PA Wasserkraft

Hab ja ein paar Messer von Ralf Jahn, dem Betreiber der Wasserkraft Manufaktur zum testen und für einen PA bekommen.

Natürlich habe ich die Zeit den PA zu organisieren genutzt um die Messer selber zu testen. Es geht um diese vier Messer:



Ein Kochmesser aus der Olive Serie:



Klingenlänge 217mm davon 200mm scharf
Klingenhöhe 43mm
Gewicht 142g
Stahl 1.4034 HRC58
Geometrie:

Dicke hinter der Wate jeweils Kehl, Mitte, Spitze
0,36mm 0,34mm 0,3mm
1cm über der Wate
0,93mm 0,9mm 0,7mm
2cm über der Wate
1,49mm 1,3mm
Rücken
1,86mm 1,76mm 0,4mm

Ein Santoku aus der Serie Olive







Klingenlänge 190mm davon 174mm scharf
Klingenhöhe 48mm
Gewicht 142g
Stahl 1.4034 HRC58
Geometrie:

Dicke hinter der Wate jeweils Kehl, Mitte, Spitze
0,27mm 0,27mm 0,16mm
1cm über der Wate
1,0mm 0,93mm 0,78mm
2cm über der Wate
1,42mm 1,35mm
Rücken
1,94mm 1,94mm 0,6mm

Ein Santoku aus der Serie Pflaume



Klingenlänge 164mm
Klingenhöhe 43mm
Gewicht 84g
Stahl 1.4034 HRC58
Geometrie:

Dicke hinter der Wate jeweils Kehl, Mitte, Spitze
0,28mm 0,27mm 0,27mm
1cm über der Wate
0,64mm 0,60mm 0,60mm
2cm über der Wate
1,03mm 0,99mm
Rücken
1,64mm 1,64mm 0,4mm

Ein Santoku aus der Serie Pflaume







Klingenlänge 164mm
Klingenhöhe 43mm
Gewicht 84g
Stahl C75 HRC58
Geometrie:

Dicke hinter der Wate jeweils Kehl, Mitte, Spitze
0,22mm 0,22mm 0,22mm
1cm über der Wate
0,65mm 0,62mm 0,55mm
2cm über der Wate
1,00mm 1,00mm
Rücken
1,66m 1,66mm 0,4mm

Im folgenden werde ich mich nur auf den Gebrauch konzentrieren, will ja nicht alles den anderen vor weg nehmen

Die Schärfe finde ich bei allen sehr gut, Tomaten in 12 Teile können alle:











Der Foodrelease ist wie von einem dünnen glatten Flachschliff zu erwarten....













Was mich aber beeindruckt hat ist das das Kochmesser locker Pansen schneidet:



und auch für Gurkenröllchen (war hier mein erstes mal) gut zu gebrauchen ist













Paprika, Kräuter hacken, Schinken mit Melone ect. alles geht gut von der Hand

Kommen wir zu dem Santoku aus der Olvien Serie.

Da ich ja schon ein Santoku aus der Pflaumen Serie etwas länger im Einsatz habe, bin ich langsam ein Fan von 1.4034 wenn der gut gehärtet ist geworden
und hab dem Santoku auch aufgrund der etwas robusteren Geometrie zugetraut auch einen Gummiadler komplett mit Gelenken und Knochen zu zerlegen:









Das hätte ich mich jetzt mit meinen dünnen harten Japanern nicht getraut, ging aber ohne Ausfälle und direkt danach wars noch scharf genug um die Gurkenröllchen sauber zu schneiden



Also langsam werde ich ein Fan von 1.4034 wenn der gut gehärtet ist...

Das Pflaume Santoku aus 1.4034 habe ich ja schon hier vorgestellt:

http://www.messerforum.net/showthread.php?131583-Das-Wasserkraft-Santoku

Kommen wir also zu der Pflaume aus rostendem C75

Paprika im Zugschnitt geht nur mit den leichten 84g des Messers ohne spürbaren Wiederstand, auch Süsskartoffeln gehen mit minimaler Kraft und Lauch ist auch kein Hindernis. Das ist mein absoluter Favorit aus der Serie was das schneiden betrifft. Wertiger ist die Olive Serie vom Gefühl her aber die Zugschnittperformance des C75 Pflaume ist schon der Hit







Erstaunlicher Weise zeigt das Messer aus C75 kaum Reaktivität auf das Schneidgut. Tomaten haben nix bewirkt, nur Zwiebeln erzeugen eine minimale Patina ohne selber Farbe vom C-Stahl an zu nehmen.

Jetzt gehen die Messer nur noch kurz auf 1mµ Diamant abgeledert zum nächsten Tester.

Hergestellt werden diese coolen Teile im einzigen noch verbliebenen Kotten in Solingen mit wie der Name schon sagt mit Wasserkraft aus der Wupper:









Im Fit and Finish sicher nicht perfekt, aber von der Schneidfähigkeit aus der Box aus meiner Sicht echt klasse.

Einfach gute Küchenmesser nach alter Solinger Tradition, schneidfreudig und robust so wie das sein soll.

Mein Favorit aus dem Quartett ist das Pflaume Santoku aus C75 gefolgt vom Kochmesser.

Der Hit für mich wäre ein Kochmesser aus C75 in der Olive Verarbeitung mit der dünnen Geometrie des Santokus der Pflaume Serie.

Ich denke das werde ich dem Ralf bald aus den Rippen leiern....

Gruß

Uwe

Hallo Uwe,

danke für den Bericht und die tollen Bilder. Die Vorfreude bei mir steigt

Schönen Abend und Grüße,
ipq

Sehr schöne Bilder!

Weißt Du, wo das Kochmesser preislich liegen wird? Soweit ich das sehen konnte, sind die ja noch nicht käuflich zu erwerben (zumindest nicht online). Wenn die preislich bei den anderen Wasserkraft liegen würden, wäre es eine schöne Alternative unter 70€. Kannst Du was dazu sagen, wie es sich im Vergleich zum Burgvogel schlägt?

LG
fabstar

Hallo Uwe
Auf diesen (ersten) Bericht hab ich schon gewartet .Hauptsächlich wegen des Kochmessers wie wohl die meisten hier .
Insgesamt ein interessanter Bericht mit richtig tollen Bildern der aber viele Fragen unbeantwortet lässt .Aber das ist in diesem PA wohl auch so gewollt ! Ich freue mich schon das nächste Türchen (Hohoho) öffnen zu können .
Was mir aufgefallen ist ,das es bei der "einfacheren Serie" laut deinen Messungen kaum Serienstreuungen gibt (2 PA-Messer + dein Vorgestelltes)
und die Oliven-Serie etwas robuster aber immer noch im schneidfreudigem Bereich liegt .Einzig das Kochmesser könnte direkt hinter der Wate noch unter den 0,3 mm Bereich rutschen .
Ansonsten ist mir noch aufgefallen ,das du von Pflaume schreibst ,aber auf der Web-Seite von Wasserkraft gibt es nur Kirsche ,Olive und Buche
Ich bleib weiter neugierig!
Gibt es schon Informationen zu den Preisen ???
Gruß Jens

Wow, ich bin schon auf die anderen Berichte gespannt.
Gute alte Solinger Tradition gepaart mit einem etwas modernen Aussehen und guter Schneidfähigkeit, das lässt mein Herz höher schlagen!

suntravel said:

Der Hit für mich wäre ein Kochmesser aus C75 in der Olive Verarbeitung mit der dünnen Geometrie des Santokus der Pflaume Serie.

Ich denke das werde ich dem Ralf bald aus den Rippen leiern....

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Ganz genau! Das würde ich ohne zu Zögern auch sofort kaufen und wenn es mir gefällt würde ich sicherlich Eltern, Tante, Onkel usw auch zum Kauf anstiften, damit die mal was gescheites haben
Denn ganz Ehrlich: Ich hab immer schon auf ein Herder 1922 Kochmesser geschielt, weils ein nicht rostfreies gutes Solinger ist, aber der Kropf mit Bart ging für mich garnicht. Olive finde ich auch ansprechender als Pflaume.

Gruß, Wesley

Moin Uwe,

schöner Erfahrungsbericht von dir !
Könntest du noch bitte Bilder vom Kehl des Kochmessers hier hochladen ?
Gibt es dieses Messer auch in der rostenden Version ?
Vielen Dank schon mal und ich freue mich auf weitere berichte

liebe Grüße, Alex

suntravel said:

Der Hit für mich wäre ein Kochmesser aus C75 in der Olive Verarbeitung mit der dünnen Geometrie des Santokus der Pflaume Serie.

Ich denke das werde ich dem Ralf bald aus den Rippen leiern....

Gruß

Uwe

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Das wäre sicherlich für einige hier interessant. Du kannst den Ralf ja mal anhauen ob er eine Sonderserie für das Messerforum machen will. Anmeldung in einem extra Thread, einer bestellt für alle, sammelt das Geld ein und verschickt die Messer dann weiter.
Wäre ne tolle Aktion.

Grüße,

Marco

Ob das Messer in der Olive Variante mit C75 erscheint, bezweifle ich wegen der Säure im Olivenholz ...
Man möge mich korrigieren, falls ich mich irre

Obwohl der „Kontext“ des Herstellers für mich gemeinhin ohne Interesse ist, hier hat er es mir angetan. Allein der Markenname „Wasserkraft“ ist !

Sehr schade, daß die Messer nur mit Holzgriffen angeboten werden!

Ist es machbar den Griff auszutauschen, daß ich eventuell (z. B.) Cuscadi damit beauftragen könnte?

Horst

Nachtrag: Ich bin auf dieses Video gestoßen, hier erhält man einen Eindruck was mit Tradition gemeint ist.

http://www.wipperkotten.com/index.php?id=16

Ob das Messer in der Olive Variante mit C75 erscheint, bezweifle ich wegen der Säure im Olivenholz ...
Man möge mich korrigieren, falls ich mich irre

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So eine Antwort hatte ich an anderer Stelle auch mal auf eine dementsprechende Frage bekommen. Olivenholz und rostender Stahl gibt wohl Flecke.

Toller Bericht, schöne Bilder und einfach auf den Punkt gebracht!
Beiträge von "suntravel" sind immer interressant und lehrreich!
Vielen Dank dafür
Gruß
mamic

Honyama20 said:

Ob das Messer in der Olive Variante mit C75 erscheint, bezweifle ich wegen der Säure im Olivenholz ...
Man möge mich korrigieren, falls ich mich irre

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Das Bezweifel ich auch , hab mal die gleiche Antwort von Herder bekommen .Aber auf Anfrage mit Ausschluss von Garantie und Rückgaberecht könnte ich mir so eine "Sonderanfertigung" durchaus vorstellen .Ansonsten fände ich Bubinga eine schöne und wohl auch nicht teurere Alternative zum Olivenholz ,falls es denn eine C-Stahl Variante geben wird . Buche und Kirsche (Pflaume?) sind sehr wohl auch geeignete Griffhölzer aber eben etwas langweilig .
Gruß Jens

farblos said:

Nachtrag: Ich bin auf dieses Video gestoßen, hier erhält man einen Eindruck was mit Tradition gemeint ist.

http://www.wipperkotten.com/index.php?id=16

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Hallo Horst,

vielen Dank für den Link zum Video/Film

O-Ton wäre wahrscheinlich dann nur zum schmunzeln gewesen,so konzentriert man sich auf das Wesentliche.
Und ich dachte schon ich bekomm die Schwämmchen wenn mein Bandschleifer mal ein 10tel "eiert".Aber am großen Stein dort würde mich wohl eher die Angst packen.
Wie schön das es heute um so vieles einfacher für uns ist.

Gruß Carsten

Hallo zusammen,

gleich kommen meine Eindrücke über die Wasserkraft Santokus und das Kochmesser, aber zuerst möchte ich mich bei Uwe (suntravel) für die Beschaffung der Messer und Organisation von diesem PA bedanken. Natürlich geht mein Dank ebenfalls an den edlen Spender und Hersteller, Hr. Ralf Jahn!

Die Eckdaten wie Maße, Gewicht etc. und die reinen Produktbilder spare ich mir an dieser Stelle, da sie ja bereits ausgiebig von Uwe hier festgehalten wurden.

Die Spezifikationen der verwendeneten Stahlsorten kann man hier und hier nachlesen. Beide sind aus meiner Sicht nichts Besonderes, verrichten aber ihren Dienst ganz ordentlich. Angetan war ich von der leichten Schärfbarkeit des 1.4034.

Die Verarbeitung der Messer ist aus meiner Sicht einfach und schnörkellos. F&F sind keinesfall perfekt, aber in dieser Preisklasse kann man das nicht erwarten. Dafür war aber auch nichts scharfkantig oder grob vernachläßigt. Meine Frau nannte das Anfassgefühl der Klinge blechern, das trifft es ziemlich gut aus meiner Sicht.

Und nun zum Test. Bei uns zuhause wird jeden Tag frisch gekocht. Abends gibt es meistens Salat, gefolgt von frischem Abendessen und Früchten. Unter diesen Bedingungen wurden die Messer getestet und durften sich allen dazu gehörigen Herausforderungen stellen. Bei mir wurden sie nicht geschont und durften gleich am ersten Abend einiges ausprobieren. Als ich ganz am Anfang das Paket mit den Messer öffnete, fiel mit neben der guten Verpackung (Danke, Uwe!) die gefühlt fehlende Schärfe auf. Darauf hin habe ich alle Messer vorsichtig einige Male über den Imanishi 5.000 und das Karbon- Santoku noch zusätzlich über den Imanishi 8.000 gezogen. Das Nachschärfen ging bei allen auffällig leicht. Danach waren sie nagelgängig und gingen problemlos durch eine Zeitung. Bei den beiden, kleinen Santokus war ich zuest etwas irritiert, da sie so leicht waren. Im Laufe des Tests aber fand ich das Gewicht richtig gut. Die anderen beiden (also das große Santoku und das Kochmesser) fallen positiv durch ihre Griffe aus Olivenholz auf. Diese sind zwar auch etwas schwerer, verleihen den Messern aber auch den Eindruck einer anderen, höheren Wertigkeit. Insgesamt kann man sagen, dass die Messer kleine Schneidteufel sind. Das ist - wenn man sich den Dünnschliff anschaut - auch kein Wunder. Im Vergleich zu meinen Japanern aber waren sie (nicht nur) gefühlt schlechter. Bei der Schnittgutfreisetzung schaut es aber nicht so gut aus. Die Stücke saugen sich förmlich an der Klinge fest und lassen teilweise nur mit Druck los. Allerdings war das bei diesem Profil auch nicht anders zu erwarten. Die Patinabildung bei dem C75- Santoku fing am ersten Abend schon an. Begleitet wurde sie vom üblichen Geruch. Eine Übertragung bzw. Geschmacksveränderung des Essens war aber nicht festzustellen (wäre für mich ein NoGo). Natürlich war diese Erfahrung stärker bei Tomaten, Paprika und Zwiebeln, die jeden Abend damit geschnitten wurden. Lediglich an der Zwiebel konnte ich eine Verfärbung feststellen. Die rostträgen Messer haben nicht reagiert. Das große Santoku hat eine interessante Form, die zum Choppen sehr gut geeignet ist. Das Kochmesser hingegen konnte mich nicht begeistern. Irgendwie wurde ich mit der Form nicht warm. Wer weiss, vielleicht gibt sich das mit einer längeren Nutzung.

Ehe ich zu den Bildern komme, möchte ich ein vorläufiges Fazit festhalten. Die Wasserkraft PA Messer haben mir Spaß gemacht. Überzeugt hat mich vor allem die schneidfreudige Geometrie von allen PA Messern und das Gewicht der kleinen Santokus. Wer also ein schneidfreudiges Messer aus Deutschland sucht und bei einem überschaubaren Geldbetrag bleiben möchte, ist hier goldrichtig. Sollte ich mir ein Wasserkraft- Messer wünschen können, würde ich ein kleines Santoku aus rostträgem Stahl mit Olivengriff nehmen.

Und hier einige Bilder:





Der schöne Olivengriff:


Beginnende Patinabildung am ersten Abend


Ausgeprägte Patina schon nach 3 Tagen




Viele Grüße aus München,
ipq

PS: Fragen? Immer her damit

Hallo ipq,

wie schneiden die Messer denn deiner Meinung nach im Vergleich zu anderen Messern dieser Preiskategorie ab. Nehme mal an, die Messer werden so in einer Größenodnung zwischen 50 und 70 € liegen.


LG
fabstar

Hallo fabstar,

Das kleine Santoku kostet ab 41 € aufwärts. Das dürfte ein Kampfpreis für das gebotene Paket sein. Zwar habe ich jede Menge geschenkter WMFs der Spitzenklasse da, aber ich benutze sie nicht. D.h. praktisch habe ich keine Vergleichserfahrung mit Messern in der selben Preiskategorie. Preislich am nächsten kämen dann mein Tadafusa und Eden Kanso und beide liegen in Punkto Schneidfähigkeit oberhalb der Wasserkraft Messer. So zumindest mein Eindruck.

Gruß, ipq

Mal so aus Neugier: Haben noch andere am PA teilgenommen, die ihre Berichte schreiben? Bin ganz neugierig. Auch in Bezug darauf wann vlt der Shop online geht oder zumindest die hier gezeigten Messer (vorallem Kochmesser Olive) in Serienfertigung auf der Homepage erscheinen, ist da was bekannt?

Gruß, Wesley

Da dürfte noch einiges kommen. Zum Rest könnte ein Anruf beim Hersteller helfen
Gruß, ipq