Ich lerne schmieden - Fotos der entstandenen Klingen

Ah zu schnell gelesen :rolleyes:
natürlich weißt du dass :super:
mach weiter so und genieße das Feuer und den Hammer und und und...
Gott möchte ich mal wieder auf was rumhämmern :irre:
 
Einiges ging voran, einiges ging schief, einiges aber bei allen Projekten gelernt:

1. Wer kennt es nicht: Parierstücke zu feilen ist echt mistig. Wenn die Passung aber mal über den Erl schlupft, dann ist alles wieder super toll "War ja gar nicht so schlimm..."

Deswegen sind aktuell bei mir auch Halbtintegrale wieder voll toll und ich lebe mich aus...

Zwei Wharnies, die gleich, aber trotzdem sehr unterschiedlich sind:

Wharnie_5.jpg

Links: 1.2833 und rechts ein Laminat aus 2842, Sperrschicht 75Ni8 und TWR als Schneidlage.

2. Meine Liebe zu Passungen ist auf dem Weg zum Höhepunkt und im Gegensatz zu vor zwei Jahren kann ich mich jetzt voller Geduld verkünsteln und mich im 0,1mm Bereich bewegen...ohne ein Ausflippen. Ich bin sehr stolz :glgl::glgl:

So ist seit einigen Monaten meine strikte Devise: Kleber ist haltend, nicht aber spaltfüllend. Entweder es passt zerlegbar oder ich muss eben genauer arbeiten. Ich bin selbst völlig verwundert, aber es macht tatsächlich Spass. Sehr viel Spass sogar.

So sind die passungen Erl zu Griffmaterial auf einem guten Weg beim Wharnie aus 1.2833 und passend beim Laminat-Wharnie:

Wharnie_9.jpg Wharnie_4.jpg

3. Das Wharnie aus 1.2833 bekommt natürlich einen Hamon....der genau so ist, wie ich es geplant hatte. Etwas Glück gehört auch dazu, ohne jeden Zweifel:

Wharnie_7.jpg Wharnie_6.jpg

Interessant ist eher das rechte Vorher-Nachher-Bild. Was ein Finish alles ausmachen kann...

4. Das helle Wharnie hat einen Griff aus Ebenholz, dass dunkle Messer ein schönes Stück Sambar bekommen.

Wharnie_8.jpg

Gut erkennbar ist der doppelte Ricasso beim Sambar-Messer. Sinnig ist das zwar nicht, aber ein schönes Designelement. Nicht mehr, nicht weniger.

5. Da der Ebenholzgriff etwas komplexer ist, habe ich das scheinbar leichtere Sambar-Messer fertig gemacht. Das war aber in der Anpassung nicht weniger einfach, aber dennoch ist es jetzt fertig:

Wharnie_1.jpg Wharnie_2.jpg Wharnie_3.jpg

6. So soll das Ebenholzmesser dann mal aussehen. Ich habe hier tatsächlich eine Skizze im Vorfeld gemacht, weil ich mich mit dieser Art des Griffs sonst hoffnungslos verbastel:

IMG_7020.jpg

Ja, die Zeichnung zeigt eine Fischhaut im unteren Bereich des Griffs. Das wird aufgrund der Rundungen nicht ohne, aber man wächst ja mit seinen Aufgaben.

Der Griff ähnelt dem Griff der vor einigen Wochen fertig gestellten Machete sehr. Das ist einem unglaublich sattem Griffgefühl geschuldet und somit ist diese Art des Griffs für mich (!) ein absoluter Favorit.

7. Und da Halbintegrale toll sind und ich mal meine geliebte "Sichel" (siehe Machete) mit einer Art Bowie probieren wollte: Ein Recurve-Messer aus historischem Eisen, versetzt mit paar Lagen C-Stahl zu Laminat, Sperrschicht aus 75Ni8 und TWR als Schneidlage zu Halbintegral.

Das war nicht ohne. Das Eisen ist einfach zu schmieden, aber der TWR unglaublich warmfest. Also mit dem 5 Kilo Hammer die grobe Form rausgeschmiedet und siehe da: Nichts ist aufgegangen, die Schweissung hat gut gehalten. Diese Kombination aus Eisen/ Stahl schreit normalerweise nach Delamination, aber mit entsprechend Schmackes beim Schmieden hat alles gut gehalten.

Halbintegral_Bowie.jpg

Ich liebäugle mit Wüsteneisenholz für den Griff, aber das ändert sich meist eh wieder. Deswegen mach ich erstmal die Klinge fertig und dann sehen wir weiter.
 
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Und wieder was gutes von dir :super:
Es macht Spaß deinen Fortschritt so zügig voran schreiten zu sehen :D
Mach weiter so und immer schön Bilder zeigen!
 
Der Griff ähnelt dem Griff der vor einigen Wochen fertig gestellten Machete sehr.

Hallo Alex
Glückwunsch zu Deinen aktuellen Werken (Meisterstücken):super:

Frage: Wie war Deine Bewertung für Deine Machete in Solingen? Kann man irgendwo die Vorstellung und Mitbewerbermacheten sehen?
 
Aus der Klinge #342 - Bild ganz unten - wurde in den letzten Tagen dies:

Halbintegral_Eiche_1.jpg Halbintegral_Eiche_2.jpg

Eiche aus heimischem Wald bzw. dem Brennholzstapel mit Beginn einiger Verschneidungen. Da Eiche zwar schon hart, aber auch recht "offenporig" ist, ist das Verschneiden nicht ganz so einfach. Da muss man wirklich konzentriert und mit scharfen Werkzeug rangehen.

In Summe bedarf es noch einiger Stunden, aber die grobe Richtung ist erkennbar.
 
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Frage: Wie war Deine Bewertung für Deine Machete in Solingen? Kann man irgendwo die Vorstellung und Mitbewerbermacheten sehen?

Ich habe mit der Machete nicht gewonnen und kenne auch keine Platzierung...die gab es nämlich nicht.

Allerdings verbleibt meine Machete im Klingenmuseum Solingen und wird ggf. ausgestellt. Das ist der aktuelle Stand.

Gewonnen hat übrigens Mathias Maresch mit einem super Stück.
 
Nachdem ich mit meinen zahlreichen begonnenen Messerprojekten so gar nicht vorankomme, flüchte ich mich relativ regelmäßig zu meinen geliebten Tomahawks.
Nicht, dass diese Hawks in irgendeiner Weise einfach zu machen wären, aber meine Freude, mein Elan und die Motiavation steigen jedesmal, wenn ich dann ein Hawk zu Ende bringe.

Somit:

1.2550 mit Riegelahorn und Sisal. Keine Verschneidungen des Blatts, dafür recht aufwendiger Hammerkopf. Sowohl Schneide, als auch Hammerkopf gehärtet.

Tomahawk_25.jpg Tomahawk_28.jpg Tomahawk_26.jpg Tomahawk_27.jpg
 
?....aber meine Freude, mein Elan und die Motiavation steigen jedesmal, wenn ich dann ein Hawk zu Ende bringe.

Das kann ich bei solchen Resultaten absolut verstehen! Du baust aber auch unglaublich interessante, großartige Sachen, Messer wie Hawks.:super:

Gruß
Abu
 
Fast hätte ich Gail gesagt, aber ich konnte mich noch rechtzeitig zurückhalten ;) :super:
Sollte der Hammerkopf nicht eigentlich ein Pfeifenkopf sein? :confused:
 
hallo
schöner und beeindruckender Tomahawk !
Pfeifenkopf ? Das ist ein Nichtraucher Hawk :p

Gruß . . . Norbert
 
Sollte der Hammerkopf nicht eigentlich ein Pfeifenkopf sein?

Ist richtig. Aber ein Hammerkopf erscheint mir sehr viel nützlicher. Deswegen habe ich bis jetzt alle Tomahawks mit einem Hammerkopf gemacht.
 
Pfeifenkopf lohnt sich eigentlich nur wenn auch der Beilstiel aufgebohrt ist um auch damit rauchen zu können ?
Oder soll das nur eine Atrappe sein ? ? ?

Gruß Norbert vom Neckar
 
Auch wenn es doch recht warum in der Schmiede ist, so versuche ich meinen Wissensstand etwas voranzubringen.

Ergebnis einiger Versuche im Bereich "Haptik":

Hamon_2.jpg Hamon_1.jpg

Modell standen hier die Pistolengriffe einer deutschen Firma, die hier subjektiv durch einige tolle Oberflächen an deren Produkten heraussticht. Natürlich plaudern die nicht über das Herstellungsverfahren, aber durch einige Tüfteleien bin ich schon recht nah am Ergebnis dran. Die Haptik ist jedenfalls super.

Parallel weiter in das Thema Haptik eingestiegen und dieses WIP voran gebracht:

Stahlseil_2.jpg Stahlseil_1.jpg

Schaut auf den ersten Blick einfach aus, hat es aber ziemlich in sich. Ich habe nun schon einige Verschneidungen gemacht, aber diese Art ist nicht ohne. Man sieht wirklich jeden Symmetriefehler :rolleyes:

Es ist noch einiges an Feinarbeit zu investieren, aber die grobe Richtung ist erkennbar.
 
Ich stelle mich der Aufgabe "Küchenmesser"....und habe tatsächlich eins zusammengebracht.

Wilder Damast aus um die 200 Lagen (2510, 3505, 75Ni8) mit Wüsteneisenholz mit diversen Verschneidungen.

Gesamtlänge um die 36cm mit ca. 12,5cm Griff.

Küche_1.jpg Küche_3.jpg Küche_2.jpg Küche_4.jpg Küche_5.jpg

Das war wahrlich nicht ohne. Meinen höchsten Respekt für die, die das tatsählich in Perfektion können.
 
was soll man dazu sagen...gute Arbeit :super:
der Griff täte mir an einem Bowie besser gefallen, aber Küchenmesser nehm ich auch ;)
 
Servus,

Ich stelle mich der Aufgabe "Küchenmesser"....

sehr gut, dass kann eine neue Herausforderung für dich sein. Wenn ich dir einen Tipp geben darf, dann mach nicht den Fehler einfach weiter Messer wie gewohnt zu machen nur mit längeren Klingen und vielleicht geringerer Materialstärke.

Gute Kochmesser sind eine eigene Welt, die Geometrie, die Klingenlänge, der Schliff, die Balance, das Gewicht, die Haptik und die Schärfe unterscheiden sich entschieden vom allen anderen Messerarten die es so gibt, weil damit (leicht) geschnitten werden will und sonst eigentlich nix. ;)

Der Griff ist mit viel Liebe zum Detail gemacht. Ist das ein Hohlschliff?

Gruß, güNef
 
Gute Kochmesser sind eine eigene Welt, die Geometrie, die Klingenlänge, der Schliff, die Balance, das Gewicht, die Haptik und die Schärfe unterscheiden sich entschieden vom allen anderen Messerarten die es so gibt, weil damit (leicht) geschnitten werden will und sonst eigentlich nix.

Der Griff ist mit viel Liebe zum Detail gemacht. Ist das ein Hohlschliff

Servus auch,

nein, die Klinge ist flach geschliffen.

Ich habe bei diesem Messer als ersten Schritt auf eine einigermaßen ausgewogene Balance geachtet. Das ist für mich schon mal ein echter Fortschritt :)
ABER: Mein Kundenkreis für solche Messer ist mehr als überschaubar. Die meisten kenne ich tatsächlich selbst und privat.

Von dem her als kleine Anekdote:

"Du, mein Messer ist an der Spitze eingedellt, kannst Du das wieder richten?"

Ich staune: "WTF..."

Er dann in ruhigem Erzählton: "Ich habs vom Balkon [er hat ne Freiluftküche) auf den [gepflasterten] Weg fallen lassen."

Wahre Geschichte mit dem Ergebnis: Die Spitze war noch dran, trotz des Sturzes aus 3m auf einen gepflasterten Weg. Die Schneide konnte leicht wieder nachgezogen werden, aber genau in solchen Momenten bin ich froh, dass eben dieser Kunde das Messer hat, das er hat. Das geht nicht so schnell kaputt, weil aus "einfachem" C85V1.

Allerdings höre ich schon sehr brav zu, was Du, güNef, hier anmerkst. Das hat schon Hand und Fuss, ohne jeden Zweifel. Ich werde dran bleiben. :super:
 
der Griff täte mir an einem Bowie besser gefallen, aber Küchenmesser nehm ich auch

Ich hab tatsächlich ein Bowie in der Mache, dass einen ähnlichen Griff hat, wie das Küchenmesser. Aber wie so oft: Alles mal anfangen und relativ wenig fertig bringen :)
 
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