Ich lerne schmieden - Fotos der entstandenen Klingen

Wahnsinnig schön!! :super: man weiß gar nicht wohin schauen, Damast, Griffholz, Verschneidungen. Ich käme in der Küche gar nicht zum Arbeiten vor lauter Bewunderung.

Gruß
Abu
 
Ich finde die kleinen "Knubbel" überaus schön als auch sinnvoller als einen 30cm Prügel. Von dem her:

1.2833, Sambar und Puddel:

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Bei diesem Messer habe ich wieder eine "Warnung" des Handwerks bekommen:

Die Ausarbeitung des Hamons ist durchaus ein Geduldsspiel und ich habe einen festen, ausgetüftelten Prozess, der mir zu gut 100% die Ergebnisse bringt, die ich möchte. Das ist erstmal schön, aber eben auch aufwendig.
So war ich bei diesem Messer faul und wollte was neues, vermeintlich schnelleres probieren. Ergebnis war ein matter, diffuser und selbst unter optimalem Licht nur schwach sichtbarer Hamon, der so gar nicht auf ein Foto wollte. Das kann natürlich nicht sein und somit alles auf Null gestellt und dann im zweiten Schritt den richtigen Weg gegangen. Siehe da: Hamon strahlend weiss und schön :hehe:

Ich lerne: Auch wenn man etwas kann, gibt es durchaus einen richtigen und einen falschen Weg.
 
OK, leider muss ich dir Punkte abziehen wegen deiner Bemerkung "sinnvoller als einen 30cm Prügel" :mad:
aber da ich dir für den kleinen eh 120 Punkte geben wollte...bleiben immer noch 100 Punkte übrig :steirer:
Allerdings muss ich auch sagen, dass sie mir in jeder Länge lieb sind, Hauptsache sie sind scharf :hehe:
 
Laminat: Stahlseil - TWR -Stahlseil zu Halbintegral
Griff: Warzenschweinhauer mit Struktur und möglichst viel Natur-Erhalt
Endkappe: Ein Stück des Laminats, mit Messing eingefärbt. Fangriemenöse eingearbeitet:

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Warze_8.jpg Warze_9.jpg Warze_4.jpg Warze_7.jpg Warze_6.jpg Warze_5.jpg
 
Halbintegrale sind einfach toll:

1. In Arbeit:

Feile | Hamon | Seekuh | Monturen werden Puddel:

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2. Fertig:

Feile | Hamon | Puddel | Leder | Puddel:

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Das Einlassen des Erls ist eigentlich - wenn man Übung hat - eine Fleissaufgabe. Aber bei diesem Messer war es die Hölle, weil auf den erhabenen Erlbereich sofort Puddel und kein weiches Material folgte.

Da gab es einige Flüche und den Verlust einiger geraufter Haare zu verzeichnen.

Leder_13.jpg Leder_14.jpg
 
Aus der Klinge #301 habe ich vor einigen Monaten dann #324-326 gebastelt. Allerdings hat mir der Griff so gar nicht gepasst, sodass ich das halb fertige Messer wieder zerlegt habe und einen neuen Versuch gestartet habe:

1. Stahl: Laminat aus 125SC - TWR - 125SC
2. Monturen: Puddel
3. Griffmaterial: Leder

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Leder_18.jpg Leder_17.jpg

In Summe habe ich mir hier eine Art Ka-Bar eingebildet und dann mit dem Dremel einige Akzente an den Monturen gesetzt. Obwohl ich nun schon einige Ledergriffe gemacht habe, so bin ich immer wieder über die erstaunliche Haptik eben dieses Material überrascht.
 
Wirklich Wahnsinn, was du produzierst.
Wie schaffst du es, dass man den Hamon so gut sieht? Bei meinen Versuchen ist er lediglich zu erahnen, ohne dass ich mit Säure nachhelfe...
 
Wenn Du die Klinge sauber auf K600....K800 abgezogen hast, dann sorgt ein KURZER (!) Tauchgang von wenigen Sekunden in Eisen-III für eine wunderbare Aktivierung des Hamons.

Kurz heisst tatsächlich kurz und alles jenseits der zehn Sekunden ist zu lang. Ein Hamon wird nicht geätzt, ein Hamon wird geweckt. Und das macht man - oder besser: ich - eben mit Eisen-III.
Ob andere Säuren die gleiche Wirkung auf die Härtelinie haben, kann ich nicht sagen, da ich ausser Eisen-III und halbierte Zitronen keine Erfahrungswerte habe.
 
Danke für die Infos. Dann werde ich mal Zitrone und Fe3Cl ausprobieren. :)

Stabilisierst du deine Holz- und Ledergriffe eigentlich mit Harz, oder löst du die lediglich großzügig?
 
Ein WIP: Naturburschen-Messer

Klinge: TWR
Parierstück: Puddel, skelettiert
Griff: Leder, Neusilber, Fiber, Moschus, Hirsch
Endkappe: Wird Puddel in Form eines Rabenschädels

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Unter den vielen unglaublich guten Messern aus Deiner Schmiede nimmt dieses aus meiner Sicht nochmals einen Spitzenplatz ein. Fantastisch! Mit dem Moschus als lichten Highlight im erdigen Typ. :super:

Gruß
Abu
 
Das Messer aus #390 ist eines der schönsten, die ich gesehen habe. Wunderbare Kombination der Materialien!

In Beitrag #384 schreibst du von einem Stahlseil, soll wohl heissen dass du ein Stahlseil verschmiedet hast. Wie geht den das? Antwort auch gerne per PM wenns hier nicht reinpasst.

Grüße
Thommy
 
...unglaublich guten Messern aus Deiner Schmiede nimmt dieses aus meiner Sicht nochmals einen Spitzenplatz ein. Fantastisch!...

Vielen Dank. Normalerweise freue ich mich über meine Messer eher im Stillen, aber das Naturburschenmesser in elegant gefällt mir selbst auch sehr :D
Natürlich gefallen mir alle meine Messer, sonst würde ich sie nicht bauen, aber das hat was an sich, das anzieht.
 
Das Naturburschenmesser wird eine Endkappe in Form eines Rabenschädels bekommen.

Material: Eine Art Renn- oder Puddeleisen

Soweit der Stand:

Rabe_1.jpg

Vorher- Nachher:

Rabe_2.jpg
 
Fertig ist das Naturburschenmesser.

Der Erl sitzt genau da, wo er sein soll. Natürlich war bei der Positionierung des Rabenschädels auf dem Erl auch etwas Glück dabei: Das hat alles ohne viel Richten gepasst und der Erl geht genau durch die Schnabelwurzel.

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Das Meisterwerk nähert sich seiner Vollendung, Wahnsinn!:super:
Ich weiß nicht, was „danach“ noch kommen sollte...., aber das habe ich mich schon mal gefragt - und dann kam dieser Naturbursche mit zentriertem Raben. Ich kann nur noch staunen...

Gruß
Abu
 
...Ich weiß nicht, was „danach“ noch kommen sollte...., aber...

Vielen Dank, aber ich hoffe wirklich sehr, dass da noch einiges kommt. Bis dato hat jede Bewegung aus der Komfortzone (vor allem die Machete) weitere Türen zur Erkundung aufgestossen. Den gleichen Effekt erhoffe ich mir natürlich von Rabenschädel.

Die Idee mit dem Schädel hatte ich schon länger, aber ich habe mich immer vor der Dremelarbeit gedrückt. Naja...bis eben die letzten Tage. Und in Summe wars gar nicht soooo schlimm :D:D
 
Ein direkter Vergleich zwischen Komplexität, deren Fertigstellung immer mal wieder länger braucht und einem puren Naturbuschenmesser:

Rahmengriff-Minibowie aus Laminat, Puddel, Warzenschwein, Horn, G10. Dies Messer braucht noch einige Stunden und ist für mich weit ausserhalb meiner Konfortzone:

Mini_Bowie_2.jpg Mini_Bowie_1.jpg Mini_Bowie_3.jpg

Im direkten Vergleich ein pures Naturburschenmesser aus 2550 mit Riegelahorn und Sisal.

Die Klinge habe ich komplett ausgeschmiedet, gehärtet und dann nur noch geschliffen. Der Griff ist ebenfalls nur mit Feilen, Sandpapier und Armschmalz entstanden.

Naturbursche_1.jpg Naturbursche_2.jpg

Das Naturburschenmesser war in der Gesamtheit der Herstellung unheimlich erfrischend. Das gefällt mir dann doch immer wieder mal sehr :super:
 
Da das grobe Zeug so toll ist - zumindest für mich - und das schmieden noch viel toller:

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Einige Kleinigkeiten und Schönheitsthemen werden noch gemacht.

Stahl: 1.2550
Holz: Riegelahorn
Zwinge: Sisal
 
Lederkleider für Naturburschen:

Zu #398:

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zu #399:

Rohhaut_1.jpg Rohhaut_2.jpg


Federn, diverse Kugeln und ähnliches mögen gut aussehen, allerdings sind diese BlingBlings unter Benutzung manchmal etwas hinderlich. So hat mich das Gebaumel der Feder bei diversen Sparziergängen doch etwas gestört, sodass ich die nächste Rohhautscheide ohne Schnickschnack gemacht und gelassen habe. So ist das dann besser. Deswegen meine Erkenntnis: Hinnähen ja, baumeln: nein.
 
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