Ich lerne schmieden - Fotos der entstandenen Klingen

Einiges ist wieder voran gegangen:

1. Ein etwas grösseres Jagdmesser aus dem Damaststück aus Beitrag #190 - das Stück über dem Hufeisenmesser - habe ich fertig. Der Griff ist Wüseneisenholz, welches wirklich schön zu bearbeiten ist.

Wüsteneisenholz_4.jpg Wüsteneisenholz_5.jpg

Sowas ähnliches habe ich vor kurzem schon mal in "klein" gemacht.

Allerdings, wie fast immer: Beim Bohren des Stiftlochs ist mir ein Messfehler unterlaufen und der Messingstift war dann doch recht stark ausserhalb der Fluchtlinie. Also einen zweiten Blindstift gesetzt, einfach der Optik wegen. Und was war??? Ja, auch die Blindniete verbohrt :glgl::glgl::glgl:

2. Eibe ist ein tolles Holz, wirklich:

Federdamast_12.jpg Federdamast_11.jpg

Dies ist das feine Federdamaststück von vor einigen Wochen. Ich wollte erst Seekuh als Griff nehmen, aber die Eibe passte am besten.
 
So langsam wirds auch mit dem Hamon.

Silberstahl 1.2210 mit Sambar und Leder eines sehr alten Leder-/ Antriebsriemens:

Jagdmesser_8.jpg Jagdmesser_8_Hamon.jpg Jagdmesser_8_Griffabschluss.jpg


Diese Art von Messern machen wirklich Spass, geht ja auch in die Richtung "Hinterwäldlermesser".

Ich habe allerdings bei den Integralmessern immer noch Schwierigkeiten beim Schmieden recht nah an die Endform zu kommen. Da brauch ich noch etwas Übung und den ein oder anderen Trick.
 
Hallo Schäferschmied,

sehr schön zu sehen, wie gut du dieses traditionelle und ehrenhafte Handwerk inzwischen beherrscht!

Es kann wahrlich nicht jeder Erzählen, dass er seine eigenen Messer herstellt.

Und die Qualität kann sich echt sehen lassen. Weiter so!

LG
 
Durch die Pflege und den plötzlichen Tod meines Vaters war ich in den letzten Wochen nicht immer ganz auf der Höhe, aber ich habe dennoch immer wieder mal ein Messer gebastelt, geschmiedet und mich so gut ablenken können.

Da einige Bereiche des Schmiedens fast meditative Züge annehmen, war das natürlich zur geistigen Regeneration nach eben den ersten Tagen nach Beerdigung und co eine immense Hilfe.

Wie dem auch sei, das Leben geht weiter und ich meine, dass einige Baustellen der schmiedeteschnischen Vergangenheit gut geschlossen werden konnten, z.B. die Hamongeschichte. Weiter bin ich in die Sattlerei eingestiegen und ich denke, dass es nicht so ein schlechter Start ist.

Weiter - und das ist mein persönlicher Schmiedehöhepunkt: Ich konnte von Achim Wirtz ein Stück Luppe erwerben und habe aus eben dieser Luppe ein Messer geschmiedet. Fehlerfrei, trotz zig Faltungen. Und ja, die Klinge ist hart :) Da brauchte es kein Aufkohlen.

1. Ein Hinterwäldler-Messer mit Ledergriff, Neusilber und Damastklinge.

Lechner_Messer_1.jpg


2. Ein "Klassiker"...ein Yakut. Ich finde diese Messer immer noch sehr toll: 1.2003 mit Messing, Nussbaum, Birkenrinde und Birke.

Lechner_messer_2.jpg

Dazu eine Lederscheide gebastelt:

Lechner_Messer_8.jpg


3. Wurmbunt mit Puddeleisen als Parierstück und Nussbaum.

Lechner_Messer_3.jpg


4. Dann wirds bissl "kreativer", weniger glatt und geradlinig:

Horn an Wurmbunt mit Ledergriff und vernieteter Lederkappe als Abschluss. Das Leder folgt hier dem Horn.

Lechner_Messer_5.jpg Lechner_Messer_16.jpg Lechner_Messer_4.jpg


5. Noch ein rustikales Halbintegral 1.2210 mit Ledergriff und Hamon. Sehr, sehr führig, das Teil:

Lechner_Messer_6.jpg Lechner_Messer_6.jpg


6. Mein schmiedetechnisches Highlight: Luppenstahlmesser mit Rohhaut und Knochen, dazu Lederscheide:

Lechner_Messer_9.jpg Lechner_Messer_7.jpg

Da die Luppe nicht wirklich billig ist, habe ich natürlich schon bissl geschwitzt, als ich hier die Faltungen gemacht habe. Aber alles gut gegangen. Das Messer ist ohne Schmiedefehler.

7. Eines für mich gemacht: Ein Sax mit Hamon, Ledergriff, Neusilber und Mammut. Hier erkennt man einige Details, die mir auch an rustikalen Messern sehr wichtig geworden sind.

Lechner_Messer_11.jpg Lechner_Messer_12.jpg Lechner_Messer_13.jpg Lechner_messer_10.jpg

Man erkennt beim letzten Bild: Die Hamongeschichte kommt so langsam in Fahrt.

8. WIP: Eine alte Feile mit Hamon.

Lechner_Messer_15.jpg Lechner_Messer_14.jpg

So langsam komme ich hinter die Tricks "Hamon". Dennoch noch nicht ganz am Ziel, aber es wird.
 
Durch einen Glücksgriff einen Schwung alter Feilen bekommen.

Diese Feilen sind nicht gestempelt, was manchmal ja wirklich heisst: Aufgekohlter Baustahl - überspitzt formuliert.

Anscheinend ist es hier nicht der Fall, denn der erste Versuch war sehr vielversprechend.


Feile zum Messer mit Hamon:

Feilenmesser.jpg


Dann noch ein rundes Stück 1.2210 zu Messer mit dezenter Härtelinie...hier rechts im Bild:

Feilenmesser_2.jpg


Die wohl bekannten "Mittelaltermesser" sind nun nicht soooo mein optischer Geschmack, aber mit der Grundidee des Ganzstahlsmessers kann man schon gut spielen.
 
Wenn man deinen Thread von Anfang an verfolgt hat, muss man sagen, deine Entwicklung ist beachtlich. Sowohl handwerklich als auch beim Stil deiner Messer .

Der rauhe, archaische Stil deiner Messer hat inzwischen einen hohen Wiedererkennungswert - und gefällt mir sehr,sehr gut !
Mach weiter so - du bist auf einem guten Weg !
 
Vielen Dank, Wado.

Ich geb mir alle Mühe, meinen präferierten Stil beizubehalten bzw. zu schärfen und zu intensivieren. Es klappt meist - nicht immer, aber meist.

1. Hier bin ich eher dem Orginal gefolgt: Eine Thai-Machte aus 1.2604, differentiell gehärtet. Echte Zwinge aus Alu-Rest und Fasanenholz. Verklebt habe ich alles mit Birkenpech.

Mit 33cm langer Klinge (53cm gesamt) wirds beim Härten schon spannend, aber es hat alles geklappt. Holzkohle unterstützt die Härterei hier sehr.

IMG_2421.jpg

Motiviert wurde ich durch folgendes Video:


Ich habe wirklich viele Schmiedevideos angesehen, diese oftmals akribisch analysiert. Aber noch nie haben mich bewegte Bilder dermaßen in meinem Tun motiviert. In solchen Momenten bin ich froh, durch die Schule vom Senior-Schmied gegangen zu sein, denn so weit bin ich nicht von der Arbeitsweise des Thais entfernt. Und das macht micht - wenn ich für manche unterständlich - sehr stolz.

2. Bei Halbintegralen wäre ein Lufthammer schon toll :)

Halbintegral.jpg Halbintegral_2.jpg

Oben im Bild: Halbintegral aus 1.2210 mit Maserbirke, durchgehendem Erl, verschraubt mit Messingplatte. Differentiell gehärtet. Das Messer hat einen Hohlschliff.

Unten im Bild: Halbintegral aus 1.2210 mit gebeiztem Riegelahorn, durchgehendem Erl, verschraubt mit Messingplatte. Differentiell gehärtet. Das Messer hat einen Flachschliff.

Auf beide bin ich echt stolz und werde auf dieser Grundidee "grobes Halbintegral an einfachem Holzgriff" weiter aufbauen.
 
So langsam komm ich auch geistig wieder auf die Höhe:

1. Ein Messerchen aus einem Bombensplitter einer US-Bombe von 1944:

Bombemsplitter_1.jpg

Vorher und währenddessen schaute das so aus:

Bombemsplitter.jpg

Das war wirklich sehr spannend, hat Spass gemacht. Da ich auch nen leichten Hamon rauskitzeln konnte, vermute ich hier ein C60 oder sowas als Material. Der Splitter wurde hart und kappt ohne Probleme Baustahl, was für meine Begriff als Messer vollkommen ausreicht.

2. Endlich wieder zu meiner Liebe, den Hinterwäldlern, gefunden:

Endlich die Klinge aus #224 verbaut:

Federdamast_14.jpg Federdamast_13.jpg

Das war eine schwere Geburt. Aber hier sieht man meine "Arbeitsweise": Die Klinge kugelte ewig rum...in der Werkstatt, dann in der Werkzeugkiste, dann unter anderen Klingen. Ich hatte einfach keine Idee, was ich damit machen sollte.

Vorgestern gings dann super schnell: Geweih gesehen, Klinge gesucht, Rohhaut geschnitten, zack*zack*Simsalabim: Messer fertig.
 
Hallo Alex, ich muss hier auch mal wieder meine Bewunderung kundtun, denn die Messer und dein Bericht zum Entstehungsprozess sind immer wieder spannend anzuschaun: Einerseits zeigst du sehr saubere Verarbeitung und einen feinen Blick für's Detail, z.B. bei deinem tollen Damast, den schönen Härtelinien und den detailreichen Fittings. Andererseits setzt du ja ganz gezielt auf eine rustikale, fast krude Schmiedeoptik mit urigen Formen. Dieses Kontrastprogramm polarisiert und du erschaffst einen ganz eigenen Look, der zumindest mich besonders auf den zweiten und dritten Blick fasziniert... Weiter so! Gruß Timo
 
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Vielen Dank an Euch zwei! Freut mich sehr, wenn es gefällt.

Und ja, es stimmt: Manche Messer sind erst auf den zweiten, dritten oder noch mehr Blicke später schön.

Aber, am Beispiel des Federdamasts vom letzten Messer:

Klar, der Federdamast ist schön und edel, usw. Deswegen wollte ich eigentlich was Edles als Griffstück...idealerweise Seekuh. Das habe ich auch schon sehr grob vorbereitet:

Seekuh an Damast.jpg

Es sprang aber der Liebesfunken so gar nicht über, so ganz und gar nicht. Deswegen der Gedanke: Warum sollte "schnödes" Geweih zu einfach für eine edle/ aufwendige Klinge sein?
Diese Aussage/ dieser Gedankengang macht für mich gar keinen Sinn, denn genau dieser "Stilbruch" ist ja der Reiz. Grobes, aber haptisch sehr gefälliges Horn mit grober Rohhaut an feiner Klinge. Passt - für mich.

Edle Klinge - Bronze, fein strukturiert - ein erlesenes Stück Seekuh....das bin ich nicht. Die Seekuh mit Rohhaut gewickelt...ja, das kann ich mir dann wieder vorstellen. Da steh ich dahinter. Oder die Bronze grob klopfen, dann Seekuh und alles mit Rohhaut zusammenwickeln. Auch super.

Als anderes Beispiel, ein für mich wichtiges "Projekt", das einige Blicke für die Schönheit braucht:
Ich hatte viele kleine Reste an Leder und Holz auf, unter und neben der Werkbank. Normalerweise wirft man das ja irgendwann mal weg, denn was will man denn mit einem Stück abgelutschter Maserbirke?!

Ich hatte Zeit und Laune und habe aus Resten - ja, auch die Klinge war ein Metallrest - dann ein Messer gebastelt:

Reste_Messer.jpg Reste_Messer_2.jpg

Das eigentlich schnöde daran: Die geschmiedete Klinge besteht aus simplen C75. Kein 1.2442, 2513, 2419 oder oder oder....nein, es ist "nur" C75. Allerdings mit einem Hamon, den ich gut gelungen finde.Der Griff besteht aus Resten Messing, Eibe, Riegelahorn, Maserbirke, Lederstücken und Neusilber.

Für dieses Messer habe ich selbst auch zwei, drei Blicke gebraucht, aber jetzt finde ich es super. :D:D:D

Und, als Tipp: Eibe im Querschnitt ist sensationelles Holz :super:
 
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Hallo Alex,

es immer wieder schön zu sehen, was Du so an schönen Messern fertigstellst.
Die Nutzung von Rohhaut hatte ich vorher noch nicht gesehen, aber die wirkt echt toll zu den von Dir gewählten Hölzern.
Freue mich schon auf die nächsten Bilder
Grüße Kai
 
Es ging wieder recht gut voran und ich komme mit mit meinen "Wanna-Do´s" gut weiter:

Minimalismus als Lebensziel...auch beim Schmieden. So habe ich bisher drei Küchenmesser gemacht, die alle recht ähnlich aufgebaut sind, aber vor allem eins haben: Zwei "Zutaten" plus Birkenpech.

1. Olive und Kugellagerstahl:

Küchenmesser_23.jpg

2. Flieder [super schönes Holz] und 125SC

Küchenmesser_24.jpg

3. Hier eine dritte Zutat: Zunder respektive Hammerschlag:

Küchenmesser_25.jpg

Dieses ist noch nicht ganz fertig und braucht noch die ein oder andere Stunde an Zuwendung.


Den Minimalismus nehme ich mit - zu meinen neuen Lieblingen - oder alten Bekannten?

Halbintegrale mit Holz und Leder. Manchmal klopfen sie sich leicht, manchmal gehts recht zäh, aber es macht unglaublich viel Spass:

4. Eibe und Silberstahl:

Halbintegral_Eibe.jpg

Halbintegral_Eibe.jpg_2.jpg

Am "Sax" sind zwei Schliffbilder. Hinten Hohl, vorne recht grober Flachschliff. Damit kann man auch mal problemlos im Baum pobeln, ohne ein Abbrechen der Spitze zu befürchten.

5. Kastanie und Silberstahl:

Kastanie_Halbintegal.jpg

Die Rosskastanie kommt gut, ich bin überrascht. Weiter ist das eins der ersten zwei "Lederhosenmesser". Hintergrund war eine Hochzeit und dazu tragen wir Bayern auch eine Lederhose. In dieser Lederhose befindet sich dann ein Messer, der Nicker. Eben diese Form finde ich furchtbar, dürr, klapprig, nichts für mich.

Also habe ich dann ein Lederkosenmesser gemacht, die ich gut finde. :steirer::steirer:

6. Daraus folgte eine "Schmiedeübung": Multibarren ohne Schweissgerät, ohne Fixierung. Kein Hinschleifen der Torsionsstränge, nein, einfach Schmieden.
Das war nicht ganz ohne, hat aber super geklappt.

Sambar und drei Stähle zu Halbintegral.

Halbintegral_Eibe_3.jpg Halbintegral_Eibe_2.jpg

Ebenfalls ein für die Lederhose geeignetes Messer. Alternativ auch einfach was für die Jagd :glgl:

Natürlich kann man sagen: "Hey, da sind Risse am Parierstück"....und die Antwort lautet:"Nein, das sind die Reste der Torsionsstränge. Die kann man schleifen oder so lassen....ich lasse es so. Denn man soll sehen, dass es geschmiedet ist".


Das geht soweit alles gut, aber nicht alles läuft super:

So habe ich mich an einer Schmiedeübung versucht, die kinderleicht aussieht: X-RHEA-Messer vom Herrn Rhea aus den USA. Ein Ganzstahlmesser mit Nietung. Schaut pobelig einfach aus, hat es aber echt in sich.

Mein erster Versuch:

Xrhea-Alex.jpg

Mag soweit gut aussehen, aber die Niete am Griff hab ich zweimal gemacht. Einen Konturschliff habs auch....das sollte natürlich nicht sein, denn es ist ein geschmiedetes Messer. Usw. usw.
Und manchmal kann man mir nicht helfen: Ich habe es aus einem 24mm Rundmaterial 1.2210 rausgeklopft. Das war körperlich nicht ganz ohne :D:D:D
 
Lange Wochenende sind immer toll, da kann man viel basteln:

1. Restefest aus Kugellagerstahl und diversen Materialabschnitten: Leder und Seekuh, Messing und Fiber. Klinge mit Hohlschliff, Spitze und Rücken recht hoch angelassen.

Halbintel_6.jpg Halbintel_7.jpg Halbintel_8.jpg

Der Hamon ist gut gelungen und ich bin soweit zufrieden.


2. Endlich ein Feuersteinmesser gemacht. Das wollte ich schon lange: Silberstahl, Rohhaut, Birkenteer und Sambar:

Feuersteinmesser_1.jpg Feuersteinmesser_2.jpg


3. Ein etwas längeres Halbintegral aus Silberstahl mit Leder, Eibe und einer Geweihrose. Der Griff ist asymmetrisch und ans Horn angepasst. Liegt sehr gut in der Hand.

Eibe_2.jpg Eibe_3.jpg
 
So, ich denke, einen kleinen Meilenstein bei den Griffen kann ich als erledigt betrachten: Klar abgegrenzte Kanten am Griffholz

Halbintegral_Rosskastanie_rot.jpg Halbintegral_Rosskastanie_rot_2.jpg

Auch wenn es für meine Verhältnisse schon fast verspielt ist, so liegt es super in der Hand. Ich bin ganz überrascht. Was mich aber noch mehr als die Handlage freut, sind die Kanten, die die Rundungen recht gut abgrenzen.

Das ist zwar einiges an Schleifarbeit, aber gibt dem ganzen noch etwas mehr Optik.

Besonderheiten an diesem Messer: Rosskastanie gefärbt, 1.2550 für die Klinge und das Kupferstück warm aufgeschlagen....was echt ne bucklige Arbeit war.
Ich werde mich eindeutig in Guss von Messing und Kupfer einlesen. Das sollte die ein oder andere Gestaltungstür öffnen.
 
Ein Messer aus Damast....endlich mal wieder, wenn auch ein Kampf beim Härten. Die Klinge hat sich gewunden wie ein Aal. Final ging aber alles gut und ich konnte ein brauchbares Messer basteln:

1. Damast auf 1.2842, 75Ni8 und 1.2442
2. Parierstück aus Messing, Sicherungsstift aus Messing
3. Seekuh für den Griff.

Randall_1.jpg Randall_2.jpg Randall_3.jpg


Dieses Bild zeigt einen schönen Vergleich der letzten zwei Arbeiten:

Vergleich_Randall_Halbintegral.jpg


Alles in allem sind Halbintegrale nicht weniger aufwendig als das Anfertigen eines Parierstücks. Da habe ich mich getäuscht.
Ist auch mal interessant in der kurzen Zeit den Vergleich live zu spüren/ zu sehen/ zu machen.
 
Lange Wochenenden sind schon immer toll, da kriegt man was zusammen :)


1. Ein persönliches Highlight: Eine künstlich gealterte Damastklinge, die ich zu einem sehr einfachen Messer zusammengebaut habe. Griffholz ist Mooreiche. Birkenpech hält alles zusammen.

Wikinger_2.jpg Wikinger_3.jpg Gealterter_Damast.jpg

2. Eine Klinge aus TWR, Puddelelementen, Leer und einem schönen Stück Sambar. Das Horn gibt wieder die Form des restlichen Griffs vor. Das war ne ganz schöne Arbeit, bis dies Messer fertig war.

Sambar_TWR.jpg Sambar_TWR_2.jpg Sambar_TWR_4.jpg Sambar_TWR_3.jpg

3. Ein Halbintegral mit einer Klinge aus 1.7225 - TWR - 1.7225, Leder und Sambar. Der Griffabschluss ist vernietet und aus Neusilber. Der Erl ist durchgehend.

Halbintegral_6.jpg
 
Hey Alex,

hänge ziemlich von Beginn an an deinem Faden und es freut mich immer hier reinzuschauen.
Wahnsinn, was du an Progression und Ideen vorlegst.

Deine Formensprache ist sehr reizvoll. Von (vermeintlich) einfach bis aufwendig ist alles dabei.
Die Übergange von den strukturierten Griffen zu Zwinge bzw. Griffabschluss sind sagenhaft.
Gerade die beiden letzten Nr.2 und 3 TWR GANZ großes Kino!

Nur weiter so. Sowas bereichert das Forum ungemein.
 
Lieber Mike,

vielen Dank für die netten Worte!

Es ist tatsächlich so, dass ich etwas mutiger werde und etwas mehr experimentiere. Dieser Entwicklungsprozess dauert aber nun schon fast zwei Jahre, von dem her sollte da langsam eine Richtung sichtbar werden :lach::lach:

Ich habe mir dazu aber auch drei, vier einfache Designregeln aufgestellt, die ich zu beachten versuche.

Das muss man sagen, dass das große TWR unter meinen Designregeln nicht final ausgearbeitet wurde:

Sambar_TWR_3_Linie.jpg

Die rote Linie wäre ideal und würde einem natürlichen Wuchs nahe kommen. Die Schneide ist dann natürlich gerade, nur der Rücken fliesst. Da muss man aber im Vorfeld schon richtig planen und das kann ich bis heute nicht. Aber so ein "gewachsenes" Messer baue ich bestimmt mal.

Wie dem auch sei: Es ist in keinster Weise ein Ende des Lernens und des Erkundens in Sicht - und das freut mich sehr, sehr, sehr:

So habe ich gestern endlich einen weiteren handwerklichen Meilenstein genommen: TWR mit C45 zu einem SanMai-Laminat im Kohlefeuer verschweisst.

TWRC45.jpg TWRC45_2.jpg

Fehlerlos, was mich unendlich freut und wieder eine Tür zu gigantischen Experimentiermöglichkeiten aufstösst. Meine Freude ist auch deswegen so gross, weil TWR ein geiler Stahl, aber leider eben auch eine grosse, grosse, grosse, sehr grosse, grosse Zicke ist.
Jetzt, da das Verschweissen klappt, kann ich mal SanMai mit Damast - TWR - Damast machen.
 
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Da ich mich wegen der geklappten Verschweissung von TWR mit einem anderen Stahl so freue, habe ich gestern ein recht hochlagiges Damastpaket mit TWR als Schneidlage verbunden.

Hat wohl alles geklappt...auch wenn ich den TWR beim absoluten groben Grobschliff noch nicht sehe. Ich bin aber guter Dinge.

Diese Klinge wird geometrisch eher in Richtung Dolch oder Bajonett gehen, ein grösseres Parierstück und einen Griff aus Sambar + Rose bekommen.

Der Hohlschliff wird natürlich noch sauberer und etwas markanter.

TWR_Damast_2.jpg TWR_Damast.jpg

Alles in allem bin ich wirklich stolz wie Oskar, dass das mit dem TWR so gut klappt. Mein Dank auch an Achim Wirtz, der mir den ein oder anderen sehr, sehr sinnvollen/ hilfreichen Tipp gegeben hat.
 
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