Ich lerne schmieden - Fotos der entstandenen Klingen

Nachdem die Machete soweit ja funktioniert, konnte ich mich wieder etwas auf die Scheide konzentrieren.

Somit Beschläge aus Puddel geschmiedet und angepasst:

Machete_59.jpg Machete_60.jpg Machete_61.jpg

Die U-Klammer wird etwa fünf Zentimeter nach dem Scheidenmund gesetzt. Ich kleide das innere der Scheide mit einem alten Stück Nerz aus, damit die Klinge fest sitzt. Weiter vermeide ich damit auch ein Reiben der Klinge am Eichenholz.

Meine To-do-Liste für dieses Projekt wird immer länger, die Zeit rennt dagegen immer schneller. Eigentlich wollte ich am Freitag verschicken, aber das schaffe ich nicht.
Ein Wochenende der Konzentration brauch ich noch, damit ich zumindest 90-95% so schaffe, wie ich es gerne hätte.
 
Nach einem unglaublich arbeitsintensiven Wochenende ist die Machete endlich fertig. Zumindest so fertig, dass sei zeig- und verschickbar ist.

Natürlich findet man im Nachhinein immer etwas. Aber ich bin soweit zufrieden.

Natürlich II: Einige Dinge würde ich jetzt - mit der neuen Erfahrung - anders machen...aber dieses Wissen kann ich ja bei anderen Projekten einfliessen lassen.

Wie dem auch sei, hier die finalen Bilder:

Machete_62.jpg Machete_63.jpg Machete_64.jpg Machete_65.jpg Machete_66.jpg Machete_67.jpg Machete_68.jpg Machete_69.jpg

Den Ortbeschlag habe ich vernagelt...und die Nägel aus Puddel gemacht. Somit sind alle Metallteile, ausnahmslos alle, in irgendeiner Form geschmiedet.
Das Scheideninnere wurde mit Nerz ausgekleidet. Zu einen erhöht das die Reibung und sichert so die Klinge vor Wackeln und ähnlichem. Am Scheidenmund ist die Aussparung für das "Habaki", das in die Scheide schlupft.

Alles in allem ist das Besondere: Die Materialien, bis auf den Klingenstahl, habe ich irgendwo gefunden oder wiederverwertet. Eiche aus Brennholzstapel, Puddelbeschläge und Nägel aus alten Hufeisen und noch älteren Nägel, der Nerz war eine zerfledderte Wintermütze...sowas hat man wohl mal ernsthaft getragen :steirer:

Jetzt bin ich erstmal froh, dass es geschafft ist und die nächsten Wochen mach ich ganz sicher nichts anderes als grobe und gröbste Äxte :)
 
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... Die Materialien, bis auf den Klingenstahl, habe ich irgendwo gefunden oder wiederverwertet. Eiche aus Brennholzstapel, Puddelbeschläge und Nägel aus alten Hufweisen und noch älteren Nägel und der Nerz war eine zerfledderte Wintermütze...sowas hat man wohl mal ernsthaft getragen :steirer: ...

Das nenne ich mal ein gelungenes Recycling! :super:
 
Nach einem kleinen „Kreativitätsloch“ geht’s wieder weiter:

Klinge aus Beitrag #301 wird mit Puddel, Pferdeknochen und Gidgee verbaut.

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Eigentlich war die Zwinge der Machete schon derb, aber mit diesem Bowie raucht der Kopf :glgl:
 
Das hab ich mir wieder mal leichter vorgestellt....

1. Das Bowie kommt gut voran:

Bowie_9.jpg

Bis zu diesem Stand war es nicht wirklich schwer, auch wenn der ein oder andere Fluch über meine Lippen gekommen ist.

2. Die Feinabstimmung war aber Hölle....und dennoch passt es recht gut zusammen. Aber natürlich wieder mal einen fetten Linienfehler im Pferdeknochen. Ich hoffe, dass ich den durch einige Klimmzüge noch beheben kann.

Ich lerne: Komplexere Griffe sollte man doch im voraus planen. Zumindest etwas und nicht einfach freischaffend losarbeiten.

Bowie_12.jpg Bowie_11.jpg Bowie_10.jpg
 

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Servus
klasse aufwändige und schwierige Arbeit , da braucht man wirklich Gedult .
Eine Frage : Mit welchen Werkzeugen bearbeitert Du den Handschutz aus Metall , Dremel ?? und mit welchen Schleifsteinen, Fräsern ? ?
Wenn Du das preisgeben willst .

Gruß Norbert vom Neckar
 
Das ist kein Geheimnis:

Ich habe einen Dremel 4000, der gut funktioniert. Allerdings habe ich mir vor vier Wochen den Dremel Fortiflex gegönnt mit Fusspedal und kleinem Handstück.
Tolles Gerät, muss ich sagen. Ich hatte auch noch einen anderen Anbieter im Auge...mir fällt der Name jetzt nicht ein...aber Dremel hat bis dato immer gut funktioniert. Never change a running system.

Fräser gibt es viele auf den bekannten Plattformen mit A... und E...

Das sind zwar meist chinesische Anbieter, aber das Set für 15€ ist absolut in Ordnung. Orginal Dremel und ähnliches oder gar aus dem Werkzeugbau verwende ich nicht.
Schleifsteine verwende ich ebenfalls nicht.

Für die Griffe habe ich kleinere Schnitzmesser, aber da bedarf es noch Übung.
 
Danke für die schnelle Antwort .
Dremel hab ich auch , ich war mir nur nicht sicher ob Schleifsteine oder Fräser .

Gruß Norbert
 
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Nochmal ein WIP:

Tomahawk aus 1.2833. Ich bin sehr glücklich diesen Stahl erhalten zu haben, da er mit zu meinen Lieblingen zählt.

Wie dem auch sei:

1. Geschmiedet und mit der Feile in Form gebracht:

Tomahawk_1.jpg

2. Die ersten Feinheiten eingebracht und grob die Fluchten auf einem Probestiel geprüft:

Tomahawk_2.jpg

3. Alles als zu gerade und glatt empfunden und somit mit Verschneidungen begonnen:

Tomahawk_3.jpg

4. Verschneidungen sind soweit erledigt und ich zufrieden:

Tomahawk_4.jpg Tomahawk_5.jpg Tomahawk_6.jpg

5. Es wurde endlich dunkel und ich konnte das Tomahawk in einem behelfsmäßigen Grill / Esse auf Hamon härten. Gröbster Pi-mal-Daumen-Schliff und sehr kurze Ätzung zeigte vielversprechendes:

Tomahawk_7.jpg

6. Einige Stunden des Handschliffs später und der Hamon war und ist so, wie ich mir einen Hamon vorstelle. Und das unter Sonnenlicht...das heisst wirklich was:

Tomahawk_9.jpg Tomahawk_8.jpg

7. Der Stiel wird aus Riegelahorn mit einer Manschette aus Rohhaut.

8. Ich ergänze diesen Eintrag bei Vorliegen des finalen Ergebnisses.
 
Mit Goldregen eingestielt und den Hamon noch etwas aufgehübscht.

Tomahawk_10.jpg Tomahawk_12.jpg Tomahawk_11.jpg Tomahawk_13.jpg Tomahawk_14.jpg

Das Hawk nehme ich jetzt erstmal zum Testen und dann werde ich den Stiel noch ausdünnen. Der kommt optisch etwas wuchtig daher, auch wenn er sehr gut in der Hand liegt.
 
Hallo Schäferschmied,
Tolle Arbeit bis hierhin. Aber sag mal: hast den Kopf etwa von vorne auf den Stiel gesteckt und gekeilt? Das ist nicht üblich bei einem Hawk!
Und noch eine Anregung: Das Auge erscheint mir im Verhältnis zur Größe des Hawks etwas zu groß geraten. Trotzdem: weiter so!
roc.
 
Hallo Rocco,

Du hast in beiden Punkten recht....das Auge vermag etwa einen halben Zentimeter zu lang zu sein und ich stiele von oben ein.

Das Einstielen von unten ist mir noch etwas ungeheuer, das muss ich sagen. Bis dato feile ich in Ruhe die obere Passung und mach dann den Rest. Aber ich hoffe sehr, dass dieses Hawk nicht mein letztes ist, sodass noch etwas Zeit für die anderen Einstielmethoden bleibt :)

Beste Grüsse


Alex
 
Um den Faden wieder auf fachlichen Stand zu bringen:

1. Meine Liebe zu Tomahawks mag durchaus erkennbar sein. So noch eins aus 1.2833 geschmiedet und mit diversen Verschneidungen aufgehübscht.
Ich war schon stolz, denn final - leider ohne Bild - war alles wirklich winkeltreu und hat gut ausgesehen:

Tomahawk_23.jpg Tomahawk_20.jpg Tomahawk_19.jpg Tomahawk_22.jpg Tomahawk_21.jpg

Leider ist mir beim Härten der Hammkopf gerissen....was ich so nie erwartet hätte. Und mit dem Hammerkopf sind auch mal 15h Arbeitszeit verpufft. Aber sei es drum...eine zwei Tage später stand ich dann wieder vor der Esse und habe das nächste Hawk geschmiedet.

2. Da ich zum Glück immer zwei oder drei Projekte parallel am Laufen habe, bin ich wieder zu #326 zurückgekommen und habe mich einige Stunden dem Griffabschluss gewidmet. Schaut nach wenig aus, aber es ist wirklich unglaublich schwer, hier einigermassen saubere Linien reinzukriegen. Wie dem auch sei: Es geht voran:

bowie_21.jpg Bowie_22.jpg

3. Da ich nicht nur an Griffen rumbasteln kann und will, brauch ich mal wieder was grobes...und so ein Projekt begonnen, dass mir schon lange im Kopf rumschwebt: Das Messer von Daryl in/ aus Walking Dead.
Ist ja bissl taktisch und ausserdem noch Flacherl und wohl auch CNC gefräst. In Summe drei negative Signalwörter für mich (!)...aber ich finde es trotzdem geil; so übersetze ich eben das Busse in mein Design und halte mich zumindest grob an die Orginalvorlage.

Hier die Klinge aus 1.2833:

IMG_6843.JPG IMG_6844.JPG

Ich hatte die Hohlekehle gedremelt, aber das hat furchtbar ausgesehen. Somit mit dem Bandschleifer vorgetastet und den Rest mach ich dann mit der Hand.

Parier und Endkappe wird aus Puddel, Klinge kriegt nen Hamon. Einzig beim Griffholz bin ich noch nicht mit mir im Reinen. Wüsteneisenholz wäre cool...aber das ändert sich bei mir eh wieder.
 

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Wie immer was schönes zum anschauen :super:
Schade um den Härteriss, aber man kann es ja noch retten!
Hast du in Wasser oder Öl gehärtet?
 
Re: AW: Ich lerne schmieden - Fotos der entstandenen Klingen

Mit Goldregen eingestielt und den Hamon noch etwas aufgehübscht.

[...] View attachment 226114 View attachment 226113

[...]

Schönes Teil; gutes Holz und die Schmalseiten vom Blatt gefallen mir besonders gut.

Ich finde diese Vertiefung im Blatt, um das Auge, toll.
Hast du das Geschmiedet oder war das auch der Geradeschleifer?

Mir gefällt auch, dass das Auge nicht so klein ist wie bei manch anderen Beilen.
 
Hast du in Wasser oder Öl gehärtet?

Ich verwende Durixol als Härtemedium...da aber 2833 nach Datenblatt ein Wasserhärter ist, habe ich mir hier im Vorfeld keinerlei Gedanken gemacht, dass es reissen könnte. Aber, wie Du sagst, es ist ja noch ein schönes kleines Hawk.

Ich finde diese Vertiefung im Blatt, um das Auge, toll.
Hast du das Geschmiedet oder war das auch der Geradeschleifer?

Die Verschneidungen mache ich mit dem Dremel. Das dauert zwar, aber ist final und optisch dann besser.


Das Messer von Daryl in/ aus Walking Dead.
geht weiter:

Hamon ist soweit gut geworden und selbst unter schlechtem Licht gut erkennbar.

Busse_Interpretation_2.jpg Busse_Interpretation_3.jpg Busse_Interpretation_4.jpg

Ich bin mir noch unschlüssig, wie ich das Parierstück geomtrisch gestalte. Es soll einerseits schon Ähnlichkeiten mit dem Orginal haben, andererseits natürlich keine schlichte/ schlechte Kopie sein. Die ein oder andere Idee schwebt mir schon vor...auch die Verwendung von Moschushorn. Aber das wird dann wieder ein gewagter Materialmix.
 
Äheemm (räusper) ich weiß schon dass man Hamon nur vernünftig mit Wasser bekommt....Aber...Wasser härtend, gilt bei den meisten Stählen, für industrielle dicken von mehreren Zentimetern... nur so am Rande bemerkt ;)
So ziemlich alle Modernen Stähle, können ohne weiteres in Öl gehärtet werden...natürlich muss man das nicht...darf ja jeder machen was er will.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, seit ich in Öl härte (oder besser gehärtet habe...weil keine Werkstadt mehr :mad::mad:) gab es so gut wie keinen Ausschuss mehr.
Hamon oder besser Härtelinie, war auch möglich aber eben natürlich nicht so schön.
Mach weiter so, freut mich immer was von dir zu sehen... Entzug ist hart :super:
 
Ne, ne, ich härte nie in Wasser.

Im Datenblatt 1.2833 steht zwar Wasser, aber ich würde im Leben nie im Wasser härten.
Alle Hamon, die ich bisher gemacht habe, sind alle in Öl entstanden.

👍🏻😬
 
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