir nicht eingefallen. Long-grain bambus soll so gut sein wie end-grain Akazie.

Vielleicht kennt sich hier jemand mit Birnenholz aus. Ich habe mir neue Birnenholzschneidbretter gemacht. Birnenholz hat eine sehr gleichmäßige und feine Maserung, nicht zu hart und nicht zu weich. Nach meinem Empfinden optimal. Diese habe ich mit Leinöl eingelassen und zwar mindestens 10 mal. Ich habe drauf gewartet, dass endlich kein Öl mehr aufgenommen wird. Aber nachdem das Brett 1 Tag gestanden war, hat es das Öl doch wieder weggesaugt. Die Bretter sind jetzt nicht so wahnsinnig dick ca. 1,5cm. Letztendlich habe ich es dann aufgegeben. Nach dem Ölen waren die Bretter schön glatt, kommt aber ein bisschen Wasser drauf richten sich die Fasern wieder auf. Schleifen hilft nicht. Bei anderen Hölzern hatte ich das nicht, wenn die mit Leinölbehandelt sind und Wasser kommt drauf, richtet sich nichts auf, die bleiben glatt. Das ist jetzt eigentlich nicht schlimm, denn durch das Aufrichten der Faser, werden die Schnitte etwas egalisiert. Aber ein glattes Brett, wäre mir trotzdem lieber. Ist das eine Besonderheit von Birnenholz?
 
@schärfefan

Habe zwar der fortgeschrittenen Stunde geschuldet versehentlich Wärmebehandlung und Vergütung zu „Wärmevergütung“ verballhornt, aber „Opferdiode“ habe ich niemals nicht geschrieben :steirer:

In dem oben verlinkten Clip wurde die Klinge per „chopping“ gestresst (wenn ich richtig erinnere). Die Hypothese mit den Halzfasern als Mikro-Grataufrichter müsste dann überarbeitet werden. (...).

1) „Opferdiode“... :D da habe ich ja einen köstlichen Verschreiber hingelegt.. oder war das mal wieder die automatische Rechtschreibekorrektur? :D

2) nein, wie unschwer im Video ab 6:30 min zu sehen ist, wurde ausschliesslich (!) im Zug- Schiebeschnitt getestet... und nicht ein einziges Mal echtes „chopping“ gemacht... die Hypothese muss also mitnichten überdacht werden... höchstens der Titel des YouTube Videos und seine falsche Benutzung im Vortrag von „chopping“ anstelle von „slicing“ kann als potentiell irreführend bezeichnet werden... :D


https://m.youtube.com/watch?v=_lktWJKFP2k&t=764s

Was mir soeben auffällt, ist, daß er leider nicht die Sektion des Messers scharz markiert und dann auch exakt dort nachmisst, wo die Schneide bei seinem Test den Hauptteil des Druckes aufnimmt, sondern gefahr läuft, zumindest tendenziell nur den vorderen, nicht oder nicht maximal belasteten Teil zu messen. Gut zu beobachten ab 7:00 min...
Was ich nicht verstehe, ist, weshalb er bei einem standard- Besswert der Messer von 125 das Ausreisser-Messer mit 145 nicht durch ein anderes mit 125 ersetzt hat..

Ich finde die aufwändige Untersuchung eigentlich vom Aufbau her immer noch sehr vorbildlich, aber sie hat leider trotzdem einige Schwächen im Bereich „Material und Methode“ (s.o.).

Ein bereits bestens vorher bereits bekanntes Fazit kann man aus der Untersuchung auf jeden Fall ziehen bzw bestätigen:

Die eigene Schnitttechnik sollte nicht nur in Bezug auf das Schnittgut selber optimiert werden, sondern auch hinsichtlich Faserverlauf des Brettes und vor allem dem verbleibenden Restdruck auf der Schneide beim anschliessenden Kontakt mit dem Brett.

Der japanische Zugschnitt dürfte der Beste sein, dann der Druckschnitt und der Ungünstigste das echte „choppen“ im Sinne von Hacken. Amateurköche haben da also die Wahl, bei Profis dürfte die Zeit oftmals zum choppen zwingen, aber auch da wiegt man ja oft aus gutem Grund...

Edit2)

Ein holzbrett ( evtl auch das „longgrain“-Bambusbrett) wurde entgegen der üblichen Praxis in längsverlaufender „longgrain“-Richtung benutzt. 99% der Küchennutzer werden es jedoch im querformat nutzen, also „crossgrain“.

@ tiffel

Irgendwo hier im Forum hatte ich mal die Liste der Holzhärten verlinkt... soweit ich mich recht erinnere, haben Obstbäume Keine unterdurchschnittliche Härte, sollte also auch auf Birne zutreffen...

Edit: mal nachgeschaut, weil interessant:
Birne ist vergleichbar mit Buche, Eiche, Ahorn... also nicht weich.

Hrc ist bei holz Brinell

https://www.gunreben.de/holzhe-brinellhe-informationen-299


Das erscheint mir auch fast zwingend logisch, denn im Gegensatz zu reinen Laubbäumen oder Nadelbäumen müssen die sogar im stürmischen Herbst bisweilen Tonnen schwerer Früchte weitab des relativ dünnen Stammes tragen (Belastung durch Druck und zusätzlich durch starken Hebelarm bzw starkem Druck/ Zugwechsel am Stamm) und sie müssen die Früchte trotzdem bei sich behalten.. die Holzhärte hängt aber offensichtlich von vielen Umweltbedingungen ab...

Wobei es nicht unerhebliche Unterschiede bspw bei amerikanischer und europäischer Kirsche gibt.. also immer auch das Ursprungsland berücksichtigen...


Hier das pdf zum Video:

http://knifegrinders.com.au/SET/Chopping_Boards.pdf
 
Last edited:
Sagte ich denn Birne sei weich? Ich weiß wie hart und wie weich Birne ist, schließlich schneide ich darauf. Kommt halt immer auf den Vergleich an. "die Holzhärte hängt aber offensichtlich von vielen Umweltbedingungen ab..." Genau. Es hängt davon ab, wo die Bäume stehen, ob sie viel oder wenig Wasser bekommen und dementsprechend wie schnell sie wachsen.
 
Sagte ich denn Birne sei weich? Ich weiß wie hart und wie weich Birne ist, schließlich schneide ich darauf. Kommt halt immer auf den Vergleich an. "die Holzhärte hängt aber offensichtlich von vielen Umweltbedingungen ab..." Genau. Es hängt davon ab, wo die Bäume stehen, ob sie viel oder wenig Wasser bekommen und dementsprechend wie schnell sie wachsen.

Du hast Recht, es ging nicht um den Härtegrad. Du schriebst nur, „nicht zu hart, nicht zu weich“.
Insofern ist meine Antwort an Dich gegenstandslos.
 
Du verrennst Dich imho in Details. Wenn man unbedingt ein leichtes, recht weiches Nadelholz braucht, dann wird man in heimischen Wäldern fündig. Meine Bienen-Beuten baue ich aus so einem Holz. Kann ja sein, dass das japanische viel besser und erlesener ist. Mir egal- in meinem Alter ist ein gewisser Starrsinn normal...
Möglicherweise ist auch nur das Marketing der japanischen Wunderbretter ausgesprochen gut, oder die Kundschaft leicht manipulierbar? (Wird im Alter auch weniger und der Elan ist eh dahin...)

PS:
Sitze gerade im Wald und warte auf die Sauen, die ich seit ner Stunde neben mir höre... mit ein bisschen Glück kann ich eines zum bleiben überreden und dann muss das Jagdmesser harte Arbeit errichten. Da würde es einem Verehrer des minimalen Schleifwinkels massiv Tränen in die Augen treiben! Messer sind Werkzeuge. Und wenn die Schneide durch Kontakt zum mittelbarsten Holz zugrunde geht, dann muss an der Schnittechnik gearbeitet werden, oder es gehört die Schneide umgeschliffen. So- die Sauen sind da!
 
Last edited:
Auch wenn der Thread schon etwas älter ist:

wir haben uns damals im Hessenpark in Neu-Anspach sehr schöne Holzschneidebetter aus Eiche mitgenommen.
Die werden dort in der Nähe in einer Behindertenwerkstatt ganz toll hergestellt und im Hessenpark in einem Holzladen mitverkauft.
Die Bretter ( gibt's in verschiedenen Größen - wir haben zwei ca 28x18 und eins ca 38x28 ) unterstützen also gleichzeitig noch einen guten Zweck.

Und einen Besuch ist der Hessenpark allemal auch so wert.

Uwe
schalk70
 
Hallo hdo,

... Sitze gerade im Wald und warte auf die Sauen, die ich seit ner Stunde neben mir höre...

Sorry wenn ich jetzt erst antworte ... sind die Sauen noch vor deiner Büchse aufgetaucht? Kann mir nicht vorstellen, dass eine der Sauen, wie ich sie so kenne, nach ausgiebigem Smartphone-Getüdel Lust auf eine Begegnung mit Mensch hat :steirer: :steirer: :steirer:

Grüße
Thommy
 
Nach einem knappen halben Jahr möchte ich nur kurz über meine persönliche Einschätzung eines Hinokibrettes berichten:

Zunächst:
Ich will keineswegs behaupten, daß es das allein seligmachende oder weltbeste BRETT ist, lediglich berichten.

Es ist wunderbar leicht, verbiegt sich zumindest in der von mir gekauften 3 cm Dicke nicht. Vor Gebrauch sollte man es kurz unter laufendem Wasser nass machen und abtrocknen, so daß es feucht ist. Es nimmt ja bereits als Besonderheit praktisch kaum Wasser auf, braucht auch nicht mit Öl oder sonst etwas vorbehandelt werden, was mir sehr gefällt. Mit dem Anfeuchten erreicht man, daß die winzige Aufnahmekapazität des Hinoki bereits erschöpft ist und daher sind Verfärbungen und geschmackliche „Imprägnierungen“ fast unmöglich. Zudem lassen sich die Bretter anschliessend sehr leicht säubern.

Da ich hauptsächlich ein extrem dünn angeschliffenes (nur 12 grad gesamtwinkel) Asagao mit hartem PM-Stahl nutze, ist eine weiche Unterlage (neben sorgfältiger Schnitttechnik und Vermeiden von Verkanten) die halbe Miete zur Vermeidung von Mikroausbrüchen. Das Hinokibrett hat sich nicht nur als extrem pflegeleicht bewährt, sondern insgesamt seinen Teil dazu beigetragen, daß das Asagao/Takamura unbeschadet blieb und weiterhin große Freude bereiten kann.

Ich sehe daher die Anschaffung des Hinokibrettes neben den o.a. Zusätzlichen Maßnahmen der Sorgfalt bei der Nutzung von Lasergeometrien (plus der von allen Experten empfohlenen Anbringung einer Mikrofase von ca. 36 Grad) als eine sehr gute und weiterhin Freude bereitende Investition an.
Mir scheint es, daß das Hinokibrett in einem Privathaushalt zudem eine SEHR lange Nutzungsdauer erreichen kann. Das extrem geringe Gewicht ist sehr hilfreich, weil man dadurch auch größere Bretter problemlos auch an dem Ende der Längsseite ohne jede Anstrengung heben kann, um das Schnittgut in Behälter oder den Kochtopf etc. Zu schieben.

Ich kann also aus persönlicher Sicht Hinokibretter absolut empfehlen, zumal sie extrem Pflegeleicht und natürlich antiseptisch sind. Der angenehme dezente Zedernduft, den sie verbreiten, wird übrigens keinesfalls auf das Schnittgut übertragen.
Sie sollten nach dem Gebrauch kurz abgewaschen werden, ein sauberer Topfschwamm mit ein paar Tropfen Spülmittel reicht, danach mit klarem Wasser nachspülen, abtrocknen und aufrecht lagern.
 
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem neuen großen Schneidbrett, daher möchte ich diesem Thread nutzen, um euch um euren Rat und Unterstützung zu fragen :)

Gesucht wird:
  • Stirnholz
  • Vorzugsweise helles Holz
  • Kein Olive, Gummibaum oder Bambus
  • min. 60x40 cm, also ordentlich groß
  • mind. 1 Seite ohne Saftrillen etc.
  • gerne so flach wie nötig/möglich
  • ohne Gummifüße etc.


Des Weiteren möcht ich mir keines selbst zusammenbasteln, sondern bereits fertig erwerben.

Gibt es zu diesem hier von Gastroladen Erfahrungen?


Wunsch wäre von der Optik her sowas (Lärche) , leider sitzt der Hersteller in Canada. :distress: Und ich möchte gerne in D (alternativ in der EU) beziehen.


Danke vorab!
 
Für dein Anforderungsprofil kann ich Peter's Holzmanufaktur oder Schreinerei Löffler empfehlen. Die müssten beide was entsprechendes auf Lager haben. Heimische Hölzer, nicht zu hart für Messerklingen und gut verarbeitet.
 
Hallo bukowski und Rock'n'Roll,

danke für Eure Antworten.

@bukwoski
Beides interessante Quellen und sehr schönen Produkten, auf die Schreinerei Löffler bin ich auch schon durch meine Online Recherche gestoßen. Allerdings habe ich in beiden Shop kein Brett über 50 bzw. 60cm Länge gesehen?! Die Größe ist mein Hauptkaufkriterium für ein neues Brett.

@Rock'n'Roll
Die Websites und dein Bericht habe ich mir angesehen. Interessant.
Die Stirnholz-Hackbretter sind mir mit 7,5cm deutlich zu hoch und fallen damit raus.
Wieso hattest du dich gegen Stirnholz entschieden? Die Vorteile dafür überwiegen hier im Forum und auf Webseiten Dritter gegenüber Brettern mit Längsfasern. Persönlicher Geschmack?
 
Ich habe mich nicht gegen Stirnholz entschieden. Als ich das Brett gekauft habe, überwog hier im Forum aus meiner Sicht und nach meinen Kriterien kein Stirnholzbrett. Und wie ich in den 5 Jahren festgestellt habe, bin ich mit dem Langholz mehr als gut gefahren. Wüßte nicht, was dagegen spricht ...

R'n'R
 
Last edited:
Scheint es auf den Seiten tatsächlich nicht zu geben, hatte ich anders in Erinnerung, Pardon.

Ich gehe aber davon aus, dass Bretter mit deinen Maßen auf Kundenwunsch gefertigt werden können.
 
Ok verstehe.


Apropo Nicht-Stirnholz:
Was sind eure Meinungen zu diesem hier aus Buche?
Für die grösse erstaunlich günstig? Gibt es einen Haken vielleicht, der zu diesem geringeren Preis führt etc?
 
Last edited:
Dein Link funktioniert nicht.

Und was Stirnholz angeht, ist es nicht zwingend überlegen. Ich zitiere hier mal den folgenden Text eines erfahrenen Users aus einem nicht verlinkbaren Küchenforum:

"In Stirnholz sinken gerade dünne Schneiden tiefer ein und drohen dann, geringstes Verkanten mit Ausbrüchen zu quittieren. Robuste Messer brauchen keine besonders weichen Schneidbretter, so dass ich keine nennenswerten Vorteile bei Stirnholz sehe.

Ich vermute, dass Stirnholz oft herangenommen wird, um aus hartem Holz ein ganz erheblich weicher wirkendes Schneidbrett zu machen.
Die Qualität eines wirklich guten geeigneten Holzes bekommt man so aber nicht hin. Die Hygiene ist bei Stirnholz vorsichtig formuliert eine Herausforderung. Ohne Imprägnierung geht da gar nichts."

R'n'R
 
Ok, Link funktioniert. Nachteil des Bretts: Nur einseitig verwendbar. Zweiseitig sollte sein - eine Seite Obst, andere Seite Knoblauch, Zwiebeln, Gemüse .... Regelmäßiges beidseitiges Benutzen verhindert zudem ein Verziehen des Bretts.

R'n'R
 
Was ist eigentlich mit Epicurean Schneidebretter? Sie gelten auch als messerfreundlich.
 
Last edited:
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem neuen großen Schneidbrett, daher möchte ich diesem Thread nutzen, um euch um euren Rat und Unterstützung zu fragen :)

[...]


Wunsch wäre von der Optik her sowas (Lärche) , leider sitzt der Hersteller in Canada. :distress: Und ich möchte gerne in D (alternativ in der EU) beziehen.


Fündig geworden! Allerdings nicht bei "Serien-Brettern". Ich habe eines nach meinen Vorstellungen und Wunschoptik bei holz-liebling.de anfertigen lassen. :cool: Das Ergebnis ist für mich sehr zufriedenstellend:

Selbst (nach)gemessene Maße:
- Dick 3,2 cm
- Breite 37,3 cm
- Länge 58,2 cm




Viele Grüße
Sashimi
 
Das sieht doch mal richtig gut aus! Danke für den Link! Ich hätte 40 mm fertigen lassen.
Für die Messer ist das ok und in deiner Küche ein schöner Blickfang. Glückwunsch!
rocco26
 
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