Ich lerne schmieden - Fotos der entstandenen Klingen

Ein Versuch:

Ein Laminat aus 125SC - TWR - 125SC, gehärtet ohne Lehmmantel zu Hamon.

Der Hamon ist jetzt genau so, wie ich es haben will. Wild und voller Aktivität. Das passt.

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Servus,

ich bin jetzt nicht unbedingt ein versierter Stahlkundler und sehr auf Literatur und kundige Leute angewiesen, aber der Grund für deine Stahlwahl interessiert mich jetzt doch, da sich beide Stähle alleine bereits wunderbar für Kochmesser eignen. Die Kombination, die du gewählt hast, ging es dir da in erster Linie um den Hamon?

135WCrV4/1.2513 TWR ist an sich schon einen kleine Besonderheit. Der Stahl wurde Mitte der 70er Jahre als Sonderschmelze von Böhler in großen Chargen das letzte Mal erschmolzen und wurde auch nur in großen Mengen abgegeben. Es gibt zwar noch Restbestände z.B. in der Bucht und auch Achim Wirtz sollte noch welchen haben, aber dieser „sagenumwobene“ Stahl wird in Zukunft wohl immer schwieriger zu bekommen sein, auch weil kleine Mengen nicht abgegeben werden, was für Hobbymacher die nur ein oder zwei Messer daraus machen wollen, einfach zu viel an Menge ist. So kann man diesen Stahl bereits heute als Rarität bezeichnen.

Für die Leistungsfähigkeit eines Stahls ist nicht nur die Zusammensetzung, sondern auch die Herstellung von Bedeutung. Der Böhler-TWR wurde offensichtlich in sehr großen Schmelzen hergestellt. Das ist prinzipiell gut. Je größer die Schmelze um so größer die Umschmiedung und um so feiner und homogener sind die Sonderkarbide verteilt. Zusätzlich reduziert das Vanadium, das Primärkarbidwachstum direkt aus der Schmelze. Man kann also davon ausgehen, dass der TWR, für einen konventionell erschmolzenen Stahl, eine ausgezeichnete Homogenität aufweist.

Ich habe ein Honyaki aus Böhler TWR und die Ausbildung einer Härtelinie bei diesem Stahl war für den Schmied eine Unbekannte, weil nicht gängiger Stahl und selten. Angestrebt war ein durchgehend sichtbarer Hamon, realisierbar wurden ein Hamon im hinteren 1/3 der Klinge. Der Stahl zeigte sich deutlich weniger umwandlungsfreudig, als es die Zusammensetzung erwarten lies. Die Klinge wurde zwei Mal gehärtet, beim Zweiten mal mit einer sehr dicken Lehmschicht. Trotzdem ist der vordere Teil der Klinge jedes mal komplett durchgehärtet. Nur im Bereich des Kehl’s, wo das Material aufgrund des Querschnittes mehr Wärme speichert, hat sich eine sichtbare Härtelinie entwickelt, die dann rasch zum Rücken hochgewandert ist.

Hast du TWR auch schon im Lehmmantel gehärtet und Erfahrung damit? Warum überhaupt TWR?

Gruß, güNef
 
Guten Morgen güNef,

Die Kombination, die du gewählt hast, ging es dir da in erster Linie um den Hamon?

Ja, mir ging es hier ausschliesslich um den Hamon. Manche Stähle wie 125SC oder 1.1545 zeichnen mit der richtigen Technik hervorragend, andere wie der TWR eher weniger. Ich wollte einen Wolframstahl mit sehr aktivem Hamon haben, von dem her die Laminattechnik. Weiter sind beide hinsichtlich des C-Gehalts ähnlich und es war ein weniger kritisches Verschweissen zu erwarten.
Alles in allem ein Kunstgriff, der meinen Liebling TWR mit meinem zweiten Liebling "sehr aktiver Hamon" verbindet.

Der Stahl zeigte sich deutlich weniger umwandlungsfreudig, als es die Zusammensetzung erwarten lies.

Das ist richtig. Der TWR ist hinsichtlich Hamon nicht ohne.

beim Zweiten mal mit einer sehr dicken Lehmschicht

Das mag augenscheinlich der richtige Weg sein, ist meiner Meinung nach für den TWR aber falsch. Es ist eher auf die richtige Temperaturführung | Aufheizung trotz Lehmmantels zu achten. Diese Aussage gilt es aber noch zu verifizieren.

Hast du TWR auch schon im Lehmmantel gehärtet und Erfahrung damit?

Ich habe den TWR schon mehrmals OHNE Lehmmantel zu Hamon bzw. Hamonlinie gehärtet.

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Eine Klinge aus TWR habe ich erst gestern geschmiedet und zu Hamon gehärtet. Das Ergebnis werde ich im Laufe der Woche sehen.

Desweiteren erfolgen noch einige Versuche mit Lehmmantel.

Warum überhaupt TWR?

Weil ich zu Beginn auch der Annahme war: C-Gehalt und alle anderen Inhalte sprechen für einen schönen Hamonverlauf. Der zweite Punkt: Ich habe doch einiges an TWR und ich hätte gerne eben die Fähigkeiten des Stahls mit meiner Lieblingsoptik verbunden. Und final: Hamon ist immer noch einer meine Lieblingsprojekte, das auch eine gewisse Neugier gut befriedigt. Es gibt viele Parameter, die man stellen kann und das macht eben den Reiz aus.


Beste Grüsse


Alex
 
Last edited:
Servus Alex!

Auch ich bin einer derjenigen, die Deinen Werdegang als Schmied mit großem Interesse verfolgen.
Man kann Dich ja mittlerweile schon zu den Profis zählen. Aber bei der Geschwindigkeit und Intesität, die Du an den Tag gelegt hast, ist das ja kein Wunder!
Es ist immer wieder spannend, Deine neuesten Projekte mitzuverfolgen.

Jetzt habe ich mal eine Frage, nachdem Du ja schon soviele Klingen gehärtet hast:

Wie groß (Volumen, Liter) sollte idealerweise der Behälter für das Härteöl sein? Wieviel Liter braucht man mindestens und wieviele sind sinnvoll?
Bin grad dabei, mir Durixol zu bestellen.

Grüsse von der Isar

Christian
 
Wenn ich Facebook-Verweigerer in meine alte Forenheimat zurückkehre ist dieser Faden hier für mich immer ein gehöriges Leckerli ;)
Sind echt richtig gelungene Arbeiten bei. Gerade die jüngeren. Bin sehr gespannt wohin die Reise noch geht. Frohes Schaffen und gutes Gelingen :)

(Das alles hier erinnert mich entfernt an die Anfänge von Gerhard Wieland. Der hat auch eine Wahnsinnsentwicklung hingelegt, die mir jetzt noch Schnappantmung verschafft)
 
Guten Morgen zusammen,

vielen Dank für die anerkennenden Worte. Das freut und motiviert mich sehr.

Wie groß (Volumen, Liter) sollte idealerweise der Behälter für das Härteöl sein? Wieviel Liter braucht man mindestens und wieviele sind sinnvoll?
Bin grad dabei, mir Durixol zu bestellen.

Ich habe eine Munitionskiste der Größe 5, die man auf der bekannten Online-Plattform für Versteigerungen findet. Da diese Kiste aus Metall ist, kann man das Öl problemlos erhitzen. Weiter ist kann diese Kiste fest verschlossen werden. Von dem her: Diese Kiste ist ideal.

Diese Kiste mit zehn Litern Öl füllen....damit ist man dann für alle Härteaufgaben gewappnet.

Bin sehr gespannt wohin die Reise noch geht. Frohes Schaffen und gutes Gelingen

Vielen Dank! Ich habe einige Klingen fertig, aber leider noch keine wirklich gute Griffidee. Mag auch daran liegen, dass ich aktuell am Messer-Preis in/ aus Solingen mitmache, der dieses Jahr den Bau einer Machete wünscht. Dieses Projekt erfordert aktuell jedes Fünkchen Kreativität.
 
Hin und wieder baue ich auch ein Küchenmesser:

125SC mit Nussbaum:

29497496_2035561923345340_1183357776349030519_n.jpg 29594508_2035561933345339_3795056473593535552_n.jpg 29541617_2035561956678670_5740743707599998449_n.jpg 29512347_2035561963345336_4464389603431465909_n.jpg

Der Hamon wurde ohne Lehmmantel erzeugt und ich habe etwas mit dem Finish gespielt. Alles soweit gut geworden, man erkannt sogar die Gefügestruktur des 125SC.
 
Servus,

Hin und wieder baue ich auch ein Küchenmesser:

Viele Messermacher, die eigentlich Jagt-und Outdoormesser bauen und sich ab und an an einem Küchenmesser versuchen, landen in der Falle zu glauben, mit einer längeren Klinge und einem dünneren Klingenrücken ein gutes Kochmesser gefertigt zu haben, aber so einfach ist das nicht. ;)

Deine Fähigkeiten Klingen zu schmieden und daraus Messer zu bauen ist unzweifelhaft gegeben, aber wenn du in Zukunft vor hast, weitere Kochmesser ( Chefmesser/Gyutos ) zu bauen empfehle ich dir, dich dort einzulesen, wo Nationale und Internationale Kochmesserschmiede/Macher ihre Arbeiten zeigen und zur Diskussion stellen. Wenn ich nicht irre, bist du dort schon angemeldet. :super:

Die Ergonomie, die Geometrie, das Profil, die Balance, der Schliff, die Länge und viele geometrische Kniffe an einer Klinge unterscheiden ein Kochmesser exorbitant von allen anderen Messerarten und es lohnt ungemein sich in das Thema zu vertiefen, wenn es nicht nur bei "hin und wieder" bleiben soll. ;)

Viele übersättigte Kochmesserfreaks, die schon vieles haben und noch mehr kennen, mögen einen lehmfrei erzeugten Hamon, stellen aber hohe Ansprüche an die oben genannten Eigenschaften.

Ich schau hier interessiert und regelmäßig rein, vielleicht reizt dich ja das KM-Thema eines Tages ernsthaft, dann erwarte ich großes. Es ist ja hier der Vergleich mit Wieland in den Anfängen gefallen, wenn ich mir die Werke von Wieland umgelegt auf Kochmesser vorstelle, dann läuft ein wohliger Schauer über meinen Rücken! :D

Gruß, güNef
 
Servus güNef,

alle Deine Punkte treffen zu, denn meine Recherche bringt mich im Bereich Küchenmesser wieder zurück zu meinen Anfängen:

Workhorse, Laser, Schnittgutfreisetzung :confused:

Wie Du sagst, ich stehe nicht nur begriffstechnisch am Anfang der Reise "KM".

Zu meinem Glück fragen mich aktuell im Bereich Küchenmesser nur Interessierte an, die meinen präferierten Stil "Grob, aber fein. Primitiv und trotzdem elegant" kennen und für das Grillfest, für eine Küche draussen u.ä. ein solides Messer wollen.

Marketing anderer "Firmen" macht den Weg zu mir dann frei und ich bastel sowas:

Küchenmesser_8.jpg

Natürlich befriedigt das echte Küchenspezialisten nicht, aber das Messer tut hier ganz klar zwei Sachen: Schneiden und nicht ausbrechen.

Ein anderes Beispiel: Outdoor-Küchenfreaks mögen eher sowas: Rustikalität gepaart mit Feinheit.

Küchenmesser_9.jpg Küchenmesser_10.jpg

Auch hier der Zweck: Schneiden, möglichst lang und nicht ausbrechen. Balancepunkt, Wiege-Zug-sonstwas-Schnitt ist nicht relavant. Möglichst leicht, scharf und rustikal.

Final:

Echte Küchenmesser-Benchmarks wie Xerxes...diese Jungs haben meinen tiefsten Respekt. Da passt wirklich alles - auch in meinen Laienaugen.

Aber - rückblickend - wenn ich an meinen ersten Hamon vor nun genau 15 Monaten denke, da war mir diese Härtelinie auch völlig fremd und zutiefst geheimnisvoll. Jetzt ist es eine "kleinere" Fingerübung.
Vielleicht gehts mir ja mit den Küchenmessern irgendwann auch mal so :glgl::glgl:

Ich glaub da zwar nicht wirklich dran, weil ich Äxte, Heppen, grobe Sachen viel zu gern mag. Aber wer weiss, was kommt...

Vielen Dank für die gedanklichen Anhaltspunkte!
 
"Mach mal Machete" - Solingen: Das ist ein WIP, sehr lang. Für die, die das nicht alles lesen wollen ein Fazit vorab: Die Machete ist noch nicht fertig, ich habe mit heute noch genau zehn Tage bis zum Versand und es fehlt noch einiges. Dennoch: Das lehrreichste, anstrengenste Projekt seit Beginn meiner "Schmiedelaufbahn":

Ich ging von 20-30h aus, die ich zu investieren hätte. Überschaubar, möchte man meinen. Ja, so dachte ich auch. Weit gefehlt....aktueller Stand sind gut 60h und bei weitem noch nicht fertig. Allerdings habe ich auch diverse Fehler gemacht, sodass ich einige Teile doppelt basteln musste.

Wie dem auch sei, hier die Bilder bis zum heutigen Stand....die Zeit rennt und ich versuche das Ding ganz klar noch fertig zu stellen. Hoffen wir das Beste:

1. Zu Beginn die Idee in Form einer Skizze:

Machete_6.jpg


Da ich Parang und ähnliches optisch sehr langweilig und ausgelutscht fand, war der untere Entwurf der, den ich basteln wollte. Im Grund ist es eine "neu" geformte Heppe, Gertel oder ähnliches...zumindest in groben Zügen. Auf alle Fälle wollte ich einen Hamon, das war mir wichtig.

2. Das Schmieden des 1.2003 war jetzt nichts wirklich aufregend, auch der Schliff war soweit in Ordnung. Ist jetzt nichts weltbegewegendes, Klopfen, Schleifen und gut ists....

Machete_1.jpg Machete_2.jpg

3. Die Härtung und Hass #1:

Gehärtet auf Hamon, im Blumenkübel abgeschreckt und ich war soweit zufrieden, da alles relativ gerade war. Kurz warten, Martensitausbildung abwarten, bissl in der Kohle stochern, etc. Und schon war es da: Pliiinnnggg". Riss in der Schneide. Ich hätte schreien können. Aus Erfahrung weiss ich um die "Gefährlichkeit" des zu langen Wartens bei langen Klingen, aber irgendwie hatte ich eine geistige Umnachtung und habe mit dem Anlassen zu lange gewartet.

Machete_5.jpg

Also, nochmal ran, nochmal schmieden, nochmal schleifen, usw.


4. Die zweite Klinge auf Hamon gehärtet, geschliffen, poliert: Mist, Hamon ist nicht schön. Wieder gehärtet, wieder poliert, wieder Mist. Beim dritten Mal hat es dann geklappt, Hamon läuft entlang der Schneide, alles wunderbar. Eine erste Polierung zeigte den gewünschten Verlauf. Soweit, so gut.

Machete_3.jpg Machete_7.jpg


5. Nach dem ich die Klinge fertig hatte, kam sie mir unglaublich langweilig vor. Normal eben, Klinge, Hamon, fertig. Also eine doppelte Hohlkehle eingezogen, die tatsächlich symmetrisch verläuft. Ich war und bin selbst überracht.

Machete_9.jpg Machete_10.jpg Machete_11.jpg


6. Nachdem das soweit geklappt hat, war ja eigentlich schon viel geschafft....es braucht ja nur noch den Griff. Weit gefehlt.

Das Holz ist aus einem Eichenbalken aus um die 1620. Die Anpassung war soweit in Ordnung, ich habe mich sehr gefreut. Leider zu früh.

Machete_8.jpg Machete_17.jpg


7. Der Griff war nämlich final zu schmal für einen Sprengring....aber Hauptsache ich habe schon mal im Vorfeld alles sauber geschliffen. Das mach ich normalerweise nicht, aber irgendwie verschieben sich bei der Machete meine eingespielten Prozesse. Wie dem auch sei:

Vorher:

Machete_12.jpg Machete_14.jpg

Nachher und nachher: Dieses Mal ein Stück Eiche aus dem eigenen Wald bzw. aus dem Brennholzstapel rausgezogen. Tolle Maserung, das freut mich. Der Griff liegt jetzt sehr satt und wuchtig in der Hand. Schon alleine deswegen war es die doppelte Arbeit wert.

Machete_18.jpg Machete_19.jpg


8. Licht am Ende des Tunnels? Bei weitem nicht....den der Sprengring fehlt noch.

Aus einem Bohrlöffel von ~1500 ein Stück umgeschmiedet und gröbst geschliffen:

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Dann weiter mit der Feinarbeit: Ja, es wird.

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Erster richtiger Verbau zeigte: Ich brauche eine Frontplatte am Griff und klar eine Endplatte. Und der Griff war sehr glatt....zu glatt. Haptik muss her.

9. Einpassen der Frontplatte und schneiden der Fischhaut zur Haptikerhöhung:

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10. Neben der Frontplatte, die tatsächlich satt sitzt, musste auch die Endplatte angepasst werden. Hier volles Wagnis: Dremel, Auge, Dremel, Auge....und es passt! Das hätte auch böse schief gehen können, aber etwas Glück braucht man auch. Die Fischhaut war soweit auch fertig und bis auf einige kleine Wackler ist die Fischhaut gar nicht mal soooooooo schlecht geworden.

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11. Dann war er wieder da, mein Freund "Hass":

Die Eiche geräuchert...und dabei ist mir die Eiche in den Ammoniak gefallen. Natürlich habe ich das zu spät gemerkt und die trockene Eiche hat sich schön vollgesaugt. Ich hätte schreien können. Der Sprengring, der im Trockenbau so schön gepasst hat, ging nicht mehr auf den Griff. Da war dann der Zeitpunkt, an dem ich am liebsten alles liegen lassen wollte. "Mach ne Axt, da kannst Dich austoben", dachte ich....aber zum Glück ist manchmal Ruhe und Konzentration nicht verkehrt.

Mit Hammer und Elan den Sprengring verklebt. Natürlich ist die Passung nicht so toll wie im Trockenbau, aber auch nicht so schlecht.

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12. Der Griff passte jetzt soweit und ich musste den Erlspalt feilen....das dauerte ewig, ewig, ewig, aber: Der Griff sitzt gerade und fast mit Passung auf der Klinge. Einen kleinen Schlag noch...der kommt beim Verkleben...und dann ist alles formschlüssig.


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Soweit der aktuelle Stand. Eine Scheide aus Eiche und Rohhaut will ich auch noch machen...aber die Zeit sitzt mir schon richtig im Nacken. Egal was kommt: Die Machete, mit oder ohne Scheide, wird verschickt.
 
Hallo Alex,
Das ist schon ganz grosses Messermacherkino das Du hier gerade zeigst:eagerness:. Deine zielstrebige und unbeirrte, zähe Vorgehensweise, zusammen mit der Fähigkeit zur Selbskritik und Umgang mit Rückschlägen ist für mich vorbildlich:super:. Vor allem das bisherige Ergebnis ist ein Kunstwerk für sich.:applause:
Vielen Dank für Dein Durchhaltevermögen und das Teilhabenlassen an Deiner Arbeit. Ich wünsche Dir auf den letzten Metern weiter gutes Gelingen und viel Erfolg bei der Präsentation in Solingen
Gruss
Felix
 

Ich schaue ja regelmäßig hier rein und bin jedes Mal von dieser rasanten Entwicklung beeindruckt... und dann lese ich das hier: "....bis auf einige kleine Wackler ist die Fischhaut gar nicht mal soooooooo schlecht geworden"
DIE Untertreibung des Jahres! Die Machete ist ein Hingucker erster Klasse - und ansonsten kann ich felix49 nur beipflichten.
 
Vielen Dank für die netten und lobenden Worte.

Ich hatte einige Rückschläge bei diesem Projekt und zwei Fotos verdeutlichen diese "Rückschlagsgefahr":

Links der "Griff" und das "Parierstück" in gröbster Form. Rechts dann der fast fertige Griff.

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Jetzt, im nachhinein, hat es sich ganz klar gelohnt. Aber ich bin mit massiver Geschwindigkeitsüberschreitung aus meiner Komfortzone geschossen und fühle mich aber hier - ausserhalb der angenehmen Zone - sehr wohl :D

Deswegen geb ich jetzt einfach bei der Scheide nochmal bissl Gas und dann sehen wir, was danach kommt. Ich habe noch einige schöne Bowie-Klingen, die ich unbedingt weiterbasteln will.

Wie dem auch sei: Das wird dann die Scheide für die Machete:

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Eiche mit Felleinlage. Einige Kleinigkeiten muss ich noch überdenken. Aber da ich erstmal das Holz in Form bringen muss, habe ich ja noch einige Stunden und Tage für diverse Ideen.

Noch neun Tage bis zum Versand.
 
Servus Alex :)
Ich finde es bemerkenswert, wie rasant deine Entwicklung ist.
Finde es auch sehr sozial, dass du mit uns deine Fortschritte teilst.
Motiviert auf jeden Fall sehr! Weiter so!
 
Scheide geht voran. Ich hatte kein echtes Konzept, aber jetzt kopiere ich einfach die Klinge auf die Scheide und räucher das ganze. Dann sollte es designtechnisch rund sein.

Weiter kommen noch Puddelbeschläge und Rohhautklappe dazu und dann ist das Ding fertig.

Machete_51 - Kopie.jpg Machete_53 - Kopie.jpg Machete_52 - Kopie.jpg

Das wichtigste an "To-do":

Heute oder morgen verheirate ich den Griff mit der Klinge. Dann ist ein Meilenstein komplett fertig.
 
Meilenstein geschafft: Machete ist verklebt und vernietet und nichts ist auseinander gefallen, nichts gebrochen oder geplatzt. Ich hatte echt zittrige Hände beim Vernieten, aber es hat final alles gut geklappt.


Machete_54.jpg Machete_55.jpg Machete_56.jpg Machete_58.jpg

Einige Feinheiten müssen noch erledigt werden, wie Putzen der Ränder, Schärfen, Hamon aufpolieren, Griff ölen und salben und mögliche Öl- und Kleberreste entfernen. Das sind aber Arbeiten meditativer Natur, von dem her kein echter Stress. Die Scheide mache ich auch noch fertig, aber da habe ich ja ganze sieben Tage....das wird klappen.

Einige Wackler sind im gesamten Werk, aber unter Anbetracht der Tatsache, dass ich eine derartige Zwinge, Fischhaut, Klingenlänge, Räuchern usw. vorher noch nie gemacht habe, passt es wirklich.
Natürlich würde die nächste Arbeit besser werden, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Ich bin zufrieden und kann die Machete relativ ruhigen Gewissens einschicken.

Was mich aber freut: Ich freue mich jetzt wirklich auf die Bowieklingen....da habe ich schon paar Ideen, die ich ausprobieren will.
 
Alex, das ist eine super Heppe geworden!:super: Wann ist denn die Vorstellung in Solingen?

Was mich aber freut: Ich freue mich jetzt wirklich auf die Bowieklingen....da habe ich schon paar Ideen, die ich ausprobieren will.


Bei dem Thema "Bowie" triffst Du nicht nur bei bei mir einen Nerv der zum Mitmachen reizt. Um ein Haar (2 Stimmen), wäre der von Ralf (@Nepolsky) initiierte 3.Messermacherwettbewerb ein Bowie- Projekt geworden.
https://www.messerforum.net/showthr...ng-zum-Thema-des-3-MF-Messermacherwettbewerbs

Dieser Thread ist ein Füllhorn an Bowie-Anregungen, der durchaus noch ein paar Zugänge verträgt:

https://www.messerforum.net/showthread.php?136134-Bowie-James-Bowie&highlight=bigborenicht

Gruss
Felix
 
Die Machete ist ja soweit fertig, die Scheide leider noch nicht.

Zumindest heute den Scheidenmund aus Puddel angepasst und verklebt. Da lief nicht alles rund, aber es ist auch nicht so schlecht.

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Zeitlich wird das alles echt knapp. Wahnsinnig knapp.
 
Der Vollständigkeit halber hier ein kurzes Video vom Macheten-Test. Natürlich und selbstverständlich ist das Ding zum Nutzen gebaut, da bin ich mir für einen Test eindeutig nicht zu schade....auch einige Tage vor Abgabe des Werkstücks nicht. Wenn es sich in 1000 Stücke zerlegen würde, dann lieber bei mir als in Solingen.

Doch das Ergebnis war ok: Ja, man kann das Ding durchaus verwenden. :steirer: Ohne ein Halten der Kamera sogar noch sehr viel besser.

 
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