Und mal wieder ein Amboss

feeltheground

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Hi Leute, möchte mich erstmal vorstellen.
Ich heiße Tobi, bin 21 und mich hat wie so viele hier der Schmiedevirus infiziert.
Ich möchte mir in den nächsten Wochen eine kleine schmiede im Garten bauen. Feldesse, diverse schmiedezangen und ein (geschätzt) 10-12 kg amboss sind vorhanden.
Gestern habe ich dann in einer Kleinanzeige einen 104kg Amboss gefunden und nach kurzer Verhandlungen direkt für 100 Tacken mitgenommen. Der Zustand ist weit weg von Neuwertig und die Bahn ist auch nicht mehr ganz gerade, aber für den Anfang wird mir das reichen.

Nun würde es mich mal interessieren um welches Fabrikat es sich handelt, wie alt der ca ist und ob es irgendwelche Vorschläge gibt das Teil ein wenig auf vordermann zu bringen.
Hier mal ein paar erste Bilder, die gestern abend noch entstanden sind, bessere werden heute nach Feierabend nachgereicht.


https://drive.google.com/folder/d/0B4PpIPooVSzXR3hKOUdwcy1qWGs/edit
Danke für die Aufnahme und Viel Spaß beim rätseln.
Gruß Tobi
 
AW: Und mal wieder ein amboss

Willkommen Tobi,

schön, dass du anfangen willst zu schmieden. Mit dem schrottwertigen Amboss wird dir der Anfang allerdings nicht gerade leicht gemacht. Ich denke, du wirst sehr schnell merken, was ich meine. Und bei dem Teil lohnt sich auch keine Aufarbeitung - finde ich. Falls der Amboss auch klirrt, wovon ich fast ausgehe, ist ein arbeiten daran sowie nur was für Hörgeschädigte.
Es tut mir leid, dass ich dir so unverblümt was negatives sagen muss, aber die folgenden Punkte sprechen gegen den Amboss:

- ein Horn ist abgebrochen
- die Bahn ist völlig uneben
- die Ränder sind völlig rund und ausgelutscht
- das Rundhorn hat starke Unebenheiten

Aber du willst jetzt ja unbedingt erstmal dein erstes Messer schmieden. Also leg los. Ich glaube aber dazu ist es ziemlich egal, was für ein Fabrikat der Amboss hat, er sollte nämlich nicht allzu lange bei dir bleiben.

Grüße

yaammoo
 
AW: Und mal wieder ein amboss

Hallo Tobi,
Willkommen im Messerforum und danke für Deinen ersten Beitrag!
Das war kein Anfänger, der den Amboss im Laufe seines Lebens in diesen Zustand gedengelt hat. Vielleicht waren es sogar Schmiedegenerationen. Und wenn ein alter Hase damit bis zum Schluss gearbeitet und jetzt damit aufgehört hat, wird er für einen Neuling doch sicher noch tauglich sein, damit den Einstieg ins Schmiedehandwerk zu unterstützen. Wenn sich höhere Ansprüche bei Dir einstellen, kannst Du den Amboss ja wieder zur Disposition stellen. Viel Erfolg bei Deinen ersten Versuchen und vielleicht zeigst Du uns auch bald die ersten Ergebnisse und teilst uns Deine Erfahrungen mit.
Grüsse
Felix
 
AW: Und mal wieder ein amboss

Guten Abend Tobi,

104 kg sind doch schon mal ne Ansage, besser als auf den 10 Kilo wird es mit dem neuen sicher gehen.
Im Neuzustand ist er natürlich nicht, du musst Dir halt für die jeweiligen Aufgaben die passende Stelle suchen, und zum richten von fertig geschmiedeten Klingen kannst Du ja auch auf den Alten ausweichen.
S&H als Markierung könnte Söding und Halbach, also ein renommierter Hersteller sein. 208 Pfund = 104 Kilo klingt auch gut.

Was Du machen willst, wäre ein bisschen schleifen, aber nicht zu viel (bei einer verstählten Bahn), oder auch mit speziellen Elektroden (teuer) lassen sich auch die Bahn und die Kanten aufschweißen.

Viele Grüße

Christian
 
Was ich meine auf den Bildern zu sehen, sieht mir nicht schlecht aus, zu dem Preis allemal:super:.
Der wird eine Verstählte Bahn haben, damit sollte der dumpfer klingen als die "Neuen".
Wenn du überhaupt keine geeignete Stelle findest, was ich bezweifle, kannst du immernoch
einen Einsteckamboss benutzen, das steht dann viel besser als nur in einen Stock.
Die Brust des Ambosses gehört normalerweise vom Schmied abgewand und ist zur verstärkung
der Kante, die so stabieler als eine 90° Kante ist.
 
Ganz scgön breit gefächerte Meinungen hier :D
Danke erstmal für die bisherigen Antworten. Dass Gut was Anderes ist, ist mir klar, aber fürs Grobe wird mir das Teil auf alle Fälle erst mal reichen. Für Arbeiten wo ich scharfe Kanten und eine glatte Bahn brauche, werd ich dann Auf den kleineren ausweichen.

yaammoo said:
Falls der Amboss auch klirrt, wovon ich fast ausgehe, ist ein arbeiten daran sowie nur was für Hörgeschädigte.

Was genau meinst du mit klirren?


felix49 said:
Viel Erfolg bei Deinen ersten Versuchen und vielleicht zeigst Du uns auch bald die ersten Ergebnisse und teilst uns Deine Erfahrungen mit.

Den ersten Versuch an nem Messer hab ich schon hinter mir. Ist allerdings schon ne Weile her, da ich in den letzten Monaten kaum Zeit hatte. Hier hab ich mal n Bild von dem Teil hochgeladen:
https://drive.google.com/file/d/0B4PpIPooVSzXcDBCSVNjRHBBdVk/view?usp=sharing

Ausgangsmaterial war ein Stück von einer Blattfeder aus einem Scania Lkw, Wärmebehandlung wurde schlichtweg ignoriert und der Griff ist ein wenig klein geraten.
Aber alles in Allem war ich In dem Moment ganz zu frieden mit mir...
Seitdem habe ich mir über Internet und Literatur (Havard Bergland "Die Kunst des Schmiedens und "Damast schmieden für Anfänger" von Ernst G. S.-H. und Jürgen Rosinski) ein wenig mehr Theorie angeeignet und will jetzt wie gesagt wieder in nächster Zeit mit geeignetem Arbeitsplatz in die Praxis übergehen.

teamaster said:
S&H als Markierung könnte Söding und Halbach, also ein renommierter Hersteller sein. 208 Pfund = 104 Kilo klingt auch gut.

Was Du machen willst, wäre ein bisschen schleifen, aber nicht zu viel (bei einer verstählten Bahn), oder auch mit speziellen Elektroden (teuer) lassen sich auch die Bahn und die Kanten aufschweißen.

Söding und Halbach erschien mir nach kurzer Recherche auch am wahrscheinlichsten. Allerdings macht mich ein wenig stutzig, dass das "Vergiss mein nicht" Logo fehlt und die Aufschrift nur eingemeiselt zu schein seit. Der älteste S&H den ich im Internet finden konnte trug das Logo und die Jahreszahl 1901... Also kann man davon ausgehen dass das Teil um einiges Älter ist? :confused:


Ich habe mal noch ein paar Fotos zu dem im Einganspost verlinkten Ordner hinzugefügt. Auf zweien erkennt man die (Un-)Ebenheit der Bahn recht deutlich. Im ab dem Horn bis ca. 3/4 der Länge ist sie relativ eben, aber macht dann einen relativ starken Buckel. Wie kommt sowas zustande? :confused:

Gruß Tobi
 
Grüsse!
Ich dächte zwischen dem H und der 2 schwach die drei Quadrate von H.W. Holthaus aus Westfahlen zu sehen. Aber vielleicht ist es nur Einbildung....
 
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